Obwohl sich die Miami Dolphins am Freitagabend gegen ihren AFC East-Rivalen, die New York Jets, deutlich mit 34:13 durchsetzen konnten, gibt es für sie auch schlechte Nachrichten. Schließlich hat sich ihr Pass Rusher Jaelan Phillips im letzten Quarter eine schwere Verletzung an der Achillessehne zugezogen – er konnte nicht mehr aus eigener Kraft laufen und musste deshalb vom Spielfeld gefahren werden. Anhand der vorhandenen Videoaufnahmen ist davon auszugehen, dass Phillips sich einen Achillessehnenriss zugezogen hat. Dies würde natürlich bedeuten, dass seine Saison, die abseits von Verletzungen bislang äußerst gut läuft, nun vorbei ist.
Kunstrasen erhöhen das Verletzungsrisiko
Interessanterweise entstand die Verletzung ohne Fremdeinwirkung. Phillips versuchte loszulaufen und blieb dabei im Kunstrasen hängen. Wenig später kritisierte sein Teamkollege Raheem Mostert deshalb den Kunstrasen im MetLife Stadium – schließlich hat sich auch Aaron Rodgers im selben Stadion auf die fast gleiche Art und Weise verletzt.
Grundsätzlich lässt sich sagen, dass der Einsatz von Kunstrasen faktisch mit einem erhöhten Verletzungsrisiko einhergeht – von diesem Risiko sind vor allem Knöchel und Knie betroffen. Der Grund hierfür ist der bessere Grip, der zunächst zwar vorteilhaft klingt, aber Spielern, vor allem in Vollkontaktsportarten wie American Football, zum Verhängnis werden kann, wenn diese unglücklich aufkommen. Schließlich würde ein normaler Rasen in dieser Situation noch etwas nachgeben und den Spieler möglicherweise vor ernsteren Verletzungen schützen. Bei einem Kunstrasen, der wegen des Granulats viel fester ist, ist dies natürlich nicht der Fall. Außerdem ist die Härte des Kunstrasens natürlich auch dann ein Problem, wenn ein Spieler zu Fall kommt – auf einem normalen Rasenplatz fällt man schlicht und ergreifend weicher. Auch die Gelenke und Bänder werden wegen des härteren Untergrunds viel stärker belastet, was vor allem dann ein Problem ist, wenn Spieler immer wieder auf Kunstrasen spielen müssen.
Erneut wird ein Verbot gefordert
Wegen der vielen Nachteile, die die Gesundheit der Spieler betreffen, vordern diese schon länger ein Verbot von Kunstrasenplätzen in der NFL. Obwohl die NFL bereits Slit Film-Kunstrasen verboten hat, da sich die Cleats der Spieler in diesen verfangen können, was das Verletzungsrisiko noch weiter erhöht (dennoch kommen Slit Film-Kunstrasen zurzeit noch in drei NFL-Stadien zum Einsatz), ist kein generelles Verbot von Kunstrasen in Sicht. Ein Grund hierfür ist die hartnäckige Lobbyarbeit der Kunstrasen-Hersteller, welche die NFL scheinbar stark beeinflusst. Klimatische Bedingungen und Wetterverhältnisse sind nämlich kein valider Grund für Kunstrasen. Schließlich spielen auch Teams wie die Pittsburgh Steelers und die Green Bay Packers auf normalem Rasen, obwohl ihre Stadien einem konstant kalten Klima ausgesetzt sind. Die Packers nutzen zum Beispiel einen Hybrid-Rasen. Hierbei wird ein normaler Rasen mit synthetischen Materialien verstärkt und somit robuster gemacht.