C.J. Hanson spielt als Guard bei den Kansas City Chiefs. Der kräftige Lineman aus New Jersey steht vor seiner zweiten NFL-Saison und kämpft um mehr Spielzeit im Kader des Super-Bowl-Champions. Schon jetzt ist klar: Hansons Werdegang ist alles andere als gewöhnlich. Vom kaum beachteten College-Spieler zum Teil eines der erfolgreichsten NFL-Teams – sein Weg zeigt, was im American Football möglich ist, wenn Talent auf Entschlossenheit trifft.
Kaum jemand hatte ihn auf dem Zettel. Hanson kam aus einem kleinen College, spielte für die Holy Cross Crusaders in der FCS – einer Liga, die im Rampenlicht der NFL-Scouts fast immer im Schatten großer Programme steht. Trotzdem schaffte er es nicht nur in den Draft, sondern wenige Monate später sogar bis in den Super Bowl. Wie macht das einer, der jahrelang als Underdog galt? Hansons Geschichte beginnt weit entfernt vom Glanz der NFL – und führt mitten hinein ins Herz eines Champion-Teams.
Um zu verstehen, wie außergewöhnlich Hansons NFL-Einstieg ist, lohnt sich ein Blick auf seine Anfänge.
Der Sprung ins Rampenlicht: Hansons Durchbruch als Rookie
Es war eine kleine Sensation: C.J. Hanson wurde in der siebten Runde des NFL Drafts von den Kansas City Chiefs ausgewählt. Für die meisten Football-Fans war sein Name neu, selbst eingefleischte College-Experten hatten ihn nicht auf ihrer Liste der Top-Prospects. Doch die Chiefs suchten nach Verstärkung und fanden in Hanson einen Spieler, der sich durch Biss, Führungsqualitäten und Vielseitigkeit auszeichnete.
Schon im ersten NFL-Jahr machte Hanson die ersten Schritte auf der großen Bühne. Er absolvierte die komplette Preseason mit dem Team und kam in der letzten Regular-Season-Partie gegen die Denver Broncos zum Einsatz. Für einen Rookie aus der FCS, der erst spät im Draft gezogen wurde, ist das keine Selbstverständlichkeit. Noch größer war der Moment, als die Chiefs das Ticket für den Super Bowl lösten – und Hanson Teil des aktiven Kaders war. Auch wenn er im Endspiel selbst nicht zum Einsatz kam, war allein die Reise zum Super Bowl ein Meilenstein und eine Belohnung für seinen langen Weg.
Diese ersten NFL-Erfahrungen kamen nicht von ungefähr. Der Grundstein wurde schon früh gelegt – und zwar weit weg von den großen Football-Hochburgen.
Die Grundlagen: Hansons Jahre als Underdog
C.J. Hanson stammt aus Wyckoff, New Jersey – einer Kleinstadt, in der Football zwar beliebt ist, aber selten NFL-Talente hervorgebracht werden. Schon in der DePaul Catholic High School zeigte Hanson, dass er mehr will. Er spielte als Senior durchgehend als Starter, führte sein Team zur Ligameisterschaft und wurde in die Auswahlmannschaften des Bundesstaates berufen. Doch College-Stipendien von namhaften Football-Programmen blieben aus.
Hanson entschied sich für das College of the Holy Cross, eine für Football-Verhältnisse kleine Universität in Massachusetts. Dort übernahm er schnell Verantwortung, wurde Teamkapitän und avancierte zum Anführer der Offensive Line. Unter seiner Führung zählte Holy Cross zu den besten Lauf-Offenses der FCS, landete regelmäßig in den Top 10 der Liga-Statistiken. Individuell wurde Hanson mehrfach ausgezeichnet: Zwei Mal schaffte er es ins First-Team der Patriot League, zum Abschluss seiner College-Zeit wurde er sogar als All-American geehrt – eine Auszeichnung, die nur wenigen Spielern außerhalb der großen Football-Programme gelingt.
Doch der Weg in die NFL schien trotzdem weit. Scouts schauen selten nach Spielern aus der Patriot League. Hanson musste auf sich aufmerksam machen – mit Leistung, aber auch mit Beharrlichkeit im persönlichen Kontakt. Seine Einladung zum NFL Scouting Combine und zum renommierten East-West Shrine Bowl war der erste große Schritt Richtung Profiliga. Diese Chancen nutzte er konsequent.
Doch der entscheidende Durchbruch ließ lange auf sich warten – bis zum Frühjahr, als der NFL Draft näher rückte.
Der entscheidende Moment: Vom Draft zum Profi
Die wenigsten Experten rechneten damit, dass Hanson überhaupt im Draft ausgewählt wird. Doch bei Workouts und Gesprächen überzeugte er mit seiner Einstellung, seinem Football-IQ und seiner Bereitschaft, sich in den Dienst der Mannschaft zu stellen. Am Draft-Wochenende war es dann soweit: Die Kansas City Chiefs griffen in der siebten Runde zu – und holten erstmals seit Jahrzehnten wieder einen Holy Cross-Spieler in die NFL.
Mit dem Draft-Pick begann für Hanson ein komplett neues Kapitel. Plötzlich war er Teil eines Teams, das gerade erst den Super Bowl gewonnen hatte. Die Konkurrenz um die Kaderplätze war enorm. Im Training setzte er alles daran, sich gegen erfahrene Profis zu behaupten. Für einen Rookie, der aus einem kleinen College kommt, war das eine echte Bewährungsprobe. Doch Hanson ließ sich nicht entmutigen, arbeitete an seinen Technik- und Kraftwerten und empfahl sich mit Einsatz und Lernbereitschaft bei den Coaches.
Das Vertrauen zahlte sich aus: Hanson durfte in der Preseason ausgiebig ran, stand in der Regular Season zumindest in einer Partie auf dem Feld und wurde für die Playoff-Spiele in den Kader berufen. Der Lohn: Die Reise zum Super Bowl mit einem der besten Teams der Liga. Für Hanson war das nicht nur sportlich, sondern auch persönlich ein Durchbruch. Der Traum, als Profi im größten Football-Stadion der Welt zu stehen, wurde Wirklichkeit.
Mit dem Wechsel ins Profilager begann für Hanson ein neuer Alltag voller Herausforderungen. Jetzt ging es darum, sich dauerhaft im NFL-Kader zu halten und den nächsten Schritt zu machen.
Gegenwart: Zwischen Hoffnung und Konkurrenz
In seiner zweiten NFL-Saison ist Hanson als Backup-Guard Teil eines der am härtesten umkämpften Kader der Liga. Die Chiefs setzen auf erfahrene Starter in der Offensive Line, doch dahinter ist der Konkurrenzkampf groß. Hanson muss sich gegen andere junge Talente und gestandene Profis behaupten. Seine Rolle: Der flexible Guard, der im Training und in den Special Teams immer wieder gefordert ist und jederzeit bereit stehen muss, falls sich ein Starter verletzt oder ausgewechselt wird.
Auch wirtschaftlich ist der Sprung in die NFL kein Selbstläufer. Hansons Vierjahresvertrag bringt ihm finanzielle Sicherheit, doch im Vergleich zu den Top-Verdienern der Liga sind seine Bezüge überschaubar. Für die Chiefs ist er ein günstiger, entwicklungsfähiger Spieler mit Potenzial. Für Hanson selbst ist das zweite NFL-Jahr eine Bewährungsprobe – jetzt muss er zeigen, dass er mehr kann als nur Ersatzmann zu sein.
Sein Alltag dreht sich um Training, Videoanalyse und die ständige Arbeit an den eigenen Stärken. Verletzungsprobleme blieben bisher aus – ein Pluspunkt, denn gerade auf seiner Position ist körperliche Stabilität gefragt. Die Coaches schätzen Hansons Einsatzwillen, seine Lernbereitschaft und seinen Teamgeist. Das Ziel: Mehr Einsatzzeit und vielleicht der Sprung in die Startformation.
Karriere-Station | Jahr(e) | Leistung/Auszeichnung |
---|---|---|
DePaul Catholic High School | bis 2019 | Starter, Ligameister, All-County |
Holy Cross (College) | 2019–2023 | Teamkapitän, First-Team All-American, All-Patriot League |
Kansas City Chiefs (NFL) | seit 2024 | Draft Pick, Super Bowl-Kader, 1 Einsatz |
Statistik | Wert |
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Spiele NFL-Regular Season | 1 |
Starts | 0 |
Super Bowl-Teilnahmen | 1 (im Kader) |
Vertragslaufzeit | 4 Jahre |
Gesamtvolumen Vertrag | 4,1 Mio. US-Dollar |
Gehalt Jahr 2 | 960.000 US-Dollar |
Die Karriere-Stationen und Zahlen zeigen: Hanson ist noch am Anfang seines NFL-Wegs. Doch sein Durchbruch als FCS-Spieler, die Einladung zum Super Bowl und sein Platz im Chiefs-Kader sind schon jetzt mehr, als viele Experten ihm zugetraut hatten.
Blick nach vorne: Potenzial, Ziele und persönliche Entwicklung
Was kommt als Nächstes? Für C.J. Hanson ist die zweite NFL-Saison die große Chance, sich weiter zu beweisen. Jedes Training, jede Spielminute zählt. Die Chiefs setzen auf junge, hungrige Spieler – genau das ist Hansons Revier. Gelingt es ihm, im Training zu überzeugen und bei Verletzungen einzuspringen, kann er sich ins Rampenlicht spielen. Sein Ziel: Mehr Einsätze, vielleicht sogar der Sprung in die Startformation.
Doch Hanson denkt nicht nur an Football. In seiner Heimat New Jersey engagierte er sich schon während der College-Zeit ehrenamtlich bei lokalen Wohltätigkeitsorganisationen. Die Verbindung zur Familie und zur Kirchengemeinde ist ihm wichtig. Auch in Kansas City sucht er den Kontakt zu sozialen Projekten und will seine Plattform als Profi für mehr als nur Football nutzen.
Die Geschichte von C.J. Hanson ist ein Beispiel dafür, wie weit es ein Spieler bringen kann, der nicht aufgibt. Vom unterschätzten FCS-Guard zum NFL-Profi bei den Chiefs – dieser Weg ist alles andere als selbstverständlich. Hanson steht für den Traum vieler junger Footballer, die sich nicht von Rückschlägen entmutigen lassen. Seine Entwicklung zeigt, dass auch abseits der großen College-Programme Talente schlummern, die mit Disziplin und Mut den Sprung in die NFL schaffen können.
Von Wyckoff nach Kansas City, von Holy Cross in den Super Bowl – C.J. Hansons Geschichte ist noch lange nicht zu Ende. Die Weichen für die Zukunft sind gestellt. Jetzt liegt es an ihm, die nächste Chance zu nutzen. Und wer weiß: Vielleicht ist der Weg vom Backup zum Stammspieler bei den Chiefs nur der nächste Schritt in einer Karriere, die längst niemand mehr unterschätzen sollte.