Rasheem Green steht aktuell ohne Team da. Nach mehreren Stationen in der NFL und zuletzt der Entlassung bei den Jacksonville Jaguars ist der Defensive Lineman Free Agent. Was bleibt von einem Spieler, der immer wieder auf sich aufmerksam machte, aber nie richtig ankam? Die Geschichte von Rasheem Green ist die eines Kämpfers, der sich nie aufgab – und heute vor der Frage steht, wie es weitergeht.
Green bringt alles mit, was NFL-Coaches schätzen: Größe, Kraft, Vielseitigkeit. In seiner Karriere kam er auf fast 20 Sacks, über 150 Tackles und sorgte mit einem seltenen Defensive Conversion-Play für Schlagzeilen. Trotzdem blieb ihm die Rolle als unangefochtener Stammspieler verwehrt. Der Grund dafür liegt nicht allein im harten Konkurrenzkampf der Liga, sondern auch in Greens ganz persönlichem Weg – von Los Angeles bis zur NFL-Jobbörse.
Wie konnte ein Spieler mit diesen Anlagen immer wieder durchs Raster fallen? Und was bedeutet das für seine Zukunft? Die Antwort findet sich in Greens Karriere, die von Wechseln und Wendepunkten geprägt ist – aber auch von der Suche nach Beständigkeit.
Von Los Angeles in die NFL: Frühe Jahre und erster Sprung
Rasheem Green wuchs in Los Angeles auf, ein Kind der Stadt und des Footballs. Schon an der Junípero Serra High School zeigte er, dass er ein außergewöhnliches Talent an der Defensive Line ist. Colleges aus dem ganzen Land wurden auf ihn aufmerksam, doch Green entschied sich für die University of Southern California – ein Programm, das immer wieder NFL-Profis hervorbringt.
Bei USC setzte Green seine Entwicklung fort. In drei Jahren wurde er zum Leistungsträger, sammelte Sacks und Tackles und zeigte, dass er nicht nur gegen den Lauf, sondern auch im Pass Rush Gefahr ausstrahlt. Seine Vielseitigkeit machte ihn für Scouts interessant: Green konnte sowohl als Defensive End im 4-3-System als auch als Tackle oder Edge im 3-4-System spielen. Am Ende entschied er sich für den Sprung in den Draft – bereit für die nächste Stufe.
Seattle holte ihn in der dritten Runde. Die Erwartungen waren hoch: Green sollte die Seahawks-Defense verjüngen und dem Pass Rush neue Impulse geben. Die NFL ist jedoch ein anderes Pflaster. In seiner ersten Saison musste sich Green an das Tempo und die Physis der Liga gewöhnen. Doch mit jedem Jahr steigerte er sich – und wurde zu einem festen Bestandteil der Rotation.
Der Weg durch die Liga: Kämpfer mit vielen Stationen
Vier Jahre blieb Green in Seattle. In dieser Zeit absolvierte er über 50 Spiele, startete in fast der Hälfte davon und brachte es auf 13,5 Sacks. Besonders auffällig: Green wurde in verschiedenen Rollen eingesetzt, mal als klassischer Defensive End, mal als Tackle im Pass Rush. Kaum ein anderer Spieler im Kader war so flexibel einsetzbar.
Doch trotz solider Leistungen kam es nicht zu einer langfristigen Bindung. Nach Ablauf seines Rookie-Vertrags entschied sich Seattle für einen Umbruch in der Defensive Line – und Green war gezwungen, sich neu zu orientieren. Die nächste Station: Houston.
Bei den Texans unterschrieb Green einen Einjahresvertrag. Auch hier zeigte er, was ihn ausmacht: In fast jedem Spiel stand er auf dem Feld, sammelte Sacks und war gegen den Run verlässlich. Doch Houston befand sich im Neuaufbau, und Green erhielt kein Angebot für eine längere Zusammenarbeit. Also weiter – diesmal zu den Chicago Bears.
In Chicago wiederholte sich das Muster. Green war Teil der Rotation, spielte in allen Saisonspielen und brachte solide Zahlen aufs Board. Zwei Sacks, immer wieder Druck auf den Quarterback, dazu Erfahrung in verschiedenen Schemen. Aber auch hier blieb es bei einem Jahr. Green war wieder auf dem Markt – und musste erneut beweisen, dass er mehr ist als ein Lückenfüller.
Team | Jahre | Spiele | Sacks | Vertrag (ca.) |
---|---|---|---|---|
Seattle Seahawks | 4 | 53 | 13,5 | 4 Jahre, $3,57 Mio. |
Houston Texans | 1 | 16 | 3,5 | 1 Jahr, $3,25 Mio. |
Chicago Bears | 1 | 17 | 2,0 | 1 Jahr, $2,5 Mio. |
Jacksonville Jaguars | <1 | 0 | 0 | 1 Jahr, n/a |
Greens Karriere liest sich wie das Protokoll eines ständigen Neuanfangs. Jedes Jahr ein neues Team, jedes Mal die gleiche Aufgabe: sich beweisen, sich anpassen, wieder neu beginnen. Wer glaubt, das sei Alltag in der NFL, unterschätzt, was es bedeutet, ständig um seinen Platz zu kämpfen. Diese Wechsel sind nicht nur eine sportliche, sondern auch eine mentale Herausforderung – und sie verlangen Spielern wie Green alles ab.
Der große Bruch: Jacksonville und der Kampf um die Zukunft
Nach Chicago folgte die Unterschrift bei Jacksonville. Hier sollte Green eine neue Chance erhalten, aber es kam anders. Schon nach kurzer Zeit trennten sich die Wege wieder – der Grund war ein medizinischer Vorfall, der offiziell als „Failure to Disclose Physical Condition“ geführt wurde. Für Green war das ein schwerer Schlag. Zum ersten Mal in seiner NFL-Karriere stand nicht nur der nächste Vertrag, sondern die Fortsetzung seiner Laufbahn überhaupt in Frage.
Plötzlich war Green nicht mehr Teil eines Kaders, nicht mehr im Training mit den Kollegen, sondern auf sich gestellt. Die NFL kann gnadenlos sein – und wer einmal aus dem System fällt, hat es schwer, zurückzukommen. Für Green ist diese Situation ein echter Härtetest. Er weiß, dass jeder Tag ohne Team die Rückkehr schwieriger macht. Gleichzeitig hat er in den Jahren zuvor gezeigt, dass er mit Rückschlägen umgehen kann – und dass er immer wieder Wege findet, sich neu zu beweisen.
Karriere-Statistiken | Wert |
---|---|
Größe | 1,93 m |
Gewicht | 127 kg |
Spiele | 86 |
Starts | 24 |
Gesamte Tackles | 151 |
Sacks | 19,0 |
Erzwungene Fumbles | 3 |
Fumble Recoveries | 2 |
Pass Deflections | 8 |
Auch wenn Green nie als Star galt, liefert er Jahr für Jahr ab. Seine Zahlen sind der Beweis: Tackles, Sacks, Fumbles – der Defensive Lineman ist immer zur Stelle, wenn es darauf ankommt. Sein wohl größter Moment: Als er als erster NFL-Spieler einen geblockten Extrapunkt für eine defensive Conversion zurücktrug. Ein Spielzug, der in der Liga selten vorkommt und Greens Gespür für große Momente zeigt.
Der Mensch hinter dem Footballspieler
Wer nur auf die Statistiken schaut, übersieht schnell, was Green ausmacht. Er ist mehr als ein Journeyman, der von Team zu Team zieht. Green stammt aus Los Angeles, einer Stadt, in der Basketball und Baseball oft im Mittelpunkt stehen – doch für ihn war Football immer die erste Wahl. Seine Zeit an der USC hat ihn geprägt: Dort lernte er, sich in großen Programmen durchzusetzen, Verantwortung zu übernehmen und im Rampenlicht zu stehen.
Green gilt als ruhiger Typ, der sich selten in den Vordergrund drängt. Seine Coaches loben seine Arbeitsmoral und die Bereitschaft, jede Rolle anzunehmen, die das Team braucht. Ob als Starter, Rotationsspieler oder Mentor für Jüngere – Green ist immer bereit, alles für den Erfolg beizutragen. Diese Haltung half ihm, sich immer wieder auf neue Situationen einzustellen. Die Herkunft aus L.A. hat dabei ihren Teil beigetragen: Wer in einer Metropole groß wird, ist es gewohnt, sich zu behaupten, ohne den Fokus zu verlieren.
Gegenwart und Ausblick: Die Suche nach einer neuen Chance
Heute steht Green an einem Scheideweg. Ohne aktuellen Vertrag ist unklar, ob und wann er wieder aufs Feld zurückkehrt. Die gesundheitliche Situation nach der Entlassung bei Jacksonville wirft Fragen auf – aber auch die NFL kennt Geschichten von Spielern, die nach Rückschlägen zurückkamen. Green hat mehrfach bewiesen, dass er nicht aufgibt, auch wenn die Umstände gegen ihn sprechen.
Möglich ist alles: Ein Team, das auf Erfahrung und Vielseitigkeit setzt, könnte ihm eine neue Chance geben. Vielleicht als Backup, vielleicht als Mentor für jüngere Spieler – oder sogar als Spezialist in bestimmten Defensivpaketen. Ebenso denkbar ist, dass Green sich neu orientiert, sei es im Football oder abseits des Feldes. Nach Jahren voller Wechsel, harter Konkurrenz und immer wieder neuen Herausforderungen wäre das keine Niederlage, sondern der nächste Schritt auf seinem Weg.
Greens Geschichte bleibt offen. Sie ist geprägt von Talent, von harter Arbeit und vom ständigen Kampf um Anerkennung. Ob er noch einmal die Gelegenheit bekommt, sich in der NFL zu zeigen, entscheidet sich in den kommenden Monaten. Sicher ist: Rasheem Green hat nie aufgegeben – und das macht ihn zu einem der interessantesten Kämpfer seiner Generation.
Tournament Stage | Team | GP | Tckl | Solo | Sck |
---|---|---|---|---|---|
NFL 2024-2025 Preseason |
JAX
|
1 | 1 | 1 | 0 |
Totals | 1 | 1 | 1 | 0 |
Datum | VS | Tckl | Solo | Sck |
---|---|---|---|---|
11 Aug. 2024 | KC | 1 | 1 | 0 |
Datum | VS | Tckl | Solo | Sck |