Cam Lampkin trägt das Trikot der Los Angeles Rams – und das nicht zufällig. Wer seine Karriere verfolgt, erkennt eine Geschichte, die in der NFL selten geworden ist: Ein Spieler, der sich ohne großes Aufsehen, aber mit klarem Ziel, aus der zweiten Reihe bis in den aktiven Kader kämpft. Heute ist Lampkin fester Bestandteil der Special Teams der Rams. Er hat keine defensiven Statistiken gesammelt, aber gerade das zeigt, wie außergewöhnlich sein Weg war – und warum er für viele junge Spieler zum Vorbild taugt.
Sein Platz im Team ist hart erarbeitet. Lampkin gehörte nicht zu den Spielern, die in der Draft gefeiert wurden. Es gab keine Schlagzeilen, als er seine ersten Snaps in der NFL bekam. Und doch steht er jetzt genau dort, wo er immer hinwollte. Die Rams vertrauen auf seine Zuverlässigkeit und Vielseitigkeit. Der lange Weg dorthin begann weit entfernt von den Kameras – und ist das beste Beispiel dafür, dass Durchhaltevermögen im Football immer noch zählt.
Diese Karriere ist kein Märchen vom Wunderkind, sondern eine Geschichte von Arbeit, Rückschlägen und dem unbedingten Willen, sich durchzusetzen. Der Grundstein dafür wurde schon früh gelegt.
Der lange Anlauf – Lampkins Durchbruch bei den Rams
In seinem ersten Jahr bei den Rams stand Cam Lampkin vor einer Aufgabe, die viele junge Spieler abschreckt: Als Undrafted Free Agent gibt es keine Jobgarantie, keinen Bonus an Aufmerksamkeit. Jeder Tag im Training kann der letzte sein. Lampkin wusste das – und nutzte jede Chance, um sich zu zeigen.
Statt sich auf einen Platz in der Defense zu konzentrieren, nahm Lampkin die Rolle an, die ihm das Team anbot: Special Teams. Hier zählen Zuverlässigkeit, Tempo und die Bereitschaft, dorthin zu gehen, wo es wehtut. Lampkin überzeugte durch genau diese Eigenschaften. Auch wenn sein Name selten in den Statistiken auftaucht, wissen die Coaches der Rams, was sie an ihm haben.
Der Weg in den aktiven Kader war steinig. Immer wieder pendelte Lampkin zwischen Practice Squad und Hauptkader. Doch diese Wechsel waren für ihn keine Rückschläge, sondern Ansporn. Statt zu hadern, arbeitete er an seinem Spiel – und bekam schließlich die Chance, sich im NFL-Alltag zu beweisen. Sein Debüt gegen die Arizona Cardinals war der erste Schritt. Seitdem ist Lampkin als verlässlicher Spieler in den Special Teams gesetzt.
Diese Entwicklung kam nicht aus dem Nichts. Die Basis dafür wurde schon Jahre zuvor gelegt – und zwar in Mesquite, Texas.
Vier Jahre Anlauf – Von Mesquite nach Los Angeles
Wer Cam Lampkin heute als Profi sieht, erkennt schnell, dass Vielseitigkeit zu seinen größten Stärken zählt. Schon an der Poteet High School in Texas war er alles andere als ein reiner Defense-Spieler. Als Receiver, Cornerback und gelegentlich Quarterback sammelte er Erfahrung auf beiden Seiten des Balls. In seinem letzten Highschool-Jahr gelangen ihm über 600 Receiving Yards, sechs Touchdowns, dazu ein Rushing- und ein Return-Touchdown. Zweimal wurde er ins First-Team All-District gewählt – nicht, weil er der Schnellste oder Größte war, sondern weil er immer dann auf dem Platz stand, wenn es darauf ankam.
Nach der High School zog es Lampkin nach Utah State. Hier wurde er zum Cornerback ausgebildet, sammelte Tackles und Pass-Breakups und übernahm spätestens im dritten Jahr eine Führungsrolle. Doch der ganz große Durchbruch blieb zunächst aus. Lampkin wollte mehr – und suchte die nächste Herausforderung. Der Wechsel zu Washington State war ein mutiger Schritt: Neues Team, neue Konkurrenz, aber auch die Chance, auf einer größeren Bühne zu spielen.
Bei den Cougars zeigte Lampkin, was ihn auszeichnet: Anpassungsfähigkeit, Lernbereitschaft und ein Gespür für die wichtigen Momente. In seiner letzten College-Saison führte er das Team bei den Pass-Breakups an, startete in zwölf Spielen und sammelte 34 Tackles. Die Zahlen waren solide, aber nicht spektakulär. Trotzdem blieb Lampkin dran, arbeitete an seinen Schwächen und stellte sich in den Dienst der Mannschaft.
Station | Spiele (Starts) | Tackles | Pass-Breakups | Interceptions |
---|---|---|---|---|
Utah State | 32 | 73 | 10 | 1 |
Washington State | 24 | 43 | 6 | 0 |
Gesamt | 56 | 116 | 16 | 1 |
Die Tabelle zeigt Lampkins Weg vom Allrounder in der High School zum zuverlässigen College-Cornerback. Keine überragenden Stats, aber konstante Entwicklung – und immer dann präsent, wenn es darauf ankam.
Nach Ende seiner College-Karriere blieb der große Sprung ins Rampenlicht aus. Lampkin wurde nicht gedraftet, aber die Rams gaben ihm eine Einladung ins Camp. Von da an begann der tägliche Kampf um einen Platz im Team. Immer wieder zwischen Practice Squad und Hauptkader – doch Lampkin ließ sich nicht entmutigen. Stattdessen nutzte er jede Gelegenheit, um sich zu zeigen. Genau diese Hartnäckigkeit führte ihn schließlich ins aktive Roster.
Das Jahr der Bewährung – Lampkin findet seine Nische
Mit dem Sprung in den aktiven Kader war für Lampkin noch lange nichts erreicht. Die Rams setzten ihn gezielt in den Special Teams ein – und hier zahlte sich seine Vielseitigkeit aus. Lampkin bringt das mit, was Coaches in den Special Teams schätzen: Geschwindigkeit, Instinkt und absolute Zuverlässigkeit. Während andere um einen Platz in der Defense kämpfen, hat Lampkin seine Rolle akzeptiert und füllt sie mit Leben.
Das bedeutet nicht, dass Lampkin keine Ambitionen in der Defense hat. Doch er weiß, dass Zuverlässigkeit im Special Team ein Türöffner für mehr sein kann. In seiner Zeit im College hatte er immer wieder Führungsrollen übernommen, auch wenn die großen Highlight-Plays selten waren. Diese Erfahrung hilft ihm heute: Lampkin kennt die Situation, für seinen Platz kämpfen zu müssen – und gibt in jedem Snap alles.
Rückschläge gehörten von Anfang an zu seinem Weg. Der Wechsel zwischen College-Teams, die Unsicherheit als Undrafted Free Agent, ständige Konkurrenz um die wenigen Kaderplätze – Lampkin hat gelernt, mit Druck umzugehen. Heute profitiert er von diesen Erfahrungen. Im NFL-Alltag zählt oft der, der nicht aufgibt, sondern Chancen erkennt, wo andere sie nicht sehen.
Für die Rams ist Lampkin mittlerweile ein fester Bestandteil der Special Teams. Seine Defensiv-Stats mögen leer bleiben, doch das Vertrauen der Coaches zeigt: Lampkin ist angekommen. Sein Weg hat ihn gelehrt, flexibel zu bleiben und jede Aufgabe mit Ernsthaftigkeit anzugehen. Genau das macht ihn für das Team wertvoll.
Was kommt nach dem Durchbruch?
Mit einem Dreijahresvertrag bei den Rams ist Lampkin für die kommenden Jahre gesetzt. Die finanzielle Sicherheit gibt ihm Rückhalt – die sportliche Herausforderung bleibt. Noch hat er keinen Stammplatz in der Defense, doch die Tür steht offen. Wer wie Lampkin den Sprung von der High School in Texas bis zum NFL-Kader geschafft hat, weiß, dass sich Geduld und harte Arbeit auszahlen können.
Vertragslaufzeit | Gesamtvolumen | Signing Bonus | Ø Jahresgehalt |
---|---|---|---|
3 Jahre | 2.835.000 $ | 5.000 $ | 945.000 $ |
Der Vertrag verschafft Lampkin eine solide Basis. Jetzt geht es darum, sich weiterzuentwickeln – vielleicht sogar als Backup in der Defense oder mit erweiterten Aufgaben in den Special Teams. Bei den Rams gilt er als verlässlicher Spieler, der bereit ist, jede Aufgabe zu übernehmen. Genau das macht ihn für Coaches und Mitspieler so wertvoll.
Für viele junge Spieler, die nicht in der Draft ausgewählt werden, ist Lampkins Geschichte ein Hoffnungsschimmer. Nicht jeder schafft es auf direktem Weg in die NFL. Viele müssen Umwege gehen, mit Rückschlägen leben und jeden Tag beweisen, dass sie dazugehören. Lampkin hat diesen Weg gemeistert – und zeigt, dass es sich lohnt, weiterzumachen, auch wenn die Chancen gering erscheinen.
Für Cam Lampkin ist der Weg noch lange nicht zu Ende. Die nächsten Schritte könnten mehr Verantwortung in der Defense bringen. Vielleicht bleibt er ein Spezialist in den Special Teams – vielleicht nutzt er seine Chance, wenn sie kommt. Sicher ist: Lampkin hat sich seinen Platz bei den Rams verdient. Seine Geschichte ist ein Lehrstück für jeden, der im Football nicht vom ersten Tag an im Rampenlicht steht, aber trotzdem Großes erreichen will.
Tournament Stage | Team | GP | Tckl | Solo | Sck |
---|---|---|---|---|---|
NFL 2024-2025 Preseason |
LA
|
2 | 5 | 5 | 0 |
Totals | 2 | 5 | 5 | 0 |