Carson Wentz steht im Sommer 2025 an einem Scheideweg. Nach seiner Entlassung bei den Kansas City Chiefs ist der frühere Fast-MVP und einstige Hoffnungsträger der Philadelphia Eagles zum Free Agent geworden. Die Gerüchteküche brodelt – vor allem die Cleveland Browns werden als neues Ziel genannt. Doch wie kam es dazu, dass ein Quarterback, der einst als Gesicht einer Franchise galt, heute um einen Platz in der Liga kämpft?
Der Weg von Wentz ist eine Geschichte voller Höhen, Rückschläge und Neuanfänge. Sein Name steht für das Versprechen auf Größe – und für die Härte, die das Geschäft NFL mit sich bringt. Die Suche nach Beständigkeit zieht sich wie ein roter Faden durch seine Laufbahn. Doch der Reihe nach: Wie wurde aus dem Hoffnungsträger von Philadelphia ein Journeyman auf der Suche nach dem nächsten Kapitel?
Vom Franchise-Quarterback zum Wanderer: Die Stationen von Carson Wentz
Kaum ein Quarterback der letzten Jahre ist so oft von ganz oben nach ganz unten gefallen und wieder aufgestanden wie Carson Wentz. Sein Start in der NFL war spektakulär: Die Eagles setzten alles auf eine Karte und holten Wentz mit dem zweiten Pick im Draft. Kaum im Team, führte er Philadelphia zu einer der besten Bilanzen der Liga – bis eine schwere Knieverletzung alles veränderte. Der Super-Bowl-Triumph 2017 wurde zwar Realität, doch Wentz musste zuschauen, wie Nick Foles den größten Moment der Teamgeschichte vollendete.
Was danach folgte, war ein ständiges Auf und Ab. Die Eagles verloren das Vertrauen, ein Wechsel zu den Indianapolis Colts sollte den Neustart bringen. Doch auch dort blieb der große Durchbruch aus. Es folgten kurze Engagements bei den Washington Commanders, den Los Angeles Rams und schließlich den Kansas City Chiefs. Überall das gleiche Bild: Wentz als Backup, als Übergangslösung, als Notnagel. Doch was macht diesen Quarterback aus – und warum blieb die ganz große Karriere aus?
Die Antwort liegt in seiner Geschichte. Denn der Grundstein für Wentz' NFL-Weg wurde schon früh gelegt – weit abseits der großen Football-Zentren.
Frühe Jahre: Von North Dakota ins Rampenlicht der NFL
Carson Wentz ist kein Produkt eines großen Football-Bundesstaates. Geboren in North Carolina, aufgewachsen in Bismarck, North Dakota, lernte er früh, dass im Leben nichts geschenkt wird. In der High School stand er nicht nur als Quarterback, sondern auch als Defensive Back auf dem Feld. Seine vielseitigen Fähigkeiten, gepaart mit einem ausgeprägten Ehrgeiz, machten ihn bei den North Dakota State Bison schnell zum Leistungsträger.
Im College führte Wentz die Bison zu zwei aufeinanderfolgenden Meisterschaften in der FCS, der zweithöchsten Division des College Footballs. Scouts wurden auf ihn aufmerksam, weil er nicht nur mit dem Arm, sondern auch mit dem Kopf spielte. Er galt als Anführer, als harter Arbeiter, als jemand, der sich in den Dienst der Mannschaft stellt.
Diese Mentalität öffnete ihm die Tür zur NFL. Und als die Philadelphia Eagles im Draft nach einem neuen Gesicht suchten, fiel die Wahl auf Wentz – als höchsten FCS-Pick aller Zeiten. Die Erwartungen waren enorm, der Druck gewaltig. Doch Wentz nahm die Herausforderung an.
Philadelphia: Aufstieg, Verletzung und der erste große Knick
Wentz startete bei den Eagles durch wie kaum ein Rookie zuvor. Schon in seiner zweiten Saison stellte er die Liga auf den Kopf. Mit starken Statistiken, spektakulären Würfen und einer beeindruckenden Führung auf dem Feld brachte er Philadelphia auf Kurs Richtung Super Bowl. Viele Experten sahen ihn als Favoriten auf den MVP-Titel.
Doch auf dem Höhepunkt kam der Einbruch: Eine schwere Knieverletzung beendete seine Saison abrupt. Die Eagles gewannen trotzdem den Super Bowl – nur ohne ihren etatmäßigen Quarterback. Für Wentz war es ein bitterer Moment. Er hatte das Team bis an die Schwelle zum Triumph geführt, musste den größten Erfolg aber von der Seitenlinie aus erleben.
Diese Erfahrung veränderte alles. Die Mannschaft setzte nach der Rückkehr von Wentz nicht mehr bedingungslos auf ihn. Weitere Verletzungen, Formschwankungen und eine immer lautere Kritik von außen sorgten dafür, dass die Eagles irgendwann einen Schlussstrich zogen. Der Trade zu den Colts war der Start eines neuen Kapitels – aber auch der Beginn einer Odyssee durch die NFL.
Colts, Commanders, Rams, Chiefs: Die Suche nach Beständigkeit
Bei den Indianapolis Colts bekam Wentz eine neue Chance. Die Erwartungen waren groß, schließlich war das Team auf der Suche nach einem verlässlichen Quarterback. Doch erneut verhinderten Verletzungen und inkonstante Leistungen den endgültigen Durchbruch. Eine Saison später endete das Kapitel Colts – und Wentz musste sich wieder neu orientieren.
Als Quarterback der Washington Commanders sollte er das Team zurück in die Erfolgsspur führen. Doch auch hier wiederholte sich das Muster: Verletzungen, Leistungsschwankungen, Kritik. Nach nur einer Saison folgte die nächste Entlassung.
Bei den Los Angeles Rams fand Wentz sich plötzlich in der Rolle des Backups wieder. Er startete im letzten Spiel der Regular Season, zeigte solide Ansätze, doch mehr als eine Nebenrolle war nicht drin. Auch bei den Kansas City Chiefs diente er als Backup – dieses Mal für Patrick Mahomes. Wieder war es das letzte Saisonspiel, in dem Wentz auf dem Platz stand. Doch nach dem Ende der Spielzeit trennten sich die Wege erneut.
Team | Jahre | Starts | TDs | INTs | Passing Yards |
---|---|---|---|---|---|
Philadelphia Eagles | 5 | 68 | 113 | 50 | 16.811 |
Indianapolis Colts | 1 | 17 | 27 | 7 | 3.563 |
Washington Commanders | 1 | 7 | 11 | 9 | 1.755 |
Los Angeles Rams | 1 | 1 | 2 | 1 | 163 |
Kansas City Chiefs | 1 | 1 | 0 | 0 | 118 |
Die Zahlen zeigen: Wentz hat in fast einem Jahrzehnt NFL über 22.000 Yards geworfen, mehr als 150 Touchdowns erzielt und fünf verschiedene Teams angeführt. Doch die ständigen Wechsel und Verletzungen haben eine Spur hinterlassen. Jeder neue Anlauf war eine Chance – aber auch ein Zeichen dafür, wie schwer es ist, in der NFL eine dauerhafte Heimat zu finden.
Was bleibt: Zahlen, Persönlichkeit und das große „Was wäre wenn?“
Mit 1,96 Metern Körpergröße und rund 107 Kilogramm bringt Wentz die physischen Voraussetzungen für einen NFL-Quarterback mit. In seinen besten Jahren galt er als Prototyp: Stark im Arm, beweglich, mutig, manchmal vielleicht zu risikofreudig. Seine Statistiken belegen, dass er das Spiel auf hohem Niveau lesen und gestalten kann – wenn die Umstände stimmen.
Doch Wentz ist mehr als bloße Zahlen. Wer mit Mitspielern und Coaches spricht, hört von einem Quarterback, der nie aufgibt, der trotz Rückschlägen immer den nächsten Schritt sucht. Sein Glaube, sein Engagement abseits des Platzes, seine Arbeit in der Community – all das hat ihm in schweren Zeiten geholfen. Auch privat ist Football Familiensache: Sein Bruder Zach spielte College-Baseball, die Familie ist tief im Sport verwurzelt.
Die Frage bleibt: Was wäre gewesen, wenn Wentz sich damals nicht verletzt hätte? Hätte er die Eagles zum Titel geführt? Wäre er heute noch das Gesicht einer Franchise? Die NFL gibt keine Antworten – sie verlangt sie. Und so steht Wentz heute an einem Punkt, an dem viele schon aufgegeben hätten. Doch er bleibt dran, trainiert, wartet auf den nächsten Anruf.
Die Gegenwart: Neues Kapitel oder letzter Anlauf?
Nach seiner Entlassung bei den Chiefs ist Wentz offiziell Free Agent. Die NFL-Welt spekuliert: Sind die Cleveland Browns das nächste Ziel? Das Team sucht einen erfahrenen Quarterback, der als Brückenlösung einspringen könnte. Wentz wäre fit, bereit, und bringt alles mit, was ein Team in einer Übergangsphase braucht.
Auch andere Teams könnten im Laufe der Saison nach Verstärkung suchen – Verletzungen, Formkrisen oder einfach die Suche nach Erfahrung machen Quarterbacks wie Wentz wertvoll. Er bleibt in Form, arbeitet mit privaten Coaches, hält sich für ein mögliches Comeback bereit. Für ihn ist jede neue Chance ein Beweis, dass er noch nicht aufgegeben hat.
Ob es für Wentz noch einmal zum Stammplatz reicht, bleibt offen. Doch egal, wie das nächste Kapitel aussieht: Seine Geschichte ist die eines Spielers, der nie den einfachen Weg gegangen ist. Vom Hoffnungsträger zum Journeyman, vom Fast-MVP zum Backup – und vielleicht bald wieder zurück auf den Platz. Die NFL schreibt ihre Geschichten selten mit Happy End, aber sie belohnt die, die nicht aufgeben.
Fazit: Der lange Weg zurück
Carson Wentz steht heute für das Auf und Ab einer NFL-Karriere. Er hat erlebt, wie schnell Ruhm vergehen kann – und wie schwer es ist, sich immer wieder neu zu beweisen. Seine Reise ist noch nicht zu Ende. Die Suche nach einer neuen Chance geht weiter. Und eines ist sicher: Wentz wird sie nutzen, wenn sie kommt.
Tournament Stage | Team | GP | Cmp | Att | Cmp/Att | Yds | Yds/Att | Td | Int | Sck | SckY |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
NFL 2024-2025 Preseason |
KC
|
2 | 9 | 14 | 64.3 | 57 | 4.1 | 1 | 0 | 2 | 11 |
NFL 2024-2025 Regular Season |
KC
|
2 | 12 | 19 | 63.2 | 118 | 6.2 | 0 | 0 | 4 | 22 |
Totals | 4 | 21 | 33 | 63.6 | 175 | 5.3 | 1 | 0 | 6 | 33 |
Tournament Stage | Team | GP | Yds | Att | Yds/Att | TD | LRush |
---|---|---|---|---|---|---|---|
NFL 2024-2025 Preseason |
KC
|
2 | -1 | 2 | -0.5 | 0 | 0 |
NFL 2024-2025 Regular Season |
KC
|
2 | 0 | 3 | 0.0 | 0 | 2 |
Totals | 4 | -1 | 5 | -0.2 | 0 | 2 |
Tournament Stage | Team | GP | Fmbl |
---|---|---|---|
NFL 2024-2025 Preseason |
KC
|
2 | 1 |
NFL 2024-2025 Regular Season |
KC
|
2 | 0 |
Totals | 4 | 1 |
Datum | VS | C/Att | Yds | Avg | TD | Int | Sacks |
---|---|---|---|---|---|---|---|
11 Aug. 2024 | JAX | 4/4 | 26 | 6.5 | 0 | 0 | 1-3 |
17 Aug. 2024 | DET | 5/10 | 31 | 3.1 | 1 | 0 | 1-8 |
15 Dez. 2024 | CLE | 2/2 | 20 | 10.0 | 0 | 0 | 0-0 |
5 Jan. 2025 | DEN | 10/17 | 98 | 5.8 | 0 | 0 | 4-22 |
Datum | VS | C/Att | Yds | Avg | TD | Int | Sacks |
Datum | VS | Yds | Att | TD | Lng |
---|---|---|---|---|---|
11 Aug. 2024 | JAX | 0 | 1 | 0 | 0 |
17 Aug. 2024 | DET | -1 | 1 | 0 | -1 |
15 Dez. 2024 | CLE | 0 | 3 | 0 | 2 |
Datum | VS | Yds | Att | TD | Lng |
Datum | VS | Fum |
---|---|---|
11 Aug. 2024 | JAX | 1 |
5 Jan. 2025 | DEN | 0 |
Datum | VS | Fum |