Jason Bean steht bei den Indianapolis Colts unter Vertrag und sucht seinen Platz im NFL-Kader. Er ist Quarterback, manchmal auch Wide Receiver, und längst nicht der klassische Rookie, der vom College direkt ins Rampenlicht der Liga marschiert. Bean ist ein Spätstarter, der sich mit Flexibilität, Tempo und Hartnäckigkeit in die Notizbücher der Coaches gespielt hat. Bei den Colts ist er mehr als nur eine Notlösung – sondern ein Spieler, der die Vielseitigkeit zur Waffe macht. Doch der Weg hierher war alles andere als vorgezeichnet.
Bean ist kein Name, der in den ersten Runden eines Drafts fällt. Er hat keine glanzvollen Rekorde in einer Power-5-Offense aufgestellt, keine Heisman-Kampagne hinter sich. Doch was ihn auszeichnet, ist der unbedingte Wille, sich jeder Herausforderung zu stellen – selbst wenn der Weg über Umwege und Rückschläge führt. In seiner zweiten NFL-Saison ist Bean längst mehr als ein Trainingscamp-Body. Die Colts geben ihm eine echte Chance, weil sie wissen: Dieser Spieler kann mehr als eine Rolle ausfüllen. Und genau das könnte 2025 zum Schlüssel für seinen Durchbruch werden.
Doch diese Entwicklung kommt nicht von ungefähr. Wer Jason Beans Karriere verfolgt, sieht: Vielseitigkeit ist für ihn keine Notlösung, sondern ein Lebensmotto. Der Grundstein wurde schon früh gelegt – weit weg von der NFL, im Herzen von Texas.
Der späte Durchbruch – Beans NFL-Einstieg als Kraftakt
Bean ist in Mansfield, Texas aufgewachsen – einer typischen Football-Hochburg, in der Talent allein selten ausreicht. Schon in der High School war er ein Spieler, der immer wieder neue Wege gehen musste. Bei Lake Ridge war er Quarterback, aber eben keiner, dem die Scouts hinterherliefen. Die großen Angebote blieben aus. Stattdessen ging es für Bean an die University of North Texas. Dort wartete er auf seine Chance – und musste Geduld beweisen.
In seinen ersten beiden Jahren blieb Bean meist Ersatz, bekam nur wenige Snaps. Doch als sich die Tür öffnete, griff er zu: Mit jeder Saison steigerte er seine Zahlen, brachte Tempo ins Spiel, warf Touchdowns und zeigte, dass er auch zu Fuß gefährlich sein kann. Trotzdem reichte es nicht für den großen Durchbruch. Erst der Wechsel nach Kansas brachte die Wende.
Bei den Jayhawks wurde Bean zum Starter, dann zum Spielmacher, manchmal auch zum Lückenbüßer, wenn andere ausfielen. Er warf Bälle, lief Touchdowns, wechselte immer wieder zwischen den Rollen. Seine College-Statistik liest sich wie die eines echten Allrounders: Fast 6.000 Passing Yards, über 1.300 Rushing Yards, 69 Touchdowns insgesamt. Der Lohn: Der MVP-Titel beim Guaranteed Rate Bowl. Doch die NFL blieb skeptisch.
Die Skepsis der NFL-Teams war deutlich zu spüren: Bean wurde nicht gedraftet. Für viele Spieler das Ende aller Träume – für Bean nur der nächste Umweg. Die Colts gaben ihm einen Platz im Kader, erst als Undrafted Free Agent, dann im Practice Squad. Doch auch hier musste Bean wieder kämpfen. Verletzungen, Entlassung, Rückkehr – der Rhythmus eines Spielers, der sich nie sicher sein kann, morgen noch dabei zu sein.
Und doch: Nach seiner ersten Saison unterschrieb Bean einen neuen Vertrag. Die Colts glauben weiter an ihn – weil sie wissen, was sie an ihm haben. Doch der Weg zu diesem Vertrauen war lang. Der Grund dafür liegt in Beans Vergangenheit.
Vier Jahre Anlauf – Von Texas über Kansas zur NFL-Chance
Beans Geschichte beginnt in Mansfield – einer Stadt, in der Football zum Alltag gehört. Hier lernte er, dass Talent nur der Anfang ist. In der High School spielte er Quarterback, war aber nie der Star, der in den Medien gefeiert wurde. Die großen Colleges klopften nicht an. Also wählte Bean den pragmatischen Weg: North Texas, ein Programm, das vor allem für Spieler gedacht ist, die sich erst beweisen müssen.
Bei den Mean Green lernte Bean das Warten. Seine ersten beiden Saisons waren geprägt von Geduld und harter Arbeit. Nur wenige Einsätze, kaum Chancen, sich zu zeigen. Doch als sich die Gelegenheit bot, nutzte er sie: Im dritten Jahr startete er, warf 14 Touchdowns bei nur fünf Interceptions – ein Beweis für seine Lernfähigkeit. Doch das reichte nicht für die NFL. Bean wechselte nach Kansas, um sich auf höherem Niveau zu beweisen.
Bei den Jayhawks musste er sich erneut durchbeißen. Erst war er nur Backup, dann Starter, dann wieder Backup. Doch jedes Mal, wenn das Team ihn brauchte, war Bean zur Stelle. Er warf Pässe, lief selbst, wechselte zwischen Quarterback und Receiver. Seine College-Statistiken sprechen eine klare Sprache:
Station | Spiele | Passversuche | Completions | Passing Yards | Passing TD | INT | Rushing Yards | Rushing TD |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
North Texas | 3 Jahre | 182 | 103 | 1.307 | 17 | 8 | 572 | 5 |
Kansas | 3 Jahre | 516 | 313 | 4.662 | 38 | 17 | 772 | 9 |
Fast 6.000 Yards durch die Luft, dazu über 1.300 Yards am Boden – Bean ist kein System-Quarterback, sondern ein Spieler, der das Spiel auf verschiedene Arten beeinflussen kann. Genau das machte ihn für NFL-Teams interessant. Doch bevor Bean in der NFL Fuß fassen konnte, wartete noch eine weitere Herausforderung.
Der Durchbruch? UFL-Pick, Verletzung und das Vertrauen der Colts
Bean war gerade erst in der NFL angekommen, da klopfte schon die nächste Liga an: Die Memphis Showboats aus der UFL wählten ihn als ersten Pick. Ein Zeichen dafür, wie begehrt Spieler mit seinem Profil sind – auch abseits der NFL. Doch Bean entschied sich, bei den Colts zu bleiben. Er wollte es in der besten Liga der Welt schaffen.
Doch der Start verlief holprig. Nach seiner Aufnahme in den Practice Squad musste Bean mit einer Fußverletzung pausieren. Für viele Spieler mit seinem Status ist so etwas das Karriereende. Doch Bean arbeitete sich zurück, kehrte aufs Trainingsfeld zurück – und bekam eine neue Chance. Die Colts verlängerten mit ihm, nahmen ihn erneut in den erweiterten Kader auf. Für Bean ist das ein Vertrauensbeweis – und ein Zeichen, dass seine Vielseitigkeit geschätzt wird.
Der Grund dafür liegt auf der Hand: Bean kann Quarterback spielen, aber auch als Receiver eingesetzt werden. Er ist mobil, kann laufen, blocken, improvisieren. Für NFL-Teams, die immer flexibler werden müssen, ist so ein Spieler Gold wert. Und genau das könnte Beans große Chance sein.
Doch was bedeutet diese Entwicklung für seine Rolle im Team? Die Colts setzen auf junge Quarterbacks, haben auf den Skill-Positionen viel Konkurrenz. Bean muss sich gegen Spezialisten durchsetzen – mit seinem Allrounder-Profil. Doch genau hier liegt seine Stärke: Er kann Lücken füllen, wenn andere ausfallen. Er kann als Gadget-Player eingesetzt werden, als Notfall-Quarterback oder als Receiver. Heute profitiert er von diesen Erfahrungen – und ist bereit, den nächsten Schritt zu gehen.
Gegenwart und Ausblick – Beans Rolle bei den Colts
In seiner zweiten Saison bei den Colts ist Bean mehr als eine Kader-Ergänzung. Er kämpft um einen Platz im Team, weiß aber auch um die Konkurrenz. Die Quarterback-Position ist bei den Colts traditionell hart umkämpft, dazu kommen junge Receiver und erfahrene Spezialisten. Doch Bean bringt etwas mit, das viele andere nicht bieten: die Fähigkeit, mehrere Rollen zu übernehmen.
Seine Zeit als Backup, Starter, Receiver – all das hat ihn geformt. Bean weiß, wie es ist, um seinen Platz zu kämpfen. Er kennt die Unsicherheit, die ständige Konkurrenz, das Gefühl, immer wieder von vorne anfangen zu müssen. Doch genau das macht ihn zu einem wertvollen Spieler. Er kann einspringen, wenn Not am Mann ist. Er kann das Playbook auf verschiedene Arten ausnutzen. Und er hat gelernt, mit Rückschlägen umzugehen.
Für die Colts könnte Bean genau der Spieler sein, der in kritischen Momenten den Unterschied macht. Er ist kein Star, kein Medienliebling – aber ein Profi, der immer bereit ist, wenn er gebraucht wird. Seine Vielseitigkeit ist kein Kompromiss, sondern eine Waffe. Und genau das könnte ihm 2025 den endgültigen Durchbruch bringen.
Beans Geschichte ist ein Beispiel dafür, wie ein Spieler mit Willen, Tempo und Flexibilität seinen Weg in der NFL finden kann. Er ist kein Typ für die Schlagzeilen – aber einer, der das Team besser macht. Der Weg war lang, voller Umwege und Rückschläge. Doch heute steht Bean vor seiner vielleicht größten Chance: Endlich mehr als nur ein Ersatz zu sein – sondern ein Spieler, der in der NFL Spuren hinterlässt.
Info-Box: Jason Bean im Überblick
Geburtsjahr | 1999 |
Geburtsort | Mansfield, Texas |
College | North Texas, Kansas |
Größe | 1,88 m |
Gewicht | 89 kg |
College-Stats | 414/698 Pässe, 5.969 Yards, 55 TD, 26 INT / 251 Läufe, 1.344 Yards, 14 TD |
Auszeichnung | MVP Guaranteed Rate Bowl |
NFL-Team | Indianapolis Colts |
Diese Zahlen zeigen: Bean hat sich seinen Platz verdient. Doch was ihn wirklich auszeichnet, ist mehr als nur Statistik. Es ist die Bereitschaft, immer wieder anzufangen, neue Wege zu gehen – und nie aufzugeben. Seine Geschichte ist noch lange nicht zu Ende. Für die Colts ist Bean vielleicht genau der Spieler, den sie in engen Momenten brauchen. Und für viele junge Spieler ist er das beste Beispiel: Manchmal führt der lange Weg doch ans Ziel.
Tournament Stage | Team | GP | Cmp | Att | Cmp/Att | Yds | Yds/Att | Td | Int | Sck | SckY |
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NFL 2024-2025 Preseason |
IND
|
3 | 15 | 19 | 78.9 | 197 | 10.4 | 1 | 1 | 2 | 16 |
Totals | 3 | 15 | 19 | 78.9 | 197 | 10.4 | 1 | 1 | 2 | 16 |
Tournament Stage | Team | GP | Yds | Att | Yds/Att | TD | LRush |
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NFL 2024-2025 Preseason |
IND
|
3 | 53 | 11 | 4.8 | 2 | 12 |
Totals | 3 | 53 | 11 | 4.8 | 2 | 12 |
Tournament Stage | Team | GP | Fmbl |
---|---|---|---|
NFL 2024-2025 Preseason |
IND
|
3 | 1 |
Totals | 3 | 1 |
Datum | VS | C/Att | Yds | Avg | TD | Int | Sacks |
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11 Aug. 2024 | DEN | 4/6 | 51 | 8.5 | 1 | 0 | 1-4 |
18 Aug. 2024 | ARI | 7/9 | 94 | 10.4 | 0 | 1 | 1-12 |
23 Aug. 2024 | CIN | 4/4 | 52 | 13.0 | 0 | 0 | 0-0 |
Datum | VS | C/Att | Yds | Avg | TD | Int | Sacks |
Datum | VS | Yds | Att | TD | Lng |
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11 Aug. 2024 | DEN | 24 | 4 | 0 | 11 |
18 Aug. 2024 | ARI | 14 | 4 | 1 | 12 |
23 Aug. 2024 | CIN | 15 | 3 | 1 | 7 |
Datum | VS | Yds | Att | TD | Lng |
Datum | VS | Fum |
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11 Aug. 2024 | DEN | 1 |
Datum | VS | Fum |