Eric Watts ist Defensive End der New York Jets – und längst mehr als nur ein Name auf dem Spielberichtsbogen. In den letzten Jahren hat sich der gebürtige South Carolinianer als robuster Laufverteidiger und verlässlicher Rotationsspieler im Kader der Jets behauptet. Seine Geschichte ist nicht die eines Supertalents, das schon im College als kommender NFL-Star galt. Watts musste sich alles hart erarbeiten. Heute steht er mit 1,96 Metern und 277 Pfund im zweiten Jahr seines NFL-Vertrags – und ist der beste Beweis dafür, dass auch Undrafted Rookies einen festen Platz in der Liga finden können.
Seine Rolle ist klar definiert: Watts kommt in frühen Downs aufs Feld, wenn es darum geht, das Laufspiel des Gegners zu stoppen. Die Coaches der Jets setzen auf seine Physis, seine Disziplin und seine Bereitschaft, sich jeder Herausforderung zu stellen. In seiner ersten NFL-Saison kam er in 14 Spielen auf 231 Snaps – ein Viertel aller Defensivaktionen der Jets in diesem Zeitraum. Mit 13 Tackles hat er sich als sicherer Stopper gegen den Lauf empfohlen. Doch was hinter diesem Aufstieg steckt, bleibt vielen verborgen: Watts musste sich seinen Platz im Kader erst gegen jede Menge Konkurrenz erkämpfen.
Diese Leistung kam nicht von ungefähr. Der Grundstein für Watts' Weg in die NFL wurde schon früh gelegt – und war alles andere als selbstverständlich. Denn der Weg von Sumter, South Carolina, ins Herz der NFL-Defense der Jets ist lang. Watts’ Karriere ist ein Paradebeispiel für das Motto: Wer nicht aufgibt, wird belohnt.
Vom No-Name zum NFL-Kader: Watts’ Durchbruch bei den Jets
Als Watts zum ersten Mal das Trainingsgelände der Jets betrat, ahnte kaum jemand, dass er schon bald eine Rolle in der Defensive spielen würde. Er war einer von vielen Undrafted Free Agents – Spielern, die beim Draft übergangen wurden und sich im Anschluss auf eigene Faust einen Vertrag sichern müssen. Für Watts war das keine Enttäuschung, sondern Ansporn. Im Rookie-Jahr kämpfte er sich durch die harten, anonymen Einheiten, bekam wenig Aufmerksamkeit von außen, aber umso mehr von seinen Coaches. In den Teamdrills zeigte er, warum er trotz fehlendem Draftstatus eine Chance verdient hatte: Watts griff beherzt zu, blieb diszipliniert in seinen Assignments und nutzte jede Gelegenheit, sich gegen erfahrenere Konkurrenz zu behaupten.
Mit Beginn seiner ersten NFL-Saison war Watts fester Bestandteil der Defensive Line-Rotation. Die Jets setzten ihn in 14 Spielen ein, meist in Situationen, in denen es auf physische Präsenz gegen den Lauf ankam. Seine 231 Snaps belegen, dass die Coaches ihm früh vertrauten. Mit 13 Tackles (davon sieben solo) und mehreren gestoppten Läufen trug er dazu bei, das Laufspiel der Gegner zu kontrollieren. Für einen Rookie, der sich als Undrafted Free Agent durchsetzen musste, ist das mehr als nur eine Randnotiz – es ist ein Zeichen, dass Watts im Haifischbecken NFL angekommen ist.
Doch dieser Durchbruch war kein Zufall. Watts’ Weg in den aktiven Kader der Jets ist das Ergebnis jahrelanger harter Arbeit, die weit vor seiner Zeit in New York begann.
Der lange Weg: Von Sumter nach New York
Wer heute auf den Spielberichtsbogen der Jets schaut, sieht nur Statistiken und Positionsbezeichnungen. Doch hinter Eric Watts steht eine Geschichte, die in Sumter, South Carolina, begann. In seiner Heimatstadt war Watts schon in jungen Jahren sportlich aktiv – nicht nur im Football, sondern auch auf dem Basketballfeld. Diese Vielseitigkeit prägte ihn. In der Sumter High School wurde er schnell zur festen Größe im Football-Team, sammelte erste Auszeichnungen und führte sein Team zu mehreren County- und Regionstiteln. Mit 8,5 Sacks in seiner letzten High-School-Saison zeigte er, dass er ein Spiel entscheiden kann.
Der nächste Schritt folgte mit dem Wechsel an die University of Connecticut. Dort war Watts von Beginn an fester Bestandteil der Huskies-Defense. Bereits als Freshman stand er in jedem Spiel auf dem Platz, sammelte Tackles und Erfahrung. Die College-Jahre waren von Höhen und Tiefen geprägt: Nach einer soliden ersten Saison fiel das zweite Jahr wegen der COVID-Pandemie aus. Doch Watts ließ sich davon nicht aus der Bahn werfen. In seinem dritten College-Jahr steigerte er sich weiter, sammelte 39 Tackles und präsentierte sich als zuverlässiger Edge-Verteidiger.
Sein Durchbruch kam im vierten Jahr: 49 Tackles, zehn Tackles for Loss, sieben Sacks, dazu geblockte Kicks und erzwungene Fumbles – Watts war der Motor der UConn-Defense. Seine Leistungen blieben nicht unbemerkt. Er wurde zum Senior Bowl eingeladen, durfte sich beim NFL Combine präsentieren und stand plötzlich im Blickpunkt der Scouts. Im Abschlussjahr legte er noch einmal 34 Tackles und zwei Sacks nach – genug, um sich in die Notizbücher der NFL-Teams zu spielen.
Doch als der Draft kam, fiel Watts durch das Raster. Kein Team griff zu. Für viele Spieler ein Tiefschlag – für Watts nur ein weiterer Ansporn. Er wusste, dass er sich auf anderem Weg beweisen musste. Die Einladung der Jets war die nächste große Chance.
Station | Jahre/Spiele | Leistungen |
---|---|---|
Sumter High School | bis Abschlussjahr | 8,5 Sacks, County- und Regionstitel |
UConn Huskies | 2019-2023/45 Spiele | 162 Tackles, 10 Sacks, 2 geblockte Kicks |
New York Jets | seit 2024/14 Spiele (Rookie-Jahr) | 13 Tackles, 231 Snaps, Laufverteidigung |
Die Stationen zeigen: Watts hat sich auf jeder Stufe durchgesetzt. Vom High-School-Leader zum College-Starter bis hin zum NFL-Rollenspieler – seine Karriere ist geprägt von stetigem Kampf um Anerkennung.
Die große Chance: Watts nutzt seinen Moment
Die Einladung der New York Jets war für Watts der Türöffner in die NFL. Doch ein Vertrag als Undrafted Free Agent ist kein Freifahrtschein – jeden Tag stehen junge Spieler unter Beobachtung, müssen sich gegen Veteranen und andere Talente beweisen. Watts packte die Gelegenheit beim Schopf. In den ersten Wochen im Team zeigte er nicht nur sein Können auf dem Feld, sondern auch seinen Charakter: Immer bereit, die Extrameile zu gehen, immer ansprechbar für Sonderaufgaben, nie zu schade für schmutzige Arbeit in der Line.
Die Coaches der Jets schätzten genau diese Eigenschaften. Sie setzten ihn in der Preseason immer wieder ein, ließen ihn gegen die Starter der gegnerischen Teams ran. Watts zahlte das Vertrauen zurück: Mit soliden Leistungen, klugen Spielzügen und der Fähigkeit, sich in der Hitze des Gefechts nicht zu verstecken. So schaffte er es nicht nur in den 53-Mann-Kader, sondern bekam auch in der regulären Saison seine Chance.
Für Watts ging es nie um Schlagzeilen, sondern um das Team. Wenn die Jets einen Stop gegen den Lauf brauchten, war Watts zur Stelle. Seine Snaps kamen meist in Situationen, in denen es auf Zuverlässigkeit und Disziplin ankam. Das Vertrauen der Coaches war der Lohn für seine Arbeit – und der Beweis, dass auch Undrafted Rookies zu festen Größen in der NFL werden können.
Körpermaße | Geburtsort/-jahr | Vertrag |
---|---|---|
1,96 m / 277 lbs | Sumter, SC / 2000 | 3 Jahre, 2,85 Mio. USD, 20.000 USD Signing Bonus |
2024 NFL-Statistik | College-Statistik | Garantiertes Gehalt |
14 Spiele, 13 Tackles, 231 Snaps | 162 Tackles, 10 Sacks | 245.000 USD |
Die Zahlen zeigen, wie Watts sich in der NFL behauptet hat – und welche Perspektive er sich mit seinem ersten Vertrag gesichert hat. Für einen Spieler, der nicht gedraftet wurde, ist das ein starkes Zeichen.
Blick nach vorn: Watts und die Zukunft bei den Jets
Aktuell steht Watts im zweiten Jahr seines Dreijahresvertrags bei den Jets. Sein Gehalt steigt, die Rolle im Team ist klar umrissen: Laufverteidiger, Early-Down-Spezialist, zuverlässiger Rotationsspieler. Die Defensive Line der Jets lebt von Tiefe – und Watts ist ein wichtiger Teil davon. Verletzungen gab es bislang keine, die Coaches planen fest mit ihm. Für die kommende Saison gibt es Chancen: Mit weiteren Entwicklungsschritten könnte Watts noch mehr Snaps sehen und sich vielleicht auch in Passrusher-Situationen beweisen.
Seine Geschichte ist damit längst nicht zu Ende erzählt. Wer als Undrafted Free Agent den Sprung in die NFL schafft, weiß, dass nichts selbstverständlich ist. Watts bleibt hungrig, arbeitet an seinen Schwächen und will den nächsten Schritt machen. Die Jets vertrauen ihm – und Watts weiß dieses Vertrauen zu schätzen. Seine Entwicklung steht exemplarisch für eine Defense, die auf harte Arbeit und unauffällige Leistungsträger setzt.
Watts’ Weg ist eine Erinnerung daran, dass die NFL nicht nur aus Stars und First-Round-Picks besteht. Gerade die Spieler, die sich aus dem Schatten kämpfen, prägen das Gesicht eines Teams. Watts hat gezeigt, dass mit Ehrgeiz, Disziplin und der richtigen Einstellung alles möglich ist – selbst dann, wenn der Start in die Liga alles andere als glamourös ist.
Persönliches & Hintergrund
Abseits des Feldes bleibt Watts bodenständig. Die Verbindung zu seiner Heimat in South Carolina ist stark, Familie und Freunde gelten als wichtige Stützen. Sein Abschluss an der University of Connecticut war ihm wichtig – nicht nur als Sportler, sondern auch als Student. Teamkollegen und Coaches beschreiben ihn als Arbeiter, der selten im Mittelpunkt stehen will, aber immer alles für das Team gibt. Watts selbst sagt über seinen Werdegang: „Ich habe nie darauf vertraut, dass mir etwas geschenkt wird. Ich wollte mir alles selbst verdienen. Das macht mich stolz.“
Mit dieser Einstellung hat er es von Sumter bis in den Kader der New York Jets geschafft – und zeigt Woche für Woche, warum gerade solche Spieler für jedes NFL-Team Gold wert sind.