Kwamie Lassiter II

Kwamie Lassiter II ist Wide Receiver bei den Memphis Showboats in der UFL. Der Name Lassiter steht seit Jahrzehnten für Football – doch hinter dieser Tradition steckt für Kwamie weit mehr als nur eine Familiengeschichte. Nach Stationen bei den Cincinnati Bengals und einer College-Karriere in Kansas kämpft er heute um seinen Platz als Profi. Seine Geschichte erzählt von großen Fußstapfen, persönlichen Rückschlägen und dem festen Willen, das eigene Vermächtnis zu schreiben.

Aktuell gilt Lassiter II bei den Memphis Showboats als Hoffnungsträger. Nach Jahren als Außenseiter in der NFL und der Erfahrung, immer wieder neu anfangen zu müssen, nutzt er die Chance, in einer neuen Liga seinen Wert als Receiver zu beweisen. Doch diese Rolle kam nicht von ungefähr – der Weg dorthin war lang, geprägt von Verlust, Beharrlichkeit und dem Wunsch, mehr zu sein als nur „der Sohn von…“.

Sein Ziel: Das Football-Erbe seiner Familie fortführen – nicht als Kopie, sondern auf eigene Art. Wie er diesen Anspruch lebt, zeigt ein Blick auf seine Geschichte.

Der Name Lassiter – Last und Antrieb zugleich

Football ist für Kwamie Lassiter II mehr als ein Sport. Es ist ein Familienband, das ihn von klein auf begleitet. Sein Vater, Kwamie Lassiter, war zehn Jahre lang NFL-Profi, spielte unter anderem für die Arizona Cardinals und wurde dort zum Publikumsliebling. Schon als Kind wuchs Kwamie II inmitten von Football-Gesprächen, Trainingsplänen und Sonntagen im Stadion auf. Die Liebe zum Spiel wurde ihm praktisch in die Wiege gelegt.

Doch mit dem berühmten Namen kam auch die Erwartung. Für viele war klar: Der nächste Lassiter auf dem Football-Feld muss an die Erfolge seines Vaters anknüpfen. Kwamie II lernte früh, was es heißt, ein Vorbild zu haben, an dem andere ihn messen. Als sein Vater 2019 plötzlich starb, wurde aus dem sportlichen Vorbild eine Erinnerung – und für Kwamie II ein Ansporn, das begonnene Werk weiterzuführen. Dieser Verlust traf die ganze Familie, aber aus der Trauer wuchs auch neue Motivation: „Ich will zeigen, dass ich die Leidenschaft meines Vaters in mir trage – aber meinen eigenen Weg gehe.“

Die Familie Lassiter lebt Football auf allen Ebenen. Bruder Kwinton spielt als Defensive Back an der University of Kansas, Darius ist Receiver bei BYU. Schwester Darian stand für die Dallas Cowboys als Cheerleaderin an der Seitenlinie. Für Kwamie II ist klar: Football ist Familientradition, aber auch Verpflichtung. Die Herausforderung: Das Erbe nicht nur zu bewahren, sondern es mit eigener Leistung zu füllen.

Diese Mischung aus Druck und Antrieb begleitete ihn auf jedem Schritt – von den ersten Tagen in Chandler, Arizona, bis zum heutigen Tag im Profi-Football.

Von Chandler nach Kansas – Der steinige Weg ins Rampenlicht

Seine ersten Football-Schritte machte Kwamie Lassiter II an der Hamilton High School in Chandler. Schon dort zeigte sich, dass er mehr wollte als Durchschnitt. Schnelle Beine, sichere Hände, ein gutes Auge für den freien Raum – Eigenschaften, die ihn zum Leistungsträger machten. Doch der Weg ins Rampenlicht blieb steinig. Die großen College-Programme warben nicht um ihn, der Name Lassiter öffnete nicht automatisch alle Türen.

Stattdessen entschied er sich für die University of Kansas. In sechs Jahren entwickelte er sich zum konstanten Playmaker, sammelte 148 Receptions für 1.550 Yards und sieben Touchdowns. Zweimal wurde er in der Big 12 Conference als Honorable Mention ausgezeichnet – ein respektabler Erfolg in einer Conference voller künftiger NFL-Stars. Doch Kansas war selten im Fokus der großen Medien, Lassiters Leistungen blieben für viele Scouts unter dem Radar.

Seine Rolle im Team wuchs mit jeder Saison. Als Senior führte er die Jayhawks als Captain aufs Feld, übernahm Verantwortung im Training und in engen Spielsituationen. Dass er nie die ganz großen Zahlen auflegte, lag auch am System in Kansas – doch in entscheidenden Momenten war er zur Stelle.

Diese Zahlen zeigen: Lassiter II war ein verlässlicher Receiver, der selten Fehler machte. Doch der NFL-Draft blieb für ihn verschlossen. Kein Team zog ihn – trotz College-Erfahrung, Football-Genen und Führungsqualitäten. Für viele wäre das das Ende des Traums gewesen. Für Kwamie II begann damit erst die nächste Herausforderung.

Der nächste Schritt war klar: Wer in die NFL will, muss Umwege in Kauf nehmen. Lassiter II setzte alles auf eine Karte und unterschrieb als Undrafted Free Agent bei den Cincinnati Bengals.

Kurze Einsätze, große Momente – Der Kampf um Anerkennung in der NFL

Die Zeit bei den Cincinnati Bengals war geprägt von Geduld. Im Practice Squad gehörte er zu den Spielern, die Woche für Woche bereitstehen – ohne zu wissen, ob sie jemals auf dem Feld stehen. Die Konkurrenz war groß, der Sprung in den aktiven Kader blieb ein ständiger Kampf.

Doch Lassiter II gab nicht auf. Seine ersten NFL-Snaps bekam er bei den Bengals, sein Debüt war ein kleiner Meilenstein. Der ganz besondere Moment folgte, als er seinen ersten NFL-Catch im Stadion der Arizona Cardinals fing – genau dort, wo sein Vater einst NFL-Geschichte schrieb. Zwei Yards, die für viele unscheinbar wirken – für Kwamie II bedeuteten sie alles. Es war der Augenblick, in dem er spürte: Ich kann hier mithalten, auch ohne den Namen meines Vaters als Schutzschild.

Der Moment im Stadion seines Vaters war mehr als nur eine Statistik. Für Kwamie II war es der Beweis, dass er seinen Platz im Profi-Football verdient. Doch trotz aller Anstrengungen blieb der Durchbruch zum Stammspieler aus. Die Konkurrenz in der NFL ist gnadenlos, jeder Fehler kann das Aus bedeuten. Lassiter II musste sich entscheiden: Kämpfen oder aufgeben?

Die Antwort war klar. Wer einmal das Gefühl erlebt hat, im Stadion seines Vaters zu punkten, gibt nicht auf. Für Lassiter II war es Zeit für einen Neuanfang – diesmal in einer anderen Liga.

Neustart und neue Bühne – Die Chance bei den Memphis Showboats

Nach der Zeit in der NFL suchte Kwamie Lassiter II eine neue Herausforderung. Die Memphis Showboats boten ihm die Möglichkeit, als Wide Receiver auf höchstem Niveau Spielpraxis zu sammeln. Für viele Spieler ist die UFL der Ort, an dem Träume weiterleben – und manchmal ein Sprungbrett zurück in die NFL.

Bei den Showboats zählt Lassiter II heute zu den festen Größen im Receiver-Room. Seine Erfahrung aus College und NFL, gepaart mit der Motivation, sich nicht mit dem Erreichten zufriedenzugeben, machen ihn zum Vorbild für jüngere Spieler. Hier zählt nicht nur der Name – sondern, was man aus den eigenen Chancen macht.

Die Übersicht zeigt: Football ist bei den Lassiters Familiensache. Für Kwamie II ist das tägliche Ansporn – aber auch die Verpflichtung, seinen eigenen Stil zu finden. Im Training, im Spiel, in der Kabine – überall bringt er die Erfahrung mit, dass sich Erfolg nicht vererben lässt, sondern erarbeitet werden muss.

Die UFL ist für ihn mehr als nur ein Neustart. Sie ist die Bühne, auf der er befreit aufspielen kann – ohne ständig mit dem Schatten der NFL-Karriere seines Vaters verglichen zu werden. Hier zählt nur, was heute passiert. Und hier kann er zeigen, dass der Name Lassiter auch in einer neuen Generation für Football steht.

Was kommt jetzt? Ziele, Motivation und der Blick nach vorn

Kwamie Lassiter II ist noch lange nicht am Ende seines Weges. Seine Ziele sind klar: Er will sich bei den Memphis Showboats einen Stammplatz sichern, in der Offense Verantwortung übernehmen und zeigen, dass er auf Profi-Niveau bestehen kann. Für ihn ist die UFL kein Abstellgleis, sondern eine echte Chance – vielleicht sogar das Sprungbrett zurück in die NFL.

Die Motivation zieht er aus seiner Geschichte. Die Erfahrungen aus College und NFL haben ihn abgehärtet, der familiäre Rückhalt gibt ihm Kraft. Für junge Spieler, die ähnliche Rückschläge erleben, ist Lassiter II ein Beispiel dafür, dass es immer weitergeht. Es sind nicht die Namen auf dem Rücken, die Karrieren machen – sondern das, was man selbst daraus macht.

Heute blickt Kwamie Lassiter II nach vorn. Die Showboats bieten ihm die Plattform, sein Spiel weiterzuentwickeln. Ob als Führungsspieler, Mentor für jüngere Receiver oder als Playmaker auf dem Feld – er will zeigen, dass er mehr ist als nur ein berühmter Nachname. Sein Ziel bleibt, das Familienerbe fortzuschreiben – aber mit eigenen Kapiteln.

Kwamie Lassiter II steht für eine neue Generation von Footballern, die ihr Erbe nicht als Bürde, sondern als Antrieb sehen. Sein Weg zeigt: Rückschläge sind keine Sackgasse, sondern Teil des Spiels. Wer dranbleibt, findet seinen Platz – egal, wie groß die Fußstapfen sind.