Nate Gilliam steht an einem Punkt, von dem viele Football-Profis nur träumen: Endlich die Chance, nicht mehr nur Randfigur zu sein, sondern aktiv auf dem Feld zu stehen. Mit 28 Jahren spielt der Offensiv-Tackle jetzt für die Memphis Showboats in der United Football League – und will zeigen, dass er mehr ist als ein ewiger Practice-Squad-Spieler. Sein Weg dorthin war alles andere als einfach. Doch genau darin liegt die besondere Geschichte von Gilliam: Er hat nie aufgegeben, auch wenn der Durchbruch in der NFL immer wieder knapp verpasst wurde.
Jahrelang war Gilliam einer dieser Namen, die auf den Trainingslisten vieler NFL-Teams auftauchten, aber nie am Spieltag im Kader standen. Immer wieder neue Hoffnung, immer wieder Rückschläge. Jetzt bietet sich ihm bei den Showboats eine neue Bühne – und vielleicht die lang ersehnte Chance, sich als Starter zu beweisen. Wie wurde aus dem unscheinbaren NFL-Backup ein Hoffnungsträger für ein ganzes Team?
Von Knoxville bis zum NFL-Rand – Der lange Anlauf
Die Basis für Gilliams Karriere wurde in Tennessee gelegt. Aufgewachsen in Knoxville, besuchte er die Farragut High School. Dort spielte er nicht nur Football, sondern entwickelte früh das, was ihn später auszeichnen sollte: Disziplin, körperliche Robustheit und den unbedingten Willen, sich durchzusetzen. Diese Eigenschaften öffneten ihm den Weg an die Wake Forest University.
Bei den Demon Deacons war Gilliam vier Jahre lang ein fester Bestandteil der Offensive Line. 46 Einsätze und die Auszeichnung als Third Team All-ACC im Abschlussjahr sprechen für sich. Gerade in seinem letzten College-Jahr zeigte er, dass er gegen starke Konkurrenz bestehen kann – ein wichtiger Baustein für alle, die in die NFL wollen. Doch obwohl Scouts sein Potenzial sahen, wurde Gilliam beim NFL Draft nicht ausgewählt. Für viele Spieler ist das das Ende vom Traum. Für Gilliam war es nur der Anfang einer härteren Reise.
Die Chargers gaben ihm als Undrafted Free Agent die erste Chance. Für Gilliam begann damit das Leben am Rand der NFL – immer nah dran, aber nie im Rampenlicht. Doch diese Zeit formte ihn: Im Training gegen gestandene Profis, im ständigen Konkurrenzkampf, Tag für Tag bereit, wenn sich doch die Tür öffnen sollte.
Jahre auf Abruf – Der Kampf um einen Platz in der NFL
Gilliam sammelte Erfahrungen auf den Practice Squads von gleich drei Teams: Los Angeles Chargers, Pittsburgh Steelers und Cincinnati Bengals. Drei Jahre, drei Städte, unzählige Wiederholungen im Training – aber kein einziger Einsatz im NFL-Spielbetrieb. Für viele Spieler eine zermürbende Situation: Immer wieder Hoffnung, immer wieder die Enttäuschung, wenn andere den Vorzug erhalten.
Die Realität auf dem Practice Squad ist hart. Gilliam trainierte jeden Tag mit dem Team, musste das Playbook in- und auswendig kennen und sich auf verschiedene Positionen einstellen. Doch wenn der Spieltag kam, blieb nur der Platz am Rand. Die Verträge wechselten, die Gehälter schwankten – aber der Traum von der NFL blieb. Gerade als Offensive Tackle ist die Konkurrenz besonders groß, denn jedes Team setzt auf erfahrene Starter und investiert in junge Talente aus dem Draft. Gilliam musste sich immer wieder neu beweisen, wusste aber auch: Ohne Spielpraxis wird es schwer, sich zu empfehlen.
Nach mehreren Saisons ohne Einsatz wurde klar, dass für Gilliam etwas passieren musste. Entweder weiter auf eine Chance in der NFL hoffen – oder einen anderen Weg suchen, um endlich auf dem Feld zu stehen. Die Entscheidung reifte, als er bei den Bengals wieder nur im Training glänzen konnte, aber nicht am Spieltag.
Neustart in Memphis – Die Showboats als Chance
Mit dem Wechsel zu den Memphis Showboats schlägt Gilliam ein neues Kapitel auf. Die UFL bietet Spielern wie ihm genau das, was sie in der NFL oft vermissen: Die Möglichkeit, regelmäßig zu spielen und sich als Starter zu beweisen. Für Gilliam bedeutet das vor allem eines – nicht länger nur Trainingsgast, sondern Hoffnungsträger auf dem Platz zu sein.
Bei den Showboats wird er als Offensive Tackle eingeplant, der mit seiner Erfahrung und seiner Physis die Line verstärken soll. Seine Zeit auf den NFL-Practice Squads hat ihn abgehärtet – im Training gegen Top-Defense-Spieler, im täglichen Kampf um Aufmerksamkeit bei den Coaches. Jetzt kann er zeigen, dass diese Jahre nicht umsonst waren. Gilliam weiß: In der UFL zählt nicht der Name auf dem Trikot, sondern die Leistung auf dem Feld. Und genau das will er liefern.
Die Entscheidung für Memphis ist auch eine bewusste Abkehr vom Warten auf den NFL-Durchbruch. Gilliam hat sich vorgenommen, seine Karriere selbst in die Hand zu nehmen. Die Showboats setzen auf seine Erfahrung und seine Arbeitsmoral. Für ihn ist es die Chance, endlich als Starter Verantwortung zu übernehmen – und vielleicht den nächsten Schritt zu gehen, egal ob in der UFL oder noch einmal in der NFL.
Fakten zu Nate Gilliam | Details |
---|---|
Geburtsort | Knoxville, Tennessee |
College | Wake Forest University (2016–2019) |
College-Spiele | 46 |
College-Auszeichnung | Third Team All-ACC 2019 |
NFL-Teams | Chargers, Steelers, Bengals (jeweils Practice Squad) |
NFL-Spiele | Keine |
UFL-Team | Memphis Showboats |
Position | Offensive Tackle |
Körpergröße/-gewicht | 1,96 m / 136 kg |
Verträge (NFL) | Chargers: 3 Jahre / 2,29 Mio. USD Bengals: 1 Jahr / 795.000 USD |
Die Tabelle zeigt: Gilliam bringt alles mit, was ein Starter braucht – Größe, Erfahrung und den Willen, sich zu beweisen. Gerade deshalb setzen die Showboats auf ihn. Seine College-Zeit bei Wake Forest, die Jahre im NFL-Training und seine körperlichen Voraussetzungen machen ihn zu einem echten Hoffnungsträger für die Offensive Line in Memphis.
Neue Ziele, neue Bühne – Was kommt jetzt?
Jetzt zählt für Gilliam nur noch das Hier und Jetzt. Bei den Showboats hat er die Möglichkeit, sich im Spielbetrieb zu beweisen, Verantwortung in der Line zu übernehmen und ein Team zu führen, das auf seine Erfahrung setzt. Sein Ziel ist klar: Einen Stammplatz sichern, auf dem Feld den Unterschied machen – und zeigen, dass seine Zeit in der NFL-Reserve ihn stärker gemacht hat.
Die Verbindung zu seiner Heimat Tennessee spielt dabei eine besondere Rolle. Gilliam weiß, wie wichtig es ist, Wurzeln zu haben – und dass Football in Memphis eine große Bühne ist. Für ihn ist es mehr als ein Job, es ist die Chance, vor Familie und Freunden zu zeigen, was in ihm steckt.
Wie geht es für Gilliam weiter? Die UFL bietet die perfekte Plattform, um sich nicht nur zu behaupten, sondern vielleicht sogar wieder ins Blickfeld der NFL zu rücken. Doch vor allem zählt für ihn, endlich das zu tun, wofür er jahrelang gearbeitet hat: Football spielen. Die nächsten Monate werden zeigen, ob der Neustart in Memphis zum Durchbruch wird – für Gilliam selbst und für die Showboats.
Der lange Weg zur neuen Chance – Was macht Nate Gilliams Story besonders?
Nate Gilliam steht für all die Spieler, die nie aufgeben. Sein Weg von Knoxville über Wake Forest, durch die Practice Squads der NFL bis zum Starter bei den Showboats zeigt: Nicht immer entscheidet das Talent allein, sondern vor allem der Wille, weiterzumachen, wenn andere längst aufgegeben hätten.
Für die Memphis Showboats ist Gilliam mehr als ein erfahrener O-Liner – er ist ein Symbol für den Neuanfang, für harte Arbeit und für die Hoffnung, dass sich Geduld und Einsatz am Ende auszahlen. Seine Geschichte beweist: Auch abseits der großen NFL-Bühne gibt es Footballer, die alles geben, um ihren Traum zu leben. Für Gilliam ist die Reise noch lange nicht zu Ende. Jetzt zählt nur der nächste Snap – und die Aussicht, endlich das Feld nicht mehr nur als Zuschauer zu erleben, sondern als Hoffnungsträger im Trikot der Showboats.