Cole Christiansen ist Linebacker der Kansas City Chiefs – und einer, der für viele NFL-Fans kaum auffällt. Doch wer genauer hinsieht, erkennt: Hier kämpft ein Spieler, der aus wenig alles gemacht hat. Christiansen, Spezialist in den Special Teams, hält sich seit Jahren im Kader des amtierenden Champions. Mit zwei Super Bowl-Ringen im Gepäck und einem neuen Vertrag steht er an der Schwelle zum nächsten Schritt. Wie schafft es jemand, von der Pferdefarm in Virginia in die meistgefürchteten NFL-Kabinen zu kommen – und sich dort immer wieder durchzubeißen?
Der Weg von Cole Christiansen ist alles andere als gewöhnlich. Nicht als Star ins Rampenlicht geworfen, sondern als Undrafted Free Agent ins Haifischbecken NFL geworfen, hat er sich einen Platz im wohl härtesten Football-Team der Welt erarbeitet. Während andere längst aufgegeben hätten, kämpft Christiansen weiter – und ist heute ein Beispiel für Durchhaltewillen und Teamgeist.
Doch bis zu diesem Punkt war es ein langer Weg. Wer verstehen will, warum seine aktuelle Rolle bei den Chiefs so besonders ist, muss zurückblicken – auf Jahre des Wartens, Kämpfens und Hoffens.
Unterschätzt, aber nicht aufzuhalten – Christiansens aktueller Stand
Wer heute auf das Trainingsfeld der Kansas City Chiefs blickt, sieht Cole Christiansen meist inmitten der Special Teams. Hier ackert er, sprintet, blockt, tackelt – oft ohne, dass sein Name im Rampenlicht steht. Genau in dieser Rolle hat er sich Respekt verdient. Nach Jahren an der Schwelle zwischen Practice Squad und aktivem Kader will Christiansen mehr: einen dauerhaften Platz im Kern des Teams. Die Coaches setzen auf seine Zuverlässigkeit, besonders im Kickoff- und Punt-Coverage.
In der vergangenen Saison kam er in neun Partien zum Einsatz, meist in den Special Teams. Zwei Solo-Tackles stehen in den Statistiken, doch sein Wert geht weit darüber hinaus. Christiansen ist der Typ Spieler, der Lücken stopft, wenn andere ausfallen – der immer bereit ist, eine neue Aufgabe zu übernehmen. Mit seinem neuen Einjahresvertrag und gesundem Ehrgeiz ist die Tür zu einer größeren Rolle offen wie nie zuvor.
Doch diese Chance kommt nicht von ungefähr. Der Grundstein wurde schon früh gelegt – auf einer Pferdefarm in Suffolk, Virginia, und in den Football-Ligen, in denen Christiansen zunächst niemand auf dem Zettel hatte.
Vier Jahre Anlauf – Von der Pferdefarm in die NFL
Der Weg in die NFL beginnt für Cole Christiansen nicht in einer Football-Hochburg, sondern auf einer Pferdefarm in Virginia. Dort wächst er auf, lernt früh, was harte Arbeit bedeutet. Schon als Jugendlicher an der Nansemond-Suffolk Academy fällt er auf: zweifacher Defensive Player of the Year im Bundesstaat, dazu der beste Spieler der Tidewater Conference. Doch nationale Scouts schauen selten nach Suffolk – Christiansen bleibt ein Geheimtipp.
Er entscheidet sich für die Army Black Knights, das Football-Team der United States Military Academy. Hier zählt nicht nur Athletik, sondern auch Charakter. Christiansen wird schnell Führungsspieler, am Ende sogar Teamkapitän. Mit 275 Tackles in vier Jahren gehört er zu den produktivsten Verteidigern seines Jahrgangs. Disziplin, Durchhaltewillen und Teamgedanke – all das prägt ihn in West Point. Doch trotz aller Erfolge bleibt der ganz große Sprung aus. Im NFL-Draft wird sein Name nicht aufgerufen. Für viele ein Karriereende, für Christiansen nur ein neuer Anfang.
Als Undrafted Free Agent findet er einen Platz bei den Los Angeles Chargers. Dort beginnt der harte Alltag im Practice Squad: ständiges Zittern um den Job, wenig Chancen auf Spielzeit, mehrfach entlassen und zurückgeholt. In zwei Jahren kommt Christiansen auf gerade einmal sieben Einsätze und zwei Tackles – Statistiken, die kaum für Schlagzeilen sorgen. Doch wer ihn beobachtet, sieht einen Spieler, der nie aufgibt. Jeder Tag im Kader ist für ihn ein Kampf, jede Wiederverpflichtung ein kleiner Sieg.
Station | Jahre | Spiele | Solo-Tackles | Super Bowls |
---|---|---|---|---|
Los Angeles Chargers | 2 | 7 | 2 | – |
Kansas City Chiefs | seit 2022 | 12 | 3 | 2 |
Die Zahlen zeigen: Lange Zeit stand Christiansen im Schatten. Doch genau diese Erfahrungen machen ihn heute zu dem Spieler, auf den sich ein Champion-Team verlassen kann.
Der Durchbruch bei den Chiefs – und zwei Super Bowl-Titel
Nach zwei Jahren bei den Chargers wechselt Christiansen zu den Kansas City Chiefs. Hier beginnt seine zweite NFL-Karriere – mit neuen Chancen, aber auch neuem Druck. Er startet wieder im Practice Squad, doch diesmal geht es schneller nach oben. Schon kurz nach seiner Verpflichtung steht er im Kader, kommt zu seinen ersten Einsätzen. Die Chiefs erkennen schnell seinen Wert in den Special Teams. Hier zählt nicht der große Name, sondern Einsatz, Wille und Zuverlässigkeit.
Der Lohn folgt auf dem Fuß: Christiansen wird Teil des Teams, das den Super Bowl gewinnt. Nicht als Star, sondern als einer, der im Hintergrund arbeitet. Doch im Football sind es oft die Unsichtbaren, die den Unterschied machen. Blocken, tackeln, Lücken schließen – das ist sein Job. Bei den Chiefs bleibt Christiansen dran, auch wenn er immer wieder zwischen Practice Squad und Kader pendelt. Im Jahr darauf folgt der nächste Super Bowl-Triumph – und erneut ist Christiansen dabei.
Seine Rolle bleibt hart umkämpft. Jede Woche muss er sich neu beweisen. Konkurrenz gibt es genug, die Gefahr einer Entlassung schwebt immer mit. Doch Christiansen hat gelernt, mit diesem Druck umzugehen. Er bleibt bereit, wenn andere wackeln. Im Team schätzt man seine Professionalität und seinen Willen, immer das Beste für die Gruppe zu geben.
Steckbrief Cole Christiansen | |
---|---|
Geburtsjahr | 1997 |
Größe | 1,85 m |
Gewicht | 104 kg |
College | Army Black Knights |
Super Bowl-Siege | 2 (Chiefs) |
Diese Stationen zeigen, wie Christiansen aus Rückschlägen Motivation zieht – und wie aus einem Außenseiter ein Champion wird.
Die Chance wächst – und Christiansens Blick nach vorn
Nach zwei Super Bowl-Ringen und Jahren als „unsichtbarer Held“ im Team steht Christiansen vor einer neuen Herausforderung. Mit frischem Vertrag und gesundem Körper kämpft er um mehr Spielzeit. Seine Rolle als Spezialist in den Special Teams ist gesetzt – doch jetzt will er auch in der Linebacker-Rotation angreifen. Die Coaches wissen, was sie an ihm haben: einen Arbeiter, der nie aufgibt, der jede Rolle annimmt und das Team immer an erste Stelle stellt.
Die Konkurrenz bleibt groß, doch Christiansen hat sich in der NFL eine Nische geschaffen. Seine Geschichte zeigt, dass es nicht immer die Stars sind, die ein Team prägen. Es sind oft die Unsichtbaren, die im Training alles geben, die in den Special Teams entscheidende Plays machen und im Hintergrund dafür sorgen, dass ein Team funktioniert. Mit seiner Erfahrung, seiner Ausbildung an der Militärakademie und dem Willen, sich nie zufrieden zu geben, ist Christiansen heute mehr als nur ein Platzfüller. Er ist ein Vorbild für junge Spieler, die wissen wollen, wie man aus kleinen Chancen große Erfolge macht.
Was bringt die Zukunft? Die Tür zu einer größeren Rolle steht offen. Ein dauerhafter Platz im aktiven Kader ist greifbar nah. Doch egal, wie viele Snaps er bekommt: Cole Christiansen hat längst bewiesen, dass er sich in der NFL behaupten kann. Sein Weg steht für all die Spieler, die nie aufgeben – und am Ende dafür belohnt werden.
Tournament Stage | Team | GP | Tckl | Solo | Sck |
---|---|---|---|---|---|
NFL 2024-2025 Preseason |
KC
|
3 | 10 | 4 | 1 |
NFL 2024-2025 Regular Season |
KC
|
2 | 2 | 2 | 0 |
Totals | 5 | 12 | 6 | 1 |
Datum | VS | Tckl | Solo | Sck |
---|---|---|---|---|
11 Aug. 2024 | JAX | 2 | 1 | 1 |
17 Aug. 2024 | DET | 5 | 0 | 0 |
23 Aug. 2024 | CHI | 3 | 3 | 0 |
8 Okt. 2024 | NO | 1 | 1 | 0 |
10 Nov. 2024 | DEN | 1 | 1 | 0 |
Datum | VS | Tckl | Solo | Sck |