Der Name Austin Seibert steht in der NFL für Talent, Rekorde und einen Weg voller Prüfungen. Als Kicker mit einer der besten College-Bilanzen seiner Generation galt er früh als Hoffnungsträger. Heute, nach mehreren Teamwechseln und einer schweren Verletzung, wartet Seibert als Free Agent auf eine neue Chance. Seine Geschichte zeigt, warum der Weg zum festen NFL-Kicker oft härter ist als das härteste Field Goal.
Derzeit steht Seibert ohne Team da. Nach einer Verletzung, die ihn bei den Washington Commanders außer Gefecht setzte, ist seine Zukunft offen. Was macht ihn dennoch besonders? Es ist die Mischung aus außergewöhnlichem College-Erfolg, der Erfahrung aus mehreren NFL-Teams und dem ständigen Kampf, sich in der Liga zu behaupten. Seiberts Karriere spiegelt die Realität vieler Spezialisten wider: Jeder Kick kann über die Zukunft entscheiden, und der nächste Vertrag ist nie garantiert.
Doch diese Bilanz kam nicht von ungefähr. Schon vor dem ersten NFL-Kick begann Seiberts Weg mit beeindruckenden Erfolgen – und einer Zielstrebigkeit, die ihn bis an die Spitze der College-Statistiken führte.
Von Belleville zum NCAA-Rekord: Der Start einer Kicker-Karriere
Geboren in Belleville, Illinois, entdeckt Austin Seibert früh seine Leidenschaft für Football. An der Belleville West High School übernimmt er schon als Teenager die Rolle des Kickers und Punters. Hier sammelt er erste Erfolge, die ihn schnell zum Hoffnungsträger im US-Bundesstaat machen. Die Präzision, mit der er den Ball durch die Torstangen jagt, bleibt nicht unbemerkt – College-Scouts werden auf den jungen Spezialisten aufmerksam.
Der nächste Schritt führt ihn zur University of Oklahoma, einer der bekanntesten Football-Adressen des Landes. Dort entwickelt sich Seibert in vier Jahren zum Elite-Kicker. Seine Zeit bei den Oklahoma Sooners ist geprägt von Beständigkeit und Präzision. Am Ende seiner College-Karriere steht ein Rekord, der seinen Namen unauslöschlich in die NCAA-Geschichtsbücher schreibt: Kein Kicker erzielt mehr Punkte als Seibert. Diese Leistung kommt nicht von ungefähr – sie ist das Ergebnis jahrelangen Trainings und eines unermüdlichen Willens, sich zu verbessern.
Mit diesem Erfolg im Rücken blickt Seibert dem NFL-Draft entgegen. Die Erwartungen sind hoch: Wer im College so abliefert, will auch in der Profiliga zeigen, was er kann. Doch der Sprung ins Profigeschäft bringt neue Hürden – und ist für einen Kicker oft härter, als viele glauben.
Der harte Alltag in der NFL: Zwischen Hoffnung und Unsicherheit
Seiberts Weg in der NFL beginnt mit einem Vertrauensbeweis: Die Cleveland Browns holen ihn in der fünften Runde. Für einen Kicker ist das ein klares Zeichen – das Team setzt auf seine Fähigkeiten. In seiner ersten Saison übernimmt Seibert direkt die Rolle des Starters und bleibt in Erinnerung: 25 erfolgreiche Field Goals, eine Quote von über 85 Prozent, dazu wichtige Punkte in engen Spielen. Doch in der NFL zählt nicht nur der erste Eindruck. Schon in seinem zweiten Jahr muss Seibert um seinen Platz kämpfen. Nach einigen Fehlversuchen verliert er das direkte Duell mit einem Konkurrenten – und wird entlassen.
Diese Erfahrung markiert den Beginn eines Lebens als Wandervogel der Liga. Die Cincinnati Bengals greifen zu, geben ihm aber nach einer kurzen Phase wieder frei. Es folgen die Detroit Lions, bei denen Seibert in zwei Spielzeiten erneut zeigt, dass er auf diesem Level bestehen kann. Doch auch hier bleibt das Glück nicht dauerhaft auf seiner Seite. Verletzungen und die Suche der Teams nach der perfekten Lösung auf der Kicker-Position führen dazu, dass Seibert mehrfach das Team wechselt. Kurze Engagements bei den New York Jets und den New Orleans Saints folgen, bevor er bei den Washington Commanders eine neue Chance erhält.
Jahr | Team | Spiele | Erfolgreiche Field Goals | Field Goal % | Längstes FG |
---|---|---|---|---|---|
1. NFL-Saison | Cleveland Browns | 16 | 25 | 86,2% | 53 Yards |
2. NFL-Saison | Browns / Bengals | 6 | 6 | 75,0% | 48 Yards |
3. NFL-Saison | Detroit Lions | 6 | 10 | 83,3% | 52 Yards |
4. NFL-Saison | Lions | 4 | 5 | 80,0% | 47 Yards |
5. NFL-Saison | Jets / Saints | 3 | 2 | 66,7% | 40 Yards |
6. NFL-Saison | Commanders | 3 | 3 | 100% | 42 Yards |
Die Tabelle zeigt: Seibert bringt solide Leistungen – und doch bleibt die Unsicherheit. In der NFL ist kein Kicker vor Konkurrenz und Verletzungen sicher. Selbst kleine Schwächephasen können zu einem Wechsel führen. Seibert weiß das besser als viele andere. Trotzdem bringt er es auf eine starke Field Goal-Quote von knapp 84 Prozent und ein längstes Field Goal von 55 Yards. Seine insgesamt 294 Punkte sind für einen Kicker mit wechselnden Teams beachtlich. Doch der Blick auf die Zahlen allein erzählt nicht die ganze Geschichte. Hinter jedem Wechsel steckt die Suche nach Beständigkeit – und die Hoffnung, endlich langfristig ankommen zu dürfen.
Verletzung und Stillstand: Als Spezialist plötzlich außen vor
Die NFL ist ein Geschäft ohne Gnade – vor allem für Spezialisten. Nach mehreren Stationen bekommt Seibert bei den Commanders die nächste Chance, sich zu beweisen. Doch dann kommt der nächste Rückschlag: Eine Leistenverletzung zwingt ihn zur Pause, das Team setzt ihn auf die Verletztenliste. Für einen Kicker ist so eine Verletzung besonders bitter. Die Belastung auf den Oberschenkel, der ständige Druck bei jedem Kick – eine Leiste muss halten. In dieser Phase steht Seibert plötzlich wieder da, wo er schon mehrfach war: Ohne Team, ohne Vertrag, mit der Frage, wie es weitergeht.
Viele Kicker erleben solche Rückschläge. Doch nur wenige schaffen es, sich davon zu erholen. Gerade nach einer Verletzung ist der Weg zurück ins Rampenlicht besonders schwer. Seibert kennt diese Herausforderung – und weiß, dass seine Karriere immer wieder an einem seidenen Faden hängt. Die NFL wartet nicht, und die Konkurrenz ist groß. Trotzdem hat er gezeigt, dass er auch nach Rückschlägen wiederkommen kann. Wer so oft entlassen und wieder verpflichtet wird, braucht mehr als nur einen starken Fuß: Hier zählen Nervenstärke, Selbstvertrauen und die Bereitschaft, immer wieder neu anzufangen.
- Karriere-Highlights:
- NCAA-Rekord für die meisten Punkte durch einen Kicker
- Field Goal-Quote von 83,7 Prozent
- Längstes NFL-Field Goal: 55 Yards
- Insgesamt 294 NFL-Punkte
Doch was bleibt, wenn die Verletzung die Karriere ausbremst? Für Seibert beginnt eine neue Phase – zwischen Hoffnung auf ein Comeback und der Realität als Free Agent.
Free Agent und Zukunftsfragen: Neustart oder letzter Kick?
Im Moment steht Seibert ohne Vertrag da. Seine Leistenverletzung ist ein Unsicherheitsfaktor, die NFL-Teams setzen lieber auf gesunde Alternativen. Trotzdem gibt es immer wieder Bedarf an erfahrenen Spezialisten. Kaum eine Position ist so volatil wie die des Kickers: Ein verschossenes Field Goal, ein vergebener Extrapunkt – schon suchen Teams nach neuen Lösungen. Seiberts Erfahrung, seine College-Rekorde und die solide NFL-Bilanz machen ihn für viele Teams interessant, wenn Not am Mann ist. Die Frage bleibt: Bekommt er noch einmal die Chance, sich zu beweisen?
Viele Kicker finden nach Verletzungen oder Entlassungen noch einmal einen Weg zurück in die Liga. Ob als kurzfristige Lösung bei einem verletzten Teamkollegen oder als Veteran im Kampf um einen Kaderplatz – die NFL ist voller zweiter Chancen. Seibert bringt alles mit, um auch diese nächste Hürde zu nehmen. Sein Werdegang steht für die Realität vieler Spezialisten: Talent allein reicht nicht, es braucht auch Geduld und die Bereitschaft, immer wieder von vorne zu beginnen.
Infobox: Austin Seibert | |
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Geburtsdatum | 15. November 1996 |
Größe/Gewicht | 1,75 m / 96 kg |
College | Oklahoma Sooners |
Field Goals NFL | 72/86 (83,7 %) |
Längstes Field Goal | 55 Yards |
Gesamtpunkte | 294 |
Die wichtigsten Daten auf einen Blick: Seibert ist ein Kicker mit Format – und einer Geschichte, die noch nicht zu Ende geschrieben ist. Sein Weg durch die NFL ist geprägt von Kämpfen um jeden Vertrag, von Erfolgen und Rückschlägen. Was bleibt, ist das Bild eines Spezialisten, der nie aufgibt. Für viele junge Kicker ist Seibert ein Vorbild: Wer immer wieder zurückkommt, beweist, dass sich Einsatz und Leidenschaft auszahlen können – auch wenn der Weg steinig bleibt.
Ob es für Seibert noch einmal zurück in die NFL geht, entscheidet sich vielleicht schon beim nächsten Anruf eines Teams. Bis dahin bleibt sein Name verbunden mit Rekorden, Chancen und der Hoffnung auf ein neues Kapitel – irgendwo in einer Liga, die Spezialisten wie ihn immer wieder auf die Probe stellt.
Tournament Stage | Team | GP | M | Att | Lng | XPM | XPAtt | Pts | 1-19 | 20-29 | 30-39 | 40-49 | 50- |
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NFL 2024-2025 Preseason |
NYJ
|
2 | 5 | 5 | 52 | 1 | 1 | 16 | 0 | 1 | 2 | 1 | 2 |
NFL 2024-2025 Regular Season |
WAS
|
9 | 27 | 30 | 55 | 22 | 24 | 104 | 0 | 10 | 7 | 8 | 2 |
Totals | 11 | 32 | 35 | 55 | 23 | 25 | 120 | 0 | 11 | 9 | 9 | 4 |
Datum | VS | FG | Lng | XPM | XPA | Pts |
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10 Aug. 2024 | WAS | 1/1 | 37 | 1 | 1 | 4 |
18 Aug. 2024 | CAR | 4/4 | 52 | 0 | 0 | 12 |
Datum | VS | FG | Lng | XPM | XPA | Pts |
Datum | VS | FG | Lng | XPM | XPA | Pts |
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15 Sep. 2024 | NYG | 7/7 | 45 | 0 | 0 | 21 |
24 Sep. 2024 | CIN | 1/1 | 42 | 5 | 5 | 8 |
29 Sep. 2024 | ARI | 2/2 | 45 | 4 | 4 | 10 |
6 Okt. 2024 | CLE | 2/2 | 30 | 4 | 4 | 10 |
13 Okt. 2024 | BAL | 3/4 | 55 | 2 | 2 | 11 |
20 Okt. 2024 | CAR | 4/4 | 49 | 4 | 4 | 16 |
27 Okt. 2024 | CHI | 4/5 | 47 | 0 | 0 | 12 |
3 Nov. 2024 | NYG | 2/2 | 31 | 3 | 3 | 9 |
24 Nov. 2024 | DAL | 2/3 | 51 | 0 | 2 | 7 |
Datum | VS | FG | Lng | XPM | XPA | Pts |