Fabien Lovett steht als Defensive Tackle bei den Kansas City Chiefs vor dem Sprung in die NFL. Sein Weg ist alles andere als typisch: Statt als gefeierter Draft-Pick ins Rampenlicht zu treten, arbeitet sich Lovett als Undrafted Free Agent Stück für Stück nach oben. Er ist einer der Spieler, die im Hintergrund schuften, wenig Schlagzeilen machen – und trotzdem den Traum vom aktiven Kader nicht aufgeben. Wer wissen will, wie viel Durchhaltewillen in einer NFL-Karriere stecken kann, muss seine Geschichte kennen.
Lovett ist kein Spieler, der von Beginn an im Fokus stand. Sein Name tauchte nicht auf den ersten Seiten der Mock Drafts auf, und auch Scouts sahen in ihm eher einen Entwicklungsprojekt als einen Sofortstarter. Doch genau dieses Bild täuscht. Lovett bringt alles mit, was man im harten Alltag der NFL braucht: Kraft, Technik und vor allem den Willen, sich durchzubeißen. Heute steht er vor seiner größten Chance – und blickt auf einen langen Weg zurück, der von Rückschlägen, Neuanfängen und kleinen Siegen geprägt ist.
Wie kommt man so weit, wenn man nie zu den Favoriten gehörte? Um Lovetts Kampfgeist zu verstehen, lohnt sich ein Blick auf seine Anfänge – zurück nach Mississippi, dorthin, wo alles begann.
Vom High-School-Talent zum College-Starter: Lovetts erste Schritte im Football
Fabien Lovett stammt aus Olive Branch, einer kleinen Stadt im Norden Mississippis. Schon in der High School zeigte er, dass er mehr kann als Durchschnitt: 86 Tackles, 21 Tackles für Raumverlust und drei erzwungene Fumbles in seinem Junior-Jahr – Zahlen, die in seiner Heimat für Aufmerksamkeit sorgten. Trotz der starken Leistungen blieb Lovett bodenständig. Er trainierte hart, hörte auf seine Coaches und wusste: Der Weg in die College-Liga ist lang, und jeder Fehler kann teuer werden.
Der nächste Schritt führte ihn an die Mississippi State University. Dort musste er sich anfangs mit der Rolle des Redshirts begnügen – kein Spiel, viel Training, viel Geduld. Im zweiten Jahr kam er dann endlich zum Einsatz: 13 Spiele, 19 Tackles und ein erster Sack. Lovett war angekommen, aber zufrieden war er noch lange nicht. Er wollte mehr spielen, mehr Verantwortung, mehr Entwicklung. Doch dann kam alles anders.
Ein kontroverser Tweet des damaligen Trainers, der landesweit für Diskussionen sorgte, brachte Lovett zum Nachdenken. Er entschied sich für einen Wechsel – ein mutiger Schritt, der seine Karriere neu ausrichtete. Lovett wechselte zur Florida State University, um unter Coach Mike Norvell einen Neuanfang zu wagen. Dieser Wechsel sollte zum wichtigsten Wendepunkt seiner College-Zeit werden.
Neuanfang bei Florida State: Zwischen Herausforderung und Entwicklung
Der Wechsel zu Florida State bedeutete für Lovett nicht nur einen Tapetenwechsel, sondern auch einen Neustart auf dem Feld. Hier ging es nicht mehr nur um Talent, sondern auch um Anpassung, Lernbereitschaft und das Vertrauen in den eigenen Weg. Unter Coach Norvell fand Lovett schnell seine Rolle als verlässlicher Defensive Tackle. In seinen ersten beiden Jahren sammelte er 42 Tackles, sechs Tackles für Raumverlust und drei Sacks – solide Zahlen, die seinen Wert für das Team zeigten.
Doch auch bei Florida State war Lovetts Karriere kein Selbstläufer. Verletzungen warfen ihn immer wieder zurück, und die Konkurrenz im Team war groß. Trotzdem arbeitete er sich in der Rotation fest. In seinem vorletzten College-Jahr gelangen ihm zehn Tackles, zwei Tackles für Raumverlust, ein Sack, eine Passverteidigung und ein erzwungener Fumble – Momente, in denen man spürt, dass Lovett keine halben Sachen macht. Im letzten Jahr an der Uni legte er noch einmal nach: 22 Tackles, vier Tackles für Raumverlust und ein weiterer Sack.
Am Ende seiner College-Laufbahn standen für Lovett 39 Spiele bei Florida State, 74 Tackles, zwölf Tackles für Raumverlust, fünf Sacks, vier Passverteidigungen und ein erzwungener Fumble zu Buche. Über alle College-Jahre hinweg brachte er es auf 93 Tackles und sechs Sacks – Zahlen, die ihm die Tür zur NFL zumindest einen Spalt weit öffneten. Doch der ganz große Sprung sollte noch warten.
Lovetts Entwicklung bei Florida State zeigt, wie wichtig Ausdauer und Lernbereitschaft im College-Football sind. Doch der Schritt in die NFL ist noch einmal eine ganz andere Herausforderung – und für Lovett sollte er besonders steinig werden.
Vom Draft enttäuscht, bei den Chiefs angekommen: Zweite Chance für den Underdog
Der Sprung in die NFL ist für viele College-Spieler der große Traum – für Lovett blieb der Anruf am Draft-Tag allerdings aus. Kein Team wählte ihn aus, kein Jubel, keine Kameras. Für viele wäre das das Ende gewesen. Nicht so für Lovett. Nur wenige Tage später bekam er die Einladung der Kansas City Chiefs und unterschrieb als Undrafted Free Agent. Der Weg war steinig, aber Lovett nahm die Herausforderung an.
Im ersten Jahr kämpfte er um jeden Snap, musste sich im Practice Squad beweisen und wurde immer wieder auf die Probe gestellt. Die Chiefs gaben ihm eine Chance, aber ein Platz im aktiven Kader war noch nicht drin. Stattdessen hieß es: Geduld, Training, warten auf die nächste Gelegenheit. Mit einem Reserve/Future-Vertrag sicherten sich die Chiefs Lovetts Dienste für die kommende Saison – ein Vertrauensbeweis, aber auch ein Zeichen dafür, dass der große Durchbruch noch kommen muss.
Diese Phase ist der vielleicht härteste Teil der NFL-Karriere. Viele Spieler geben in dieser Situation auf, suchen ihr Glück in anderen Ligen oder beenden ihre Laufbahn. Lovett aber blieb. Er nutzte die Zeit, arbeitete an seiner Technik, verbesserte seine Athletik und zeigte im Training, dass auf ihn Verlass ist. Die Geschichte vieler Underdogs in der NFL beginnt genau hier: im Schatten der Superstars, aber mit dem festen Willen, die eigene Chance zu nutzen.
Lovetts Weg durch die Practice Squads und Trainingsgruppen der Chiefs ist ein Beispiel dafür, wie viel Geduld und Einsatz auf diesem Level gefragt sind. Wer sich hier behauptet, hat das Zeug dazu, auch in der NFL zu bestehen.
Im Fokus: Lovetts aktueller Stand, Stärken und die Chance auf den Kader
Heute kämpft Lovett als Defensive Tackle der Chiefs um einen Platz im aktiven Kader. Die Konkurrenz ist groß, die Anforderungen hoch – aber Lovett bringt alles mit, was ein NFL-Defensive-Lineman braucht. Mit 1,93 Meter Körpergröße und 143 Kilogramm Gewicht ist er körperlich voll auf NFL-Niveau. Seine College-Statistiken zeigen, dass er sowohl im Run-Stop als auch beim Pass-Rush Akzente setzen kann.
Kategorie | Statistik |
---|---|
College-Spiele | 50 (39 bei Florida State) |
Gesamttackles | 93 |
Sacks | 6 |
Passverteidigungen | 4 |
Erzwungene Fumbles | 1 |
Vertragsdetails (erstes Jahr) | Signing Bonus: $10.000, garantiertes Gehalt: $185.000 |
Mit diesen Werten im Gepäck geht Lovett in die neue Saison. Die Coaches der Chiefs sehen in ihm einen Spieler, der durch seine College-Erfahrung und seine Mentalität überzeugt. Im Training zeigt er, dass er nicht nur Masse, sondern auch Technik einbringen kann. Gerade als Rotationsspieler in der Defensive Line könnte Lovett dem Team wertvolle Snaps bringen – vor allem gegen den Lauf, wo seine Physis zur Geltung kommt.
Doch der Wettbewerb ist hart. Die Chiefs setzen auf erfahrene Starter, aber sie geben auch jungen Spielern mit der richtigen Einstellung eine Chance. Lovett weiß: Es braucht nur einen Moment, eine Verletzung, einen starken Auftritt im Training – und der Sprung in den 53er-Kader ist möglich. Genau für diese Chance arbeitet er seit Jahren.
Persönliches, Herkunft und Charakter: Was Lovett ausmacht
Abseits des Feldes bleibt Lovett bodenständig. Geboren und aufgewachsen in Olive Branch, Mississippi, hat er sich nie von Rückschlägen entmutigen lassen. Über seine Familie ist wenig bekannt – umso mehr spricht aus seinen Aussagen der Stolz auf seine Heimat. Lovett schloss sein Studium an der Florida State University ab und betont immer wieder, wie wichtig ihm Ausbildung und Disziplin sind.
Coaches und Mitspieler loben ihn als Teamplayer, der im Training nie aufgibt. Sein Weg war nie einfach, aber genau das hat ihn geformt. Wer Lovett fragt, wie er mit Rückschlägen umgeht, bekommt eine klare Antwort: „Weitermachen, immer weitermachen. Es gibt keinen anderen Weg.“
Damit steht Lovett für all die Spieler, die nicht im Rampenlicht stehen, aber Tag für Tag alles geben. Sein Ziel ist klar: Er will den Sprung in den aktiven NFL-Kader schaffen – und zeigen, dass auch Underdogs ihren Platz im Football-Oberhaus verdienen.
Tournament Stage | Team | GP | Tckl | Solo | Sck |
---|---|---|---|---|---|
NFL 2024-2025 Preseason |
KC
|
3 | 3 | 1 | 0 |
Totals | 3 | 3 | 1 | 0 |
Datum | VS | Tckl | Solo | Sck |
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11 Aug. 2024 | JAX | 1 | 0 | 0 |
17 Aug. 2024 | DET | 1 | 0 | 0 |
23 Aug. 2024 | CHI | 1 | 1 | 0 |
Datum | VS | Tckl | Solo | Sck |