Das EverBank Stadium wird am kommenden Sonntag der Austragungsort eines Duells zweier Rivalen die beide dringend einen Sieg brauchen. Dort empfangen die Jacksonville Jaguars ihren Division-Rivalen Houston Texans zum dritten Spieltag der NFL-Saison. Das Spiel beginnt um 19:00 Uhr deutscher Zeit und verspricht ein spannendes Duell zwischen zwei Teams zu werden, die nach unterschiedlichen Saisonstarts ihre Position in der Division festigen wollen.
Jacksonville Jaguars – Schwankende Form nach knapper Niederlage
Die Jaguars stehen nach zwei Spieltagen mit einer ausgeglichenen Bilanz von einem Sieg und einer Niederlage auf dem zweiten Platz der AFC South. Die letzte Partie gegen die Cincinnati Bengals endete mit einer knappen 27:31-Niederlage in Woche 2. Trevor Lawrence und seine Offensive zeigten dabei durchaus positive Ansätze, konnten aber in den entscheidenden Momenten nicht die nötige Durchschlagskraft entwickeln. Besonders die vier Punkte Differenz zeigen, dass Jacksonville durchaus mithalten konnte, aber in kritischen Situationen die besseren Entscheidungen der Bengals den Ausschlag gaben.
Der Saisonauftakt verlief dagegen deutlich erfolgreicher. Mit einem klaren 26:10-Heimsieg gegen die Carolina Panthers zeigten die Jaguars ihre Stärken. Die Defensive stand kompakt und ließ nur zehn Punkte zu, während die Offensive mit 26 Punkten ihre Effizienz unter Beweis stellte. Diese Leistungsschwankungen zwischen den ersten beiden Spielen werfen Fragen zur Defensiven Konstanz des Teams auf.
Travis Etienne Jr. präsentiert sich in hervorragender Verfassung und hat bereits 214 Rushing Yards bei 30 Läufen erzielt – das entspricht einem beeindruckenden Schnitt von 7,1 Yards pro Lauf. Zusätzlich fing er fünf Pässe für 31 Yards und einen Touchdown. Diese Vielseitigkeit macht ihn zu einer zentralen Figur im Offensivspiel der Jaguars. Die Receiving-Optionen um Brian Thomas Jr. und Travis Hunter haben noch nicht ihr volles Potenzial entfaltet.
Houston Texans – Enttäuschender Saisonstart des Vorjahressiegers
Die Texans befinden sich in einer prekären Lage. Nach dem Gewinn der AFC South Division im Vorjahr mit einer 10:7 Bilanz starteten sie mit zwei Niederlagen in die neue Saison. Die jüngste 19:20-Niederlage gegen die Tampa Bay Buccaneers am Monday Night Football war besonders bitter, da nur ein Punkt fehlte. C.J. Stroud und die Offensive konnten nicht die erwartete Explosivität entwickeln, die sie letzte Saison auszeichnete.
Der Saisonauftakt gegen die Los Angeles Rams endete mit einer 9:14-Niederlage, bei der die Offensive nur neun Punkte erzielen konnte. Diese offensive Schwäche zieht sich wie ein roter Faden durch die ersten beiden Spiele. Die Abwesenheit von Joe Mixon aufgrund einer unbekannten Verletzung hat das Laufspiel erheblich geschwächt. Allerdings ist auch das Offensive Coaching ein Problem. Mit Runningback Nick Chubb haben die Texans einen guten Backup, der jedoch mit nur zwölf Läufen kaum zum Einsatz kam. Das Passspiel funktionierte zwar Phasenweise, allerdings reicht das nicht um Konstant Spiele zu gewinnen.
Nico Collins zeigt als einziger Lichtblick ansatzweise seine Klasse. Nach bescheidenen drei Catches für 25 Yards in Woche 1 steigerte er sich auf drei Receptions für 52 Yards und einen Touchdown in Woche 2. Der Receiver, der vergangene Saison in nur zwölf Spielen über 1.000 Yards erzielte, braucht mehr Unterstützung von seinen Mitspielern. Christian Kirk steht als fraglich auf der Verletztenliste, was die Receiving-Optionen weiter einschränkt.
Defensive als Hoffnungsschimmer der Texans
Die Defensive der Texans gilt als stärkste Einheit des Teams. Obwohl sie aktuell nur auf Platz 24 der defensive DVOA rangieren, muss berücksichtigt werden, dass sie gegen zwei Top-10 DVOA Offensiven antraten. Letzte Saison beendeten die Texans die Regular Season auf dem dritten Platz der defensive DVOA, was ihr Potenzial verdeutlicht.
Interessanterweise haben die Texans in 14 ihrer letzten 20 Spiele die erste Halbzeit gegen den Spread gewonnen. Diese Statistik deutet auf starke Anfangsphasen hin, auch wenn sie Schwierigkeiten haben, diese Leistung über die vollen 60 Minuten aufrechtzuerhalten. In nur sechs ihrer letzten 21 Spiele wurde die Gesamtpunktzahl übertroffen, was auf defensive Stärke oder offensive Schwäche hindeutet.
Jaguars vs. Texans direkter Vergleich
Die Historie der direkten Aufeinandertreffen zeigt ein ausgeglichenes Bild mit leichtem Vorteil für die Texans in den jüngsten Begegnungen:
| Datum | Ergebnis | Sieger |
|---|---|---|
| 01.12.2024 | Jaguars 20:23 Texans | Texans |
| 29.09.2024 | Texans 24:20 Jaguars | Texans |
| 26.11.2023 | Texans 21:24 Jaguars | Jaguars |
| 24.09.2023 | Jaguars 17:37 Texans | Texans |
| 01.01.2023 | Texans 3:31 Jaguars | Jaguars |
Die Texans gewannen die beiden direkten Duelle der vergangenen Saison knapp. Beide Siege fielen mit drei beziehungsweise vier Punkten Unterschied aus, was die Ausgeglichenheit dieser Rivalität unterstreicht. Jacksonville konnte allerdings zwei der letzten fünf Begegnungen für sich entscheiden, darunter einen beeindruckenden 31:3-Auswärtssieg am Neujahrstag 2023.
Jaguars – Texans Wett-Tipps
Wett-Tipp 1: Unter 44,5 Punkte
Unsere erste Empfehlung für die Partie zwischen den Jaguars und den Texans ist eine Under-Wette auf unter 44,5 Gesamtpunkte. Die offensive Schwäche beider Teams in der aktuellen Saison macht diese Wette besonders attraktiv. Houston erzielte in den ersten beiden Spielen lediglich 28 Punkte insgesamt – neun gegen die Rams und 19 gegen die Buccaneers.
Die Jaguars konnten zwar in ihren ersten beiden Partien durchaus Punkte erzielen, allerdings kann man weder die Defensive der Panthers noch die der Bengals mit der starken Texans Defensive vergleichen. Die Defensive der Texans hat das Potenzial, Trevor Lawrence unter Druck zu setzen und ihn so zu Fehlern zu zwingen. Die Statistik untermauert diesen Tipp zusätzlich: In nur sechs der letzten 21 Spiele der Texans wurde die Gesamtpunktzahl übertroffen.
Das Fehlen von Joe Mixon bei den Texans und die noch nicht optimal funktionierende Receiving-Corps bei beiden Teams sprechen für ein defensiv geprägtes Spiel. Die direkten Duelle zeigen ebenfalls eine Tendenz zu niedrigeren Punktzahlen – drei der letzten fünf Begegnungen endeten mit weniger als 44 Gesamtpunkten.
Wett-Tipp 2: Sieg Jacksonville Jaguars
Die Formkurve spricht eindeutig für die Gastgeber. Während Jacksonville bereits einen Sieg verbuchen konnte und nur knapp gegen Cincinnati verlor, stehen die Texans noch ohne Erfolgserlebnis da. Der Heimvorteil im EverBank Stadium ist nicht zu unterschätzen. Dort spielten sie schon in der letzten Saison häufig besser als Auswärts.
Travis Etienne Jr. läuft in Topform auf und wird die anfällige Run-Defense der Texans vor große Probleme stellen. Mit seinem Schnitt von 7,1 Yards pro Lauf hat er das Potenzial, das Spiel zu dominieren. Trevor Lawrence hat gegen die Texans-Defense bessere Matchups als C.J. Stroud gegen die Jaguars-Defense. Die Verletzungssorgen bei Houston, insbesondere die fraglichen Einsätze von Christian Kirk und Jake Andrews, schwächen das ohnehin schon angeschlagene Offensivspiel weiter.
Der Erholungsvorteil der Jaguars ist ein weiterer wichtiger Faktor. Während Jacksonville eine normale Woche zur Vorbereitung hatte, mussten die Texans am Monday Night Football ran und haben somit einen Tag weniger Regeneration. Die Jaguars haben zudem den Druck, vor eigenem Publikum nicht den Anschluss an die 2:0 gestarteten Indianapolis Colts zu verlieren. Mit einer 1:1-Bilanz sind sie noch im Rennen um die Divisionsspitze, während die Texans mit 0:3 bereits früh in der Saison unter enormem Zugzwang stünden.
Unser Fazit
Die Ausgangslage für dieses AFC South Duell könnte kaum spannender sein. Beide Teams stehen unter Erfolgsdruck, wobei die Texans definitiv mehr zu verlieren haben. Ein 0:3 Start würde ihre Playoff-Ambitionen erheblich gefährden. Die Jaguars hingegen können mit einem Heimsieg ihre Position in der Division festigen und Selbstvertrauen für die kommenden Aufgaben tanken.
Die Schlüsselfaktoren dieser Partie liegen in der defensiven Stärke beider Teams und den offensiven Schwächen, die sich in den ersten Wochen gezeigt haben. C.J. Stroud hat noch nicht zu seiner Form aus der Vorsaison gefunden, während Trevor Lawrence trotz der Niederlage gegen Cincinnati solide Leistungen zeigte. Der Unterschied könnte im Laufspiel liegen, wo Jacksonville mit Travis Etienne Jr. einen klaren Vorteil besitzt.