Allan George trägt das Trikot der Washington Commanders und steht als Cornerback im Kader. Für viele NFL-Spieler ist das Alltag. Für George ist es die Belohnung für einen Weg, der selten geradeaus verlief. Er zählt zu den Spielern, die nie auf der großen Bühne ausgewählt wurden – und trotzdem alles daran setzen, sich im Haifischbecken NFL zu beweisen. Wer seine Karriere verfolgt, erkennt schnell: Hier geht es nicht um einen klassischen Durchmarsch, sondern um den langen Atem eines Kämpfers, der immer wieder zurückkommt.
Der amerikanische Traum im Football ist meist mit großen Namen und schnellen Erfolgen verbunden. Doch für Allan George begann alles mit einem klaren Nachteil: Er wurde im Draft übersehen. Stattdessen musste er sich in jeder Trainingseinheit, bei jedem Snap neu empfehlen. Sein aktueller Vertrag bei den Commanders bietet keine Sicherheit, sondern ist der nächste Schritt auf einer Reise, die mehr Entschlossenheit verlangt als die meisten NFL-Karrieren. Wie hat George es geschafft, trotz aller Rückschläge immer wieder aufzustehen?
Diese Geschichte beginnt nicht mit einem Paukenschlag, sondern mit kleinen Schritten, Rückschlägen und der ständigen Frage: Wie viel Willen braucht es, um in der NFL zu bleiben?
Vom Rand ins Rampenlicht – Der lange Weg eines Undrafted Free Agents
Schon der Einstieg in die Liga ist für Undrafted Free Agents ein Hürdenlauf. Während Erstrundenpicks mit Vorschusslorbeeren überschüttet werden, müssen Spieler wie Allan George um jede Einladung kämpfen. Er wusste schon früh, dass er nicht auf den roten Teppichen der Draft-Nacht spazieren würde. Stattdessen begann sein Weg im Schatten der Großen – mit einem einfachen Vertrag und der Hoffnung auf eine Chance.
Der erste große Schritt führte ihn nach dem College zu den Cincinnati Bengals. Dort wurde ihm schnell klar, dass der Kampf um einen festen Platz in der NFL alles andere als ein Sprint ist. George wurde mehrfach entlassen, landete im Practice Squad, wurde wieder hochgezogen und musste erneut um seinen Job bangen. Kaum ein Spieler kennt die Tür zum Büro des General Managers so gut wie ein Undrafted Free Agent. Für George wurde dieses Auf und Ab zum Alltag.
Doch genau in diesen Momenten zeigte sich, was ihn ausmacht: Er ließ sich nicht entmutigen. Stattdessen nutzte er jede Trainingseinheit, um sich zu verbessern. Jeder Rückschlag war für ihn ein Grund, noch härter zu arbeiten. Sein Ziel blieb immer das gleiche: den Sprung in den aktiven Kader schaffen und endlich zu den Spielern gehören, die am Spieltag auflaufen.
Diese Haltung sollte sich auszahlen. Doch bevor es so weit war, musste George eine lange Anlaufstrecke nehmen – und die Wurzeln dafür liegen tief im Süden der USA.
Vier Jahre Anlauf: Von Alabama über Vanderbilt in die NFL
George wuchs in Andalusia, Alabama auf – einer Kleinstadt, in der Football mehr als nur ein Sport ist. Schon an der Andalusia High School erlebte er, wie hart der Konkurrenzkampf sein kann. Wer in Alabama Football spielt, kennt keine halben Sachen. Für George war klar: Ohne Einsatz und Disziplin würde er es nicht weit bringen.
Nach der High School führte sein Weg an die Vanderbilt University. Dort verbrachte er vier Jahre, sammelte Erfahrung auf höchstem College-Niveau und lernte, sich gegen stärkere, schnellere und erfahrenere Gegner zu behaupten. Die ganz großen Schlagzeilen blieben zwar aus, aber George entwickelte sich zu einem soliden Defensive Back – immer mit dem Ziel, irgendwann in der NFL anzugreifen.
Der Sprung ins Profigeschäft erfolgte dann nicht wie erhofft. Kein Team zog ihn im Draft. Für viele wäre das der Moment gewesen, den Traum zu begraben. Doch George ließ sich nicht beirren. Er unterschrieb als Undrafted Free Agent bei den Bengals und startete eine Karriere, die von Anfang an unter dem Motto stand: 'Du musst mehr leisten als alle anderen, um überhaupt gesehen zu werden.'
Sein erstes Jahr in der Liga war ein ständiges Auf und Ab. Mal wurde er entlassen, mal wieder ins Practice Squad aufgenommen. Die Bengals setzten ihn in vier Spielen ein, in denen er sich mit zwei Tackles empfahl. Es waren kleine Schritte, aber für George war jeder Snap eine Bestätigung: Er gehört auf dieses Feld. Doch wie geht man mit der Unsicherheit um, wenn jeder Tag der letzte im Team sein könnte?
Debüt, Zweifel und neue Chancen – Der Glaube an den eigenen Weg
Sein NFL-Debüt war der Moment, auf den er jahrelang hingearbeitet hatte. Endlich stand er auf dem Feld, endlich zählte er zu den wenigen, die es geschafft haben. In diesen vier Spielen konnte er zeigen, dass er keine Eintagsfliege ist. Zwei Tackles stehen in der Statistik – für Außenstehende wenig, für George der Beweis, dass sich harte Arbeit bezahlt macht.
Doch die NFL ist kein Wunschkonzert. Nach dem Debüt folgten weitere Entlassungen. Wieder Practice Squad, wieder Unsicherheit. Viele Spieler zerbrechen an diesem ständigen Auf und Ab. Für George wurde es zur Routine. Jede Rückkehr ins Team bedeutete für ihn: Es gibt noch eine Chance, sich zu beweisen. Aus jeder Enttäuschung zog er neue Motivation. Wer ihn kennt, weiß: Für George zählt nicht, wie oft er fällt – sondern dass er immer wieder aufsteht.
Genau diese Einstellung war es, die ihn für andere Teams interessant machte. Nach mehreren Saisons als Randfigur bei den Bengals ergab sich eine neue Gelegenheit. Die Washington Commanders suchten nach Verstärkung auf der Cornerback-Position – und George nutzte seine Chance.
Neustart in Washington – Der nächste Kampf um Spielzeit
Mit dem Wechsel zu den Commanders begann für George ein neues Kapitel. Der Einjahresvertrag ist kein Ruhekissen – er signalisiert vielmehr: Hier geht es wieder um alles. Die Konkurrenz im Kader ist groß, die Anforderungen hoch. Doch George kennt diese Ausgangslage. Er weiß, dass in jedem Training, in jedem Meeting, in jedem Special Teams Drill die nächste Chance liegen kann.
Die Coaches sehen in ihm einen Spieler, der sich nie mit dem Status quo zufriedengibt. Er bringt Erfahrung aus mehreren NFL-Saisons mit, weiß, wie es ist, aus dem Nichts zu kommen und sich in den Vordergrund zu spielen. Die Frage bleibt: Wird es ihm gelingen, sich diesmal einen festen Platz im Roster zu sichern?
George hat sich nie darauf verlassen, dass ihm etwas geschenkt wird. Jeder Tag im Team ist für ihn ein neuer Beweis, dass sich harte Arbeit lohnt. Die Commanders geben ihm eine Plattform – was er daraus macht, liegt ganz bei ihm.
Station | Rolle | Spiele | Tackles | Vertrag |
---|---|---|---|---|
Cincinnati Bengals | Cornerback / Practice Squad | 4 | 2 | Mehrere Kurzverträge, Reserve/Future |
Washington Commanders | Cornerback | – | – | 1 Jahr, 960.000 USD |
Die Tabelle zeigt: George hat bislang noch keine großen Zahlen gesammelt. Doch genau das macht seine Geschichte so besonders. Er ist kein Star, sondern ein Arbeiter – und gerade deshalb für viele junge Spieler ein Vorbild. Wer sich für Football interessiert, weiß: Die meisten Karrieren sehen nicht aus wie im Märchen. Sie sind geprägt von Rückschlägen, Zweifeln und der ständigen Suche nach der nächsten Chance.
Was kommt jetzt? Der Traum vom Durchbruch lebt
George steht wieder am Anfang – und doch hat er mehr Erfahrung als viele seiner Teamkollegen. Der Einjahresvertrag bei den Commanders bietet ihm die Möglichkeit, sich zu beweisen. Sollte er überzeugen, winkt die Chance, sich langfristig zu empfehlen. Sein Status als Exclusive Rights Free Agent im kommenden Jahr bedeutet: Die Commanders könnten ihn halten, wenn sie wollen. Doch nichts ist sicher. Für George beginnt das Spiel in jeder Saison neu.
Die Herausforderungen bleiben die gleichen: Er muss schneller, härter und smarter sein als die Konkurrenz. Jeder Fehler kann das Aus bedeuten. Doch wer ihn kennt, weiß: Gerade in diesen Situationen läuft George zur Hochform auf. Er hat bewiesen, dass er mit Druck umgehen kann. Er weiß, dass er sich nie auf dem Erreichten ausruhen darf.
Für viele ist er ein Beispiel dafür, dass es im Football nicht nur um Talent geht, sondern auch um den Willen, immer wieder aufzustehen. George zeigt, dass auch die Underdogs eine Chance haben – wenn sie bereit sind, alles zu investieren.
Ob er sich bei den Commanders durchsetzen kann, bleibt offen. Klar ist: Allan George wird auch diese Herausforderung annehmen. Sein Weg ist noch nicht zu Ende. Und vielleicht wird aus dem Undrafted Free Agent eines Tages doch noch ein fester Bestandteil eines NFL-Teams.
Tournament Stage | Team | GP | Tckl | Solo | Sck |
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NFL 2024-2025 Preseason |
CIN
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2 | 10 | 10 | 0 |
Totals | 2 | 10 | 10 | 0 |