München – Die Trainersuche beim FC Bayern München nimmt eine unerwartete Wendung. Nach monatelangen Spekulationen um die Zukunft von Thomas Tuchel und der zunächst verkündeten Trennung zum Saisonende, deutet nun alles auf einen Verbleib des 50-Jährigen hin. Übereinstimmenden Medienberichten zufolge haben sich die Verantwortlichen des deutschen Rekordmeisters dazu entschieden, die Zusammenarbeit mit Tuchel fortzusetzen.
Nach unzähligen Absagen – Thomas Tuchel soll doch bleiben
Tuchel hatte die Bayern erst im März 2023 von Julian Nagelsmann übernommen, nachdem dieser überraschend entlassen worden war. Doch auch unter dem ehemaligen BVB- und PSG-Coach lief es sportlich häufig nicht rund. Die hohen Erwartungen konnte Tuchel bislang nicht erfüllen, die laufende Saison werden die Münchner ohne Titel beenden. Ein Novum in der jüngeren Vereinsgeschichte, das eigentlich das Aus für den Trainer besiegeln sollte.
Doch nachdem sich in den vergangenen Wochen die Absagen potenzieller Nachfolger häuften, scheint man an der Säbener Straße umzudenken. Wunschkandidaten wie Xabi Alonso (Bayer Leverkusen), Ralf Rangnick (Österreichs Nationaltrainer) oder Julian Nagelsmann erteilten dem Rekordmeister eine Absage. Auch bei Trainern wie Oliver Glasner, Roberto De Zerbi oder Erik ten Hag sollen die Bayern erfolglos angeklopft haben.
Stattdessen rückt nun eine Weiterbeschäftigung Tuchels in den Fokus. Wie Sky und weitere Medien berichten, sollen am Mittwoch bereits erste Gespräche zwischen dem Management des Trainers und der Bayern-Führung stattgefunden haben. Tuchels Berater Olaf Meinking war demnach zu Besuch an der Säbener Straße, um sich mit Sportdirektor Christoph Freund und Vorstandsboss Jan-Christian Dreesen auszutauschen.
Auch Tuchel ist offen für einen Verbleib beim Rekordmeister
Tuchel selbst soll einem Bericht von Sky zufolge ebenfalls offen für einen Verbleib über die laufende Saison hinaus sein. Allerdings fordere er die volle Rückendeckung der Bosse. Bemerkenswert: Auch Ehrenpräsident Uli Hoeneß, der sich zuletzt öffentlich kritisch über den Trainer geäußert hatte, soll inzwischen zu der Idee bereit sein. Intern sollen sich Sportvorstand Max Eberl und Christoph Freund für eine weitere Zusammenarbeit mit Tuchel stark machen.
Einziger Streitpunkt scheint derzeit noch die Vertragslaufzeit zu sein. Tuchels aktuelles Arbeitspapier ist noch bis 2025 gültig. Laut Medieninformationen fordert der Coach jedoch eine Verlängerung bis mindestens 2026. Er wolle keine Übergangslösung für ein Jahr sein, um dann Platz für Wunschkandidaten wie Jürgen Klopp oder Xabi Alonso zu machen, die im Jahr 2025 zur Verfügung stehen könnten.
Für einen Verbleib Tuchels sollen sich auch mehrere Führungsspieler ausgesprochen haben, darunter Kapitän Manuel Neuer und Offensivstar Thomas Müller. Eine endgültige Entscheidung wird in den kommenden Tagen erwartet. Sollten sich die Bayern mit Tuchel nicht einig werden, geht die bislang erfolglose Suche nach einem Nachfolger wohl weiter.