Lance Boykin trägt das Trikot der Memphis Showboats. Der Cornerback ist in einer Liga, die für viele Footballer als zweite Chance gilt – und genau das ist sie jetzt auch für ihn. Nach kurzen Einsätzen in der NFL sucht Boykin im Kader der Showboats nicht nur Spielpraxis, sondern auch seinen Platz als Hoffnungsträger. Seine Geschichte beginnt nicht mit einem NFL-Durchbruch, sondern mit Rückschlägen – und dem Mut, trotzdem weiterzumachen.
Boykin steht heute im Mittelpunkt einer Defense, die hungrig auf Erfolg ist. Für ihn ist die United Football League nicht nur ein neues Kapitel, sondern vielleicht die Bühne, auf der er sich endlich beweisen kann. Viele hätten nach den Enttäuschungen in der NFL aufgegeben – doch Boykin sucht weiter nach seinem Durchbruch. Sein Weg zeigt, dass im Profisport nicht nur die Stars, sondern auch die Kämpfer und Spätstarter eine Geschichte zu erzählen haben.
Der Schritt in die UFL war keine Flucht, sondern eine bewusste Entscheidung: Boykin will zeigen, dass er mehr ist als ein Name auf einer NFL-Cut-Liste. Die Frage ist: Wie wurde aus einem undrafteten Spieler ein Hoffnungsträger für ein ganzes Team?
Neuanfang in Memphis: Die UFL als zweite Bühne
Nach seiner Zeit bei den Seattle Seahawks entschied sich Boykin für einen Neuanfang. Der Wechsel zu den Memphis Showboats war der logische nächste Schritt. In der UFL finden viele NFL-Randspieler eine Plattform, um zu wachsen – Boykin nutzt diese Chance mit voller Energie. Als Cornerback im aktuellen Kader geht es für ihn nicht nur um Spielzeit, sondern auch darum, sich als Führungsspieler zu etablieren.
Im Training überzeugt Boykin mit Einsatz, Athletik und Spielverständnis. Sein Ziel ist klar: Er will sich als feste Größe in der Defense der Showboats etablieren und damit vielleicht doch noch einmal das Interesse eines NFL-Teams wecken. Die UFL ist für Boykin kein Trostpreis, sondern eine echte Chance, sich weiterzuentwickeln. Viele Coaches sehen in ihm einen Spieler, der mit seiner Größe und Physis das Backfield stabilisieren kann – Eigenschaften, die auch in der NFL gefragt sind.
Doch warum steht Boykin gerade jetzt im Fokus? Nach wenigen Snaps in der NFL ist die UFL für ihn mehr als ein Auffangnetz. Hier bekommt er die Spielpraxis, die ihm in Seattle verwehrt blieb. Für die Showboats ist er nicht nur ein Kaderfüller, sondern ein Spieler, der Verantwortung übernehmen und das Team prägen kann. Die Entscheidung, diesen Weg zu gehen, wurzelt tief in seiner bisherigen Karriere.
Vier Jahre Anlauf: Von North Carolina bis zur NFL-Grenze
Der Grundstein für Boykins Beharrlichkeit wurde schon früh gelegt. In High Point, North Carolina, zeigte er an der High Point Christian Academy, dass er vielseitig einsetzbar ist: 99 Tackles und 14 Interceptions in der Defense, dazu über 1.500 Rushing Yards und 16 Touchdowns als Running Back. Schon damals bewies er, dass er auf beiden Seiten des Balls das Spiel lesen kann – ein Talent, das ihm später helfen sollte.
Sein Weg führte ihn an die Old Dominion University. Dort entwickelte Boykin sich in den ersten beiden Jahren solide weiter, bevor die College-Karriere durch die Corona-Pandemie für eine Saison unterbrochen wurde. Doch statt sich entmutigen zu lassen, wechselte er nach Coastal Carolina. Hier kam der Durchbruch: In zwei Jahren sammelte er 85 Tackles, 3 Sacks und 3 Interceptions. Für seine Leistungen wurde er im letzten College-Jahr ins Second-Team All-Sun Belt gewählt – eine Auszeichnung, die seinen Namen erstmals auf NFL-Radare brachte.
Doch der Weg in die NFL war steinig. Beim Draft blieb sein Name unerwähnt, doch als Undrafted Free Agent unterschrieb er bei den Seattle Seahawks. Im Training Camp kämpfte er um einen Platz im Kader, schaffte es immerhin auf den Roster und kam in einem NFL-Spiel zum Einsatz. Zehn Snaps – keine Statistiken, aber ein Vorgeschmack auf das, was möglich ist. Boykin ließ sich davon nicht entmutigen. Er unterschrieb einen Reserve/Future-Vertrag, trainierte weiter mit den Profis und hoffte auf die nächste Chance. Doch die Konkurrenz war groß, und der Traum platzte, als Seattle ihn aus dem Kader strich.
Viele Spieler ziehen sich nach solchen Rückschlägen zurück. Boykin entschied sich anders – und genau das macht seine Geschichte so besonders.
Der entscheidende Schritt: Vom NFL-Cut zur UFL-Chance
Die Entlassung bei den Seahawks war ein harter Schlag. Doch statt aufzugeben, suchte Boykin nach neuen Wegen. Die Entscheidung für die UFL fiel nicht aus Verzweiflung, sondern aus Überzeugung. Hier kann er zeigen, dass er mehr ist als ein Trainingsspieler – dass er auf dem Feld den Unterschied machen kann.
Boykin bringt die Erfahrung aus NFL-Camps und College-Football auf höchstem Niveau mit. In der UFL trifft er auf Spieler, die ähnliche Geschichten erzählen können. Doch Boykin hebt sich ab: Mit seiner Größe von 1,88 Metern und knapp 90 Kilo bringt er ideale Maße für einen Cornerback mit. In Memphis nutzt er seine Physis, um Receiver zu neutralisieren und das Spiel zu lesen. Seine Entwicklung als Spieler ist greifbar – nicht zuletzt, weil er in der NFL gelernt hat, wie hoch das Niveau wirklich ist.
Die UFL gibt Boykin das, was ihm zuletzt fehlte: Vertrauen und Verantwortung. Er ist nicht mehr einer von vielen, sondern ein Eckpfeiler in der Defense. Diese Rolle nimmt er an, auch weil er weiß, dass jeder Snap die Tür zur NFL wieder einen Spalt öffnen kann. Für viele mag die UFL ein Karrierenotnagel sein – für Boykin ist sie die Bühne, auf der er sich neu erfinden will.
Mehr als nur eine zweite Chance: Boykins Weg nach vorn
In Memphis hat Boykin mehr als nur einen Platz im Kader gefunden. Er ist zu einer festen Größe in der Defense geworden – ein Spieler, auf den Coaches und Mitspieler zählen. Sein Ziel bleibt klar: Er will sich weiterentwickeln, das Team besser machen und vielleicht irgendwann den Sprung zurück in die NFL schaffen. Doch auch wenn dieser Traum nicht sofort in Erfüllung geht, hat Boykin längst bewiesen, dass er mehr ist als ein Randnotiz-Spieler.
Station | Spiele | Tackles | Interceptions | Pass Breakups | Auszeichnung |
---|---|---|---|---|---|
High School | - | 99 | 14 | - | - |
Old Dominion | 22 | 54 | 2 | 5 | - |
Coastal Carolina | 24 | 85 | 3 | 12 | Second-Team All-Sun Belt |
NFL (Seahawks) | 1 | 0 | 0 | 0 | East-West Shrine Bowl |
UFL (Showboats) | - | - | - | - | - |
Boykins Statistiken zeigen, dass er immer wieder Wege gefunden hat, sich durchzusetzen – sei es im College, bei Kurzeinsätzen in der NFL oder jetzt in der UFL. Die Zahlen sind das eine, doch seine Geschichte lebt von mehr: Von Einsatz, Lernbereitschaft und dem Willen, nicht aufzugeben.
Auch abseits des Platzes bringt Boykin einiges mit. Mit einem Bachelor-Abschluss in Recreation and Sport Management hat er sich ein zweites Standbein geschaffen. Seine Wurzeln in High Point, North Carolina, haben ihn geprägt – hier lernte er, was es bedeutet, für den eigenen Traum zu kämpfen. Im Team gilt er als ruhiger, aber zielstrebiger Typ, der sich immer in den Dienst der Mannschaft stellt.
Boykins Weg zeigt, dass Football mehr ist als der schnelle Ruhm in der NFL. Für ihn ist es ein ständiger Kampf um Chancen – und um Selbstvertrauen. Die UFL ist für viele Spieler nur ein Zwischenschritt, für Boykin aber eine echte Möglichkeit, sich zu beweisen. Wer weiß, vielleicht führt ihn dieser Weg doch noch einmal zurück in die NFL.
Doch selbst wenn das nicht passiert: Lance Boykin hat schon heute mehr erreicht als viele, die nach dem ersten Rückschlag aufgeben. Sein Weg ist ein Beispiel für alle, die im Schatten der großen Namen stehen und trotzdem nicht aufhören, an sich zu glauben. In Memphis hat er die Bühne – jetzt ist es an ihm, sie zu nutzen.
Tournament Stage | Team | GP | Tckl | Solo | Sck |
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NFL 2024-2025 Preseason |
SEA
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1 | 2 | 2 | 0 |
Totals | 1 | 2 | 2 | 0 |
Tournament Stage | Team | GP | PRet | Yds | Lng | TD |
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NFL 2024-2025 Preseason |
SEA
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1 | 1 | 0 | 0 | 0 |
Totals | 1 | 1 | 0 | 0 | 0 |