Matt Pryor trägt wieder das Trikot der Philadelphia Eagles. Nach mehreren Stationen in der NFL und Jahren als Wandervogel in der Offensive Line hat Pryor eine neue Chance bekommen: Er soll die Lücke im Team füllen, die nach dem Abgang eines wichtigen Guards entstanden ist. Für die Eagles ist Pryor mehr als nur ein erfahrener Backup – er steht für Vielseitigkeit, Erfahrung und die Hoffnung, dass ein Rückkehrer den Unterschied machen kann.
Wieder in Philadelphia zu sein, ist für Pryor mehr als eine weitere Station auf seiner langen Reise durch die NFL. Nach Jahren, in denen er immer wieder neue Rollen annehmen musste, steht er nun vor der vielleicht größten Gelegenheit seiner Karriere: der Kampf um einen festen Platz in der Starting Lineup jenes Teams, bei dem alles begann. Doch wie kam es dazu, dass gerade Pryor heute als Hoffnungsträger gilt? Der Weg zu diesem Moment war alles andere als geradlinig.
Zurück zu den Wurzeln – Pryors neue Chance bei den Eagles
Nach mehreren Jahren bei verschiedenen Teams ist Matt Pryor zurück in Philadelphia. Die Eagles setzen auf seine Erfahrung, weil sie nach personellen Veränderungen in der Offensive Line einen Spieler brauchen, der flexibel einsetzbar ist und schon bewiesen hat, dass er unter Druck bestehen kann. Pryor bringt genau das mit: Er hat nicht nur auf mehreren Positionen der O-Line gespielt, sondern kennt auch das System der Eagles aus seinen ersten Jahren als Profi.
Sein aktueller Vertrag läuft über eine Saison – ein klares Zeichen: Die Eagles erwarten viel, aber sie machen keine langfristigen Versprechen. Für Pryor ist es eine Einladung, sich zu beweisen. Schon in den ersten Tagen nach seiner Rückkehr zeigt sich, dass er bereit ist, um seinen Platz zu kämpfen. Die Konkurrenz ist groß, doch Pryor hat einen Vorteil: Er weiß, wie es ist, sich immer wieder neu zu behaupten. Diese Erfahrung aus mehreren NFL-Stationen kann jetzt den Ausschlag geben.
Doch der Grundstein für diesen Kampfgeist wurde schon viel früher gelegt – lange vor seiner ersten NFL-Saison.
Von Long Beach bis zum Draft – die Basis für Vielseitigkeit
Matt Pryors Football-Geschichte beginnt in Long Beach, Kalifornien. An der Lakewood High School spielte er schon früh auf verschiedenen Positionen der Offensive Line – mal als Guard, mal als Tackle. Diese Vielseitigkeit wurde zu seinem Markenzeichen. Auch am College bei TCU war Pryor flexibel einsetzbar und entwickelte sich zu einem der stärksten Linemen im Team. 2017 wurde er ins All-Big 12 Second Team gewählt – ein deutlicher Beweis für seinen Wert in der College-Liga.
Sein Weg in die NFL führte ihn nicht über die erste oder zweite Runde im Draft, sondern erst spät kam der Anruf: Die Eagles entschieden sich für ihn in Runde sechs. Für Pryor bedeutete das, wie so oft in seinem Leben, dass er sich seinen Platz erarbeiten musste. Kein Star-Status, keine Garantien – nur die Chance, sich zu beweisen. Diese Haltung sollte ihn über Jahre begleiten.
Der Sprung von TCU in die NFL war ein erster Test. Doch der eigentliche Härtetest begann mit dem ständigen Wechsel zwischen Teams und Positionen, der seine Karriere prägte.
Der Weg des Journeyman – immer bereit für den nächsten Einsatz
Die ersten Jahre bei den Eagles waren von Geduld geprägt. Pryor kam überwiegend als Backup zum Einsatz, bekam aber immer wieder die Gelegenheit, einzuspringen – ob als Guard oder Tackle. Mit seinem Körperbau von 2,01 Metern und rund 150 Kilogramm bringt er alles mit, um in der NFL zu bestehen. Doch was ihn wirklich auszeichnet, ist die Bereitschaft, jede Aufgabe anzunehmen und sich auf neue Situationen einzustellen.
Nach seiner Zeit in Philadelphia folgte ein Wechsel zu den Indianapolis Colts. Dort bekam Pryor erstmals mehr Verantwortung. Er spielte nicht nur häufiger, sondern durfte auch als Starter ran. Die Colts setzten auf seine Flexibilität – mal auf der rechten, mal auf der linken Seite der Line. Diese Zeit war der Beweis, dass er mehr kann als nur Lückenfüller sein.
Mit den San Francisco 49ers erlebte Pryor ein anderes Kapitel. Hier stand er im Depth Chart meist weiter hinten, war aber immer bereit, einzuspringen, wenn es nötig war. Auch bei den Chicago Bears bekam er einen Einjahresvertrag, kam als Rotationsspieler zum Einsatz und zeigte, dass er in jedem System seinen Platz finden kann. Diese Jahre waren hart: Ständig neue Coaches, neue Playbooks, neue Teamkollegen. Doch Pryor blieb dran – und sammelte dabei wertvolle Erfahrung, die ihm jetzt in Philadelphia zugutekommt.
Nach mehreren Teams und Positionswechseln ist Pryor heute ein Spieler, der fast alles gesehen hat. Genau das macht ihn für die Eagles so interessant. Doch gerade die Rückkehr zu seinem ersten NFL-Team gibt seiner Geschichte noch einmal eine ganz neue Wendung.
Ein Neuanfang am Ursprungsort – die große Chance
Wieder ein Vertrag in Philadelphia – für Pryor ist das mehr als nur ein weiteres Kapitel in seiner Karriere. Es ist die Rückkehr zu den Wurzeln. Die Eagles geben ihm die Gelegenheit, sich noch einmal zu beweisen – diesmal nicht als junger Backup, sondern als erfahrener Profi mit fast 100 NFL-Spielen auf dem Konto. In der Offensive Line ist ein Platz frei, und Pryor weiß, dass er jetzt mehr denn je gebraucht wird.
Mit 92 Spielen und 39 Starts in der NFL bringt er eine Menge Erfahrung mit. Doch nicht nur das: Seine Zeit bei verschiedenen Teams hat ihn abgehärtet. Er kennt die Anforderungen der Liga, ist körperlich und mental auf alles vorbereitet. Für die jüngeren Spieler im Kader ist Pryor ein Vorbild – jemand, der nie aufgegeben hat, der immer bereit war, sich neu zu beweisen. Gleichzeitig hat er den Anspruch, selbst wieder als Starter auf dem Feld zu stehen.
Die Eagles setzen auf diese Mischung aus Erfahrung und Ehrgeiz. Für Pryor könnte dieser Neuanfang zur letzten großen Chance werden, sich dauerhaft in der NFL zu behaupten. Doch was macht ihn eigentlich so besonders? Ein Blick auf die Zahlen hilft, sein Profil zu verstehen.
Größe, Zahlen, Verträge – das Profil eines vielseitigen Lineman
Mit 2,01 Metern Körpergröße und 150 Kilogramm Gewicht ist Pryor ein Prototyp für einen NFL-Lineman. Seine Vielseitigkeit ist selten: Kaum ein Spieler kann auf Guard und Tackle so flexibel eingesetzt werden. Das zeigt sich auch in seiner Statistik:
Jahr | Team | Spiele | Starts | Vertrag |
---|---|---|---|---|
2018–2020 | Philadelphia Eagles | 27 | 10 | Rookie-Vertrag |
2021–2022 | Indianapolis Colts | 33 | 19 | Einjahresverträge |
2023 | San Francisco 49ers | 15 | 4 | Kurzer Vertrag |
2024 | Chicago Bears | 17 | 6 | 1,175 Mio. $ |
2025 | Philadelphia Eagles | - | - | Einjahresvertrag |
Fast 100 NFL-Spiele, knapp 40 Starts – das ist für einen späten Draft-Pick keine Selbstverständlichkeit. Pryor wurde nie zum Star, aber er ist immer da, wenn ein Team einen verlässlichen Lineman braucht. Seine College-Auszeichnung als All-Big 12 Second Team 2017 zeigt, dass er schon früh auffiel. In der NFL hat er sich durch Biss und Flexibilität einen Namen gemacht.
Doch Pryor ist mehr als seine Zahlen. Wer ihn abseits des Feldes kennt, weiß, dass sein Werdegang auch von seiner Herkunft und seinem Charakter geprägt ist.
Der Mensch Matt Pryor – Stolz, Ehrgeiz und ein Blick nach vorn
Geboren und aufgewachsen in Long Beach, Kalifornien, hat Pryor schon früh gelernt, was es heißt, sich durchzusetzen. Sein Abschluss an der Texas Christian University war ihm wichtig – ein Zeichen dafür, dass er immer auch an die Zeit nach dem Football denkt. Doch solange er noch spielt, steht für ihn nur eines im Vordergrund: das Team.
Wer mit Pryor spricht, merkt schnell, dass er nicht der Typ für große Worte ist. Er lässt lieber seine Leistung sprechen. Teamkollegen loben seine Einsatzbereitschaft, Coaches schätzen seine Zuverlässigkeit. Für viele jüngere Spieler ist er ein Vorbild – nicht, weil er der größte Star ist, sondern weil er nie aufgegeben hat.
Jetzt, zurück bei den Eagles, will Pryor noch einmal zeigen, was in ihm steckt. Es könnte die letzte große Chance sein, sich als Starter zu behaupten. Doch egal, wie die Saison läuft: Seine Geschichte ist schon jetzt ein Beispiel dafür, wie weit man mit harter Arbeit, Flexibilität und Geduld kommen kann. Die Eagles hoffen, dass Pryor nicht nur die Lücke in der Offensive Line schließt, sondern auch den Kreis seiner Karriere schließt – dort, wo alles begann.