Derrick McLendon II steht bei den Miami Dolphins am Scheideweg seiner Karriere. Als Linebacker kämpft er um einen Platz im aktiven Kader – nicht als hochgehandelter Draft-Pick, sondern als Spieler, der sich jede Chance hart erarbeiten musste. Mit seinem kräftigen Körperbau und seiner kompromisslosen Spielweise bringt McLendon alles mit, was NFL-Coaches suchen. Doch seine Geschichte ist mehr als die eines typischen Rookies: Es ist der Weg eines Underdogs, der sich trotz aller Rückschläge nicht unterkriegen lässt.
Wer McLendon heute beobachtet, sieht einen Spieler, der jede Minute auf dem Feld nutzt. Mit 1,93 Metern und rund 113 Kilo ist er ein klassischer Edge-Rusher, der seine Gegenspieler mit purer Physis und viel Energie beschäftigt. Doch hinter seinem aktuellen Stand steckt ein langer Weg – geprägt von Enttäuschungen, Mut und dem ständigen Kampf um Anerkennung.
Wie kommt ein Spieler, der im Draft übergangen wurde, an den Punkt, an dem er heute steht? Die Antwort liegt in einer Karriere voller Wendungen und einer Einstellung, die im Profisport selten geworden ist: Niemals aufgeben, immer weiterarbeiten, egal wie steinig der Weg ist.
Vom langen Anlauf zum NFL-Kader: Der Weg eines Kämpfers
McLendons Geschichte beginnt in Decatur, Georgia. Schon auf der South Gwinnett High School fällt er als vielseitiger Verteidiger auf, doch der Sprung aufs College bringt neue Herausforderungen. An der Florida State University spielt er vier Jahre, kommt in fast 40 Partien zum Einsatz und liefert solide Zahlen – 61 Tackles, 7 Sacks, ein erzwungener Fumble. Keine Statistiken, die Scouts ausflippen lassen, aber genug, um sich im Team Respekt zu verschaffen.
Doch McLendon spürt, dass er mehr kann. Die Entscheidung, nach Colorado zu wechseln, ist ein bewusster Schritt. Er sucht Spielzeit, Sichtbarkeit und will beweisen, dass er mehr ist als ein Rollenspieler. Bei den Buffaloes wird er zum Playmaker, holt sich in einer Saison gleich vier Fumble Recoveries und zeigt, dass er das Spiel lesen kann. Trotzdem bleibt der große Durchbruch aus: Im NFL Draft findet sein Name keinen Abnehmer.
Für viele wäre das das Ende des Traums. Doch McLendon denkt nicht ans Aufgeben. Er hält an seiner Vision fest, Profi zu werden – koste es, was es wolle.
Die NFL-Herausforderung: Zwischen Enttäuschung und neuer Hoffnung
Nach dem College folgt der nächste Härtetest. McLendon unterschreibt als Undrafted Free Agent bei den Carolina Panthers. Für einen Spieler, der nicht ausgewählt wurde, ist das mehr als nur ein Rettungsanker – es ist die nächste Bewährungsprobe. Im Trainingsbetrieb gibt er alles, doch der Kader ist voll, die Konkurrenz groß. Noch vor dem Saisonstart muss er gehen. Eine Entlassung, wie sie in der NFL jeden Sommer Dutzende junge Talente trifft. Doch McLendon lässt sich nicht entmutigen.
Wenig später folgt der Anruf aus Miami. Die Dolphins holen ihn in ihren Practice Squad – eine neue Chance, ein neuer Anfang. Hier zählt jeden Tag nur die Leistung. McLendon arbeitet weiter, nimmt jede Einheit ernst, steigert sich und bleibt geduldig. Das zahlt sich aus: Mit einem Reserve/Future-Vertrag sichern sich die Dolphins seine Dienste für die kommende Saison.
Was macht ihn für die Coaches interessant? Es ist das Gesamtpaket: Die Größe, das Gewicht, die Athletik – aber auch die Fähigkeit, sich in neue Systeme einzufügen und im Special Team genauso zu glänzen wie als Pass-Rusher. McLendon bringt alles mit, was ein moderner Hybrid-Linebacker braucht, auch wenn er noch an den Feinheiten feilt. Seine College-Zeit hat ihn auf die Härte der Liga vorbereitet, sein Weg über den Practice Squad zeigt, dass er bereit ist, für jeden Zentimeter zu kämpfen.
Zahlen, Fakten, Persönlichkeit: Was McLendon ausmacht
McLendon ist kein Lautsprecher, sondern ein Arbeiter. Wer ihn beobachtet, sieht einen Spieler, der selten im Mittelpunkt steht, aber immer alles gibt. Seine Statistiken aus dem College zeigen, was ihn auszeichnet: Vielseitigkeit, Einsatz, Spielintelligenz.
College | Spiele | Tackles (solo) | Sacks | Erzw. Fumbles | Fumble Recoveries |
---|---|---|---|---|---|
Florida State | 38 | 61 | 7,0 | 1 | 1 |
Colorado | 12 | 14 | 1,5 | 1 | 4 |
Die Zahlen zeigen: McLendon ist kein Star, aber einer, der in verschiedenen Rollen bestehen kann. Seine vier Fumble Recoveries in nur einer Saison in Colorado sprechen für seinen Instinkt und seine Reaktionsschnelligkeit. 61 Tackles und sieben Sacks bei Florida State beweisen, dass er auch im Pass Rush seine Momente hat. Für einen NFL-Coach sind das Werte, mit denen man arbeiten kann.
Auch seine physischen Voraussetzungen passen ins Bild: 1,93 Meter, 113 Kilogramm – damit bewegt sich McLendon im Bereich eines Prototypen auf seiner Position. Seine Athletik hilft ihm, in verschiedenen Formationen eingesetzt zu werden. Gerade in Special Teams, wo Vielseitigkeit gefragt ist, kann er sich unentbehrlich machen.
Finanziell bewegt sich McLendon noch am Anfang seiner NFL-Karriere. Ein Einjahresvertrag über rund 840.000 Dollar ist für NFL-Verhältnisse ein Minimalgehalt – aber für einen Spieler, der um seinen Platz kämpft, ist es die Eintrittskarte ins Profigeschäft. Jeder Tag im Team, jeder Snap zählt. Mit dieser Motivation geht McLendon in jede Einheit.
Sein Antrieb kommt aus der Heimat. Aufgewachsen in Decatur, Georgia, hat er schon früh gelernt, sich durchzusetzen. Seine Familie steht hinter ihm, und das Gefühl, sich immer wieder beweisen zu müssen, hat ihn geprägt. Vorbilder hat er viele – aber am meisten zählt für ihn, seinen eigenen Weg zu gehen und allen zu zeigen, dass auch Underdogs es schaffen können.
Die nächste Etappe: Kann McLendon den Durchbruch schaffen?
McLendons Geschichte ist noch nicht zu Ende. Bei den Dolphins ist die Konkurrenz groß, die Anforderungen hoch. Doch genau das ist seine Chance. Wer es von der High School in Georgia über zwei Colleges bis in den NFL-Kader schafft, der weiß, wie man sich durchbeißt. McLendon muss sich weiter steigern, im Training überzeugen und jede Möglichkeit nutzen, sich zu zeigen – ob als Linebacker, Edge-Rusher oder im Special Team.
Was braucht es für den letzten Schritt? In erster Linie Geduld und der unbedingte Wille, sich jeden Tag zu verbessern. Die Coaches achten auf Details: Wer bleibt diszipliniert? Wer lernt aus Fehlern? Wer bringt Energie ins Team, auch wenn die Kameras aus sind? McLendon weiß, dass er sich nichts schenken lassen kann – und genau das macht ihn gefährlich für die Konkurrenz.
Die Geschichte von Derrick McLendon II ist ein Beispiel für den langen Weg, den viele NFL-Spieler gehen müssen. Nicht jeder wird im Draft gefeiert oder bekommt sofort einen Stammplatz. Für McLendon zählt nur eines: Immer weitermachen, nie zufrieden sein, und am Ende vielleicht doch das große Ziel erreichen – ein fester Platz im NFL-Kader. Wer ihm zuschaut, merkt schnell: Dieser Spieler gibt nie auf. Und genau das macht ihn zu einem Hoffnungsträger für alle, die an ihren Traum glauben.
Tournament Stage | Team | GP | Tckl | Solo | Sck |
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NFL 2024-2025 Preseason |
CAR
|
3 | 4 | 2 | 1 |
Totals | 3 | 4 | 2 | 1 |
Datum | VS | Tckl | Solo | Sck |
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9 Aug. 2024 | NE | 1 | 1 | 1 |
18 Aug. 2024 | NYJ | 2 | 0 | 0 |
24 Aug. 2024 | BUF | 1 | 1 | 0 |
Datum | VS | Tckl | Solo | Sck |