Denzel Mims

Denzel Mims ist ein Name, der Football-Fans in Texas sofort ein Begriff ist – und NFL-Insidern ohnehin. Noch vor wenigen Jahren galt der großgewachsene Receiver als Hoffnungsträger für die Zukunft. Heute ist er Free Agent, zuletzt in der UFL aktiv, und sucht nach einer neuen Chance. Sein Weg steht für das Auf und Ab eines NFL-Lebens, das selten geradeaus verläuft – und für einen Kampf, der weit mehr mit Durchhaltewillen als mit bloßem Talent zu tun hat.

Doch wie konnte ein Spieler mit Mims’ Anlagen, College-Erfolgen und Draft-Hoffnungen in diese Situation geraten? Der rote Faden seiner Karriere: Immer wieder neue Anläufe, immer wieder Rückschläge, immer wieder der Versuch, sich doch noch durchzusetzen. Diese Geschichte beginnt in Texas, führt durch die NFL und endet – vorerst – mit einer offenen Zukunft.

Von Texas nach Baylor: Der Aufstieg eines Hoffnungsträgers

Geboren im kleinen Daingerfield, Texas, wächst Denzel Mims in einer sportbegeisterten Familie auf. Schon in der High School ist er nicht zu übersehen: Als Wide Receiver und Safety sammelt er Touchdowns, Interceptions und Medaillen in der Leichtathletik. Basketball spielt er auch, doch Football ist seine Welt. Die lokale Presse feiert ihn als Ausnahmeathleten – ein Junge mit Speed, Sprungkraft und sicheren Händen.

Der nächste Schritt folgt logisch: Baylor University. Dort entwickelt sich Mims zum Star. Über vier Jahre, von der Freshman- bis zur Senior-Saison, ist er der Fixpunkt der Offense. Kaum ein Spiel vergeht, ohne dass Mims einen tiefen Pass fängt oder einen Cornerback düpiert. Am Ende stehen 186 Receptions, 2.925 Yards und 28 Touchdowns in 49 Spielen – Zahlen, die auch NFL-Scouts aufhorchen lassen. Im letzten College-Jahr wird er ins First-Team All-Big 12 gewählt, eine der wichtigsten Auszeichnungen für einen Receiver in seiner Conference. Mit seinen Maßen – 1,91 Meter groß, 94 Kilo schwer – bringt er alles mit, was sich NFL-Teams wünschen.

Diese Zahlen kommen nicht von ungefähr. Mims ist im College nicht nur ein Produkt des Systems, sondern ein Spieler, der mit Big Plays ganze Spiele entscheiden kann. Sein Speed, seine Physis, sein Gefühl für den Ball – all das macht ihn zum begehrten Draft-Prospekt. Kein Wunder, dass die New York Jets ihn in der zweiten Runde auswählen. Die Erwartungen sind riesig: Kann Mims der neue Nummer-eins-Receiver werden, auf den das Team so lange wartet?

Hoffnung und Realität: Der steinige Weg durch die NFL

Mit dem Wechsel in die NFL beginnt für Denzel Mims ein neues Kapitel – und zugleich der härteste Teil seiner Karriere. Schon im ersten Jahr bei den Jets wird klar: Hier zählt nicht mehr nur Talent, sondern auch Timing, Routendisziplin und die Fähigkeit, sich gegen gestandene Profis durchzusetzen. Mims bekommt seine Chancen, steht regelmäßig auf dem Feld, doch der große Durchbruch bleibt aus. In drei Spielzeiten bei den Jets sammelt er 42 Catches für 676 Yards, startet 15 Mal – solide Zahlen, aber weit entfernt von den Erwartungen an einen Zweitrundenpick. Verletzungen, wechselnde Quarterbacks und ein Trainerstab im Umbruch machen es ihm nicht leichter.

*Keine Einsätze in regulären Saisonspielen

Nach drei Jahren in New York folgt der erste große Einschnitt: Mims wird getradet, landet bei den Detroit Lions, doch eine Verletzung verhindert den Neustart. Noch vor dem ersten Saisonspiel steht er wieder ohne Team da. Es folgen kurze Stationen bei den Pittsburgh Steelers und den Jacksonville Jaguars, meist im Practice Squad, ohne Einsatz in der regulären Saison. Immer wieder neue Städte, neue Playbooks, neue Trainer – und immer wieder die gleiche Frage: Wo passt Mims wirklich hin?

Diese Zeit ist geprägt von Unsicherheit. Wer auf Mims’ Karriere blickt, sieht nicht nur einen Receiver mit großem Potenzial, sondern auch einen Spieler, der nie die nötige Zeit bekommt, um sich zu beweisen. Konkurrenz auf der Position, Verletzungen, und das schnelle Geschäft der NFL – all das macht es schwer, Fuß zu fassen. Nach mehreren Entlassungen wird klar: Auf diesem Weg wird es schwer, die NFL-Karriere am Leben zu halten.

Neuer Anlauf: Die UFL als letzte Chance?

Der Wechsel in die UFL bringt frischen Wind. Die St. Louis Battlehawks verpflichten Mims, geben ihm einen Platz im Kader und damit die Chance, Spielpraxis zu sammeln. Die Hoffnung: Vielleicht gelingt der Durchbruch in einer kleineren Liga, vielleicht gibt es noch einmal einen Weg zurück in die NFL.

Doch auch in der UFL läuft nicht alles nach Plan. In sechs Spielen fängt Mims fünf Pässe für 51 Yards – solide, aber nicht der große Befreiungsschlag. Die Konkurrenz ist hart, die Spielzeit begrenzt. Nach der Saison steht erneut die Entlassung, wieder ist der Receiver ohne Vertrag. Der Neustart in einer alternativen Liga hat die Karriere nicht gerettet, aber er hat Mims gezeigt, dass er immer noch auf hohem Niveau spielen kann.

Nach Stationen bei mehreren NFL-Teams und der UFL steht Mims wieder am Scheideweg. Die Geschichte wiederholt sich: Talent, Hoffnung, kurzer Anlauf – und dann das abrupte Ende. Doch der Traum vom Football ist noch nicht ausgeträumt. Mims bleibt gesund, trainiert weiter, hofft auf den nächsten Anruf. Die NFL bleibt das Ziel, auch wenn der Weg dorthin härter ist als je zuvor.

Wer ist Denzel Mims wirklich?

Abseits der nackten Zahlen bleibt die Frage: Was zeichnet Mims aus? Mit 1,91 Meter Körpergröße und 94 Kilo bringt er die typischen Maße eines Outside Receivers mit. Seine College-Zeit in Texas hat ihm Disziplin und Ehrgeiz mitgegeben, sein Abschluss an der Baylor University ist ein Zeichen für Zielstrebigkeit. Über Familie und Privates ist wenig bekannt – Mims lässt lieber Taten auf dem Feld sprechen. Doch was auffällt: Trotz Rückschlägen und ständiger Ungewissheit bleibt er am Ball, sucht immer wieder den nächsten Anlauf und gibt sich nie geschlagen.

Wer so oft zurückgeworfen wird, könnte leicht aufgeben. Doch Mims bleibt dran, sucht neue Wege und bleibt bereit, wenn sich eine Tür öffnet. Sein Weg ist der eines Kämpfers, nicht der eines geborenen Superstars. Viele NFL-Profis gehen einen ähnlichen Weg, doch nur wenige halten so lange durch.

Die offene Zukunft – und die Frage nach dem nächsten Schritt

Heute ist Denzel Mims gesund, trainiert eigenständig und wartet auf die nächste Chance. Ein Team, das auf Größe, Speed und Erfahrung setzt, könnte ihn jederzeit verpflichten. Vielleicht gibt es eine Rückkehr in die NFL, vielleicht führt der Weg in eine andere Liga – oder ganz aus dem Profisport heraus. Sicher ist: Mims steht an einem Punkt, an dem viele Talente schon aufgegeben hätten. Doch wer ihn kennt, weiß: Der nächste Versuch kommt bestimmt.

Die Geschichte von Denzel Mims ist die Geschichte vieler Football-Spieler. Talent und Hoffnung reichen nicht immer, um sich auf Dauer durchzusetzen. Es braucht Geduld, Flexibilität und einen unerschütterlichen Glauben an die eigene Chance. Mims hat all das oft bewiesen. Ob es noch einmal für die NFL reicht, bleibt offen. Doch eines ist sicher: Sein Kampfgeist macht ihn zu einem Vorbild für alle, die nicht auf den ersten Blick ins Rampenlicht rücken – und für alle, die wissen, dass im Football der härteste Weg oft der ehrlichste ist.