Craig Young steht am Scheideweg seiner Karriere. Der Linebacker ist bei den Cincinnati Bengals angekommen und kämpft um einen Platz im NFL-Kader. Seine Geschichte ist alles andere als gewöhnlich: Nicht gedraftet, mehrfach entlassen, immer wieder zurückgekommen. Heute steht er vor der größten Chance seines Lebens – und alles spricht dafür, dass er sie nutzen will.
Young bringt genau das mit, was in der NFL zählt: Vielseitigkeit, Athletik und einen unbändigen Willen. Wer ihn heute beobachtet, sieht einen Spieler, der sich in jeder Trainingseinheit beweisen will. Die Konkurrenz im Linebacker-Room ist groß, die Verträge sind nicht garantiert. Und doch wirkt es, als könnte ausgerechnet Young sich durchsetzen. Wie ist er an diesen Punkt gekommen?
Diese Entschlossenheit kommt nicht von ungefähr. Wer seine Geschichte kennt, versteht: Craig Young musste sich alles hart erarbeiten. Sein Weg begann weit entfernt von NFL-Glamour – in Fort Wayne, Indiana.
Von Fort Wayne ins Football-Schaufenster
Craig Young wuchs in Fort Wayne auf und besuchte die Wayne High School. Dort fiel er früh auf – nicht nur wegen seiner Größe, sondern vor allem wegen seiner Vielseitigkeit. Schon als Jugendlicher spielte er auf beiden Seiten des Balls. In seinem Junior-Jahr sammelte er 29 Passfänge für 367 Yards und vier Touchdowns als Receiver. Gleichzeitig war er in der Defense zur Stelle: 27 Tackles, 1,5 Sacks, drei Interceptions.
Diese Zahlen erzählen die Geschichte eines Spielers, der überall helfen konnte. Coaches schätzten seine Athletik und seine Bereitschaft, jede Aufgabe zu übernehmen. Schon damals wurde klar: Young ist kein Spezialist – sondern ein Footballer, der sich jeder Herausforderung stellt.
Der nächste Schritt war unvermeidlich. Mit seiner Leistung weckte er das Interesse großer Colleges. Doch was in Fort Wayne begann, wurde auf dem College-Campus erst richtig auf die Probe gestellt.
College: Suchen, Wechseln, Wachsen
Young entschied sich für die Ohio State University. Dort wurde er Teil eines der besten Football-Programme des Landes. Die Konkurrenz war riesig, die Spielanteile begrenzt. In drei Jahren kam er auf 26 Einsätze, sammelte 23 Tackles, zwei Interceptions und erzielte sogar einen Touchdown. Doch der ganz große Durchbruch blieb aus.
Für viele wäre das ein Grund gewesen, sich mit der Rolle als Ergänzungsspieler abzufinden. Nicht für Young. Er suchte nach einer neuen Herausforderung – und fand sie an der University of Kansas. Der Wechsel zahlte sich aus: In Kansas wurde Young zum Leistungsträger. Er übernahm Verantwortung, spielte in 26 Partien und glänzte mit 101 Tackles, 10,5 Tackles für Raumverlust, sechs Sacks, zwei Interceptions und einem erzwungenen Fumble.
College | Spiele | Tackles | Sacks | Interceptions | Forcierte Fumbles |
---|---|---|---|---|---|
Ohio State | 26 | 23 | 0 | 2 | 0 |
Kansas | 26 | 101 | 6 | 2 | 1 |
Gesamt | 52 | 124 | 6 | 4 | 1 |
Die Zahlen zeigen: Der Wechsel nach Kansas war der Wendepunkt. Young wurde zum Fixpunkt der Defense, zeigte seine Vielseitigkeit als Blitzer, in der Coverage und gegen den Lauf. Genau diese Vielseitigkeit macht ihn heute für NFL-Teams interessant. Doch der Sprung ins Profigeschäft war härter als gedacht.
Der schwere NFL-Start: Immer wieder von vorn
Der Weg in die NFL ist steinig – erst recht für Spieler, die nicht gedraftet werden. Young musste diesen Weg gehen. Direkt nach dem College bekam er die Chance bei den Indianapolis Colts. Doch der Traum hielt nicht lange: Nach wenigen Monaten war Schluss, der Linebacker wurde entlassen. Für viele ein Schock, für Young nur ein weiterer Test.
Er hakte nicht ab, sondern suchte den nächsten Anlauf. Die Pittsburgh Steelers holten ihn in ihren Practice Squad. Auch dort war der Aufenthalt nur von kurzer Dauer. Wieder musste Young gehen. Doch jedes Mal nutzte er die Zeit, um sich weiterzuentwickeln, neue Systeme kennenzulernen und sich auf den nächsten Schritt vorzubereiten.
Sein Durchhaltewillen zahlte sich schließlich aus. Die Cincinnati Bengals wurden auf ihn aufmerksam und holten ihn in den Practice Squad. Dort überzeugte er mit Athletik, Lernbereitschaft und Einsatz. Am Ende der Saison bekam er einen neuen Vertrag – und damit die Chance, sich in der NFL wirklich zu beweisen.
Die große Chance: Cincinnati und der Kampf um das NFL-Ticket
Heute ist Young Teil des Linebacker-Kaders der Bengals. Er steht vor der vielleicht größten Herausforderung seiner Karriere: Die Konkurrenz ist stark, jeder Fehler kann das Aus bedeuten. Sein Vertrag ist nicht garantiert – das Risiko ist hoch, aber die Chance ebenso.
Mit 6 Fuß 3 Zoll und 225 Pfund bringt er die physischen Voraussetzungen für die NFL mit. Noch wichtiger ist aber, dass er gesund ist und in jedem Training alles gibt. Die Coaches schätzen seine Einstellung und seine Fähigkeit, mehrere Rollen zu übernehmen – ob als klassischer Linebacker, in den Special Teams oder in der Passverteidigung.
Was Young auszeichnet, ist nicht nur seine Vielseitigkeit auf dem Feld. Es ist auch seine Bodenständigkeit. Er hat nie vergessen, wo er herkommt. Die Wurzeln in Fort Wayne sind für ihn genauso wichtig wie jeder Tackle auf dem Feld. Familie, Heimat und der Traum von der NFL – das treibt ihn an.
Steckbrief | |
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Geburtsort | Fort Wayne, Indiana |
Größe/Gewicht | 1,91 m / 102 kg |
Position | Linebacker |
College-Stationen | Ohio State, Kansas |
NFL-Teams | Colts, Steelers, Bengals |
Vertrag | Einjahresvertrag, nicht garantiert |
Der Steckbrief zeigt: Young hat schon viele Stationen hinter sich. Doch überall hinterließ er den Eindruck eines Spielers, der nicht aufgibt und sich jeder Aufgabe stellt.
Was bringt die Zukunft?
Craig Young steht für eine Geschichte, wie sie im amerikanischen Football selten geworden ist. Kein Star aus dem College, kein Erstrundenpick – sondern einer, der sich alles selbst verdienen musste. Sein Weg war geprägt von Enttäuschungen, aber auch von Chancen. Heute ist er so nah am NFL-Traum wie nie zuvor.
Ob er den Sprung in den endgültigen Kader der Bengals schafft, ist offen. Doch eines ist klar: Mit seiner Entwicklung, seiner Lernbereitschaft und seinem Willen hat Young sich Respekt verdient. Coaches und Mitspieler wissen, was sie an ihm haben. Und die Fans lieben solche Geschichten – von Spielern, die sich nicht aufgeben, auch wenn es schwer wird.
Craig Young ist mehr als nur ein Name im Kader. Er ist ein Beispiel dafür, dass sich Beharrlichkeit und Vielseitigkeit auszahlen können. Wer ihn heute im Bengals-Trikot sieht, sieht einen Footballer, der alles für seinen Traum gibt. Die kommende Saison wird zeigen, wie weit dieser Traum tragen kann.
Tournament Stage | Team | GP | Tckl | Solo | Sck |
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NFL 2024-2025 Preseason |
IND
|
3 | 8 | 5 | 0 |
Totals | 3 | 8 | 5 | 0 |
Datum | VS | Tckl | Solo | Sck |
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11 Aug. 2024 | DEN | 5 | 4 | 0 |
18 Aug. 2024 | ARI | 2 | 0 | 0 |
23 Aug. 2024 | CIN | 1 | 1 | 0 |
Datum | VS | Tckl | Solo | Sck |