Chris Oladokun

Chris Oladokun ist Quarterback der Kansas City Chiefs. Jahrelang fristete er ein Dasein im Schatten – erst auf verschiedenen College-Stationen, später als Backup und Practice-Squad-Spieler in der NFL. Doch nach unzähligen Rückschlägen und Wechseln hat er sich seinen Platz im besten Football-Team der Welt erarbeitet. Heute steht Oladokun im Kader der Chiefs und kämpft um die Rolle hinter Superstar Patrick Mahomes. Sein erster NFL-Einsatz liegt hinter ihm, sein Ziel ist klar: Endlich ankommen – auf dem Platz, nicht nur am Rand. Oladokuns Geschichte zeigt, wie weit man mit Geduld und Beharrlichkeit kommen kann.

Diese Erfahrung hat Chris Oladokun geprägt. Der Weg in die NFL war für ihn steinig, voller Umwege und Zweifel. Nichts wurde ihm geschenkt, nichts fiel ihm in den Schoß. Wer heute auf seine Karriere blickt, sieht keinen Überflieger, sondern einen Arbeiter, der nie aufgegeben hat. Wie kam es dazu, dass ein Quarterback, der jahrelang kaum Beachtung fand, plötzlich Teil eines der erfolgreichsten Teams der NFL ist?

Der Grundstein für Oladokuns Durchbruch wurde schon früh gelegt – weit abseits vom Rampenlicht der großen Football-Programme.

Der lange Anlauf: Drei Colleges, viele Fragen

Chris Oladokun wuchs in Tampa, Florida, auf. Schon an der Sickles High School war sein Traum klar: Er wollte Quarterback werden, und zwar auf höchstem Niveau. Doch der Weg dorthin verlief alles andere als geradlinig. Oladokun wechselte während seiner College-Karriere gleich dreimal das Team – eine Seltenheit, aber für ihn der einzige Weg, um Spielzeit und Entwicklungschancen zu bekommen.

Sein Start an der University of South Florida verlief enttäuschend. Zwei Jahre lang blieb er Ersatzmann, kam kaum aufs Feld. Erst als Redshirt-Sophomore durfte er drei Spiele starten – mit 285 Passing Yards, drei Touchdowns und einer Interception. Doch der große Durchbruch blieb aus. Oladokun wollte mehr, suchte nach einer Chance, sich zu beweisen.

Der Wechsel an die Samford University brachte endlich mehr Spielzeit. Acht Starts, über 2.000 Passing Yards, 18 Touchdowns und dazu fast 500 Rushing Yards – Oladokun zeigte, dass er mehr kann als nur werfen. Vor allem seine Vielseitigkeit als Dual-Threat machte ihn in der Offense wertvoll. Trotzdem reichte es nicht für den ganz großen Sprung. Ein weiteres Mal wechselte er das College – diesmal zu South Dakota State.

Dort, am dritten College, ging sein Plan auf. Oladokun wurde Starter, führte sein Team mit 3.164 Passing Yards und 25 Touchdowns zu Erfolgen. Endlich stand er im Rampenlicht, endlich schienen Scouts aufmerksam zu werden. Doch selbst diese starken Zahlen garantierten keinen sicheren Weg in die NFL.

Die College-Stationen zeigen: Oladokun musste sich immer wieder neu beweisen, immer wieder anpassen. Jeder Wechsel bedeutete einen Neuanfang – und die Hoffnung, endlich gesehen zu werden. Doch der nächste Rückschlag ließ nicht lange auf sich warten.

Der NFL-Traum: Rückschläge, Practice Squad und zwei Super Bowl-Ringe

Im NFL Draft wurde Oladokun erst spät ausgewählt. Die Pittsburgh Steelers griffen in der siebten Runde zu, doch die Erwartungen waren gering. Wenige Monate später kam der nächste Tiefschlag: Oladokun wurde vor der ersten Saison entlassen. Für viele Spieler wäre das das Ende des Traums gewesen. Für Oladokun war es nur ein weiterer Umweg.

Kaum war die Tür bei den Steelers zu, öffnete sich eine neue in Kansas City. Die Chiefs nahmen Oladokun in ihren Practice Squad auf. Dort arbeitete er – abseits der Kameras, abseits vom Rampenlicht. Er lernte das System, half als Scout-Team-Quarterback, bereitete die Defense auf Gegner vor. Während Mahomes Woche für Woche für Highlights sorgte, blieb Oladokun im Hintergrund. Doch im Team wusste man, was man an ihm hatte. Seine Flexibilität, sein Einsatz, sein Wille, jede Aufgabe zu übernehmen – das machte ihn wertvoll.

Die Zeit im Practice Squad zahlte sich aus. In zwei Jahren sammelte Oladokun Erfahrungen im besten Football-Umfeld der Liga. Er war Teil des Teams, als die Chiefs zweimal den Super Bowl gewannen – auch wenn er selbst nicht auf dem Feld stand. Diese Momente zeigten ihm, wie weit man kommen kann, wenn man nie aufgibt. Doch sein Ziel war klar: Er wollte selbst spielen, wollte zeigen, dass er mehr ist als nur ein Trainingspartner.

Endlich auf dem Feld: Der erste NFL-Einsatz und neue Chancen

Nach Jahren des Wartens kam der Moment: Oladokun betrat erstmals als NFL-Quarterback das Spielfeld. In einem Spiel zum Saisonende übernahm er für wenige Snaps, lief den Ball für fünf Yards. Kein spektakulärer Auftritt, aber für Oladokun mehr wert als jeder College-Touchdown. Es war der Beweis, dass sich seine Ausdauer gelohnt hatte. Er war angekommen – nicht als Star, sondern als Spieler, auf den man sich verlassen kann.

Mit dem ersten Einsatz im Rücken, unterschrieb Oladokun einen neuen Vertrag bei den Chiefs. Er bleibt damit Teil des Teams, das die NFL in den letzten Jahren dominiert hat. Seine Rolle ist klar: Er kämpft um den Platz hinter Patrick Mahomes. Die Konkurrenz ist groß, doch Oladokun weiß, dass er jede Chance nutzen muss. Verletzungen sind aktuell kein Thema, die Vorbereitung läuft – und die Tür zur aktiven Rolle bleibt offen.

Oladokuns Weg zeigt, wie wichtig es ist, auch in schwierigen Phasen den Glauben an sich nicht zu verlieren. Heute profitiert er von jeder einzelnen Station, von jedem Rückschlag und jeder neuen Herausforderung. Er kennt das Gefühl, übersehen zu werden – und das macht ihn hungrig auf mehr.

Was kommt als Nächstes? Der Blick nach vorn

Chris Oladokun ist noch lange nicht am Ziel. Die Chiefs setzen auf seine Vielseitigkeit und seine Erfahrung aus den letzten Jahren. In der neuen Saison will er sich im Kader behaupten, vielleicht sogar als direkter Backup hinter Mahomes. Seine College-Ausbildung an drei verschiedenen Standorten, der Abschluss an der South Dakota State University und die Erfahrungen in verschiedenen NFL-Systemen haben ihn zu einem echten Teamplayer gemacht.

Privat ist über Oladokun wenig bekannt. Er stammt aus einer sportbegeisterten Gegend in Florida, sein Traum war immer die NFL. Was bleibt, ist das Bild eines Spielers, der nie aufgegeben hat. Oladokun ist ein Beispiel für alle, die in ihrer Karriere Rückschläge erleben. Sein Weg zeigt: Wer dranbleibt, bekommt irgendwann seine Chance – auch wenn sie klein beginnt.

Für die Chiefs ist Oladokun nicht nur ein Backup, sondern ein Zeichen dafür, dass auch im Schatten der Superstars echte Geschichten geschrieben werden. Seine Reise ist noch nicht vorbei. Vielleicht bleibt er Backup, vielleicht bekommt er noch mehr Chancen. Sicher ist: Chris Oladokun wird sie nutzen.