AJ Arcuri ist Offensive Tackle der Los Angeles Rams – aber seinen Namen sucht man in den Schlagzeilen meist vergeblich. Während andere Rookie-Talente mit Vorschusslorbeeren überschüttet werden, steht Arcuri im Sommer seiner vierten NFL-Saison wieder da, wo er so oft schon stand: Am Rand des Kaders, mit einem neuen Vertrag in der Tasche und der nächsten Bewährungsprobe vor Augen. Wer wissen will, wie sich Durchbeißen im Profisport anfühlt, muss seine Geschichte kennen. Denn Arcuri steht für all jene, die nicht im Rampenlicht stehen – aber den Traum vom Durchbruch nie aufgeben.
Seit seinem Einstieg in die Liga kämpft der 2,01 Meter große O-Liner um Einsatzzeit und Anerkennung. Immer wieder zwischen Practice Squad und aktiver Mannschaft, immer einen Schritt vom Durchbruch entfernt. Seine Story ist keine klassische NFL-Erfolgsgeschichte, sondern ein Lehrbuch über Beharrlichkeit im Schatten der Stars. Wie wird aus einem Spätstarter, der immer wieder entlassen wird, ein Hoffnungsträger für die Rams-Offensive Line?
Genau diese Frage begleitet Arcuri durch jeden Sommer – und macht seine Entwicklung so spannend wie kaum eine andere im Team.
Der ewige Herausforderer – Arcuris aktueller Stand bei den Rams
Arcuri steht aktuell erneut bei den Rams unter Vertrag. Nach mehreren Jahren in Los Angeles, in denen er meist zwischen Practice Squad und Kader pendelte, geht er wieder als Herausforderer in die neue Saison. Verletzungen sind kein Thema, die Fitness stimmt – aber der Konkurrenzkampf ist härter denn je. Die Offensive Line der Rams gilt als eine der wichtigsten Baustellen, und jeder Platz im Kader ist begehrt.
Seine Rolle ist klar definiert: Arcuri wird als Offensive Tackle eingesetzt, meist auf der linken Seite, wo er schon im College seine Stärken zeigte. Doch ein sicherer Platz im Spieltagskader ist auch nach mehreren Jahren keine Selbstverständlichkeit. Die Coaches schätzen seine Arbeitseinstellung, wissen um seine Vielseitigkeit – aber der nächste Schritt fehlt. Gerade diese Situation macht 2025 zu einem Schlüsseljahr. Gelingt es ihm, sich im Trainingsbetrieb zu behaupten, könnte der Durchbruch endlich gelingen.
Doch der Weg zu dieser Chance war alles andere als einfach. Schon früh musste Arcuri lernen, dass im Football nichts geschenkt wird.
Vier Jahre Anlauf – Von Ohio nach Los Angeles
Geboren in Powell, Ohio, entwickelte Arcuri schon früh eine Leidenschaft für Football. An der Olentangy Liberty High School fiel er als Senior besonders auf: 48 Tackles und acht Sacks sprechen für sich. Die Berufung ins All-Ohio Second Team war Lohn harter Arbeit – und ein erster Fingerzeig, dass hier ein Spieler mit Potenzial heranwächst. Doch statt eines schnellen Wegs an die Spitze warteten Geduld und harte Jahre auf ihn.
Der nächste Schritt führte Arcuri zu den Michigan State Spartans. Sechs Jahre lang arbeitete er sich dort durch das College-Programm, startete anfangs selten, später immer häufiger. Erst in den letzten beiden Jahren wurde er Stammspieler – vor allem als Left Tackle. Neben dem Football überzeugte er mit Disziplin: Fünfmal wurde er ins Academic All-Big Ten Team gewählt, 2020 schloss er sein Studium in Verpackungstechnik ab. Auf dem Feld reichte es 2021 für eine ehrenvolle Erwähnung im All-Big Ten Team. Der Durchbruch kam spät, aber er kam.
Im NFL Draft war Arcuri dann einer der letzten, die aufgerufen wurden. In der siebten Runde entschieden sich die Rams für ihn – Pick 261, fast am Ende des Drafts. Ein klassischer Underdog, der sich seinen Platz in der NFL hart erarbeiten musste. Doch für Arcuri war das erst der Anfang eines noch steinigeren Wegs.
Station | Spiele | Starts | Bemerkung |
---|---|---|---|
2022 | 8 | 1 | Erster Einsatz nach Beförderung vom Practice Squad |
2023 | 0 | 0 | Practice Squad, keine Einsätze |
2024 | 1 | 0 | Erneut zwischen Practice Squad und Kader |
Die Zahlen zeigen: Arcuri musste sich jede Minute auf dem Feld erarbeiten. Nichts war selbstverständlich – und genau das hat ihn geprägt.
Entlassen, gekämpft, zurückgekommen – Das Leben im NFL-Practice Squad
Mit dem Schritt in die NFL begann für Arcuri ein ständiges Auf und Ab. Kaum war er Teil des Teams, folgte die erste Entlassung. Doch statt aufzugeben, unterschrieb er beim Practice Squad der Rams – bereit, sich in jedem Training neu zu beweisen. Die Belohnung ließ nicht lange auf sich warten: Im Verlauf seiner ersten Saison rückte er für acht Spiele in den aktiven Kader, durfte sogar einmal starten. Für einen Spätstarter wie ihn war das mehr als nur ein Achtungserfolg.
Doch die NFL ist kein Ort für Sentimentalitäten. Schon im nächsten Jahr fand sich Arcuri erneut im Practice Squad wieder, wieder ohne Garantie auf Einsätze. Die Rams setzten auf neue Talente, die Konkurrenz war groß. Doch Arcuri blieb dran, trainierte, wartete auf seine nächste Chance. Immer wieder unterschrieb er Verträge, immer wieder wurde er zurückgeworfen. In seiner dritten Saison folgte das gleiche Spiel: Entlassung, Wiedereinstellung, ein weiteres Jahr auf Bewährung. Doch aufgeben? Kam für ihn nie infrage.
Seine Ausdauer zeigt Wirkung. Die Coaches wissen, dass sie sich auf Arcuri verlassen können – selbst wenn er nicht Woche für Woche auf dem Feld steht. Seine Größe und Kraft sind beeindruckend: Mit 2,01 Meter und 139 Kilo bringt er ideale Maße für einen NFL-Tackle mit. Dazu kommt seine Vielseitigkeit: Ob auf der linken oder rechten Seite, Arcuri ist flexibel einsetzbar. Seine College-Ausbildung hilft ihm, Spielzüge schnell zu verstehen. Und auch abseits des Feldes punktet er: Mit einem abgeschlossenen Studium und Disziplin ist er das Musterbeispiel eines Teamplayers, der sich nie zu schade ist, im Hintergrund zu arbeiten.
Genau diese Qualitäten machen ihn für die Rams wertvoll – auch wenn der große Durchbruch bisher ausgeblieben ist. Doch warum hält ein Spieler wie Arcuri durch, wenn er immer wieder vor der Tür steht?
2025 – Das Jahr der Entscheidung?
Mit jedem neuen Vertrag wächst die Hoffnung, dass Arcuri endlich den Sprung in den festen Kader schafft. Seine Chancen stehen nicht schlecht: Die Rams brauchen Tiefe in der Offensive Line, Verletzungen und Formschwankungen öffnen immer wieder Türen. Im Team schätzt man seine Professionalität, seine Bereitschaft, sich in den Dienst der Mannschaft zu stellen. Wer jahrelang zwischen Practice Squad und Kader pendelt, entwickelt eine besondere Härte – und genau die könnte jetzt zum Trumpf werden.
Doch Arcuri weiß, dass es auf mehr ankommt. Die Konkurrenz schläft nicht, und jeder Fehler kann das Aus bedeuten. Sein Vorteil: Er kennt das Geschäft, hat schon mehrfach bewiesen, dass er mit Druck umgehen kann. Seine Ausbildung und die Erfahrungen aus dem College helfen ihm, auch abseits des Platzes einen kühlen Kopf zu bewahren. Die enge Verbindung zu seiner Heimat in Ohio, die Unterstützung seiner Familie – all das gibt ihm Halt.
Für die Rams ist Arcuris Geschichte mehr als eine Randnotiz. Sie zeigt, wie wichtig Beharrlichkeit im Profisport ist. Nicht jeder Spieler wird zum Star – aber jeder, der den Sprung in die NFL schafft, hat eine besondere Geschichte. Für viele junge Spieler, die im Practice Squad auf ihre Chance warten, ist Arcuri ein Vorbild. Er beweist, dass sich Einsatz lohnt – auch wenn der Weg steinig ist.
Ob 2025 zum Jahr des Durchbruchs wird, ist offen. Doch eins ist sicher: Arcuri wird nicht aufgeben, bevor er alles versucht hat. Seine Karriere steht für all jene, die im Schatten kämpfen und nie aufhören, an ihren Traum zu glauben. In einer Liga voller Superstars und Schlagzeilen ist es genau diese Beharrlichkeit, die den Unterschied macht – und aus einem Spätstarter einen wertvollen Teamspieler formen kann.
Tournament Stage | Team | GP | Tckl | Solo | Sck |
---|---|---|---|---|---|
NFL 2024-2025 Preseason |
LA
|
1 | 1 | 1 | 0 |
Totals | 1 | 1 | 1 | 0 |
Datum | VS | Tckl | Solo | Sck |
---|---|---|---|---|
11 Aug. 2024 | DAL | 1 | 1 | 0 |
Datum | VS | Tckl | Solo | Sck |