Dillon Johnson

Dillon Johnson steht aktuell ohne NFL-Team da. Nach einer Zeit voller Aufs und Abs im Profi-Football sucht er eine neue Chance. Was ihn besonders macht? Seine Vielseitigkeit – und der Wille, nie aufzugeben. Von Mississippi bis in die NFL hat Johnson immer wieder bewiesen, dass Talent allein nicht reicht. Er steht für Spieler, die sich alles erarbeiten müssen. Doch kann er sich noch einmal durchsetzen?

In einer Liga voller Stars und First-Round-Picks ist Johnson ein anderer Typ: nie der große Name, aber immer bereit, Verantwortung zu übernehmen. Schon in der High School in Greenville, Mississippi, fiel er durch starke Leistungen auf – nicht als Einzelkönner, sondern als Alleskönner. Egal ob als Running Back, Quarterback, Verteidiger oder sogar Punter: Johnson war da, wenn es zählte. Und immer wieder hat er sich an neue Rollen angepasst. Diese Vielseitigkeit ist sein Markenzeichen. Doch reicht das, um in der NFL Fuß zu fassen?

Sein Weg zeigt: Johnson ist ein Kämpfer. Als Undrafted Free Agent musste er sich alles doppelt verdienen. Kaum ein Spieler wird so oft übersehen wie die, die beim Draft leer ausgehen. Für Johnson hieß das: kein Bonus, keine Jobgarantie, keine Sicherheit. Nur die nächste Gelegenheit – und die Hoffnung, dass jemand auf seine Qualitäten setzt. Wie kam es dazu, dass ein High-School-Star um jeden Snap in der NFL kämpfen muss?

Vom Alleskönner aus Greenville zum College-Profi

Die Grundlage für Johnsons Karriere wurde früh gelegt. In Greenville, Mississippi, war er das Gesicht seines Teams. Seine High-School-Statistiken lesen sich wie aus einem Videospiel: Über 4.200 Rushing-Yards, 54 Touchdowns, fast 1.000 Passing-Yards, 12 Touchdown-Pässe. Aber damit nicht genug: Auch in der Verteidigung war Johnson aktiv, sammelte fast 400 Tackles, erzwang Fumbles, fing Interceptions. Und als Punter brachte er es auf fast 50 Yards pro Kick. Drei Staatsmeisterschaften in Folge, 24 Siege hintereinander – Johnson prägte eine Ära in Greenville. Für die Stadt war er mehr als nur ein Footballspieler. Er war Hoffnungsträger und Vorbild.

Doch der Sprung aufs College ist für viele Talente aus kleinen Städten ein harter Bruch. Bei Mississippi State begann Johnson als Running Back, wurde aber auch als Passempfänger eingesetzt. Schon in seiner ersten College-Saison zeigte sich, wie wertvoll seine Vielseitigkeit ist. Carry für Carry, Catch für Catch – Johnson sammelte Yards und Touchdowns, oft in unterschiedlichen Rollen. Seine Zahlen wuchsen von Jahr zu Jahr, auch wenn er nie im Mittelpunkt stand. Seine Fähigkeit, sich in verschiedene Systeme einzufügen, machte ihn für Trainer interessant. Doch der große Durchbruch ließ auf sich warten.

Erst nach dem Wechsel zur University of Washington bekam Johnson die Bühne, die er brauchte. In einer neuen Umgebung explodierte er – 1.195 Rushing-Yards, 16 Touchdowns, dazu fast 200 Yards als Receiver. Die Auszeichnung als Second-Team All-Pac-12 war der Lohn für diese Entwicklung. Plötzlich rückte er in den Fokus der NFL-Scouts. Doch auch dieser Erfolg war kein Selbstläufer. Johnson musste weiter kämpfen – um Spielzeit, um Anerkennung, um den Traum von der NFL.

Die harte NFL-Realität: Zwischen Hoffnung und Rückschlägen

Für viele College-Stars beginnt mit dem Draft die große Karriere. Für Johnson kam die Ernüchterung: kein Name aufgerufen, keine frühe Chance. Als Undrafted Free Agent bekam er die Möglichkeit, sich bei den Tennessee Titans zu zeigen. Solche Verträge sind oft wenig wert – kaum Geld, kein Bonus, keine Versprechen. Johnson unterschrieb trotzdem. Er wusste, wie hart die NFL sein kann. Jeder Tag ein Wettkampf, jede Trainingseinheit ein Bewerbungsgespräch. Doch die erste Station endete schneller als erhofft: Entlassung.

Die nächste Chance folgte bei den Carolina Panthers. Wieder ein Einjahresvertrag, wieder kein Platz im endgültigen Kader. Johnson musste in den Practice Squad – die Reservebank für NFL-Spieler. Dort trainieren Profis, die auf den nächsten Anruf hoffen. Johnson war einer von ihnen. Er hielt sich bereit, lernte das System, wartete auf die nächste Gelegenheit. Doch auch hier kam das Aus. Innerhalb eines Jahres zweimal entlassen – das ist der Alltag vieler Undrafted Free Agents. Für Johnson bedeutete es vor allem eins: weiter arbeiten, weiter hoffen, nicht aufgeben.

Was bleibt nach so einer Saison? Für viele wäre das der Schlusspunkt. Doch Johnson kennt nichts anderes als den Kampf. Seine Karriere ist geprägt von Rückschlägen – und davon, immer wieder aufzustehen. Die Erfahrungen aus High School und College helfen ihm heute, mit diesen Enttäuschungen umzugehen. Er weiß, dass jeder Tag im Profi-Football eine neue Chance sein kann. Doch wie lange hält der Traum noch?

Zahlen, Fakten und Persönlichkeit: Das macht Johnson aus

Mit 6 Fuß und 217 Pfund bringt Johnson die Statur für einen Running Back mit. Doch seine größten Stärken liegen in seiner Vielseitigkeit. Im College sammelte er in vier Jahren 2.393 Rushing-Yards, erzielte 27 Touchdowns am Boden, fing 173 Pässe für über 1.000 Yards. Kaum ein Running Back im Draft-Jahrgang war als Receiver so produktiv. Das macht ihn für NFL-Teams interessant, die flexible Spieler suchen.

Die Zahlen verdeutlichen: Johnson war nie bloß ein Läufer. Er fing Pässe, blockte, half im Special Team – und brachte so Mehrwert für jede Offense. Seine Verträge in der NFL waren überschaubar: Ein Dreijahresvertrag bei den Titans, wenig garantiertes Geld, dann ein Einjahresdeal bei den Panthers. Johnson musste immer um seinen Platz kämpfen. Für ihn zählt nicht das große Geld, sondern die nächste Chance.

Abseits des Platzes ist Johnson mit Greenville und Mississippi eng verbunden. Seine High-School-Zeit hat ihn geprägt. Familie und Heimat geben ihm Halt, auch wenn der Weg im Profigeschäft steinig ist. Die Ausbildung an zwei Colleges zeigt: Johnson hat sich nie vor Herausforderungen gescheut. Und auch wenn sein Name selten in den Schlagzeilen steht, wissen Trainer und Mitspieler, wie wertvoll sein Einsatz ist.

Was bringt die Zukunft? Johnsons Kampf geht weiter

Derzeit wartet Johnson auf ein neues Angebot. Als Free Agent ist er flexibel – aber auch verletzlich. Die Konkurrenz in der NFL ist riesig, besonders auf der Running-Back-Position. Teams suchen nach Spezialisten, nach Spielern, die sofort helfen können. Johnson bringt alles mit, was Coaches schätzen: Vielseitigkeit, Arbeitseinstellung, Erfahrung in verschiedenen Systemen. Doch reicht das für einen weiteren Vertrag?

Für Spieler wie Johnson ist der Weg in der NFL nie einfach. Sie müssen mehr zeigen, mehr leisten, mehr riskieren als andere. Seine Geschichte ist typisch für Undrafted Free Agents – und doch besonders. Kaum ein anderer hat in High School, College und NFL so viele verschiedene Rollen übernommen. Das macht ihn zu einem Vorbild für junge Spieler: Wer bereit ist, immer wieder neue Aufgaben zu übernehmen, kann sich Chancen erarbeiten – auch wenn der Weg steinig bleibt.

Ob Johnson noch einmal die große Bühne betritt, ist offen. Klar ist: Sein Kampfgeist und seine Vielseitigkeit haben ihn bis hierher gebracht. Wer in Greenville nach seinem Vorbild fragt, bekommt eine klare Antwort: Dillon Johnson gibt nie auf. Und vielleicht öffnet sich für ihn doch noch einmal eine Tür in der NFL – weil Teams genau solche Kämpfer brauchen.