Jordan Murray steht bei den Chicago Bears und wartet auf seine Chance. Der 1,96 Meter große Tight End bringt alles mit, was ein NFL-Profi braucht: Größe, Athletik, Spielintelligenz. Und doch ist seine wichtigste Eigenschaft eine andere – er gibt nie auf. Nach Jahren voller Rückschläge, Entlassungen und Zwischenstopps bei verschiedenen Teams kämpft Murray weiter um seinen großen Traum: den ersten Einsatz in einem NFL-Spiel.
Mit einem Reserve/Future-Vertrag sicherte er sich zuletzt einen Platz im Kader der Bears. Im Training zeigt er sich fit, bleibt verletzungsfrei und nutzt jede Gelegenheit, um die Coaches zu überzeugen. Noch steht das Debüt aus, aber selten war Murray seinem Ziel so nah wie jetzt. Wer Jordan Murray verfolgt, erkennt schnell: Hier steht ein Spieler, der den langen Weg nicht scheut und dem das Warten auf seinen Moment nie zu lang wird.
Dieser Artikel beleuchtet den Weg eines Spielers, der nie im Rampenlicht stand, aber nie aus dem Fokus geriet – weil er immer wieder aufsteht. Eine Geschichte vom Underdog, der sich ins Rampenlicht kämpft.
Immer wieder zurückgeworfen – und doch nie aufgegeben
Jordan Murray ist kein Name, den man in den NFL-Toplisten findet. Kein Erstrundenpick, keine College-Legende, kein Medienliebling. Seine Karriere ist ein einziger Härtetest. Nach dem College blieb ihm der Sprung in den Draft verwehrt. Die NFL-Teams griffen zu anderen Spielern, Murray blieb außen vor. Für viele wäre das das Ende gewesen – nicht für ihn.
Statt aufzugeben, schloss er sich als Undrafted Free Agent den Houston Texans an. Die Hoffnung war groß, der Aufenthalt kurz. Nach wenigen Monaten folgte die Entlassung. Doch Murray machte weiter, wechselte zu den Indianapolis Colts, dann zu den Arizona Cardinals und schließlich zu den New York Giants. Immer wieder Practice Squad, immer wieder der Kampf um einen Platz im 53er-Kader. Kaum einer kennt die andere Seite des NFL-Traums so gut wie er: Das tägliche Training, die permanente Unsicherheit, die ständige Konkurrenz. Doch Murray bleibt dran. Seine Motivation: Der unbedingte Wille, es allen zu beweisen – vor allem sich selbst.
Seine ersten kleinen Erfolge feierte er in der Preseason, als er für die Colts drei Bälle für 62 Yards fing. Kein Touchdown, keine Schlagzeilen – aber endlich ein Ausrufezeichen. Die Coaches wurden aufmerksam, Murray verdiente sich weitere Chancen. Doch der Sprung zum festen Kader blieb aus. Für viele wäre das der Moment, in dem die Zweifel überwiegen. Für Murray beginnt da erst die nächste Trainingsrunde.
Der lange Anlauf – von Kansas City bis Chicago
Diese Hartnäckigkeit hat Wurzeln. Murrays Football-Geschichte beginnt in Kansas City, Missouri. An der Lee's Summit North High School war er nicht nur auf dem Footballfeld aktiv, sondern auch auf dem Basketballcourt. Schon damals zeigte er Vielseitigkeit: Tight End in der Offense, Defensive End in der Defense. Hier legte er die Grundlage für seine körperliche Robustheit und seinen Teamgeist.
Nach der High School zog es ihn an die Missouri State University. Dort entwickelte er sich zum Leistungsträger und wurde als Freshman in die All-American-Auswahl berufen – ein Fingerzeig auf sein Potenzial. Die letzten College-Jahre verbrachte er auf Hawaii, wo er seine Fähigkeiten weiter ausbaute und auf das nächste Level hob. Doch trotz starker Leistungen blieb ihm der Weg in die NFL zunächst verschlossen. Ohne Einladung zum Draft, ohne großes Aufsehen um seine Person, musste Murray andere Wege finden.
Was folgte, war eine Odyssee durch die NFL. Jedes Jahr ein neues Team, immer wieder neue Systeme, neue Coaches, neue Mitspieler. Die Stationen sprechen für sich:
Jahr | Team | Status |
---|---|---|
2023 | Houston Texans | Unterzeichnet, entlassen |
2023–24 | Indianapolis Colts | Practice Squad, Reserve/Future, entlassen |
2024 | Arizona Cardinals | Practice Squad, entlassen |
2024 | New York Giants | Practice Squad |
2025 | Chicago Bears | Reserve/Future |
Jede Zeile in dieser Tabelle steht für einen neuen Anlauf, für neue Hoffnung und für die Bereitschaft, immer wieder von vorn zu beginnen. Für einen Spieler wie Murray zählt nicht, wie oft er zurückgeworfen wird – sondern wie oft er wieder aufsteht. Heute profitiert er von diesen Erfahrungen: Kein Playbook ist ihm fremd, kein Konkurrenzkampf zu hart, keine Herausforderung zu groß.
Chicago als neue Chance – der Sprung ins Rampenlicht
Seit seinem Wechsel zu den Bears hat sich für Jordan Murray einiges verändert. Endlich bekommt er eine echte Perspektive, endlich ist das Ziel greifbar nah. Die Coaches loben seine Einstellung, seine Physis, seine Lernbereitschaft. Im Training überzeugt er mit sicheren Händen, kräftigen Blocks und einer Präsenz, die auffällt. Die Preseason-Leistungen haben seine Position gestärkt – jetzt geht es darum, im entscheidenden Moment abzuliefern.
Im Vergleich zu seinen früheren Stationen wirkt Murray gereifter, körperlich stärker und mental noch fokussierter. Die Jahre auf den Practice Squads haben ihn nicht gebrochen, sondern geformt. Er weiß, dass die Konkurrenz groß ist. Doch diesmal hat er das Gefühl, dass alles passt. Die Bears suchen nach Spielern, die hungrig sind, die sich für keinen Snap zu schade sind – Murray bringt genau das mit.
Für ihn ist klar: Es gibt nur noch eine Richtung – nach vorn. Der erste Einsatz im aktiven Kader ist das Ziel, das er mit aller Kraft verfolgt. Die Chance, endlich auf dem Feld zu stehen, ist so groß wie nie zuvor. Jetzt muss er sie nutzen.
Der große Traum – und der nächste Schritt
Jordan Murray ist gesund, topfit und bereit für den nächsten Schritt. Die Konkurrenz auf Tight End ist hart, die Coaches fordern alles. Aber Murray kennt diese Situationen. Er weiß, dass es im Football oft nur auf einen Moment ankommt – einen Catch, einen Block, einen Spielzug, der alles verändert.
Der letzte Cutdown steht bevor, die Kaderplätze sind hart umkämpft. Für Murray geht es um alles: Schafft er es in den 53er-Kader, rückt das NFL-Debüt in greifbare Nähe. Scheitert er, beginnt das Warten von vorn. Doch diesmal ist etwas anders: Murray spürt, dass er bereit ist. Die harte Schule der letzten Jahre hat ihn abgehärtet, seine Motivation ist ungebrochen.
Seine Familie, seine Wurzeln in Kansas City, die Erinnerungen an die ersten Football-Tage – all das gibt ihm Kraft. Für seine Geschwister ist er längst ein Vorbild, für seine Heimat ein Hoffnungsträger. Und für ihn selbst ist klar: Aufgeben kommt nicht infrage. Der Traum von der NFL lebt, und 2025 könnte das Jahr werden, in dem er endlich in Erfüllung geht.
Jordan Murray – Zahlen, Fakten, Persönlichkeit
- Position: Tight End
- Körpermaße: 1,96 m, 109 kg
- Geboren: Kansas City, Missouri
- High School: Lee's Summit North (Football & Basketball)
- College: Missouri State (All-American), University of Hawaii
- NFL-Teams: Texans, Colts, Cardinals, Giants, Bears
- Preseason-Stats: 3 Receptions, 62 Yards
- Familie: Ein Bruder, eine Schwester
- Vertragsstatus: Reserve/Future-Vertrag bei den Bears
Jordan Murray steht für alle, die den langen Weg gehen. Für alle, die nicht gleich aufgeben, wenn der Traum nicht sofort wahr wird. Seine Geschichte ist noch nicht zu Ende geschrieben – aber eines ist sicher: Er wird sie zu Ende gehen, Schritt für Schritt, Training für Training, bis sein Name auf dem Spielberichtsbogen steht. Die Bears setzen auf seinen Hunger und seine Hartnäckigkeit. Vielleicht ist 2025 tatsächlich das Jahr, in dem Jordan Murray vom Underdog zum NFL-Spieler wird.
Tournament Stage | Team | GP | Tgts | Rec | Yds | Lng | TD |
---|---|---|---|---|---|---|---|
NFL 2024-2025 Preseason |
IND
|
3 | 4 | 3 | 62 | 30 | 0 |
Totals | 3 | 4 | 3 | 62 | 30 | 0 |
Datum | VS | Tgts | Rec | Yds | Lng | TD |
---|---|---|---|---|---|---|
11 Aug. 2024 | DEN | 1 | 1 | 10 | 10 | 0 |
18 Aug. 2024 | ARI | 2 | 1 | 30 | 30 | 0 |
23 Aug. 2024 | CIN | 1 | 1 | 22 | 22 | 0 |
Datum | VS | Tgts | Rec | Yds | Lng | TD |