Jared Wiley trägt heute das Trikot der Kansas City Chiefs. In seiner zweiten NFL-Saison kämpft der große Tight End um seinen Platz hinter Stars wie Travis Kelce und Noah Gray. Nach einem Kreuzbandriss arbeitet er an seinem Comeback, während er sich im Training langsam wieder an die Belastung herantastet. Für viele ist er noch ein unbeschriebenes Blatt. Doch Wileys Weg in die NFL war alles andere als gewöhnlich – und genau das macht ihn so spannend für die Zukunft der Chiefs.
Die Chiefs suchen seit Jahren nach Optionen hinter Kelce. Wiley bringt eine Mischung aus Größe, Athletik und Spielverständnis mit, die im Kader selten ist. Dass er überhaupt auf dieser Position spielt, ist das Ergebnis einer ungewöhnlichen Karriere – geprägt von Positionswechsel, Rückschlägen und einem Durchbruch, der spät, aber mit Wucht kam. Wie wurde aus einem Quarterback aus Texas ein NFL-Tight End mit Potenzial? Der Blick zurück zeigt: Dieser Weg war lang und voller Umwege.
Seine Geschichte beginnt nicht im Rampenlicht, sondern auf den Feldern von Temple, Texas. Erst dort legte Wiley den Grundstein für alles, was folgte.
Vom Spielmacher zum Spielmacherfänger – Wileys ungewöhnlicher Start
In Temple, Texas, war Jared Wiley als Quarterback ein gefragter Mann. In seinem Abschlussjahr führte er die Temple High School mit über 2.300 Yards und 27 Touchdowns an – Werte, die für die Colleges im Football-verrückten Texas schnell interessant wurden. Doch trotz seiner starken Statistiken und Führungsqualitäten wartete kein großes Quarterback-Stipendium auf ihn. Die Scouts sahen in ihm etwas anderes: einen potenziellen Tight End mit seltenem Körperbau und Beweglichkeit.
Der Wechsel von der wichtigsten Position auf dem Spielfeld zum Tight End ist für viele High-School-Spieler eine bittere Pille. Wiley nahm die Herausforderung an. Er ließ sich umschulen, lernte Blocken, neue Laufwege und das Spiel aus einer völlig anderen Perspektive. Die University of Texas bot ihm die Chance, sich auf College-Niveau zu beweisen. Doch der Start verlief holprig.
Bei Texas stand Wiley plötzlich hinter erfahrenen Tight Ends. Seine Rolle blieb klein, die Statistiken überschaubar: 19 Receptions, 248 Yards, 3 Touchdowns in 32 Spielen. Für einen Spieler mit NFL-Träumen war das zu wenig. Doch statt zu resignieren, suchte Wiley nach einer neuen Chance. Die Entscheidung, Texas zu verlassen, war mutig – und sollte alles verändern.
Neustart bei TCU – Der Durchbruch als Tight End
Wiley entschied sich für die Texas Christian University. Bei TCU bekam er endlich die Bühne, die er suchte. Schon in seinem ersten Jahr steigerte er sich deutlich, doch erst in seiner zweiten Saison dort explodierten seine Zahlen. 47 Receptions, 520 Yards, 8 Touchdowns – dazu ein Schulrekord mit 178 Receiving Yards in einem einzigen Spiel gegen Baylor. Wiley entwickelte sich zum Go-to-Guy für sein Team, wurde ins First-Team All-Big 12 gewählt und machte sich bei NFL-Scouts einen Namen.
Die Zeit bei TCU war mehr als nur ein sportlicher Neustart. Hier wurde aus dem ehemaligen Quarterback ein kompletter Tight End – einer, der nicht nur als Passempfänger, sondern auch als Blocker wertvoll war. Wileys Vielseitigkeit, seine Football-Intelligenz und sein Wille, sich immer wieder neu zu erfinden, brachten ihn auf den Zettel der NFL-Teams.
Durch seine Leistungen in Fort Worth zog Wiley das Interesse der Kansas City Chiefs auf sich. Die Franchise, bekannt für ihr kreatives Passspiel und die Entwicklung von Tight Ends, griff im Draft zu. Für Wiley begann damit das nächste Kapitel – und die nächste große Prüfung.
Station | Jahre | Position | Statistiken |
---|---|---|---|
Temple High School | bis 2018 | Quarterback | 2.314 Yards, 27 TDs (Senior-Jahr) |
University of Texas | 2019–2021 | Tight End | 19 Rec, 248 Yards, 3 TDs |
TCU | 2022–2023 | Tight End | 71 Rec, 765 Yards, 12 TDs |
Kansas City Chiefs | seit 2024 | Tight End | 1 Rec, 7 Yards (Rookie-Saison) |
Die Tabelle zeigt: Wileys Entwicklung verlief alles andere als linear. Nach einem ruhigen Start kam der Durchbruch erst spät – doch er kam mit Nachdruck.
Der Sprung in die NFL – Herausforderung und Rückschlag
Mit dem Wechsel zu den Kansas City Chiefs begann für Wiley die härteste Phase seiner Karriere. Als Viertrundenpick startete er hinter etablierten Spielern wie Travis Kelce und Noah Gray. Die Erwartungen waren realistisch: Wiley sollte lernen, sich an das Tempo und die Physis der NFL gewöhnen und seine Nische im Team finden.
In seiner ersten NFL-Saison kam Wiley auf sieben Einsätze, fing einen Pass für sieben Yards. Mehr als ein kurzes Aufflackern war es nicht – dann kam der Rückschlag: ein Kreuzbandriss setzte ihn außer Gefecht. Für viele Rookies hätte das das Aus bedeuten können. Doch Wiley zeigte, warum ihn Coaches schätzen: Er nahm die Reha genauso ernst wie das Training. Kein Jammern, keine Ausreden – stattdessen harte Arbeit, Geduld und der Blick nach vorn.
Seine Teamkollegen loben ihn für seinen Einsatz und seine Einstellung. „Jared ist ein Kämpfer, der nie aufgibt“, heißt es aus dem Umfeld der Chiefs. Auch die Trainer sehen in ihm mehr als nur einen Ersatzmann. Seine Zeit als Quarterback hilft ihm, das Spiel zu lesen, sich in Deckungen zu bewegen und sich schnell an neue Spielzüge anzupassen. Gerade in einem System wie dem der Chiefs kann das Gold wert sein.
Zurück ins Rennen – Wiley sucht seine Rolle bei den Chiefs
Nach der Verletzung arbeitet Wiley an seinem Comeback. Im Training trägt er noch eine Knieorthese, absolviert individuelle Drills und tastet sich langsam an die Belastung heran. Die Konkurrenz ist groß: Travis Kelce bleibt der unumstrittene Fixpunkt im Passspiel, Noah Gray hat sich als solider Nummer-zwei-Tight-End bewiesen. Dahinter ist alles offen – und genau hier liegt Wileys Chance.
Mit knapp zwei Metern Körpergröße und über 110 Kilo bringt Wiley die physischen Voraussetzungen mit, um in der NFL zu bestehen. Seine College-Zahlen zeigen, dass er auch als Passempfänger gefährlich werden kann. Die Chiefs suchen immer wieder nach kreativen Lösungen im Angriff – ein vielseitiger Tight End, der auch mal einen Ball aus ungewöhnlichen Formationen fängt, passt ins System.
Die Coaches trauen Wiley zu, mittelfristig eine größere Rolle zu übernehmen. Dafür muss er zeigen, dass sein Knie hält und er die Härte der Liga wegstecken kann. Seine Vielseitigkeit – Blocken, Fangen, sogar die Erfahrung als Quarterback – könnten ihm helfen, sich von der Konkurrenz abzuheben. Im Training setzt er alles daran, die Coaches von sich zu überzeugen. Wenn Wiley die letzten Hürden meistert, ist der Sprung in die Rotation möglich.
Maße | NFL-Statistik | College-Bestwerte | Rekorde |
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198 cm, 113 kg | 7 Spiele, 1 Rec, 7 Yards | 47 Rec, 520 Yards, 8 TD (TCU 2023) | 178 Yards als Tight End in einem Spiel (TCU) |
Die Zahlen zeigen: Wiley bringt alles mit, was ein moderner Tight End braucht. Seine beste Zeit könnte noch kommen.
Mehr als Statistiken – Wer ist Jared Wiley?
Hinter den Zahlen steht ein Spieler, der nie den einfachen Weg gewählt hat. Geboren und aufgewachsen in Temple, Texas, blieb Wiley seiner Heimat lange treu. Familie und Freunde unterstützen ihn bis heute, auch wenn es keine öffentlich bekannten Sport-Stars in seinem engsten Umfeld gibt. Seine High-School-Zeit hat ihn geprägt: Als Quarterback lernte er, Verantwortung zu übernehmen, als Tight End musste er sich neu erfinden.
Coaches und Mitspieler loben vor allem seinen Charakter. Wiley gilt als ruhig, aber zielstrebig. Er arbeitet hart, stellt das Team über sich und sucht nie nach Ausreden. Auch in der Reha blieb er fokussiert – eine Eigenschaft, die im rauen NFL-Alltag über Karrieren entscheiden kann. Sein Weg von der Bank bei Texas zum Rekordmann bei TCU und schließlich zum NFL-Profi zeigt: Wiley gibt nie auf, auch wenn die Umstände gegen ihn sprechen.
Abseits des Feldes setzt Wiley auf einen engen Kreis aus Familie und alten Freunden. Seine Wurzeln in Texas sind ihm wichtig, genauso wie sein Abschluss an der University of Texas und später bei TCU. Die Chiefs schätzen solche Typen – bodenständig, hungrig und mit klaren Zielen.
Der Weg ist noch nicht zu Ende – Was kommt als Nächstes?
Jared Wileys Geschichte ist die eines Spätstarters, der immer wieder neue Wege sucht. Vom gefeierten High-School-Quarterback zum unterschätzten College-Tight-End, vom Bankdrücker zum Rekordhalter, vom NFL-Rookie zum Verletzten – und jetzt zum Herausforderer bei den Chiefs. Seine Entwicklung ist noch lange nicht abgeschlossen.
Die nächsten Schritte sind klar: Wiley muss im Training zeigen, dass er wieder voll belastbar ist. Die Konkurrenz auf seiner Position ist stark, doch seine Vielseitigkeit und sein Wille könnten den Unterschied machen. Die Chiefs geben jungen Spielern gerne eine Chance, wenn sie sich aufdrängen. Für Wiley geht es jetzt darum, fit zu bleiben, sich in den Special Teams zu beweisen und jede Gelegenheit zu nutzen, um sich ins Rampenlicht zu spielen.
Sein Weg in die NFL war ein langer Anlauf – jetzt will Wiley zeigen, dass er angekommen ist. Für die Chiefs könnte er in den kommenden Jahren mehr sein als nur ein Backup. Wer aus so vielen Rückschlägen immer wieder zurückkommt, hat das Zeug, sich in der härtesten Liga der Welt durchzusetzen.
Tournament Stage | Team | GP | Tgts | Rec | Yds | Lng | TD |
---|---|---|---|---|---|---|---|
NFL 2024-2025 Preseason |
KC
|
3 | 5 | 4 | 14 | 6 | 0 |
NFL 2024-2025 Regular Season |
KC
|
1 | 1 | 1 | 7 | 7 | 0 |
Totals | 4 | 6 | 5 | 21 | 7 | 0 |
Datum | VS | Tgts | Rec | Yds | Lng | TD |
---|---|---|---|---|---|---|
11 Aug. 2024 | JAX | 2 | 2 | 5 | 4 | 0 |
17 Aug. 2024 | DET | 1 | 1 | 6 | 6 | 0 |
23 Aug. 2024 | CHI | 2 | 1 | 3 | 3 | 0 |
15 Sep. 2024 | CIN | 1 | 1 | 7 | 7 | 0 |
Datum | VS | Tgts | Rec | Yds | Lng | TD |