Greg Ward steht heute als Wide Receiver bei den San Antonio Brahmas auf dem Feld. Wer ihn sieht, erlebt einen Spieler, der jede Bewegung kennt, der mit Übersicht und Präzision arbeitet – und der sich seinen Platz im Profi-Football hart erkämpft hat. Ward ist kein Star, den alle sofort erkennen. Aber er ist ein Musterbeispiel für Durchhaltewillen, Wandel und die Fähigkeit, aus jeder Chance das Maximum zu holen. Seine Geschichte ist die eines Spielers, der nie den einfachen Weg wählte und heute genau deshalb dort angekommen ist, wo er immer hinwollte.
Ward trägt das Jersey der Brahmas, läuft Routen, fängt Pässe – und wirkt, als hätte er immer schon auf dieser Position gespielt. Doch das war nicht immer so. Noch vor wenigen Jahren galt er als typischer Underdog: zu klein für den NFL-Quarterback, zu spät auf Wide Receiver umgeschult, immer wieder übersehen. Jetzt zeigt er, was möglich ist, wenn man sich nie mit Rückschlägen zufriedengibt. Sein Weg: vom gefeierten Quarterback in Texas, über Practice Squads, bis zu den Philadelphia Eagles und zurück nach Texas – diesmal als Profi-Receiver.
Diese Entwicklung kam nicht von ungefähr. Der Grundstein lag schon früh in seiner Karriere. Doch der Weg war lang und voller Hürden. Heute profitiert Ward von jeder einzelnen Station – und nutzt seine neue Rolle, um sich noch einmal zu beweisen.
Vom Underdog zum Profi: Wards späte Chance in San Antonio
Ward ist heute Teil des Kaders der San Antonio Brahmas in der United Football League. Er nimmt jede Wiederholung, jede Gelegenheit auf dem Feld, als wäre es seine letzte – und das mit gutem Grund. Die Jahre davor waren geprägt von ständigen Neuanfängen: bei den Eagles, den Commanders, dann kurz bei den Colts. Die Brahmas bieten ihm jetzt die Bühne, auf der er seine Vielseitigkeit endlich voll ausspielen kann.
Was Ward auszeichnet, ist nicht das eine große Highlight, sondern die Summe seiner Erfahrungen. Er ist der Spieler, der immer wieder zurückkommt, egal wie oft er auf die Ersatzbank oder ins Practice Squad musste. Bei den Brahmas ist er mehr als ein weiterer Name auf dem Roster. Er ist Veteran, Mentor und Anspielstation – und genau das, was ein Team in einer aufstrebenden Liga braucht. Nach Jahren als "nächster Mann" im System hat Ward jetzt die Chance, ein Gesicht eines neuen Teams zu werden.
Diese Rolle hat er sich verdient. Denn der Weg hierher war alles andere als vorgezeichnet. Die Grundlage für seinen Stil, seine Arbeitsmoral und seine Vielseitigkeit wurde schon viel früher gelegt.
Quarterback aus Texas: Wie alles begann
Der Grundstein für Greg Wards Karriere wurde in seiner Heimatstadt Tyler, Texas gelegt. An der John Tyler High School führte er sein Team als Quarterback bis ins State Championship-Spiel. Schon damals fiel er durch Übersicht, Führungsstärke und Athletik auf – Eigenschaften, die ihn später als Profi-Receiver auszeichnen sollten. Seine High-School-Zeit brachte ihm nicht nur lokale Anerkennung, sondern auch die Chance, am College auf höchstem Niveau zu spielen.
Ward entschied sich für die University of Houston. Dort übernahm er die Rolle des Quarterbacks – und lieferte ab. In vier Jahren sammelte er über 8.700 Pass-Yards, erzielte 52 Touchdowns durch die Luft und lief selbst für mehr als 2.300 Yards und 39 weitere Scores. Besonders in seinem dritten Jahr sorgte Ward für Aufsehen: Über 2.800 Pass-Yards, dazu mehr als 1.100 Yards am Boden und 21 Rushing-Touchdowns – ein Wert, der für einen Quarterback selbst in der College-Landschaft außergewöhnlich ist. Für diese Leistungen wurde er unter anderem mit dem Earl Campbell Tyler Rose Award ausgezeichnet.
College-Saison | Pass-Yards | Pass-TDs | Rush-Yards | Rush-TDs |
---|---|---|---|---|
2013 | 310 | 1 | 176 | 2 |
2014 | 2.010 | 12 | 573 | 6 |
2015 | 2.828 | 17 | 1.108 | 21 |
2016 | 3.557 | 22 | 518 | 10 |
Vier Jahre als College-Quarterback, mehrfach ausgezeichnet, immer einer der wichtigsten Spieler im Team – und doch war die Aussicht auf eine NFL-Karriere als Quarterback gering. Scouts lobten seine Beweglichkeit, seine Spielintelligenz, aber bemängelten Größe und Armstärke. Die NFL ist gnadenlos, wenn es um Prototypen geht. Ward wusste: Wenn er im Profi-Football Fuß fassen will, muss er sich neu erfinden.
Neuanfang auf ungewohntem Terrain: Vom Quarterback zum Receiver
Die NFL-Tür öffnete sich für Ward nicht von selbst. Kein Team wählte ihn im Draft. Die Philadelphia Eagles gaben ihm als Undrafted Free Agent eine Chance – allerdings nicht als Quarterback, sondern als Wide Receiver. Für viele wäre das ein Rückschlag gewesen. Ward aber nahm die Herausforderung an. Er musste lernen, Routen zu laufen, Blocks zu setzen, Bälle in Traffic zu fangen – alles Skills, die er als Quarterback nie brauchte. Es war eine harte Umstellung, aber auch eine Gelegenheit, sich neu zu beweisen.
Ward pendelte zwischen Practice Squad und aktivem Kader, wurde mehrfach entlassen und wieder zurückgeholt. Doch er blieb dran, lernte von den Besten und nutzte jede Gelegenheit. Sein größter Erfolg in dieser Zeit: Als Teil des Eagles-Teams gewann er den Super Bowl. Auch wenn er damals nicht auf dem Feld stand, war er mittendrin – und wusste, wie nah Erfolg und Enttäuschung im Profi-Football beieinanderliegen.
Nach einer kurzen Station bei den San Antonio Commanders in der AAF – mit soliden Leistungen und 214 Yards in acht Spielen – kehrte Ward zu den Eagles zurück. Diesmal gelang ihm der Sprung in den aktiven Kader. In seiner ersten vollen Saison als Receiver zeigte er, dass er mehr ist als ein Lückenfüller. 28 Receptions, 254 Yards, dazu der erste Touchdown in der NFL. Im Jahr darauf folgte sein Durchbruch: 53 Receptions, 419 Yards, sechs Touchdowns. Ward wurde zum verlässlichen Ziel für seine Quarterbacks, besonders in engen Spielen und wichtigen Momenten.
NFL-Team | Receptions | Yards | Touchdowns |
---|---|---|---|
Philadelphia Eagles | 28 | 254 | 1 |
Philadelphia Eagles | 53 | 419 | 6 |
Philadelphia Eagles | 7 | 95 | 3 |
Mit jeder Saison wurde Ward wertvoller. Nicht als spektakulärer Playmaker, sondern als zuverlässige Option – vor allem, wenn andere Receiver ausfielen oder das Spiel auf der Kippe stand. Seine Zeit bei den Eagles war geprägt vom ständigen Kampf um Einsatzzeit. Doch Ward verstand es, sich immer wieder anzubieten und das Vertrauen seiner Coaches zu gewinnen.
Trotzdem blieb der Platz im Team nie sicher. Nach mehreren Jahren in Philadelphia wechselte er für kurze Zeit zu den Colts. Auch dort kämpfte er um einen Platz im Kader, doch der nächste Umbruch ließ nicht lange auf sich warten. Ward entschied sich, noch einmal einen anderen Weg zu gehen – und kehrte zurück nach Texas, diesmal zu den Brahmas in der UFL.
Neues Kapitel bei den Brahmas: Veteran, Vorbild, Hoffnungsträger
Die Rückkehr nach Texas fühlt sich für Ward wie ein Heimspiel an. Bei den Brahmas bringt er nicht nur NFL-Erfahrung mit, sondern auch die Mentalität eines Spielers, der immer wieder aufgestanden ist. Im Training zeigt sich, wie sehr ihm diese Jahre geprägt haben: Jede Route sitzt, jeder Catch wirkt selbstverständlich – und doch steckt hinter allem harte Arbeit.
Ward ist jetzt einer der erfahrensten Spieler im Team. Seine Aufgabe geht über das eigene Spiel hinaus. Er hilft jüngeren Receivern, gibt Tipps, erklärt Details, die er selbst mühsam lernen musste. Gleichzeitig bleibt er selbst hungrig. Für die Brahmas ist er mehr als ein Mitläufer – er ist eine feste Größe im Passspiel, Ankerpunkt für die Offense und ein Spieler, auf den sich Quarterbacks verlassen können.
Ward weiß, dass die Bühne in der UFL kleiner ist als in der NFL. Doch genau das ist sein Antrieb. Noch einmal will er zeigen, dass er auch auf diesem Level liefern kann. Vielleicht öffnet sich noch einmal eine Tür in die NFL. Vielleicht wird er zum Veteran, der eine neue Liga mitprägt. Für Ward zählt vor allem, dass er wieder auf dem Feld steht – und dass er die Chance, Football zu spielen, jeden Tag nutzt.
Greg Ward: Die Kraft des langen Atems
Wards Weg ist die Geschichte eines Spielers, der nie aufgab. Vom gefeierten Quarterback in Texas, über die Umstellung zum Receiver, bis zu den Höhen und Tiefen der NFL – und jetzt als Schlüsselspieler in der UFL. Seine Karriere ist kein Märchen, sondern harte Realität: Immer wieder zurückgeworfen, immer wieder neu angefangen, immer wieder bewiesen, dass er es verdient hat, dabei zu sein.
Sein Beispiel zeigt: Im Profi-Football reicht Talent allein nicht aus. Wer sich durchsetzen will, braucht Geduld, Lernbereitschaft und den Willen, sich immer wieder neu zu erfinden. Ward hat genau das getan – und steht heute da, wo andere längst aufgegeben hätten. Für die Brahmas ist er nicht nur ein Receiver. Er ist ein Symbol dafür, was im Football möglich ist, wenn man niemals aufhört, an sich zu glauben.
Persönliche Daten | Details |
---|---|
Geburtsort | Tyler, Texas |
Geburtsjahr | 1995 |
Körpermaße | 1,80 m, 84 kg |
College | University of Houston |
Auszeichnungen | Earl Campbell Tyler Rose Award, 2× Second-team All-AAC, Super Bowl LII Champion |
NFL-Karriere | 88 Receptions, 768 Yards, 10 Touchdowns |
Ward bleibt der Beweis dafür, dass es im Football nicht nur um Stars und Schlagzeilen geht. Es geht um Spieler, die sich immer wieder durchbeißen – und die am Ende genau deshalb ihren Platz finden. Für die San Antonio Brahmas ist Greg Ward heute unverzichtbar. Und wer weiß: Vielleicht ist seine größte Geschichte noch nicht erzählt.
Tournament Stage | Team | GP | Tgts | Rec | Yds | Lng | TD |
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NFL 2024-2025 Preseason |
IND
|
2 | 2 | 2 | 16 | 9 | 0 |
Totals | 2 | 2 | 2 | 16 | 9 | 0 |