Das Intentional Grounding ist eines der eher seltenen, aber dennoch wichtigsten Fouls im Gridiron Football. Ein Intentional Grounding liegt dann vor, wenn ein Quarterback den Ball wegwirft, ohne dass ein Receiver eine realistische Chance hat, diesen zu fangen. Mit dem Wegwerfen des Balls kann der Quarterback nicht nur einen Sack und den damit einhergehenden Raumverlust verhindern, sondern auch die Spieluhr anhalten, was vor allem am Ende der Partie von großer Bedeutung sein kann.

In diesem Artikel erfährst du alles, was du über das Intentional Grounding wissen musst. Hierbei beziehen wir uns auf das Regelwerk der NFL. Die Regeln anderer Football-Ligen weichen gegebenenfalls etwas ab, im Großen und Ganzen sollten sie sich allerdings ähneln.

So können Quarterbacks ein Intentional Grounding vermeiden

Es gibt Ausnahmefälle, in denen es dem Quarterback erlaubt ist, den Ball wegzuwerfen, ohne dass ein Receiver die Chance hat diesen zu fangen. War er während des Spielzugs beispielsweise einmal außerhalb der sogenannten „Tackle Box” (dem Bereich zwischen den Offensive Tackles), darf er den Ball an eine beliebige Stelle werfen, solange dieser die Line of Scrimmage überquert – dabei ist es vollkommen egal, wo sich der Quarterback zum Zeitpunkt des Wurfs befindet. Er muss lediglich, wie auch bei jedem anderen Wurf, hinter der Line of Scrimmage stehen.

Weitere Ausnahmen

Eine weitere Ausnahme gibt es bei Würfen, deren Laufbahn sich ändert, weil der Quarterback von einem Gegenspieler getroffen wurde. Da in diesem Fall nicht klar ist, ob sich in der ursprünglichen Wurfrichtung ein Receiver aufgehalten hat, wird dies als Incompletion gewertet. Sollte der Ball hierbei allerdings nach hinten fliegen (bzw. fallen), ohne dass der Quarterback seinen Wurfarm nach vorne geführt hat, wird dies als Fumble gewertet.

Die wohl bekannteste Ausnahme dieser Regel ist der Spike. Hierbei wirft der Quarterback den Ball unmittelbar nach dem Snap vor sich auf den Boden, um die Spieluhr zu stoppen. Hierbei verliert die Offensive selbstverständlich ein Down.

Mit dem Spike können sich Teams zusätzliche Zeit verschaffen und ihren Spielern etwas Zeit geben, um sich zu sammeln. Ein Spike kommt in der Regel zum Einsatz, wenn ein Team mit wenig Zeit auf der Spieluhr (z.B. vor der Halbzeit oder dem Abpfiff) punkten muss.

Welche Strafe zieht ein Intentional Grounding nach sich?

Die Standardstrafe für ein Intentional Grounding ist ein 10-Yard-Raumverlust für die Offensive. Stand der Quarterback während seines Wurfs, der das Intentional Grounding ausgelöst hat, weiter als zehn Yards hinter der Line of Scrimmage, wird der Ball an die Stelle gelegt, an der der Wurf erfolgte.

Besonders prekär wird es, wenn es in der eigenen Endzone zum Intentional Grounding kommt. Dann wird der jeweilige Spielzug nämlich als Safety gewertet, wodurch das gegnerische Team zwei Punkte gutgeschrieben bekommt. Darüber hinaus muss die betroffene Mannschaft einen Free Kick von der eigenen 20-Yard-Linie durchführen, was in den meisten Fällen einen Ballbesitzwechsel zugunsten des gegnerischen Teams als Folge hat. Auf Safeties und die daraus resultierenden Free Kicks werden wir in näherer Zukunft selbstverständlich in einem eigenen Beitrag etwas genauer eingehen.