Rashid Shaheed

Rashid Shaheed ist Wide Receiver bei den New Orleans Saints. Seit seinem Einstieg in die NFL hat er sich zu einem der dynamischsten Playmaker im Team entwickelt. Was ihn besonders macht? Seine Explosivität als Receiver und Returner – und der steile Aufstieg vom unterschätzten Undrafted Free Agent zum festen Bestandteil der Saints-Offense. Shaheeds Karriere ist ein Lehrstück darüber, wie Entschlossenheit und Speed vermeintliche Grenzen verschieben können. Wer nach einem Beispiel für Durchhaltewillen in der NFL sucht, wird bei ihm fündig.

Doch dieser Weg war alles andere als vorgezeichnet. Shaheed kam nicht als gefeierter Draft-Pick in die Liga, sondern musste sich jede Chance erst erarbeiten. Seine Geschichte beginnt dort, wo andere aufhören: Nach einer enttäuschenden Draft-Nacht – und mit nichts als einem Trainingsvertrag in der Tasche. Wie konnte aus diesem Außenseiter ein Unterschiedsspieler werden?

Der späte Durchbruch in New Orleans

Shaheeds NFL-Reise startete unscheinbar. Er kam als Undrafted Free Agent zu den Saints, ohne große Erwartungen oder Vorschusslorbeeren. Doch schnell zeigte sich: Er bringt etwas mit, das nicht jeder Wide Receiver hat. Schon in seiner ersten Saison nutzte er jede Gelegenheit, um auf sich aufmerksam zu machen. Big Plays als Returner, sichere Hände bei tiefen Pässen – Shaheed wurde zur Geheimwaffe der Offense.

In seiner zweiten NFL-Saison schaffte er endgültig den Sprung ins Rampenlicht. 46 Receptions, 719 Yards, fünf Touchdowns – Zahlen, die nicht nur für einen Undrafted Rookie beeindrucken. Shaheed war plötzlich nicht mehr nur ein Special Teams-Ass, sondern regelmäßiger Starter und Anspielstation für seinen Quarterback. Verletzungen und Umbrüche im Kader öffneten die Tür – er trat durch und gab sie nicht mehr her.

Diese Entwicklung kam nicht aus dem Nichts. Der Grundstein lag schon viel früher – und Shaheed hatte gelernt, auf Chancen zu warten und sie dann mit voller Wucht zu nutzen. Doch wie wurde aus dem College-Spezialisten ein NFL-Playmaker?

Vier Jahre Anlauf – Die unterschätzte Karriereleiter

Shaheeds Football-Geschichte beginnt in San Diego. An der Mt. Carmel High School stellte er einen Rekord nach dem anderen auf: Die meisten Receiving Yards in einem Spiel, der längste Kickoff-Return, zweimal Auswahl ins All-Star-Team. Doch trotz aller Erfolge blieb ihm die große Bühne zunächst verwehrt. Statt zu einem Top-College zu wechseln, entschied er sich für Weber State – ein Programm, das eher Insidern ein Begriff ist.

Hier wurde aus Shaheed ein national beachteter Return-Spezialist. Sieben Kickoff-Return-Touchdowns – FCS-Rekord. Viermal wurde er All-American, viermal schaffte er es ins First-Team der Big Sky Conference. Insgesamt sammelte er 5.478 Yards als All-Purpose-Spieler – eine Zahl, die zeigt, wie vielseitig er war. Im Passing Game kam er auf 2.178 Yards und 18 Touchdowns, oft aus tiefen Routen und mit explosiven Läufen nach dem Catch.

• FCS-Rekord: 7 Kickoff-Return-Touchdowns
• Vierfacher All-American
• Vierfacher First-Team All-Big Sky
• 5.478 All-Purpose Yards (drittmeiste der Schulgeschichte)
• 2.178 Receiving Yards, 18 Touchdowns

Doch am Tag des NFL-Drafts blieb sein Name außen vor. Kein Team zog ihn – eine Enttäuschung, die viele Karrieren beendet. Nicht so bei Shaheed. Er setzte alles auf eine Karte und unterschrieb als Undrafted Free Agent bei den Saints. Was folgte, war ein langer Sommer zwischen Hoffnung und Zweifel. Doch wie kam es, dass ausgerechnet New Orleans ihm eine Chance gab – und warum griff er sie so entschlossen?

Vom Nobody zum Playmaker

Die Saints suchten nach neuen Impulsen im Receiver-Corps und in den Special Teams – und Shaheed passte genau in dieses Anforderungsprofil. Schon im ersten Trainingslager überzeugte er mit Speed, sicheren Händen und Instinkt als Returner. In seiner Rookie-Saison nutzte er jede Gelegenheit: 28 Receptions, 488 Yards, dazu spektakuläre Returns und zwei Touchdowns. Seine Vielseitigkeit machte ihn für die Coaches schnell interessant.

Im zweiten Jahr folgte der Durchbruch. Shaheed war nicht mehr nur Ersatz, sondern feste Größe im Spielplan. 46 Receptions, 719 Yards, fünf Touchdowns – und immer wieder Big Plays, die das Momentum drehen konnten. Mit seinem Speed brachte er eine neue Dimension ins Saints-Spiel. Auch im dritten Jahr blieb er ein Faktor: 20 Receptions, 349 Yards, drei Touchdowns trotz Veränderungen im Team.

Diese Zahlen zeigen: Shaheed hat sich seinen Platz erkämpft. Seine Rolle wuchs mit jeder Saison – erst als Returner, dann als Deep Threat, schließlich als zuverlässige Anspielstation in kritischen Situationen. Was ihn besonders macht? Seine Fähigkeit, aus scheinbar normalen Spielzügen etwas Besonderes zu machen. Kaum ein anderer Receiver im Kader kann so schnell aus dem Stand beschleunigen oder Lücken in der Coverage finden. Heute ist Shaheed nicht mehr aus dem Gameplan der Saints wegzudenken. Doch wie sieht sein Status aktuell aus – und wohin führt sein Weg?

Gegenwart, Rolle und Zukunft

Shaheed ist inzwischen einer der wichtigsten Playmaker im Kader der Saints. Mit 1,83 Meter und 81 Kilo bringt er die ideale Mischung aus Speed und Agilität mit. Seine Karriere-Statistik spricht für sich: 94 Receptions, 1.556 Yards, zehn Touchdowns als Receiver – dazu 17 Läufe für 123 Yards und einen weiteren Touchdown. Im Return Game bleibt er eine ständige Gefahr. Und sein FCS-Rekord für Kickoff-Return-Touchdowns ist bis heute unerreicht.

Mit diesen Zahlen ist Shaheed heute mehr als ein Rollenspieler. Er ist ein Unterschiedsspieler, der Spiele mit einem einzigen Play drehen kann. Seine Vertragssituation ist offen, doch sein Wert für die Saints steigt mit jeder Saison. Viele Experten sehen in ihm den Prototyp des modernen NFL-Receivers: Schnell, flexibel, teamorientiert – und immer bereit, sich neuen Herausforderungen zu stellen.

Auch abseits des Feldes bleibt Shaheed bodenständig. Während seiner College-Zeit studierte er Gesundheitsförderung, hat bis heute enge Verbindungen zu seiner Heimat San Diego und engagiert sich für Nachwuchsspieler. Sein Weg zeigt: Wer an sich glaubt und jede Gelegenheit nutzt, kann auch als Außenseiter in der NFL eine Rolle spielen. Genau das macht Shaheed heute nicht nur für die Saints, sondern auch für viele junge Spieler zum Vorbild.

Rashid Shaheeds Geschichte ist mehr als eine sportliche Erfolgsstory. Sie steht für Beharrlichkeit, Mut und die Fähigkeit, Rückschläge in Chancen zu verwandeln. Vom Undrafted Free Agent zum Difference Maker – dieser Weg ist selten, aber möglich. Und Shaheed beweist Woche für Woche, dass der Traum von der NFL auch abseits der großen Namen wahr werden kann.