Samson Nacua

Samson Nacua ist Wide Receiver bei den Michigan Panthers. Nach Jahren als Außenseiter und ständigen Wechseln zwischen Ligen hat sich Nacua in der UFL durchgebissen. Er steht für Spieler, die den langen Weg gehen, immer wieder aufstehen und dort Chancen nutzen, wo andere längst aufgegeben hätten. Bei den Panthers zählt er inzwischen zu den festen Größen in der Offense. Seine Karriere zeigt: Wer nicht aufgibt, findet am Ende doch seinen Platz.

Doch Nacuas Weg verlief alles andere als geradlinig. Von Las Vegas nach Utah, durchs College, über Practice Squads und die USFL, bis hin zur Rückkehr in die UFL – seine Geschichte ist geprägt von Enttäuschungen, Neustarts und einem Ziel, das nie aus den Augen geriet. Heute ist Nacua nicht nur Leistungsträger, sondern auch Vorbild für viele junge Footballer, die vom großen Durchbruch träumen. Wie kommt ein Spieler, der nie gedraftet wurde, nach jahrelangem Kampf auf diese Bühne? Und was treibt ihn an, immer weiterzumachen?

2024 – Endlich im Rampenlicht

Die Saison bei den Michigan Panthers veränderte alles. Nach Jahren auf der Ersatzbank, nach Entlassungen und dem ständigen Kampf um einen Kaderplatz bekam Nacua endlich die Chance, die er so lange gesucht hatte. Er stand regelmäßig auf dem Feld, fing Pässe, erzielte Yards – und zeigte, dass er mehr ist als nur ein Trainingsspieler. Mit 11 Receptions für 125 Yards in sieben Spielen machte er erstmals nachhaltig auf sich aufmerksam. Für die Panthers wurde er zum wichtigen Baustein der Offense, zumal er mit seinen 1,91 Metern und 93 Kilo physisch Akzente setzen kann.

Diese Leistung kam nicht von ungefähr. Nacua brachte nicht nur Technik und Spielintelligenz mit, sondern auch die Fähigkeit, sich schnell auf neue Situationen einzustellen. Ob als Outside Receiver, im Slot oder beim Special Team – er erledigte jede Aufgabe mit vollem Einsatz. Die Coaches merkten schnell: Hier ist einer, der nie aufgibt. Doch der Grundstein für diese Entwicklung wurde schon viel früher gelegt.

Vier Jahre Anlauf: Von Provo in die Profiligen

Nacuas Football-Reise begann in Provo, Utah, an der Timpview High School. Schon dort zeigte er, dass er den Sport liebt – und bereit ist, für seinen Traum zu arbeiten. Es folgten fünf Jahre an der University of Utah, die alles andere als einfach waren. Im ersten Jahr musste er sich gedulden: Redshirt, kein Einsatz. Dann kam der Durchbruch – 29 Receptions, fast 300 Yards. Im zweiten Jahr steigerte er sich, fing fünf Touchdowns, wurde zum Playmaker. Doch Rückschläge blieben nicht aus. Verletzungen und das Corona-Jahr warfen ihn immer wieder zurück. Am Ende wechselte er für eine letzte Chance zu BYU, um sich noch einmal den NFL-Scouts zu zeigen. Dort kämpfte er um jeden Snap, immer mit dem Ziel, sich für höhere Aufgaben zu empfehlen.

All das reichte zunächst nicht. Im Draft wurde er übersehen. Kein Team wollte ihn verpflichten. Doch Nacua gab nicht auf. Er nutzte jede Einladung zu Workouts, trainierte extra, um sich fit zu halten. Schließlich unterschrieb er als Undrafted Free Agent bei den Indianapolis Colts – ein erster Schritt Richtung NFL. Doch auch hier blieb das Glück aus. Nach kurzer Zeit wurde er entlassen, ohne ein NFL-Spiel bestritten zu haben. Für viele wäre das das Ende gewesen. Für Nacua war es nur ein weiteres Kapitel.

Zwischen Hoffnung und Rückschlägen

Nach dem Aus bei den Colts wechselte Nacua in die USFL zu den Pittsburgh Maulers. Auch dort musste er sich hinten anstellen, kam nur in zwei Spielen zum Einsatz. Die Statistiken blieben überschaubar, die Chancen rar. Trotzdem nutzte er jede Gelegenheit, um auf sich aufmerksam zu machen. Es folgte der Schritt zu den Michigan Panthers in die UFL. Hier fand er erstmals so etwas wie eine sportliche Heimat. Mit konstanten Leistungen, sicheren Händen und dem Willen, für das Team alles zu geben, arbeitete er sich in die Rotation. Die Zahlen sprachen endlich für ihn – und die Coaches zogen mit.

Doch selbst in dieser Phase blieb Nacuas Karriere geprägt von Unwägbarkeiten. Nach einer starken Saison bekam er die Chance, sich bei den New Orleans Saints zu zeigen. Der Sprung zurück in die NFL blieb aber ein Traum: Noch vor Beginn der regulären Spielzeit wurde er wieder entlassen. Nacua kehrte zu den Panthers zurück, diesmal mit mehr Erfahrung und dem Wissen, dass er auf dem Feld bestehen kann. Diese Zeit war nicht frei von Problemen. Ein Vorfall mit einem Fan führte zu einer einwöchigen Sperre – ein Rückschlag, den er aber schnell wegsteckte. Nacua zeigte Reue, lernte daraus und fokussierte sich wieder voll auf Football.

Die Tabelle zeigt: Nacua musste immer wieder neu starten, doch er blieb dran. Jeder Wechsel brachte neue Erfahrungen, jede Enttäuschung stärkte seinen Willen. Und gerade diese Erfahrungen helfen ihm heute dabei, auf dem Feld ruhig und fokussiert zu bleiben. Was zählt, ist der nächste Catch – nicht der letzte Rückschlag.

Stammspieler mit Zukunft – oder weiter auf Bewährung?

Heute gehört Nacua fest zum Kader der Michigan Panthers. In der laufenden Saison hat er bereits neun Pässe für 121 Yards gefangen und zwei Touchdowns erzielt. Seine Rolle im Team ist klar: Er ist die sichere Option, wenn es darauf ankommt. Die Coaches schätzen seine Vielseitigkeit und seine Präsenz auf dem Feld. Mit seiner Größe kann er auch gegen physisch starke Cornerbacks bestehen, dazu bringt er Erfahrung und Übersicht mit.

Die Zukunft bleibt offen. Nacua steht weiter bei den Panthers unter Vertrag, doch ein erneuter Versuch in der NFL ist nie ausgeschlossen. Seine Geschichte zeigt, dass er Chancen erkennt und nutzt, wenn sie sich bieten. Die UFL gibt ihm die Bühne, um zu zeigen, was in ihm steckt – und vielleicht ruft irgendwann wieder ein NFL-Team an. Bis dahin zählt für ihn nur das nächste Spiel, der nächste Catch, der nächste Beitrag für sein Team.

Stark ist auch sein Rückhalt abseits des Platzes. Die Nacua-Familie ist tief im Football verwurzelt. Bruder Puka spielt als Wide Receiver bei den Los Angeles Rams, Kai ist Safety bei den Michigan Panthers. Dieses sportliche Umfeld gibt Samson Rückendeckung und Motivation. In Provo, Utah, ist er aufgewachsen, dort hat er gelernt, dass harte Arbeit und Geduld sich am Ende auszahlen. Heute gibt er diese Werte an junge Spieler weiter, die noch am Anfang stehen. Für viele ist er längst Vorbild, weil er nicht den einfachen Weg gegangen ist.

Samson Nacuas Weg ist noch nicht zu Ende. Seine Geschichte steht für Beharrlichkeit und den Glauben an sich selbst. Vom Außenseiter zum Leistungsträger – das gelingt nur denen, die nie aufgeben. Für die Michigan Panthers ist Nacua heute unverzichtbar. Und vielleicht ist das noch nicht das letzte Kapitel dieses langen, harten Weges.