Die Philadelphia Eagles haben bereits zum Start der diesjährigen Free Agency für Aufsehen gesorgt, indem sie prominente Spieler wie den Running Back Saquon Barkley und den Safety C.J. Gardner-Johnson verpflichtet haben. Auch in dieser Woche sorgten sie erneut für Schlagzeilen, da sie den ehemaligen Buccaneers-Linebacker Devin White für ein Jahr unter Vertrag nahmen. White, der 26 Jahre alt ist, könnte mit diesem Vertrag bis zu 7,5 Millionen USD verdienen. Damit gehört er zu den fünfzehn bestverdienenden Spielern auf seiner Position.
Devin White – so kam es zu seinem Leistungsabfall
Obwohl White einen außergewöhnlich guten Start in seine NFL-Karriere hinlegte, ließen seine Leistungen in den vergangenen Jahren stetig nach. So verzeichnete White während der vergangenen Spielzeit zum ersten Mal weniger als 90 Tackles in einer Regular Season. Dies hat gleich mehrere Gründe. Zum einen kämpfte White in der vergangenen Saison immer wieder mit einer Fußverletzung, die er anscheinend nicht loswerden konnte. Zum anderen legte White in der Vergangenheit immer wieder eine Charakterschwäche an den Tag, die letztendlich auch seine Leistung beeinflusst hat.
Bereits nachdem die Buccaneers ihn während der vergangenen Offseason mit ihrem Franchise Tag für ein weiteres Jahr an ihr Team banden, weshalb er sogar einen Trade forderte und sie stark kritisierte, schien es so, als hätte er keine Lust für sein Team zu kämpfen. Er machte sich während der gesamten Saison schlicht und ergreifend keine Mühe. Darüber hinaus mangelte es ihm definitiv an Disziplin. Während er auf dem Spielfeld war, missachtete er häufig Anweisungen und Aufgaben. Stattdessen spielte er nach seinen eigenen Vorstellungen. Selbstverständlich schadete dies der Buccaneers-Defensive, die nach dem Scheme von Todd Bowles spielt. Für den größten Teil ihrer Playoff-Spiele wurde White deshalb auf die Bank gesetzt. Stattdessen setzten die Buccaneers auf K.J. Britt, der trotz seiner geringen Spielzeit durchaus überzeugen konnte.
Interessanterweise sollte White schon am 15. Spieltag gegen die Green Bay Packers, nachdem er die vorherigen beiden Partien wegen seiner Fußverletzung verpasste, eine kleinere Rolle in der Defensive der Buccaneers spielen. White, der zuvor an allen Trainingseinheiten des Teams teilnehmen konnte, behauptete daraufhin, dass er noch immer mit seiner Verletzung zu kämpfen habe und deshalb nicht auflaufen könne. Laut mehreren Medienberichten, unter anderem von NFL Network, hatte Whites Abwesenheit jedoch nichts mit seiner Verletzung zu tun – was genau hier hinter den Kulissen abgelaufen ist, können wir nützlich nicht sagen.
Auch PFF bewertete Whites Leistungen kritisch
Während der vergangenen Saison wurde White von Pro Football Focus wegen seiner inkonstanten und schwachen Leistungen mit 39,2 bewertet – lediglich ein anderer Linebacker hat hier schlechter abgeschnitten. Alles in allem ist es wenig verwunderlich, dass Whites derzeitiger Vertrag, anders als noch vor einem Jahr vermutet wurde, nicht ansatzweise so lukrativ ist wie der von Spielern wie Roquan Smith (Baltimore Ravens) oder Patrick Queen (Pittsburgh Steelers).
Beide Seiten können von der Verpflichtung profitieren
Möglicherweise wird White davon profitieren, bei einem neuen Team unter einem anderen Trainerstab zu spielen – an Talent fehlt es ihm schließlich nicht. Seine Leistungen von 2020 bis 2023 sind der beste Beweis dafür. In diesem Zeitraum verbuchte White 392 Tackles, 50 Quarterback Hits, 31 Tackles for Loss, 17 Sacks und zwölf Passverteidigungen. Zumal White mit seinen 26 Jahren noch immer jung ist und den Großteil seiner Karriere vor sich hat. Auch für die Eagles, deren Linebacker während der vergangenen Saison unfassbar schwache Leistungen erbrachten, könnte sich die Verpflichtung von White natürlich bezahlt machen. Aufgrund der Vertragslaufzeit von einem Jahr ist diese nämlich nahezu risikofrei.
Da bei den Eagles mit Nakobe Dean und Ben VanSumeren nur noch zwei Linebacker unter Vertrag stehen, die bei ihnen auch während der vergangenen Saison tätig waren, ist davon auszugehen, dass White unter ihrem neuen Defensive Coordinator Vic Fangio wohl von Anfang an starten wird.