Obwohl er in den ersten zwölf Saisons seiner NFL-Karriere ausschließlich als Cornerback tätig gewesen war, wird Patrick Peterson bei den Pittsburgh Steelers, die ihn erst vor kurzem verpflichtet haben, in der kommenden Saison möglicherweise als Free Safety eingesetzt. Dies teilte Mike Tomlin den Reportern beim jährlichen League Meeting der NFL mit. Tomlin merkte außerdem an, dass er dieses mögliche Vorhaben bereits mit Peterson besprochen habe. Nachfolgend ein kleiner Ausschnitt aus einem Interview mit der Pittsburgh Post-Gazette:
“Er (Patrick Peterson) ist nicht nur wegen seiner körperlichen, sondern auch wegen seiner geistigen Fähigkeiten vielseitig einsetzbar. Wir haben keine Angst davor, seine Vielseitigkeit auszunutzen. Er ist von den vielen Einsatzmöglichen begeistert.“
Patrick Peterson als Safety: Welche Folgen hätte die Umstellung?
Falls es dazu kommt, dass die Steelers Peterson als Free Safety einsetzen werden, würde dies gleichzeitig auch bedeuten, dass sie Minkah Fitzpatrick, der wegen seinen überragenden Leistungen in der vergangenen Saison für das erste All-Pro-Team nominiert wurde, als Strong Safety einsetzen müssten – auf dieser Position hätte Fitzpatrick einen noch größeren Einfluss auf die Defensive der Pittsburgh Steelers. Falls Peterson doch als Cornerback eingesetzt werden soll, würde es sich für die Steelers dennoch empfehlen, Fitzpatrick als Strong Safety spielen zu lassen. Schließlich könnten sie so auch Damontae Kazee einbinden, der zu den besseren Free Safeties der NFL gehört – wegen seinem eher schmächtigen Körperbau kann Kazee grundsätzlich nicht als Strong Safety eingesetzt werden.
Etwas mehr Gewissheit in Bezug auf die defensive Startformation der Steelers werden wir wohl nach dem Draft haben. Viele Experten gehen derzeit nämlich davon aus, dass die Steelers mit ihrem ersten Pick (Nummer 17) einen Defensive Back verpflichten werden. Insbesondere Brian Branch (Safety/Cornerback) und Joey Porter Jr. (Cornerback), der Sohn der Steelers-Legende Joey Porter, werden immer wieder mit dem Team aus Pittsburgh in Verbindung gebracht – beide Spieler könnten wohl sofort als Starter eingesetzt werden und hätten demnach einen großen Einfluss auf die Planung der Startformation.
Deshalb ist eine Positionsumstellung für Minna Fitzpatrick kein Problem
In den vergangenen Saisons hat Fitzpatrick mehrfach bewiesen, dass er kein Problem damit hat, sich dem Team anzupassen und anders eingesetzt zu werden. Während den ersten beiden Saisons, die Fitzpatrick mit den Steelers verbrachte, konnte er tief stehen und sich hauptsächlich auf die Passverteidigung konzentrieren – er war in diesen beiden Saisons ein waschechtes Big-Play-Monster. Er verzeichnete insgesamt neun Interceptions, erzielte drei Defensive Touchdowns, erzwang zwei Fumbles und verbuchte zudem drei Fumble Recoveries. Dass Fitzpatrick in beiden Saisons für das All-Pro-Team nominiert wurde, ist wohl keineswegs verwunderlich.
Während der Saison 2021/22 wurde Fitzpatrick schließlich auf eine komplett unterschiedliche Art und Weise eingesetzt, da die Steelers, wegen ihrer von Verletzungen geplagten Defensive Line, große Probleme beim Run Stop hatten. Der äußerst talentierte Defensive Back stand in dieser Saison viel näher an der Line of Scrimmage und half den Steelers mit seinem überragenden Tackling und seinen starken Instinkten dabei, die gegnerischen Rushing Offenses in Schach zu halten. Anstatt sich darauf zu konzentrieren Turnover zu erzwingen, musste Fitzpatrick also dafür sorgen, dass kurze bis mittellange Runs nicht in einem Desaster enden. Dies spiegelte sich selbstverständlich auch in seinen Statistiken wider. Er verzeichnete zwar „nur“ zwei Interceptions, machte dafür allerdings 124 Tackles – dies ist bis heute sein Karrierebestwert. Sein vorheriger Bestwert hat wie folgt ausgesehen: 80 Tackles.
Da sich die Laufverteidigung der Steelers während der Saison 2022/23 drastisch verbessert hat, konnte Fitzpatrick wieder tiefer stehen und seine ursprüngliche Rolle als Playmaker übernehmen. Obwohl er zwei ganze Spiele verpasste, verzeichnete Fitzpatrick sechs Interceptions und erzielte einen Defensive Touchdown – gemeinsam mit Justin Simmons, C.J. Gardner-Johnson und Tariq Woolen verbuchte er die meisten Interceptions der Saison 2022/23.
Peterson könnte in die Fußstapfen einer Steelers-Legende treten
Interessant ist unserer Meinung nach, dass Patrick Peterson nicht der erste Steelers-Cornerback wäre, der relativ spät auf die Position des Free Safeties wechselt. Auch Rod Woodson, der zu den besten NFL-Cornerbacks aller Zeiten gehört, wechselte nach zwölf Jahren erstmals als Free Safety eingesetzt. Hierbei muss angemerkt werden, dass er zu diesem Zeitpunkt bereits bei den Baltimore Ravens unter Vertrag stand. Als Free Safety verzeichnete er zweimal die meisten Interceptions der NFL und spielte beim Super Bowl-Sieg der Ravens (2000/01) eine entscheidende Rolle. Wir glauben, dass auch Patrick Peterson einen solchen Positionswechsel erfolgreich vollziehen könnte – schließlich gehörte Peterson selbst in der vergangenen Saison noch immer zu den gefährlichsten Defensive Backs der gesamten NFL.