Die Washington Commanders haben ihren Head Coach gefunden. Das Team hat am Donnerstag bekanntgegeben, dass Dan Quinn, der die letzten drei Jahre bei den Dallas Cowboys als Defensive Coordinator tätig war, den Posten übernehmen wird. Damit ist nun auch der letzte offene Head Coaching-Posten der NFL besetzt, was bedeutet, dass Mike Vrabel und Bill Belichick nicht als Cheftrainer in die Saison starten werden.
Hier war Dan Quinn zuletzt als NFL-Cheftrainer tätig
Dan Quinn, der bald 54 Jahre alt wird, war interessanterweise schon einmal als Head Coach in der NFL tätig. Fast sechs Jahre lang stand er bei den Atlanta Falcons als Cheftrainer unter Vertrag. In dieser Zeit schaffte er es sogar, sie zu einem Super Bowl (LI) zu führen. Hier musste sich sein Team allerdings mit 28:34 gegen die New England Patriots geschlagen geben, nachdem man noch im dritten Quarter mit 28:3 führte. Hierbei handelt es sich bekanntlich um das größte Super Bowl-Comeback aller Zeiten. Eine Vielzahl von Fehlentscheidungen seitens Quinn und seiner Coaches spielten bei dieser historischen Niederlage eine entscheidende Rolle. So spielten die Falcons offensiv, trotz ihrer hohen Führung, weiterhin aggressiv und setzten auf ihr Passspiel, anstatt zu laufen und somit mehr Zeit von der Uhr zu nehmen. Dies kostete sie, unserer Meinung nach, letztendlich auch den Sieg. Schließlich wäre es für die Patriots mit noch weniger Zeit nahezu unmöglich gewesen, die Falcons aufzuholen. Bemerkenswert ist außerdem, dass die Defensive der Falcons, obwohl Quinns Kernkompetenz die Verteidigung ist, ab dem dritten Quarter nahezu nicht-existent war. Die Falcons hatten keine Antwort auf die Coaching Adjustments der Patriots.
Während Quinn bei den Falcons als Cheftrainer tätig war, verbuchten diese eine mittelmäßige Bilanz von 43-42. Nachdem sein Team mit fünf Niederlagen in Folge in die Saison 2020/21 gestartet war, wurde Quinn schließlich entlassen.
Auch bei den Cowboys verfolgten Quinn die gleichen Probleme
Auch als Defensive Coordinator der Cowboys verbuchte Quinn durchaus einige Erfolge. So schnitten die Cowboys in den vergangenen drei Saisons in Bezug auf die zugelassenen Punkte im NFL-Vergleich immer in der Top-10 ab. Obwohl die Cowboys-Defense rundum überzeugende Leistungen ablieferte, war es vor allem die Passverteidigung, die unter Quinn glänzte. Während der vergangenen Saison ließen die Cowboys lediglich 192,1 Passing Yards pro Spiel zu – im NFL-Vergleich liegen sie damit auf Platz drei. Darüber hinaus verbuchten die Cowboys stattliche 17 Interceptions.
Trotz der starken Leistungen seiner Defensive stand Quinn jedoch in den vergangenen Wochen erneut in Kritik. Schließlich haben die Cowboys im Wild Card Game gegen die Green Bay Packers, welches sie letztendlich haushoch verloren haben, ganze 48 Punkte zugelassen. Auffällig war hierbei, dass die Cowboys sowohl das Lauf- als auch das Passspiel überhaupt nicht stoppen konnten. Quinn schaffte es also erneut nicht, in einem großen Moment abzuliefern.
Bei den Washington Commanders hat Quinn nun erneut die Möglichkeit, ein Team von Grund auf nach seinen Bedürfnissen aufzubauen und endlich zu beweisen, dass er auch dann abliefern kann, wenn es hart auf hart kommt. Bei den Commanders, die zurzeit den zweiten Pick im anstehenden NFL Draft besitzen, muss er sich zunächst auf die Suche nach einem Franchise-Quarterback machen und seine Defensive, die im vergangenen Jahr zu den schwächsten Verteidigungen der gesamten NFL gehörte, wieder auf Vordermann