Millard Bradford

Millard Bradford ist aktuell Free Agent. Nach mehreren Stationen bei den New Orleans Saints wartet der vielseitige Defensive Back auf seine nächste NFL-Chance. Was ihn besonders macht? Seine Beharrlichkeit und der unermüdliche Wille, sich immer wieder zu beweisen. Für Bradford war der Weg in den Profifootball nie einfach, aber genau das formte seinen Charakter – und könnte ihm jetzt noch einmal die Tür zur Liga öffnen.

Seine Geschichte ist die eines Underdogs. Nicht gedraftet, mehrfach entlassen, immer wieder zurückgekämpft. Gerade weil ihm nie etwas geschenkt wurde, steht er heute an einem Punkt, an dem viele schon aufgegeben hätten. Wer ist Millard Bradford, und wie hat er es trotz aller Widerstände bis in den NFL-Kader geschafft?

Von Helotes in die Big 12 – Bradfords langer Anlauf

Der Grundstein für Bradfords Karriere wurde in Helotes, Texas gelegt. An der Sandra Day O'Connor High School fiel er als Defensive Back auf, weil er Spielintelligenz mit physischer Präsenz kombinierte. Doch für ein echtes Football-Stipendium reichte das zunächst nicht. Also entschied sich Bradford für ein Postgraduiertenjahr an der Fork Union Military Academy in Virginia. Ein Jahr mehr Training, mehr Konkurrenz, mehr Chancen – und ein klarer Beweis für seinen Ehrgeiz.

Mit dem Wechsel zu Texas Christian University (TCU) begann für Bradford die nächste Etappe. Hier zeigte er, dass er sich nicht mit einer Nebenrolle zufriedengibt. Schon als Freshman stand er in jedem Spiel auf dem Feld, sammelte Tackles und lernte, was es heißt, sich Woche für Woche zu beweisen. Von Saison zu Saison wurde er besser, steigerte seine Zahlen und entwickelte sich zum Stammspieler. Spätestens als er mit TCU das National Championship Game erreichte, war klar: Hier wächst ein vielseitiger Safety heran, der auch auf der großen Bühne bestehen kann.

Die Zahlen zeigen: Bradford entwickelte sich Jahr für Jahr weiter. Seine College-Statistik liest sich solide: 175 Tackles, 16,5 Tackles for Loss, 19 Pass Breakups, 4 Interceptions – dazu ein Sack, zwei Fumble Recoveries und zwei Forced Fumbles. Gerade seine Fähigkeit, sowohl im offenen Feld als auch in der Passverteidigung zu bestehen, machte ihn für Scouts interessant. Die Einladung zum NFL Scouting Combine war der Lohn für seine starken Leistungen. Doch der große Traum erfüllte sich nicht sofort.

Der Sprung ins Ungewisse – NFL-Kampf als Undrafted Free Agent

Nach seinem letzten College-Jahr blieb Bradford im Draft unberücksichtigt. Kein Team entschied sich für einen Pick, kein Medienrummel, keine sichere Zukunft. Doch genau hier zeigt sich, was Bradfords Weg ausmacht: Er unterschrieb als Undrafted Free Agent bei den New Orleans Saints und nahm den härtesten Konkurrenzkampf im Profifootball an.

Sein NFL-Start verlief wie bei vielen Undrafted Rookies: Trainings, Meetings, wenig Schlaf – und die ständige Unsicherheit, ob es reicht. Nach der ersten Entlassung landete Bradford im Practice Squad. Hier zählt jeder Tag, jeder Snap, jede kleine Steigerung. Immer wieder bekam er die Chance, sich im Training zu beweisen. Und tatsächlich: Im Laufe seiner ersten Saison wurde er in den aktiven Kader berufen. Für einen Spieler ohne Draft-Status ist das mehr als nur ein Achtungserfolg – es ist der Beweis, dass er auf diesem Niveau mithalten kann.

Doch die NFL ist ein Geschäft. Nach Einsätzen im aktiven Kader folgte die erneute Entlassung, dann wieder die Rückkehr ins Practice Squad. Verträge mit kurzer Laufzeit und wenig Sicherheit gehören zum Alltag. Bradford unterschrieb im Anschluss einen Reserve/Future-Vertrag, der ihm eine weitere Saison bei den Saints ermöglichte. Sein Gehalt? Im Rahmen eines typischen Einjahresdeals für junge Spieler, doch jeder Cent musste sich auf dem Feld verdient werden.

Verträge, Kaderwechsel und kurze Einsätze – Bradfords NFL-Zeit war geprägt von Unsicherheit, aber auch von Chancen. Seine Vielseitigkeit als Safety, Nickelback und Special Teamer machte ihn immer wieder interessant, wenn Verletzungen oder personelle Engpässe auftraten. Die NFL-Statistik bleibt überschaubar, doch der Sprung vom Practice Squad auf das Spielfeld ist für einen Undrafted Free Agent alles andere als selbstverständlich.

Zwischen Hoffnung und Enttäuschung – Bradfords Durchhaltevermögen

Immer wieder musste Bradford sich neu beweisen. Kaum war er im aktiven Kader, folgte die nächste Entlassung. Diese Wechsel zwischen Hoffnung und Rückschlag bestimmen den Alltag vieler Undrafted Spieler – für Bradford wurde es zum Markenzeichen. Jeder Tag im Team bedeutete, sich gegen etablierte Profis zu behaupten. Jeder Fehler konnte das Aus bedeuten, jeder gelungene Spielzug war eine neue Bewerbung für den nächsten Einsatz.

Bradford blieb dran. Verletzungen warfen ihn nicht zurück, weil er schlicht keine hatte. Er war gesund, einsatzbereit und nutzte jede Gelegenheit, sich zu präsentieren – ob im Training, in Meetings oder als Teil der Special Teams. Seine Coaches schätzten seine Lernbereitschaft und Vielseitigkeit. Doch als die Saints ihren Kader neu aufstellten, fiel die Entscheidung gegen ihn. Die Entlassung war der nächste Einschnitt. Für viele Spieler ist das das Ende der Profikarriere. Für Bradford ist es eine neue Herausforderung.

Die Timeline zeigt: Bradfords Weg war alles andere als gradlinig. Doch genau diese Erfahrung macht ihn für Teams interessant, die auf der Suche nach Spielern sind, die nicht aufgeben. Er weiß, was es heißt, sich von ganz unten ins Rampenlicht zu kämpfen – und was es bedeutet, dieses Rampenlicht auch wieder zu verlieren.

Die nächste Chance – bleibt Bradfords NFL-Traum am Leben?

Aktuell ist Bradford Free Agent. Er ist gesund, bereit für neue Angebote und sucht die nächste Herausforderung. Seine Vielseitigkeit als Defensive Back, seine Erfahrung auf mehreren Positionen und seine Einstellung machen ihn zu einem Kandidaten für Teams, die Tiefe im Kader suchen – ob in der NFL, in alternativen Ligen wie der CFL oder XFL oder als Special Teamer. Für einen Spieler mit Bradfords Geschichte zählt jeder Anruf, jede Einladung zum Probetraining, jeder Snap. Die Tür zur NFL ist nie ganz zu, solange solche Spieler bereitstehen.

Auch abseits des Feldes bleibt Bradford mit seiner Heimat verbunden. Helotes, Texas ist und bleibt seine Basis. Dort hat er gelernt, was Ausdauer bedeutet. Dort hat er begonnen, für seinen Traum zu kämpfen. Und genau diese Motivation treibt ihn weiter an. Wer ihn kennt, weiß: Für Millard Bradford ist der Weg noch nicht zu Ende. Die nächste Chance kann jederzeit kommen – und dann zählt alles, was ihn bisher ausgemacht hat: Vielseitigkeit, Beharrlichkeit und der unbedingte Wille, sich durchzusetzen.