Payton Wilson NFL Combine

NFL Draft 2024: Dies sind die größten Steals

Tim
IMAGO / USA TODAY Network

Auch im diesjährigen NFL-Draft wurden einige Spieler viel später ausgewählt als erwartet – solche Spieler werden häufig als Steals bezeichnet. In dem nachfolgenden Beitrag möchten wir dir die, unserer Meinung nach, fünf größten Steals der diesjährigen Draft Class vorstellen.

Quinyon Mitchell– Philadelphia Eagles

Laut vielen NFL-Experten ist Quinyon Mitchell der vielleicht beste Cornerback seiner Draft Class. Obendrein sind einige Teams, die früh an der Reihe waren, auf seiner Position äußerst dünn besetzt. Zu diesen Teams gehören beispielsweise die Indianapolis Colts oder die Las Vegas Raiders. Es war deshalb davon auszugehen, dass er mit einem der ersten 15 Draft Picks verpflichtet wird. Entgegen allen Erwartungen fiel Mitchell allerdings bis zu den Philadelphia Eagles, die ihn mit dem 22. Pick auswählten.

Dallas Turner – Minnesota Vikings

Vor dem Start des Drafts wurde darauf spekuliert, dass Dallas Turner zu den ersten Spielern gehören wird, die ausgewählt werden. Mit den ersten 14 Picks wurden allerdings ausschließlich Offensivspieler verpflichtet – die Teams befürchteten, dass sie ihre offensiven Needs zu einem späteren Zeitpunkt im Draft nicht mehr füllen können. Auch Turner, der zu den besten Edge Defendern der diesjährigen Draft Class gehört, ist deshalb überraschend tief gefallen.

Als der 21-Jährige zum Zeitpunkt des 17. Draft Picks, der ursprünglich den Jacksonville Jaguars gehörte, noch immer zur Verfügung stand, entschieden sich die Vikings schließlich dazu zuzuschlagen. Sie tauschten ihren diesjährigen First-Round Draft Pick (Nummer 23), einen Third-Round Draft Pick (2025), einen Fourth-Round Draft Pick (2025) und einen Fifth-Round Draft Pick (2024) für den Pick der Jaguars, um Turner unter Vertrag nehmen zu können. In dem diesjährigen Draft konnten sich die Vikings mit J.J. McCarthy also nicht nur einen äußerst talentierten Quarterback, sondern auch einen hervorragenden Edge Defender sichern.

Payton Wilson – Pittsburgh Steelers

Die meisten Experten waren sich einig, dass der ehemalige Wolfpack-Verteidiger Payton Wilson der beste Linebacker der Draft Class 2024 ist. Da neben ihm nur wenige andere starke Linebacker zur Verfügung standen, war deshalb davon auszugehen, dass er, trotz seiner durchaus abschreckenden Verletzungshistorie, in einer der ersten beiden Runden verpflichtet wird. Überraschenderweise wurde Wilson allerdings erst am Ende der dritten Runde ausgewählt – die Pittsburgh Steelers schlugen mit dem 98. Draft Pick zu.

Wilsons Spielintelligenz und Übersicht sind hervorragend. Darüber hinaus kann er auch mit seiner Technik und Athletik überzeugen. Kein anderer Linebacker seiner Draft Class konnte ihn beim 40-Yard Dash übertrumpfen – obwohl er 106 kg wiegt, lief er diesen in unfassbaren 4,43 Sekunden. Da auch seine College-Statistiken überragend aussehen, war es wohl lediglich seine Verletzungshistorie, die Teams davon abhielt, ihn früher auszuwählen.

Während seiner letzten Saison an der Orange High School zog sich Wilson einen Riss im rechten, vorderen Kreuzband zu. Dieser erforderte gleich zwei Operationen und zwang ihn dazu, seine erste Saison an der North Carolina State University als Redshirt auszusetzen. Ein paar Jahre später verpasste er den Großteil der Saison 2021, nachdem er sich eine saisonbeendende Schulterverletzung zuzog.

Wilson fehlt ein vorderes Kreuzband

An dieser Stelle muss angemerkt werden, dass sich Wilson während seiner Football-Karriere nicht nur mehrmals das vordere Kreuzband riss, sondern, dass ihm dieses wichtige Ligament auf einer Seite anscheinend gänzlich fehlt – ob dies an einer Verletzung liegt, die nicht richtig abgeheilt ist, oder das Ligament von Geburt an fehlte, ist zurzeit leider unklar. Da das vordere Kreuzband, insbesondere bei einer Sportart wie dem American Football, eine entscheidende Rolle spielt und abnutzungsbedingte Krankheiten, wie zum Beispiel Kniearthrose, verhindert, dürfte zumindest teilweise klar sein, warum sich so viele Teams gegen eine Verpflichtung von Wilson entschieden haben.

Jer’Zhan Newton – Washington Commanders

Newton gehört nicht nur zu den talentiertesten, sondern auch zu den vielseitigsten Interior Defensive Linemen der diesjährigen Draft Class. Der 21-Jährige kann auf jeder Position der Interior Defensive Line spielen und passt somit in alle Defensive Schemes und Play Concepts. Obwohl viele Experten davon ausgingen, dass er in der ersten Runde ausgewählt wird, konnten ihn die Washington Commanders in der zweiten Runde mit dem 36. Draft Pick verpflichten. Ein Grund dafür, dass er so spät noch zur Verfügung stand, könnte die Fußverletzung sein, welche im Januar operiert werden musste und ihn beim NFL Combine eingeschränkt hat. In einem Interview gab Newton nun allerdings bekannt, dass er sich von seiner Operation mittlerweile vollständig erholt hat.

Cooper DeJean – Philadelphia Eagles

Interessanterweise landete Cooper DeJean bereits in vielen Mock Drafts bei den Philadelphia Eagles – hierbei ging man allerdings davon aus, dass sie den 21 Jahre alten Cornerback mit ihrem First-Round Draft Pick verpflichten. Da zu Beginn der ersten Runde, wie bereits erwähnt, ausschließlich Offensivspieler ausgewählt wurden, fiel auch DeJean unerwartet weit nach unten. Zum Zeitpunkt des 40. Draft Picks, der ursprünglich den Commanders gehörte, haben die Eagles schließlich zugeschlagen. Um DeJean verpflichten zu können, gaben sie den Commanders zwei Second-Round Draft Picks (Nummer 50 und 53) und einen Fifth-Round Draft Pick (Nummer 161). Im Gegenzug dafür erhielten sie nicht nur den 40. Draft Pick, sondern auch einen Third-Round Draft Pick (Nummer 78) und einen Fifth-Round Draft Pick (Nummer 152).

Da sie mit ihrem First-Round Draft Pick Quinyon Mitchell, der von vielen Experten als der beste Cornerback seiner gesamten Draft Class bezeichnet wird, ausgewählt haben, starten die Eagles nun mit zwei der besten jungen Cornerbacks in die neue Saison. Angesichts des Faktes, dass die schwachen Leistungen ihrer Cornerback maßgeblich dazu beitrugen, dass die vergangene Saison für die Eagles in einem Desaster endete, dürfte dies für viele ihrer Fans wirklich erfreulich sein.