Gleich mehrere NFL-Insider berichteten in den vergangenen Tagen, dass die Pittsburgh Steelers es in Erwägung ziehen, den ehemaligen Cardinals-Cheftrainer Kliff Kingsbury als Offensive Coordinator zu verpflichten. Der Steelers-Experte Gerry Dulac von der Pittsburgh Post Gazette ist jedoch anderer Meinung. Er glaubt, dass die Steelers – zumindest zum jetzigen Zeitpunkt – kein Interesse an Kingsbury haben.
Kingsbury war von 2019 bis 2022 als Head Coach der Cardinals tätig. In dieser Zeit verzeichnete er 28 Siege, 37 Niederlagen sowie ein Unentschieden. Obwohl der ganz große Erfolg während seiner Zeit bei den Cardinals ausblieb, konnte sich Arizona unter Kingsburys Führung in der Saison 2021/22 für die Playoffs qualifizieren.
Kliff Kingsbury – so verlief seine Football-Karriere
Vor seiner Trainierkarriere war Kingsbury, wie viele andere Coaches, zunächst als Spieler tätig. Seine Profi-Karriere startete bei der Texas Tech University. Hier erbrachte er als Quarterback durchaus starke Leistungen und wurde deshalb in der sechsten Runde des NFL Drafts des Jahres 2003 von den New England Patriots verpflichtet. Nach dem Draft konnte sich Kingsbury allerdings nicht als Starter durchsetzen, weshalb er in die NFL Europe und später die CFL wechselte. Da Kingsbury auch hier nur als Backup eingesetzt wurde, entschied er sich im Jahr 2007 dazu, seine Spielerkarriere zu beenden, um als Coach tätig zu sein.
Seine Trainerlaufbahn startete im Jahr 2008 bei der University of Houston. Damals war er als Assistenztrainier tätig. Bereits im Jahr 2010 wurde Kingsbury zum Co-Offensive Coordinator befördert. Nur ein Jahr später wechselte er zu der Texas A&M University, die ihn wegen der guten Leistungen seiner Offensive als Offensive Coordinator unter Vertrag nahm. Nach einer weiteren äußerst starken Saison, übernahm Kingsbury im Jahr 2013 schließlich den Head Coaching-Posten bei der Texas Tech University. In seiner ersten Saison als ihr Head Coach verzeichneten die Texas Tech Red Raiders eine durchaus sehenswerte Bilanz von 8-5 und setzten sich im Holiday Bowl gegen die Arizona State University durch. In den darauffolgenden Saisons konnten die Red Raiders nicht mehr an diese Erfolge anknüpfen. Nach der Saison 2018/19 gingen Kingsbury und die Texas Tech University deshalb getrennte Wege. Als Head Coach der Red Raiders verbuchte Kingsbury insgesamt 35 Siege sowie 40 Niederlagen und coachte Spieler wie Baker Mayfield oder Patrick Mahomes.
Wie weiter oben bereits angedeutet wurde, wechselte Kingsbury nach seiner Zeit bei den Red Raiders zu den Arizona Cardinals, bei denen er ebenfalls als Head Coach tätig war. Zurzeit steht Kingsbury als Senior Offensive Analyst bei den USC Trojans unter Vertrag.
Deshalb würde eine Verpflichtung für die Steelers Sinn ergeben
Obwohl Kingsbury als Head Coach nie wirklich Fuß fassen konnte, könnte es für die Steelers durchaus sinnvoll sein, ihn als Offensive Coordinator zu verpflichten. Schließlich hat Kingsbury als Offensive Coordinator wirklich überzeugende Leistungen erbracht. Darüber hinaus waren seine Offensiven auch während seiner Zeit als Head Coach immer überragend – sein offensives Coaching spielte bei den Problemen seiner Teams keine Rolle. Kingsburys Offensive Schemes, die vermehrt auf Motions, Trick Plays und QB-Runs setzen, sind unfassbar innovativ und waren noch vor ein paar Jahren absolut neuartig. Nun gehören sie zu den Playbooks der erfolgreichsten Offensiven der gesamten NFL. Vor allem der relativ einseitigen Steelers-Offensive könnten ebendiese innovativen Taktiken dabei helfen, endlich wieder konstant Erfolge einzufahren.