Ian Wheeler ist Running Back bei den Chicago Bears. In seiner zweiten NFL-Saison steht er vor einer neuen Chance, nachdem er sich nach einer schweren Knieverletzung zurückgemeldet hat. Wheeler ist kein Name, der in den Draft-Analysen der Experten auftauchte. Er gehörte nicht zu den College-Stars, die mit Vorschusslorbeeren in die Liga kamen. Sein Weg in die NFL verlief abseits der großen Scheinwerfer – und genau das macht seine Geschichte so besonders.
Wheeler bringt alles mit, was ein klassischer Spätstarter braucht: Geduld, Ehrgeiz und eine enorme Mentalität. Nach einer beeindruckenden Preseason mit zwei Touchdowns stand er kurz vor dem Sprung in den aktiven Kader, ehe eine Verletzung alle Hoffnungen jäh stoppte. Heute ist er wieder fit und kämpft um seinen Platz im Backfield der Bears. Wheelers Geschichte ist die eines Spielers, der sich nie mit Ausreden zufrieden gibt – und jetzt mehr denn je beweisen will, dass er in die NFL gehört.
Doch wie kam Wheeler überhaupt an diesen Punkt? Der Grundstein für seine Reise wurde schon früh gelegt, weit entfernt vom Rampenlicht der NFL.
Vom Walk-On aus Houston zum NFL-Vertrag
Geboren und aufgewachsen in Houston, Texas, war Ian Wheeler schon in der High School kein typischer Überflieger. An der St. Thomas Catholic High School sammelte er zwar starke Statistiken – über 1.500 Rushing-Yards, 20 Touchdowns sowie fast 550 Receiving-Yards und weitere Scores – doch das nationale Interesse blieb aus. Stipendienangebote von großen Colleges? Fehlanzeige. Wheeler entschied sich für Howard University, eine der bekanntesten HBCUs, aber er musste sich auch dort alles selbst erarbeiten. Als Walk-On, also ohne Stipendium, blieb ihm nur die härteste Tour: Bankdrücken, Sonderschichten, Trainingstage, an denen andere längst aufgegeben hätten.
In vier Jahren bei den Howard Bison zeigte Wheeler, dass er mehr kann als nur Lücken finden. Er brachte es auf über 1.100 Rushing-Yards, 14 Touchdowns und zusätzlich mehr als 1.300 Yards als Kickoff-Returner – inklusive drei Return-Touchdowns. Seine Vielseitigkeit half dem Team, sein Einsatz wurde mit akademischen Auszeichnungen belohnt: GPA von 3,57, MEAC Commissioner's All-Academic Team. Trotzdem blieb der große Traum zunächst unerfüllt. Der NFL Draft zog an ihm vorbei. Kein Team rief seinen Namen auf.
Doch Wheeler gab nicht auf. Kurz nach dem Draft bekamen die Chicago Bears Wind von seinem Speed und seinem Willen. Sie luden ihn ein, gaben ihm einen Vertrag – und damit eine echte Chance. Für viele Undrafted Free Agents ist das nur ein kurzes Abenteuer. Für Wheeler wurde es zum Sprungbrett.
Nach Jahren des Durchbeißens war Wheeler endlich da, wo er immer hinwollte. Doch die NFL ist kein Ort für Märchen – sie stellt jeden auf die Probe. Wheelers erste große Bewährungsprobe sollte nicht lange auf sich warten lassen.
Durchbruch und Rückschlag: Wheelers NFL-Start
In seiner ersten Preseason bei den Bears nutzte Wheeler jede Gelegenheit. Gegen die Buffalo Bills gelang ihm, was sich jeder Rookie erträumt: Zwei Touchdowns, dazu 43 Rushing-Yards und ein Auftritt, der Coaches und Mitspieler aufhorchen ließ. Plötzlich war der Underdog aus Houston Gesprächsthema. Seine Vielseitigkeit als Running Back und Returner, seine Aggressivität – all das passte in das Profil, das die Bears suchten.
Doch die NFL ist gnadenlos. Kurz nach seinem Durchbruch kam der Rückschlag. Eine schwere Knieverletzung bedeutete das Saison-Aus, noch bevor Wheeler ein reguläres NFL-Spiel bestreiten konnte. Für viele wäre das der Anfang vom Ende gewesen. Doch Wheeler kennt diese Situationen. Schon am College musste er sich immer wieder beweisen, immer wieder zurückkommen. Die Verletzung brachte ihn nicht zum Aufgeben – im Gegenteil. Sie wurde zum nächsten Ansporn.
Während die Bears durch die Saison gingen, arbeitete Wheeler im Hintergrund. Reha, Einzeltraining, stundenlange Videoanalysen. Er wusste: In der NFL gibt es keine Garantien. Wer einmal aus dem Fokus verschwindet, muss doppelt so viel investieren, um eine zweite Chance zu bekommen.
Nach erfolgreicher Reha meldete sich Wheeler einsatzbereit zurück. Doch der Konkurrenzkampf im Backfield ist hart. Jetzt entscheidet sich, ob aus seinem Traum eine dauerhafte NFL-Karriere wird.
Neue Chance im Running Back Room der Bears
Nach seiner Rückkehr steht Wheeler wieder auf dem Trainingsfeld. Der Vertrag läuft noch zwei Jahre, das Gehalt ist solide – für einen Undrafted-Running-Back sogar mehr als das übliche Minimum. Doch Geld bedeutet in der NFL wenig, wenn es um den Kaderplatz geht. Die Konkurrenz im Bears-Backfield ist groß: Erfahrene Spieler, junge Draftpicks, Spezialisten für bestimmte Situationen – alle kämpfen um wenige Spots.
Wheeler bringt Eigenschaften mit, die ihn für die Coaches interessant machen. Er kann nicht nur laufen, sondern ist als Returner vielseitig einsetzbar. Seine College-Statistiken zeigen, dass er auch unter Druck abliefern kann. Vor allem aber überzeugt er durch seinen Willen. Wer als Walk-On in einer kleinen College-Liga startet und es in die NFL schafft, weiß, wie man mit Rückschlägen umgeht. Im Special Team kann Wheeler sofort helfen, als dritter oder vierter Running Back bringt er Explosivität für kurze Einsätze.
Die Bears setzen auf Spieler, die bereit sind, für jede Minute auf dem Feld zu kämpfen. Wheeler passt in dieses Profil. Seine Geschichte ist in der Kabine bekannt – jüngere Spieler sehen in ihm ein Beispiel dafür, wie man sich Chancen erarbeitet. Für das Trainerteam ist er ein Spieler, der keine Extra-Motivation braucht. Das macht ihn wertvoll, auch wenn die Statistiken noch nicht NFL-reif sind.
Was kann man von Wheeler erwarten? Die Rolle als Backfield-Rotation und Return-Spezialist ist realistisch. Sollte er die Preseason erneut nutzen, sind auch Einsätze als Change-of-Pace-Back möglich. Die Bears brauchen Tiefe auf Running Back – und genau das will Wheeler liefern.
Sein Weg ist noch nicht zu Ende. Doch schon jetzt zeigt seine Karriere, dass Durchhaltewillen und Hartnäckigkeit in der NFL belohnt werden können. Für die Bears und ihre Fans ist Wheeler ein Hoffnungsträger, der die Underdog-Mentalität des Teams verkörpert.
Ian Wheeler im Porträt: Zahlen, Fakten, Persönlichkeit
Position | Running Back |
---|---|
Größe | 180 cm (5'11") |
Gewicht | 93 kg (205 lbs) |
Geburtsort | Houston, Texas |
High School | St. Thomas Catholic (Houston) |
College | Howard University |
College-Stats | 1.154 Rushing-Yards, 14 TD; 1.322 Kickoff-Return-Yards, 3 Return-TD |
NFL Preseason 2024 | 43 Rushing-Yards, 2 Touchdowns gegen Buffalo |
Vertrag | 3 Jahre, 2,84 Mio. Dollar (2024–2026) |
Akademisches | GPA 3,57, MEAC All-Academic Team |
Die Zahlen zeigen, was Wheeler auf dem Papier kann – aber die Story dahinter ist noch spannender. Als Kind aus Houston, das nie aufgab, hat er sich seinen Platz in der NFL selbst erkämpft. Seine Familie und sein Umfeld haben ihn geprägt. Werte wie Disziplin, Bescheidenheit und der Glaube an den eigenen Weg sind Teil seines Charakters. In der Kabine gilt er als ruhiger Arbeiter, der lieber Taten sprechen lässt als große Töne zu spucken.
Wheeler steht für eine andere Art von NFL-Karriere: Keine Blitzlichter, keine College-Hype-Videos, sondern ehrliche Arbeit und der Wille, immer wieder aufzustehen. Sein Weg ist ein Beispiel für alle, die in der NFL nicht zu den Top-Picks gehören. Für die Bears ist Wheeler genau der Spielertyp, der eine Mannschaft besser macht – nicht immer sichtbar, aber umso wichtiger, wenn es darauf ankommt.
Ausblick: Wheelers zweite Chance – und was jetzt zählt
Ian Wheeler hat es in die NFL geschafft, ohne jemals aufzugeben. Nach seiner Verletzung ist er wieder bereit, sich neu zu beweisen. Der Konkurrenzkampf bleibt hart, die Chancen auf große Spielanteile sind nicht garantiert. Doch genau das ist die Story von Ian Wheeler: Immer dann, wenn niemand mehr mit ihm rechnet, kommt seine nächste Chance. Jetzt liegt es an ihm, sie zu nutzen.
Für die Chicago Bears bietet Wheeler Tiefe, Vielseitigkeit und den Spirit eines echten Underdogs. Seine Geschichte zeigt, dass in der NFL nicht nur Talent, sondern auch Charakter und Einsatz zählen. Wer ihn spielen sieht, erkennt sofort: Hier kämpft einer, der nie einen leichten Weg hatte – und genau deshalb jede Minute auf dem Feld zu schätzen weiß.
Fans dürfen gespannt sein, wie Wheelers Story weitergeht. In einer Liga, in der jede Saison neue Helden schreibt, könnte Ian Wheeler das nächste Beispiel dafür werden, dass sich harte Arbeit und Geduld am Ende auszahlen. Seine Reise ist noch lange nicht vorbei – und vielleicht hat der Spätstarter aus Houston gerade erst begonnen, sein ganzes Potenzial zu zeigen.
Tournament Stage | Team | GP | Yds | Att | Yds/Att | TD | LRush |
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NFL 2024-2025 Preseason |
CHI
|
3 | 52 | 12 | 4.3 | 2 | 21 |
Totals | 3 | 52 | 12 | 4.3 | 2 | 21 |
Tournament Stage | Team | GP | Tgts | Rec | Yds | Lng | TD |
---|---|---|---|---|---|---|---|
NFL 2024-2025 Preseason |
CHI
|
3 | 2 | 2 | 14 | 9 | 0 |
Totals | 3 | 2 | 2 | 14 | 9 | 0 |
Datum | VS | Yds | Att | TD | Lng |
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10 Aug. 2024 | BUF | 43 | 5 | 2 | 21 |
17 Aug. 2024 | CIN | 4 | 2 | 0 | 4 |
23 Aug. 2024 | KC | 5 | 5 | 0 | 6 |
Datum | VS | Yds | Att | TD | Lng |
Datum | VS | Tgts | Rec | Yds | Lng | TD |
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17 Aug. 2024 | CIN | 2 | 2 | 14 | 9 | 0 |
Datum | VS | Tgts | Rec | Yds | Lng | TD |