Drake Stoops

Drake Stoops ist Wide Receiver bei den Los Angeles Rams und steht zu Beginn seiner zweiten NFL-Saison erneut vor einer Bewährungsprobe. Nach einem Jahr im Practice Squad kämpft der gebürtige Oklahomaner um einen Platz im aktiven Kader – und das in einem Team, das in der Vergangenheit immer wieder auf junge, hungrige Spieler gesetzt hat. Stoops bringt alles mit, was man von einem Underdog erwartet: Leidenschaft, Arbeitsmoral und eine Football-Vergangenheit, die ihn von Kindesbeinen an geprägt hat. Doch sein Name allein öffnet ihm keine Türen. Im Gegenteil – Stoops muss sich immer wieder aufs Neue beweisen, diesmal gegen die Konkurrenz im eigenen Team und gegen die Schatten der NFL-Routiniers.

Sein Weg in die Profiliga ist alles andere als geradlinig. Stoops bringt zwar Football im Blut mit, doch sein bisheriger Werdegang war nie selbstverständlich. Während viele Talente bereits in der High School als künftige Stars gehandelt werden, musste Stoops immer wieder zeigen, dass er mehr ist als nur der Sohn einer Football-Legende. Seine Geschichte ist nicht die eines geborenen Superstars, sondern die eines Spielers, der sich jede Chance hart erarbeitet – und dabei nie den Bezug zu seiner Heimat verloren hat.

Diese Haltung hat ihn durch die High School getragen, durch eine College-Karriere voller Hürden und schließlich bis in die NFL. Stoops steht heute für einen Weg, der selten geworden ist: vom Walk-On zum Leistungsträger und schließlich zum NFL-Kämpfer, der sich nicht unterkriegen lässt. Doch der Weg hierher war lang – und die nächste Herausforderung wartet schon.

Football im Blut – aber kein Selbstläufer

Drake Stoops wächst in Norman, Oklahoma, auf – mitten im Herzen einer Football-Familie. Sein Vater Bob Stoops ist eine Institution: langjähriger Head Coach der Oklahoma Sooners, später sogar in der XFL aktiv. Auch seine Onkel Mark und Mike sind bekannte Trainer. Doch für Drake ist der berühmte Nachname keine Eintrittskarte ins Rampenlicht. Im Gegenteil: Schon als Kind lernt er, dass sein Weg nicht leichter, sondern schwerer wird. In Norman North spielt er zunächst einfach nur, weil er Spaß am Spiel hat. Erst später wird klar, wie sehr ihn die Atmosphäre im Elternhaus geprägt hat.

Schon in der High School zeigt sich, dass Talent und Arbeitsethos bei ihm Hand in Hand gehen. Stoops sammelt Jahr für Jahr beeindruckende Statistiken: Über 3.300 Yards und 39 Touchdowns in seiner High-School-Zeit, dazu zweimal First-Team All-State. Doch die ganz großen College-Programme halten Abstand – zu klein, zu unscheinbar, zu sehr „Coach’s Kid“? Stoops nimmt es sportlich. Sein Fokus liegt auf dem Team, nicht auf individuellen Auszeichnungen. Schon damals fällt er durch sein Spielverständnis und seine Einstellung auf. Die Grundlage für alles, was später kommt, ist damit gelegt.

Diese frühen Erfahrungen in Norman machen ihn zu dem Spieler, der er heute ist. Nicht der schnelle Ruhm, sondern die tägliche Arbeit prägt seinen Charakter. Der Grundstein ist gelegt – doch der nächste Schritt ist der schwerste.

Vom Walk-On zum Leistungsträger: Die College-Jahre in Oklahoma

Nach der High School entscheidet sich Stoops für die University of Oklahoma – obwohl er kein Stipendium bekommt. Er wählt den Weg des Walk-Ons, der in der College-Football-Welt fast schon als Ritterschlag für echte Kämpfer gilt. Während andere mit großen Versprechungen ans College kommen, muss Stoops sich alles selbst erarbeiten. Im ersten Jahr steht er am Rand, bekommt nur wenige Snaps, fängt zwei Bälle für 16 Yards. Doch Stoops bleibt dran, Tag für Tag. Die Coaches loben seinen Einsatz, seine Lernbereitschaft, seine Zuverlässigkeit im Training. Die Belohnung folgt in kleinen Schritten: Mehr Spielzeit, mehr Verantwortung, mehr Vertrauen.

Im zweiten und dritten Jahr wächst seine Rolle. Die Zahlen steigen langsam an, doch Stoops bleibt bescheiden. Es sind nicht die Statistiken, die ihn auszeichnen, sondern der Weg dorthin. Mit jedem Jahr wird er ein Stück wichtiger für die Sooners, im Team und in der Kabine. Seine Mitspieler schätzen ihn für seine Bodenständigkeit, die Trainer für seine Bereitschaft, immer das Maximum herauszuholen.

Der Durchbruch kommt schließlich im letzten College-Jahr. Plötzlich ist Stoops nicht mehr nur der „Coach’s Kid“, sondern einer der wichtigsten Passempfänger der Sooners. 84 Receptions, knapp 1.000 Yards, zehn Touchdowns – und die Wahl ins First-Team All-Big 12. Für Stoops ist das mehr als nur eine Auszeichnung. Es ist die Anerkennung für Jahre der harten Arbeit. Gleichzeitig erhält er endlich das Stipendium, das ihm zu Beginn verweigert wurde. Aus dem Walk-On ist ein Führungsspieler geworden. Doch die größte Herausforderung wartet noch: der Sprung in die NFL.

Der NFL-Traum: Undrafted, aber nicht zu stoppen

Nach einer starken College-Saison hofft Stoops auf einen Platz im NFL-Draft. Doch sein Name bleibt unerwähnt. Für viele wäre das das Ende des Traums, doch Stoops kennt solche Rückschläge. Schon wenige Tage später unterschreibt er als Undrafted Free Agent bei den Los Angeles Rams. Der nächste Kampf beginnt – diesmal auf der größten Bühne im Football.

Die erste NFL-Station ist geprägt von Höhen und Tiefen. Stoops zeigt sich im Training und in der Vorbereitung zuverlässig, doch der Konkurrenzdruck ist enorm. Die Rams setzen auf erfahrene Receiver und junge Talente mit mehr Physis. Am Ende reicht es zunächst nicht für den aktiven Kader – Stoops landet im Practice Squad. Wieder muss er Geduld beweisen, wieder ist Einsatz gefragt. Für viele Spieler bedeutet das den Anfang vom Ende. Für Stoops ist es eine neue Chance, sich zu beweisen.

Zwischendurch lockt ein Angebot aus der UFL. Die Arlington Renegades wählen ihn im Draft, eine Einladung, unter seinem Vater Bob zu spielen. Doch Stoops bleibt bei den Rams. Er will seinen NFL-Traum nicht aufgeben, auch wenn der Weg steinig ist. Die Entscheidung zeigt, wie sehr er an sich glaubt – und wie hartnäckig er seinen Weg weitergeht.

Rückschläge als Antrieb: Die Sperre und der nächste Anlauf

Stoops’ zweite Saison in der NFL beginnt mit einem Rückschlag. Wegen der Einnahme von Adderall ohne medizinische Ausnahmegenehmigung wird er für zwei Spiele gesperrt. Für einen Spieler, der ohnehin um jeden Snap kämpfen muss, ist das ein herber Schlag. Doch Stoops stellt sich der Situation. Öffentlich spricht er über den Fehler, übernimmt Verantwortung und richtet den Blick nach vorn. Wieder steht er vor einer Bewährungsprobe, wieder ist mentale Stärke gefragt.

Der Umgang mit dieser Sperre zeigt, was Stoops ausmacht. Er lässt sich nicht entmutigen, sondern arbeitet weiter an sich. Die Coaches loben seine Einstellung im Team, die Mitspieler schätzen seine Ehrlichkeit. Stoops weiß, dass jeder Tag zählt – und dass er sich jede weitere Chance erneut verdienen muss. Die Sperre ist kein Karriereknick, sondern ein weiterer Test auf seinem langen Weg.

Jetzt zählt’s: Kämpferherz und Zukunft bei den Rams

Im aktuellen Kader der Rams ist die Konkurrenz groß. Stoops steht am Scheideweg: Schafft er den Sprung in den aktiven Kader oder bleibt er Reserve? Sein Vertrag läuft über ein Jahr, die finanzielle Sicherheit ist gering. Doch Stoops setzt auf das, was ihn schon immer ausgezeichnet hat: Einsatz, Arbeitsmoral und Teamgeist. Im Training zeigt er sich als verlässlicher Route Runner, fängt schwierige Bälle und bringt Energie in die Special Teams. Die Coaches wissen, dass sie sich auf ihn verlassen können, wenn es darauf ankommt.

Seine Chancen hängen nicht nur von seiner eigenen Leistung ab, sondern auch davon, wie sich die Konkurrenz im Team entwickelt. Junge Receiver drängen nach, Routiniers haben den Bonus der Erfahrung. Doch Stoops kennt dieses Spiel – und weiß, dass er vor allem mit seinem Kopf und seinem Herzen punkten kann. Sein Ziel ist klar: Er will sich im aktiven Kader festspielen und endlich auch in der regulären Saison seine ersten NFL-Snaps bekommen.

Der Antrieb ist geblieben – die Verbindung zur Heimat, die Familie, der Stolz auf das, was er schon erreicht hat. Stoops will zeigen, dass sein Weg kein Zufall ist. Für viele ist er das Musterbeispiel eines Underdogs, der sich von Rückschlägen nicht stoppen lässt. Für ihn selbst ist es einfach Football – ein Spiel, das er liebt, und ein Traum, den er weiterleben will.

Die Zahlen zeigen: In High School und College war Stoops ein Leistungsträger, in der NFL wartet er noch auf seine Chance. Seine Karriere ist geprägt von harter Arbeit und Durchhaltevermögen – jedes Kapitel baut auf dem vorherigen auf.

Fazit: Ein Muster an Beharrlichkeit

Drake Stoops steht für eine selten gewordene Art von Football-Karriere. Nicht der geborene Star, sondern der Arbeiter, der sich jede Gelegenheit selbst erkämpft. Von Norman über Oklahoma bis nach Los Angeles führt sein Weg – immer mit dem Ziel, sich durchzusetzen, unabhängig von Namen oder Herkunft. Die Rückschläge, die ihm begegnet sind, nimmt er als Antrieb. Die Chancen, die er bekommt, nutzt er mit maximalem Einsatz.

Ob Stoops in diesem Jahr den Durchbruch im aktiven Kader der Rams schafft, bleibt abzuwarten. Fest steht: Sein Weg inspiriert – nicht nur junge Spieler in Oklahoma, sondern alle, die an ihren Traum glauben. Für Stoops zählt am Ende nur das, was er selbst beeinflussen kann: Arbeit, Leidenschaft und der Glaube an sich selbst. Sein roter Faden zieht sich durch jede Station – und das nächste Kapitel ist längst noch nicht geschrieben.