Rakim Jarrett ist Wide Receiver bei den Tampa Bay Buccaneers. Er trägt die Nummer 18 und steht seit seinem Einstieg in die NFL für Einsatz, Tempo und Kampfgeist. Trotz aller Prognosen hat es der gebürtige Marylander geschafft, sich im Kader der Buccaneers zu behaupten – als Offensivwaffe und als zuverlässiger Kickoff-Returner. Wer wissen will, wie man sich ohne große Vorschusslorbeeren in der NFL durchsetzt, muss auf Jarretts Geschichte blicken: Sie handelt von harter Arbeit, Heimatverbundenheit und dem Willen, immer wieder aufzustehen.
Heute läuft Jarrett regelmäßig für Tampa Bay auf. In der Offensive kommt er als Receiver zum Einsatz, im Special Team bringt er seine Schnelligkeit als Return-Spezialist ein. Verletzungsfrei und in guter Form, geht er in das letzte Jahr seines Dreijahresvertrags. Der Weg bis hierher war alles andere als einfach.
Diese Karriere begann nicht mit einem Paukenschlag im Draft, sondern mit einer Enttäuschung – und dem klaren Entschluss, sich trotzdem durchzubeißen. Was hat Jarrett auf diesen Weg vorbereitet?
Vom lokalen Hoffnungsträger zum College-Star
Der Grundstein für Jarretts Football-Laufbahn wurde weit entfernt von NFL-Stadien gelegt – in Palmer Park, Maryland. Schon an der St. John’s College High School in Washington, D.C. wurde Jarrett zum lokalen Star. Seine Abschlussstatistik: 60 Receptions, 950 Yards, sieben Touchdowns. Als Gatorade Football Player of the Year für Washington, D.C. war er in seiner Altersklasse das Maß der Dinge. Jarrett galt als einer der explosivsten Receiver der Ostküste, ein Spieler, dem viele den Sprung in die NFL zutrauten.
Doch Jarrett entschied sich für einen ungewöhnlichen Schritt: Er verzichtete auf eine College-Karriere bei LSU, einem der größten Programme des Landes, und wechselte zur University of Maryland – ganz in der Nähe seiner Heimat. Das war mehr als eine sportliche Entscheidung. Jarrett wollte dort spielen, wo Familie, Freunde und alte Wegbegleiter ihn live erleben konnten. Er wollte Maryland Football mit seinem Namen prägen.
Am College setzte Jarrett schnell Akzente. Schon als Freshman kam er auf 17 Receptions für 252 Yards und zwei Touchdowns. Im zweiten Jahr steigerte er sich auf 62 Receptions, 829 Yards, fünf Touchdowns – eine Bilanz, die ihm den Status als Nummer-eins-Receiver der Terrapins einbrachte. Seine Explosivität nach dem Catch, seine Beinarbeit und sein Spielverständnis machten ihn zur zentralen Anspielstation in Maryland.
Doch der Traum von der NFL erfüllte sich nicht auf dem direkten Weg. Nach seiner College-Karriere wartete auf Jarrett zunächst eine der härtesten Prüfungen im Profi-Football.
Der harte Weg in die NFL: Nicht gedraftet, trotzdem durchgesetzt
Viele Experten hatten Jarrett als möglichen Late-Round-Pick im NFL Draft auf dem Zettel. Am Draft-Wochenende fiel sein Name jedoch nicht. Kein Team entschied sich für den Receiver aus Maryland. Für viele Spieler ist das das Ende der NFL-Träume. Für Jarrett begann damit erst die eigentliche Bewährungsprobe.
Unmittelbar nach dem Draft meldeten sich die Tampa Bay Buccaneers. Sie boten Jarrett einen Platz als Undrafted Free Agent an. Was folgte, war ein harter Sommer: Trainings, Meetings, Konkurrenzkampf. Jarrett musste sich Woche für Woche beweisen, jeder Fehler konnte das Aus bedeuten. Doch er hielt durch, kämpfte sich in den finalen 53-Mann-Kader – eine Auszeichnung, die Jahr für Jahr nur wenige Undrafted Free Agents erreichen.
In seiner ersten NFL-Saison bekam Jarrett seine Chance: Zehn Spiele, vier Receptions für 60 Yards. Die Statistiken waren überschaubar, doch Jarretts Wert lag in seiner Vielseitigkeit. Immer wieder kam er im Special Team zum Einsatz, zeigte sich als williger Tackler und schneller Returner. Für einen Rookie ohne Draft-Status ist das keine Selbstverständlichkeit.
Im zweiten Jahr folgte der nächste Schritt. Jarrett bekam erneut Spielzeit – diesmal sogar mit zwei Starts in der Offensive. Neun Receptions für 124 Yards und zusätzliche 141 Yards im Kickoff-Return. Gerade im Special Team entwickelte er sich zum zuverlässigen Faktor. Seine Flexibilität und sein Einsatz machten ihn für die Buccaneers wertvoll.
Diese Entwicklung kam nicht von ungefähr. Schon in der High School und am College hatte Jarrett gelernt, dass Talent allein nicht reicht. Nur wer bereit ist, für jeden Zentimeter zu kämpfen, bekommt in der NFL eine echte Chance. Jarrett nutzte diese Lektion – und machte sie zu seinem Markenzeichen.
Die Kraft der Heimat – und der Blick nach vorn
Jarretts Geschichte ist mehr als die eines NFL-Spielers. Es ist die Story eines Athleten, der immer wieder zu seinen Wurzeln zurückkehrt. Geboren in Maryland, groß geworden in Washington, D.C., College-Karriere in der Heimat – Jarrett hat nie vergessen, woher er kommt. Diese Verbundenheit spiegelt sich in seiner Spielweise wider: hart, direkt, ohne Schnörkel. Für ihn zählt jeder Catch, jeder Return, jeder Snap.
Inzwischen ist Jarrett ein fester Bestandteil des Buccaneers-Kaders. Er ist gesund, bringt Tempo ins Special Team und ist als Receiver eine wichtige Option. Sein Vertrag läuft noch eine Saison. Die nächste Entscheidung steht bevor: Setzt Tampa Bay weiter auf ihn? Gibt es Angebote von anderen Teams? Oder bleibt er der Franchise treu, die ihm die erste Chance gab?
Eines ist klar: Jarrett hat sich in der NFL Respekt erarbeitet. Aus dem Undrafted Free Agent ist ein Spieler geworden, auf den Coaches und Mitspieler zählen. Seine Geschichte zeigt, dass es nicht immer der direkte Weg nach oben sein muss. Wer bereit ist, zu kämpfen, kann auch ohne Draft-Status seinen Platz in der NFL finden.
Fakten zu Rakim Jarrett | Wert |
---|---|
Position | Wide Receiver |
Team | Tampa Bay Buccaneers |
Größe | 1,83 m |
Gewicht | 87 kg |
Geburtsort | Palmer Park, Maryland |
College | Maryland |
High School | St. John’s (DC) |
Vertrag | 3 Jahre, 2,7 Mio. US-Dollar |
NFL-Stats (1. Jahr) | 4 Receptions, 60 Yards |
NFL-Stats (2. Jahr) | 9 Receptions, 124 Yards; 141 Return-Yards |
Auszeichnungen | Gatorade Player of the Year (DC) |
Die Tabelle gibt einen schnellen Überblick über Jarretts wichtigsten Stationen und Zahlen. Sie zeigt, wie konstant er sich in jeder Phase seiner Laufbahn eingebracht hat – vom High-School-Star bis zum NFL-Profi.
Neue Herausforderungen: Die nächste Chance wartet
Jarrett steht am Scheideweg. Der letzte Vertragsjahr bringt neue Chancen – und neue Herausforderungen. Die Konkurrenz im Wide-Receiver-Room ist groß. Aber Jarrett hat bereits bewiesen, dass er mit Druck umgehen kann. Seine Rolle in der Offensive könnte wachsen, wenn er im Training überzeugt. Auch im Special Team bleibt er gefragt, denn seine Return-Qualitäten sind für Tampa Bay Gold wert.
Viele Spieler mit seinem Werdegang verschwinden schnell aus der Liga. Jarrett aber hat sich durchgebissen. Er ist ein Beispiel für alle, die sich in der NFL beweisen wollen – egal, ob mit oder ohne Draft-Status. Sein Weg ist noch nicht zu Ende. Mit jedem Snap, jedem Catch, jedem Return arbeitet er weiter an seinem Traum. Wer Rakim Jarrett kennt, weiß: Aufgeben ist für ihn keine Option.