Alec Holler ist aktuell Free Agent. Nach seinem kurzen Engagement bei den Dallas Cowboys steht der Tight End ohne Team da – und damit vor einer der größten Fragen seiner Karriere. Der Traum, sich als NFL-Profi durchzusetzen, ist keineswegs vorbei. Doch wie geht es weiter für einen, der sich schon immer gegen alle Widerstände behaupten musste?
Wer Hollers Werdegang verfolgt, erkennt schnell: Nichts in seiner Laufbahn war vorgezeichnet. Der Weg in den Profisport verlangte mehr als nur Talent – er verlangte Geduld, harte Arbeit und die Fähigkeit, Rückschläge zu verkraften. Für Alec Holler ist das nichts Neues. Seine Geschichte beginnt nicht mit Vorschusslorbeeren, sondern mit einem Platz am unteren Ende der College-Hierarchie. Heute steht er wieder am Anfang. Doch genau dort kennt er sich aus.
Vom Walk-On zur festen Größe – Alec Hollers langer Weg bei UCF
Schon in der High School wurde Alec Holler selten als zukünftiger Star gehandelt. In Winter Park, Florida, wuchs er auf, besuchte die Trinity Prep und zeigte früh Talent – aber ohne die großen Angebote der Football-Elite. Stattdessen entschied er sich für einen riskanten Weg: Als Walk-On an die University of Central Florida. In den USA bedeutet das, ohne Sportstipendium und ohne Garantie auf Spielzeit ins College-Team zu kommen. Viele geben nach wenigen Monaten auf. Holler nicht.
Die ersten Jahre bei UCF waren geprägt von Geduld und Einsatz. Während andere mit großen Erwartungen ins Team kamen, arbeitete sich Holler im Hintergrund nach oben. Seine Rolle wuchs mit jedem Training, sein Einfluss auf dem Feld wurde sichtbarer. Aus dem unscheinbaren Walk-On wurde ein verlässlicher Tight End, der sich nicht nur durch seine Physis, sondern auch durch seinen Einsatzwillen auszeichnete.
Sein Durchbruch kam schrittweise. In drei aufeinanderfolgenden Saisons sammelte er solide Statistiken – nie spektakulär, aber immer zuverlässig. Viel wichtiger: Holler wurde zum Musterbeispiel für Disziplin und Lernbereitschaft. Viermal wurde er für seine akademischen Leistungen ausgezeichnet, während er auf dem Platz immer mehr Verantwortung übernahm. Der Grundstein für spätere Chancen war gelegt.
Saison | Receptions | Yards | Touchdowns |
---|---|---|---|
2021 | 19 | 192 | 3 |
2022 | 22 | 276 | 1 |
2023 | 22 | 225 | 2 |
Die Zahlen zeigen: Mit jeder Saison wurde Hollers Rolle bei UCF größer. Doch es war nicht nur die Statistik, die ihn auszeichnete. Legendär bleibt sein einhändiger Touchdown-Catch gegen South Florida – ein Moment, der in den Highlight-Clips der Knights einen festen Platz hat. Solche Szenen entstehen nicht ohne Fleiß. Holler wusste immer, dass er sich alles erarbeiten muss. Diese Haltung prägte auch seinen weiteren Weg.
Der Sprung ins Ungewisse – Hollers NFL-Traum beginnt
Nach seiner College-Karriere war Holler kein Name, der in den Draft-Prognosen der NFL-Experten auftauchte. Doch für jemanden, der sich schon immer von hinten nach vorne kämpfen musste, war das keine Überraschung. Der Draft verstrich ohne seinen Namen. Für viele ein Rückschlag, für Holler die nächste Herausforderung.
Wenig später öffnete sich eine Tür: Die Dallas Cowboys boten ihm einen Vertrag als Undrafted Free Agent an. Für Spieler wie Holler ist das eine Chance, sich zu beweisen – aber auch ein Drahtseilakt. Die Plätze im Training Camp sind hart umkämpft, die Erwartungen hoch. Jeder Fehler kann das Aus bedeuten. Holler brachte alles mit, was Coaches schätzen: Größe, Gewicht, solide Hände und die Erfahrung, sich immer wieder anpassen zu müssen.
Der Einstand verlief vielversprechend. Im Training zeigte er Vielseitigkeit, blockte zuverlässig und empfing Pässe im Kurzpassspiel. Doch die Konkurrenz war groß. Die Cowboys setzen traditionell auf erfahrene Tight Ends, und für einen Neuling ist es schwer, sich gegen gestandene Profis durchzusetzen. Die Zeit im Camp war geprägt von intensiven Duellen, kurzen Chancen und dem ständigen Druck, aufzufallen.
Am Ende reichte es nicht für einen Platz im Kader. Die Cowboys trennten sich von Holler. Für viele wäre das das Ende eines Traums. Doch für jemanden, der schon als Walk-On gegen die Unsichtbarkeit ankämpfte, ist auch das nur ein weiterer Test.
Neuanfang ohne Netz – Football oder neue Wege?
Seitdem steht Alec Holler ohne Team da. Er ist Free Agent – und damit erneut in der Rolle des Außenseiters. Ob die NFL noch einmal ruft, ist ungewiss. Weder ein Engagement bei einem Practice Squad noch ein Wechsel in alternative Ligen wie die XFL sind bekannt. Für Holler stellt sich die Frage: Lohnt sich der erneute Anlauf, oder beginnt ein neues Kapitel abseits des Footballs?
Was für ihn spricht, ist die Mischung aus Erfahrung, Vielseitigkeit und Arbeitsmoral. Mit 1,91 Metern Körpergröße und 110 Kilogramm bringt er das NFL-Profil mit. Seine College-Statistiken zeigen, dass er zuverlässig abliefert – auch wenn die ganz großen Zahlen fehlen. Viel wichtiger ist sein Ruf als Teamplayer, der sich nie zu schade war, die Extra-Meile zu gehen.
Die Familie ist dabei ein wichtiger Rückhalt. Bruder Max spielte ebenfalls als Tight End für UCF, die Verbindung zur Heimat ist stark. Auch abseits des Footballs hat sich Holler ein zweites Standbein aufgebaut: Ein Abschluss in Immobilienwirtschaft, dazu ein Master-Studium in Bildungsführung. Er wäre nicht der erste, der nach einer Football-Karriere erfolgreich umschwenkt.
Steckbrief | Details |
---|---|
Geburtsort | Winter Park, Florida |
Größe/Gewicht | 1,91 m / 110 kg |
College | University of Central Florida |
Familie | Bruder Max (ehem. UCF-Tight End) |
Ausbildung | Real Estate, Master in Educational Leadership |
Der Steckbrief zeigt: Holler hat mehr als Football im Leben. Doch die Frage bleibt – gibt er sich mit dem Erreichten zufrieden? Oder sucht er weiter nach dem Platz im Profikader?
Zwischen Hoffnung und Realität – Alec Hollers offenes Kapitel
Die aktuelle Situation ist offen. Ohne Vertrag, ohne festen Platz in einem NFL-Team muss Holler abwägen: Noch einmal alles auf Football setzen, auf eine Einladung zu einem Practice Squad hoffen – oder die Karriere in eine andere Richtung lenken? Seine Geschichte zeigt, dass er selten den einfachen Weg wählt. Wer als Walk-On den Sprung zum Leistungsträger schafft, weiß, wie man mit Unsicherheit umgeht.
Die Tür zur NFL ist nie ganz zu. Verletzungen, Ausfälle oder neue Coaches können jederzeit eine Chance bringen. Gleichzeitig ist der Konkurrenzdruck enorm. Viele Spieler mit ähnlicher Vita entscheiden sich in dieser Situation für einen Wechsel in alternative Ligen oder beginnen eine neue Laufbahn abseits des Sports. Holler hat beide Optionen – die Ausbildung im Rücken, die Football-Erfahrung im Herzen.
Was bleibt, ist das Bild eines Spielers, der nie aufgegeben hat. Alec Holler ist kein geborener Star, aber ein Musterbeispiel für Geduld und Beharrlichkeit. Ob er noch einmal auf dem NFL-Feld steht, ist offen. Doch wer seinen Weg kennt, weiß: Für ihn ist jeder Neuanfang eine Chance.
Besondere Momente: Der einhändige Catch gegen South Florida
Ein Highlight seiner College-Karriere bleibt unvergessen: Im Spiel gegen South Florida fängt Holler einen Touchdown-Pass spektakulär mit nur einer Hand. Dieser Moment steht sinnbildlich für seinen Einsatzwillen – und zeigt, dass auch die unscheinbaren Spieler für die großen Momente gut sind.
So bleibt Alec Holler ein Beispiel für alle, die im Schatten der Stars ihren Weg suchen. Seine Geschichte ist noch nicht zu Ende geschrieben. Ob auf dem Football-Feld oder abseits davon – der nächste Schritt wartet schon.
Tournament Stage | Team | GP | Tgts | Rec | Yds | Lng | TD |
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NFL 2024-2025 Preseason |
DAL
|
2 | 3 | 3 | 33 | 15 | 0 |
Totals | 2 | 3 | 3 | 33 | 15 | 0 |
Tournament Stage | Team | GP | Tckl | Solo | Sck |
---|---|---|---|---|---|
NFL 2024-2025 Preseason |
DAL
|
2 | 2 | 1 | 0 |
Totals | 2 | 2 | 1 | 0 |