Raymond Johnson III steht bei den Cincinnati Bengals – wieder einmal am Scheideweg. Er ist nicht der Star, der schon als College-Held in die NFL kam. Nicht der Spieler, der mit einem Millionendeal und großen Erwartungen auflief. Johnson ist das Gegenteil: ein Undrafted Free Agent, der sich seit Jahren durch die härteste Football-Liga der Welt kämpft. Sein Weg ist geprägt von Entlassungen, neuen Chancen – und dem ständigen Willen, nie aufzugeben. Wer wissen will, wie schwer der Sprung in die NFL wirklich ist, muss seine Geschichte kennen.
Gerade jetzt steht für Johnson alles auf dem Spiel. Die Bengals geben ihm eine neue Gelegenheit, sich zu beweisen. Für viele ist das nur ein weiterer Name auf dem Roster. Doch für Johnson ist jeder Tag im NFL-Umfeld ein kleiner Sieg. Sein Leben ist der Beweis dafür, dass es im Profisport weniger um Heldenreisen geht – und viel mehr um das ständige Wiederaufstehen. Was macht diesen Mann aus South Carolina aus? Und warum ist seine Karriere das beste Beispiel für den harten Alltag in der NFL?
Bevor Johnson heute wieder um seinen Platz kämpft, hat er schon mehr erlebt als viele seiner Kollegen. Wie wird aus einem College-Star ein ewiger Kämpfer am Rande des NFL-Kaders? Die Antwort beginnt in South Carolina.
Der lange Weg – Immer wieder aufstehen
Raymond Johnsons Karriere liest sich wie eine Achterbahnfahrt. Kaum ein Jahr vergeht, ohne dass sein Name auf einer Entlassungsliste auftaucht. Practice Squad hier, kurzer Vertrag dort, immer wieder das Gefühl: Jetzt ist es vorbei. Doch Johnson gibt nicht auf. Nach jeder Absage packt er seine Sachen, sucht das nächste Team, nimmt die nächste Herausforderung an. Sein Lebenslauf ist gespickt mit Neuanfängen, aber auch mit Hoffnungsschimmern.
Besonders das letzte Jahr brachte neue Tiefschläge. Nach Stationen bei den 49ers und Jaguars schien es, als würde ihm langsam die Zeit davonlaufen. Doch dann meldeten sich die Bengals. Für Johnson eine neue Chance, vielleicht die letzte, sich doch noch im aktiven Kader festzubeißen. Das Team bietet ihm einen Einjahresvertrag – nicht garantiert, aber immerhin ein Platz, um sich zu zeigen. Genau solche Momente sind es, die seinen Weg in der NFL bestimmen: kleine Chancen, die alles bedeuten.
Doch wie wird man zu einem Spieler, der immer wieder aufsteht? Der Grundstein dafür wurde schon früh gelegt – in South Carolina, fernab des NFL-Rummels.
Die Grundsteine – Football in South Carolina und College-Glanz
Geboren in Columbia, South Carolina, wächst Johnson in einer Gegend auf, in der Football mehr als nur ein Sport ist. Schon an der Sumter High School macht er auf sich aufmerksam. Talent, Größe, Arbeitseinstellung – die Coaches sehen schnell, dass in diesem Jungen mehr steckt. Doch der große Durchbruch bleibt aus. Kein großes College ruft, keine landesweite Aufmerksamkeit. Johnson entscheidet sich für Georgia Southern – ein Programm, das nicht jeden Tag NFL-Talente hervorbringt.
Gerade dort blüht er auf. Vier Jahre lang gehört er zu den Leistungsträgern. 150 Tackles, 36 Tackles for Loss, dazu über 16 Sacks in 50 Spielen – das sind Werte, die in der Sun Belt Conference für Aufsehen sorgen. Zwei Mal wird er ins First-Team All-Sun Belt gewählt, 2018 steht er im Second-Team. Johnson ist kein Lautsprecher, sondern ein Arbeiter. Die Scouts nehmen ihn zur Kenntnis, aber für den NFL-Draft reicht es nicht. Am Ende verlässt er das College als einer der besten Verteidiger seiner Schule – und steht trotzdem mit leeren Händen da.
College | Spiele | Tackles | Tackles for Loss | Sacks | Auszeichnungen |
---|---|---|---|---|---|
Georgia Southern | 50 | 150 | 36 | 16,5 | 2× First-team All-Sun Belt, Second-team All-Sun Belt |
Diese Zahlen zeigen, wie stark Johnson im College war – doch der Sprung zu den Profis ist ein anderes Spiel. Nach dem Draft bleibt nur der Weg über die Undrafted Free Agency. Johnson unterschreibt bei den New York Giants. Viel Hoffnung, wenig Sicherheit. Doch schon in seinem ersten NFL-Jahr bekommt er die Chance, sich zu beweisen – ein seltener Lichtblick im sonst harten Alltag eines Undrafted-Spielers.
Zwischen Hoffnung und Härte – Die NFL-Jahre
Der Einstieg bei den Giants ist für Johnson ein kleines Wunder. Gleich in seiner ersten Saison kommt er auf 15 Einsätze, schafft vier Tackles und einen Sack. Für einen Undrafted Rookie ist das mehr, als viele erwarten. Doch im Profisport zählt nicht der Anfang, sondern das, was danach kommt. Die Giants entlassen ihn nach nur einem Jahr. Es beginnt ein Kreislauf aus Hoffen und Bangen.
Was folgt, ist eine Odyssee durch die NFL. Johnson landet bei den Bengals – erst im Practice Squad, dann kurz bei den Detroit Lions. Wieder keine Garantie, wieder kein sicherer Platz. Die 49ers nehmen ihn auf, entlassen ihn nach wenigen Monaten. Auch die Jaguars geben ihm nur einen kurzen Vertrag, bevor sie ihn wieder ziehen lassen. Überall das gleiche Bild: Johnson ist nah dran, aber nie gesetzt.
Team | Saison(en) | Einsätze (NFL) | Tackles | Sacks | Rolle |
---|---|---|---|---|---|
New York Giants | 1 | 15 | 4 | 1,0 | Backup DE |
Cincinnati Bengals | 2 | 0 | 0 | 0 | Practice Squad |
Detroit Lions | 1 | 0 | 0 | 0 | Practice Squad |
San Francisco 49ers | 1 | 0 | 0 | 0 | Offseason/Entlassen |
Jacksonville Jaguars | 1 | 0 | 0 | 0 | Offseason/Entlassen |
Diese Stationen zeigen, wie schmal der Grat zwischen Traum und Enttäuschung in der NFL ist. Johnson ist überall gefragt – aber nirgends sicher. Jeder Tag im Practice Squad ist eine neue Bewerbung um einen der begehrten Plätze im aktiven Kader. Doch die Hoffnung bleibt: Irgendwo wartet vielleicht doch noch die große Chance. Und genau diese kommt – zurück in Cincinnati.
Die neue Chance in Cincinnati
Nach all den Jahren, nach all den Enttäuschungen, öffnet sich für Johnson in Cincinnati eine Tür. Die Bengals bieten ihm einen Einjahresvertrag an. Kein Garantiescheck, keine Versprechen – aber die Möglichkeit, sich direkt zu beweisen. Johnson ist körperlich in Topform, kennt das System, weiß, wie hart der Konkurrenzkampf ist. Seine Rolle: Backup auf Defensive End, vielleicht Rotationsspieler, vielleicht Special Teams. Für viele ist das eine Randnotiz. Für Johnson ist es die Gelegenheit, endlich anzukommen.
Im Kader der Bengals stehen einige etablierte Spieler. Doch Johnson hat im Laufe seiner Karriere gelernt, dass es nicht auf Namen, sondern auf Leistung ankommt. Er arbeitet an seinen Moves, trainiert an seiner Explosivität, zeigt sich als Teamplayer. Ein Coach der Bengals sagt: „Er ist immer bereit, alles zu geben. Genau solche Jungs machen den Unterschied, wenn es darauf ankommt.“ Johnson selbst hält sich mit großen Sprüchen zurück. Er weiß, dass in der NFL nichts geschenkt wird. Sein Ziel ist klar: Endlich ein fester Platz im Kader.
Was ihn antreibt? Nicht Ruhm, nicht Geld – sondern der Traum, sich und allen Kritikern zu beweisen, dass er es verdient hat, dabei zu sein. Diese Motivation ist es, die ihn immer wieder zurück auf den Platz bringt – egal, wie schwer der Weg auch war.
Charakter und Herkunft – Was Johnson antreibt
Wer Raymond Johnson III abseits des Feldes trifft, begegnet einem ruhigen, fokussierten Menschen. In Columbia, South Carolina, aufgewachsen, hat er früh gelernt, dass im Leben nichts selbstverständlich ist. Seine Familie unterstützt ihn, doch der Weg an die Spitze ist sein eigener. Freunde und Trainer beschreiben ihn als bescheiden, lernwillig, immer bereit, für das Team alles zu geben.
Im College war er kein Lautsprecher, sondern jemand, der mit Leistung überzeugte. Auch in der NFL bleibt er sich treu. Johnson ist keiner, der sich in den Vordergrund drängt. Er arbeitet im Hintergrund, macht die Drecksarbeit, wenn andere glänzen. Genau das macht ihn bei Mitspielern und Coaches beliebt. Privat hält er sich bedeckt, konzentriert sich auf den Sport – und auf die wenigen freien Momente mit Familie und Freunden.
Seine Geschichte ist nicht die eines Stars, sondern die eines Arbeiters. Und gerade deshalb ist sie so spannend. Denn Johnson zeigt, dass es im Profisport nicht nur um Talent, sondern vor allem um Einsatz geht.
Was bringt die Zukunft?
Die Aussichten für Johnson sind offen. Die Konkurrenz im Kader der Bengals ist groß, die NFL bleibt ein Haifischbecken. Doch wer ihn kennt, weiß: Er wird nicht aufgeben, bevor nicht die letzte Chance vergeben ist. Vielleicht schafft er endlich den Sprung in den festen Kader. Vielleicht bleibt er der ewige Kämpfer am Rande des Teams. Sicher ist nur: Johnsons Geschichte zeigt, wie viel Herz und Willen in einem NFL-Leben stecken können – auch abseits der großen Namen und Schlagzeilen.
Für junge Spieler, die den Traum von der NFL haben, ist Johnson ein Vorbild – nicht, weil er alles erreicht hat, sondern weil er immer wieder aufsteht. Sein Weg beweist, dass es im Football nicht nur um Touchdowns und Stats geht, sondern um Charakter. Egal, wie seine Zukunft aussieht: Raymond Johnson III bleibt das beste Beispiel dafür, dass sich Einsatz und Geduld lohnen – und dass im Profisport oft die größten Geschichten abseits des Rampenlichts geschrieben werden.
Tournament Stage | Team | GP | Tckl | Solo | Sck |
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NFL 2024-2025 Preseason |
JAX
|
1 | 1 | 1 | 0 |
Totals | 1 | 1 | 1 | 0 |
Datum | VS | Tckl | Solo | Sck |
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11 Aug. 2024 | KC | 1 | 1 | 0 |
Datum | VS | Tckl | Solo | Sck |