Milo Eifler ist aktuell Free Agent. Kein Team, kein Vertrag, keine Gewissheit, wie es weitergeht. Wer nur auf die nackten Zahlen schaut – 17 NFL-Spiele, vier Tackles, mehrere Entlassungen – könnte meinen, hier endet die Reise eines Spielers, der es nie ganz geschafft hat. Doch Eiflers Weg erzählt eine andere Geschichte: Die eines Spielers, der trotz Rückschlägen und Unsicherheit nie aufgibt. Ein Kämpfer am Rand der NFL, der sich immer wieder neue Chancen erarbeitet hat.
Schon seit seinem ersten Tag als Profi muss Eifler mehr investieren als viele andere. Er ist keiner, der als College-Star in die Liga kam. Keiner, der Millionenverträge unterschrieb. Und doch: Immer, wenn alles vorbei schien, tauchte er wieder auf einem NFL-Trainingsfeld auf. Wie schafft man das? Und was treibt jemanden an, der immer wieder an der Kante steht?
Um zu verstehen, wie aus Milo Eifler der Inbegriff eines NFL-Underdogs wurde, lohnt sich der Blick zurück: Von Kalifornien über Illinois bis in die härteste Football-Liga der Welt.
Von Berkeley in die NFL: Der lange Anlauf
Der Grundstein für Eiflers Karriere wurde in Berkeley, Kalifornien gelegt. Dort wuchs er auf, mit Football in der DNA und dem Traum, irgendwann auf den großen Bühnen zu stehen. An der Bishop O'Dowd High School in Oakland machte er erstmals als Linebacker auf sich aufmerksam – nicht als Überflieger, aber als harter Arbeiter, der sich Respekt erkämpfte.
Sein Weg führte ihn zunächst an die University of Washington. Nach einem Jahr als Redshirt und ersten Einsätzen suchte Eifler mehr Spielzeit – und wechselte zur University of Illinois. Auch dort musste er sich erst hinten anstellen, verpasste eine Saison nach dem Transfer. Doch dann kam seine Chance: Zwei Jahre lang stand er für Illinois auf dem Feld, immer wieder in der Startformation, aber nie im Rampenlicht. Seine Statistiken waren solide, nicht spektakulär. Für viele Scouts reichte das nicht: Eifler blieb im Draft unberücksichtigt. Ein Moment, der viele Karrieren beendet. Doch für Eifler war das nur der nächste Anlauf.
Nach dem College stand er also ohne NFL-Vertrag da. Doch was für andere das Ende bedeutet, wurde für Eifler zum Startschuss für einen besonderen Karriereweg. Sein Ziel: Den Sprung in die NFL schaffen, koste es was es wolle.
Die NFL-Odyssee: Leben zwischen Hoffnung und Enttäuschung
Der Start in die NFL verlief holprig. Eifler unterschrieb als Undrafted Free Agent bei den New York Jets – und wurde noch vor Saisonbeginn wieder entlassen. Es folgte der Wechsel zum Practice Squad der Miami Dolphins, wenige Wochen später der nächste Tapetenwechsel. Erst als das Washington Football Team ihn verpflichtete, bekam er die ersten echten Chancen. Eifler stand im Kader, kam zu seinen ersten NFL-Einsätzen – und zeigte, was ihn ausmacht: Einsatz, Energie, der unbedingte Wille, sich zu beweisen.
Doch auch in Washington war sein Platz alles andere als sicher. Verletzungen warfen ihn zurück, der Sprung in den festen Kader blieb schwierig. Immer wieder pendelte er zwischen Practice Squad und aktiver Liste. Jede Woche konnte die letzte sein. Jeder Fehler das Aus bedeuten. Für Eifler wurde das zur Routine: Entlassung, neue Chance, Training, Hoffnung. Der Druck war enorm – doch er ließ sich nie entmutigen.
In den folgenden Jahren setzte sich dieses Wechselspiel fort. Eifler landete bei den Atlanta Falcons, pendelte zwischen Practice Squad und Kader, kämpfte mit einer Verletzung, wurde entlassen, dann erneut verpflichtet. Auch bei den Arizona Cardinals wiederholte sich das Muster: Erst Practice Squad, dann die Beförderung, am Ende wieder die Entlassung. Sein Vertrag war stets befristet, das Gehalt überschaubar, die Perspektive unsicher.
Station | Rolle | Spiele | Tackles |
---|---|---|---|
New York Jets | Undrafted Free Agent | 0 | 0 |
Miami Dolphins | Practice Squad | 0 | 0 |
Washington | Kader/Practice Squad | 9 | 2 |
Atlanta Falcons | Kader/Practice Squad | 4 | 1 |
Arizona Cardinals | Kader/Practice Squad | 4 | 1 |
Diese Tabelle zeigt, wie oft Eifler schon den NFL-Karussell durchlaufen hat. Kein Team, bei dem er sich festspielen konnte. Keine Garantie auf den nächsten Einsatz. Aber jedes Mal ein neuer Versuch.
Was bleibt, sind Zahlen, die wenig Glamour versprechen – aber viel über seinen Charakter erzählen. 17 NFL-Spiele, vier Tackles, mehrere Teamwechsel. Viele hätten nach der dritten oder vierten Entlassung aufgegeben. Doch Eifler kam immer wieder zurück. Er war nie der Star, nie der Spieler, der in den Schlagzeilen auftauchte. Aber einer, der nie aufhörte, an sich zu glauben.
Schlüsselmomente und das, was ihn antreibt
Der Weg eines Undrafted Free Agents in der NFL ist steinig. Wer keinen Draft-Status mitbringt, muss jede Woche liefern, darf sich keine Schwäche erlauben. Für Eifler wurde das zur Lebensaufgabe. Die erste Beförderung in einen aktiven Kader war für ihn ein Durchbruch – endlich hatte er es geschafft, das NFL-Trikot überzustreifen. Doch die Freude hielt nie lange. Oft kam die nächste Entlassung schneller als das nächste Spiel. Verletzungen machten alles noch schwieriger. Doch genau in diesen Momenten zeigte sich, was Eifler ausmacht: Er tauchte wieder auf, trainierte weiter, suchte das nächste Tryout.
Sein Durchhaltewille ist nicht nur ein Klischee. Wer ihn auf dem Feld erlebt, sieht, wie viel Energie er in jede Aktion steckt. Eifler ist kein Lautsprecher, aber ein Teamplayer, der immer für das große Ganze arbeitet. Seine Heimat Berkeley blieb in all den Jahren ein Rückzugsort. Nach jeder Entlassung, jedem Rückschlag, war es die Familie und die Erinnerung an die ersten Football-Tage, die ihn wieder aufrichteten.
All das hat ihn geformt. Eifler steht für die Spieler, die nie aufgeben, auch wenn sie nur selten im Rampenlicht stehen. Für ihn geht es nicht um Statistiken, sondern um die Chance, überhaupt dabei zu sein. Jeder neue Vertrag, jedes Spiel – ein kleiner Sieg gegen die Zweifel.
Blick nach vorn: Zwischen NFL-Traum und neuer Realität
Aktuell steht Eifler ohne Team da. Sein Name taucht in keiner Depth Chart auf, kein Vertrag sichert sein Einkommen. Die NFL ist ein Geschäft, in dem jede Woche neue Spieler nachrücken, in dem die wenigsten eine lange Karriere haben. Und doch: Wer Eiflers Geschichte kennt, weiß, dass das letzte Kapitel noch nicht geschrieben ist.
Die Chancen auf ein NFL-Comeback sind offen. Vielleicht bekommt er noch einmal ein Tryout, vielleicht ruft ein Team im Laufe der Saison an. Genauso gut könnte der nächste Schritt in eine andere Liga führen – XFL, CFL, vielleicht ein Karriereende. Sicher ist nur: Wer so oft zurückgekommen ist wie Eifler, wird nicht kampflos aufgeben. Er steht für all die Unsichtbaren der NFL, die jede Woche um ihren Traum kämpfen. Für sie ist Eiflers Geschichte ein Zeichen, dass sich der Einsatz lohnt – auch wenn die große Anerkennung oft ausbleibt.
Milo Eifler hat es nie leicht gehabt. Aber genau das macht ihn zu einer der spannendsten Figuren am Rand der NFL. Seine Karriere zeigt, wie viel Leidenschaft, Mut und Energie es braucht, um sich Woche für Woche neu zu beweisen. Vielleicht kommt noch einmal eine Chance, vielleicht bleibt er ein Symbol für den ewigen Kampf um einen Platz im Team. In jedem Fall ist seine Geschichte mehr als eine Fußnote – sie ist ein Beispiel für den unerschütterlichen Willen, den es in der NFL braucht.
Größe | 1,85 m |
---|---|
Gewicht | 103 kg |
College | Washington / Illinois |
Position | Linebacker |
Geburtsort | Berkeley, Kalifornien |
NFL-Stationen | Jets, Dolphins, Washington, Falcons, Cardinals |
NFL-Spiele | 17 |
Tackles | 4 |
Letztes Gehalt | 520.000 USD (Grundgehalt Falcons) |
Die wichtigsten Daten im Überblick zeigen: Eifler ist kein Star, aber ein echter Profi – einer, der sich seinen Platz immer wieder neu verdienen musste. Und vielleicht ist genau das seine größte Stärke.
Tournament Stage | Team | GP | Tckl | Solo | Sck |
---|---|---|---|---|---|
NFL 2024-2025 Preseason |
ATL
|
3 | 17 | 13 | 0 |
Totals | 3 | 17 | 13 | 0 |
Datum | VS | Tckl | Solo | Sck |
---|---|---|---|---|
10 Aug. 2024 | MIA | 3 | 2 | 0 |
17 Aug. 2024 | BAL | 8 | 6 | 0 |
24 Aug. 2024 | JAX | 6 | 5 | 0 |
Datum | VS | Tckl | Solo | Sck |