K.J. Cloyd ist aktuell Free Agent. Nach seiner letzten Station bei den Denver Broncos wartet der Linebacker auf den nächsten Anruf. Wer nur auf Statistiken schaut, sieht einen Spieler, der immer wieder um einen Platz im Kader kämpfen musste. Doch hinter den Zahlen steckt eine Geschichte, die in der NFL selten geworden ist: der Weg eines Spielers, der sich durchbeißen musste – und nie aufgegeben hat.
Der Name K.J. Cloyd steht für harte Arbeit, Rückschläge und den Glauben an die eigene Chance. In einer Liga, in der jedes Jahr hunderte Talente durchs Raster fallen, bleibt Cloyd dran. Nicht als Star, nicht als gefeierter Rookie – sondern als einer, der immer wieder aufsteht. Sein Weg von der High School bis in die NFL ist geprägt von Verletzungen, Zweifeln und überraschenden Comebacks. Gerade das macht ihn zu einer der spannendsten Personalien abseits der großen Schlagzeilen.
Diese Geschichte beginnt nicht auf dem großen College-Campus oder in der Draft-Nacht. Sie startet in einer Kleinstadt in Mississippi – und sie ist längst nicht vorbei.
Vom Pechvogel zum Hoffnungsträger: Cloyds schwierige Anfänge in Mississippi
Columbia, Mississippi – hier wächst K.J. Cloyd auf, Sohn zweier College-Basketballspieler. Schon früh ist klar: In dieser Familie zählt der Sport. Doch während viele Talente in der High School durchstarten, gerät Cloyds Karriere ins Stocken. In einem Oklahoma Drill zieht er sich eine schwere Armverletzung zu. Die Diagnose ist bitter – eine ganze Saison Pause, danach lange Rehabilitation. Auch die folgende Spielzeit bleibt von Rückschlägen geprägt. Nicht wenige zweifeln, ob er je wieder an seine alten Leistungen anknüpfen kann.
Diese Verletzung ist mehr als ein medizinisches Problem. Sie trifft Cloyd mitten ins Herz seiner Träume. Doch statt aufzugeben, beginnt er, an seiner Rückkehr zu arbeiten – härter als je zuvor. Die Zeit am Spielfeldrand verändert ihn. Wer so früh lernt, mit Rückschlägen umzugehen, weiß, dass Erfolg im Football selten geradlinig verläuft. Für Cloyd ist diese Phase der Startschuss für alles, was noch kommt.
Nach seiner Rückkehr bleibt der große Durchbruch zunächst aus. Die Angebote der großen Colleges fehlen, die Scouts schauen weg. Doch Cloyd sucht sich einen neuen Weg – und landet am Jones College, einer Junior-College-Station, die für viele als letzte Chance gilt.
Der steinige College-Weg: Zwischen Hoffnung und harter Realität
Am Jones College beginnt für Cloyd ein neues Kapitel. Hier ist nichts geschenkt, jeder muss sich seinen Platz verdienen. Für viele ist JUCO der Ort, an dem Träume sterben. Für Cloyd wird es zum Sprungbrett. Mit Einsatz und Willen überzeugt er Coaches und Mitspieler. Nach einer Saison folgt der nächste Schritt: Cloyd wechselt an die University of Louisville – ein Sprung auf die größere Bühne.
Doch auch in Louisville läuft nicht alles nach Plan. In drei Jahren kommt Cloyd vor allem in den Special Teams zum Einsatz. 39 Tackles, eine Fumble Recovery – solide Zahlen, aber nicht das, wovon College-Stars träumen. Die Konkurrenz ist groß, die Spielminuten begrenzt. Viele hätten sich mit dieser Rolle abgefunden. Doch Cloyd bleibt ehrgeizig. Er spürt, dass mehr in ihm steckt.
Die Entscheidung, noch einmal neu anzufangen, fällt ihm nicht leicht. Doch Cloyd sucht die Herausforderung – und geht für seine letzte College-Saison nach Miami. Bei den Hurricanes bekommt er endlich die Chance, sich als Starter zu beweisen. 13 Spiele, 44 Tackles, 6,5 Tackles for Loss, 2 Sacks – Cloyd liefert ab und zeigt, dass er auf dem höchsten College-Level mithalten kann.
College-Station | Spiele | Tackles | Tackles for Loss | Sacks | Fumble Recoveries |
---|---|---|---|---|---|
Jones College | 1 Saison | – | – | – | – |
Louisville | 3 Saisons | 39 | – | – | 1 |
Miami | 13 | 44 | 6,5 | 2 | – |
Die Zahlen aus Miami sind der Lohn für Jahre voller Geduld und harter Arbeit. Cloyd hat sich aus der Rolle des Mitläufers befreit. Plötzlich schauen NFL-Scouts genauer hin. Seine Vielseitigkeit und sein Einsatz in den Special Teams machen ihn für Profiteams interessant. Doch auf den großen Durchbruch muss er weiter warten.
Der Sprung ins Profigeschäft: NFL-Karriere am seidenen Faden
Der NFL Draft bringt keine Erlösung. Cloyd wartet vergeblich auf den ersehnten Anruf. Für viele wäre das das Ende des Traums. Cloyd nutzt die nächste Gelegenheit – als Undrafted Free Agent unterschreibt er bei den Minnesota Vikings. Doch die NFL ist ein hartes Geschäft. Nach wenigen Monaten muss er schon wieder gehen.
Jetzt zeigt sich, was Cloyd ausmacht: Immer wieder aufstehen. Die New York Giants geben ihm eine neue Chance. In der Preseason überzeugt er mit starken Leistungen, unter anderem 16 Tackles gegen die New York Jets – acht davon solo, zwei für Raumverlust. Trotzdem reicht es nicht für den aktiven Kader. Cloyd landet im Practice Squad. Für viele ist das eine Randnotiz, für ihn ein weiterer Schritt nach vorn.
Als sich bei den Denver Broncos eine Lücke auftut, greift das Team zu. Cloyd wechselt erneut den Klub und bleibt im Kreis der NFL-Spieler. Er unterschreibt einen Reserve/Future-Vertrag – ein Zeichen, dass er sich weiter empfehlen kann. Doch auch hier bleibt ihm der Sprung in den endgültigen Kader verwehrt. Nach seiner Entlassung steht Cloyd wieder am Scheideweg – aber nicht am Ende.
NFL-Station | Rolle | Besondere Leistungen |
---|---|---|
Minnesota Vikings | Undrafted Free Agent | - |
New York Giants | Practice Squad | 16 Tackles in einem Preseason-Spiel |
Denver Broncos | Practice Squad / Reserve-Future | - |
Diese Stationen sind nicht das Ziel, sondern Teil des Weges. In der NFL gibt es kaum härtere Prüfungen als ständige Entlassungen und neue Anläufe. Für Cloyd ist das Alltag. Er weiß, dass er sich auf seine Stärken verlassen kann – Einsatz, Vielseitigkeit, die Fähigkeit, in Special Teams sofort zu helfen. Und er weiß: In jedem Camp, in jedem Preseason-Spiel kann sich das Blatt wenden.
Was K.J. Cloyd besonders macht: Zahlen, Charakter, Herkunft
Cloyd bringt alles mit, was NFL-Teams in der Tiefe ihres Kaders suchen. Mit 1,88 Metern und 103 Kilogramm ist er körperlich bestens aufgestellt. Seine College-Statistiken zeigen, dass er auf verschiedenen Positionen und in unterschiedlichen Systemen bestehen kann. Besonders in den Special Teams ist er sofort einsetzbar – eine Qualität, die oft unterschätzt wird.
College-Jahr | Team | Spiele | Tackles | Tackles for Loss | Sacks |
---|---|---|---|---|---|
2023 | Miami | 13 | 44 | 6,5 | 2 |
2020–2022 | Louisville | – | 39 | – | – |
Abseits des Platzes ist Cloyd bodenständig geblieben. Seine Familie kennt den Sport, seine Eltern waren beide College-Basketballspieler. Er selbst hat Liberal Arts studiert – ein Zeichen dafür, dass er auch abseits des Footballs Perspektiven sieht. Trotzdem ist die Heimat in Mississippi für ihn der wichtigste Rückhalt. Wer mit Cloyd spricht, merkt schnell: Hier steht keiner, der sich mit einer Randrolle zufriedengibt. Er will mehr – und weiß, wie hart der Weg dorthin ist.
Neustart möglich – Warum Cloyds Geschichte noch nicht vorbei ist
Im Moment ist K.J. Cloyd Free Agent. Er trainiert und wartet auf die nächste Gelegenheit. Sein Körper ist fit, die Motivation ungebrochen. In der NFL kann sich die Tür jederzeit wieder öffnen – besonders für Spieler, die flexibel einsetzbar sind und in den Special Teams sofort helfen können.
Sein größter Trumpf bleibt die Fähigkeit, auch nach Rückschlägen wieder anzugreifen. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass Cloyd schwierige Situationen nicht nur annimmt, sondern daraus gestärkt hervorgeht. Für jedes NFL-Team, das auf Tiefgang im Kader setzt, ist er eine Option – als harter Arbeiter, als zuverlässiger Tackler, als Teamplayer ohne Allüren.
Cloyd hat bewiesen, dass er nicht aufgibt. Sein Weg vom verletzten Highschool-Spieler über JUCO und wechselnde Colleges bis zum NFL-Kader ist einzigartig. In einer Liga voller Stars und Eintagsfliegen bleibt er ein Spieler, der für den Traum vom Football alles gibt. Seine Geschichte ist noch nicht zu Ende – und genau das macht ihn so spannend für die kommende Saison.
Tournament Stage | Team | GP | Tckl | Solo | Sck |
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NFL 2024-2025 Preseason |
NYG
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2 | 21 | 12 | 0 |
Totals | 2 | 21 | 12 | 0 |