Myles Murphy geht in seine dritte Saison bei den Cincinnati Bengals – und selten war die Erwartungshaltung so hoch wie jetzt. Der ehemalige Clemson-Star steht als Edge-Rusher im Fokus, nachdem er in seinen ersten beiden Jahren mit Rückschlägen und Anpassungsproblemen zu kämpfen hatte. Nach einer Knieverletzung und einem durchwachsenen Start in der NFL will Murphy 2025 endlich beweisen, dass er mehr ist als nur ein Talent. Seine Entwicklung steht exemplarisch für den steinigen Weg vieler hoher Draftpicks – und macht ihn zum Hoffnungsträger einer Bengals-Defense, die auf den nächsten Schritt wartet.
Murphy bringt alles mit, was einen modernen Pass-Rusher ausmacht: Größe, Athletik, Explosivität. Doch der Sprung vom dominanten College-Spieler zum Leistungsträger in der NFL ist selten einfach. Gerade bei Spielern, die früh gedraftet werden, sind die Erwartungen enorm – und die Geduld im Profi-Geschäft begrenzt. Nach zwei Jahren, in denen Murphy immer wieder ausgebremst wurde, scheint jetzt die Zeit gekommen, in der er sich als fester Bestandteil der Bengals-Defense etablieren kann.
Wie kommt es, dass ausgerechnet jetzt seine Geschichte an einem Wendepunkt steht? Warum erwarten Coaches und Fans, dass Murphy 2025 einen Durchbruch schafft? Um das zu verstehen, lohnt sich der Blick auf seinen bisherigen Weg – und auf die Veränderungen, die ihn bis hierher geführt haben.
Zwischen Potenzial und Rückschlägen – Murphys steiniger NFL-Start
Myles Murphy wurde als einer der besten Edge-Rusher seines Jahrgangs in die Liga geholt. Die Bengals setzten große Hoffnungen in ihren Erstrundenpick – ein Spieler, der in Clemson mit Schnelligkeit, Kraft und Spielintelligenz überzeugte. Doch die Realität in der NFL sah zunächst anders aus. Im ersten Jahr kam Murphy zwar in jedem Spiel zum Einsatz, doch echte Glanzlichter blieben selten. Drei Sacks in der Rookie-Saison, dazu 20 Tackles – solide Zahlen, aber kein Ausrufezeichen.
Der Start ins zweite Jahr verlief noch schwieriger. Eine Knieverletzung warf ihn früh zurück, die ersten Spiele musste er pausieren. Erst nach seiner Rückkehr fand Murphy langsam wieder Anschluss. Doch auch danach blieb der ganz große Durchbruch aus. Zwar zeigte er immer wieder, warum die Bengals auf ihn setzen: Explosive Antritte, starker Einsatz gegen den Lauf, einzelne dominante Szenen. Doch Konstanz und die Fähigkeit, Spiele zu entscheiden, fehlten noch. Für einen Spieler, der als möglicher Franchise-Pass-Rusher geholt wurde, war das zu wenig.
Murphys Situation ist typisch für viele junge Defensive Ends: Die Umstellung auf das NFL-Tempo, die körperliche Belastung und die Erwartungen von außen sind enorm. Gerade Verletzungen können den Rhythmus zerstören – und machen es schwer, in der Hierarchie eines NFL-Teams nach oben zu klettern. Doch der Grundstein für Murphys Potenzial wurde schon viel früher gelegt.
Von Georgia nach Clemson: Der Weg eines Ausnahmetalents
Wer verstehen will, warum die Bengals an Murphy glauben, muss zurückblicken. Geboren in Marietta, Georgia, fiel er schon früh durch seine Athletik auf. An der Hillgrove High School gehörte Murphy zu den dominantesten Spielern seines Jahrgangs – und weckte das Interesse der College-Giganten. Clemson sicherte sich den vielseitigen Verteidiger, der dort schnell zum Leistungsträger wurde.
In drei Jahren bei den Tigers sammelte Murphy Auszeichnungen und Statistiken: Über 100 Tackles, fast 20 Sacks, dazu mehrfach All-ACC. Sein Mix aus Größe (1,96 m), Gewicht (125 kg) und Beweglichkeit machte ihn zum Prototypen eines modernen Edge-Rushers. Die Scouts waren sich einig: Murphy bringt alles mit, um in der NFL zu bestehen. Die Bengals griffen in der ersten Runde zu – und setzten damit ein klares Zeichen für die Zukunft.
Das erste NFL-Jahr verlief dann zwar ohne größere Verletzungen, aber auch ohne den erhofften Impact. Murphy lernte, dass Talent alleine nicht reicht. Der Sprung in die NFL erfordert mehr: Technik, Spielverständnis, körperliche Robustheit. Gerade im Pass-Rush entscheidet der Bruchteil einer Sekunde – und die Konkurrenz im eigenen Team schläft nie. Doch Murphy ließ sich nicht entmutigen. Nach dem ersten Jahr wusste er: Er muss an sich arbeiten, um den nächsten Schritt zu machen.
Verletzung, Rückkehr und ein neuer Fokus: Murphys Neustart
Der Knackpunkt kam im zweiten Jahr. Nach einer Knieverletzung musste Murphy pausieren – eine harte Erfahrung für einen jungen Spieler, der sich gerade etablieren will. Die Reha war zäh, der Wiedereinstieg ins Team nicht einfach. Doch diese Phase sollte sich als Wendepunkt erweisen. Nach seiner Rückkehr zeigte Murphy mehr Biss, mehr Präsenz. Die Trainingsumstellung in der Offseason brachte neue Energie: Statt allein auf Masse zu setzen, arbeitete er gezielt an Schnelligkeit und Explosivität. Auch die Ernährung passte er an, um noch fitter in die Saison zu gehen.
Die Coaches lobten Murphys neue Einstellung. Im Training zeigte er sich aggressiver, bereit, Verantwortung zu übernehmen. Die Rolle als einer der Haupt-Edge-Rusher der Bengals war die logische Konsequenz. Für Murphy ist das eine Chance – aber auch eine Verpflichtung. Der Kader der Bengals ist auf Defensive End tief besetzt, die Konkurrenz schläft nicht. Doch nach zwei Jahren mit Hindernissen ist Murphy bereit, mehr zu zeigen als nur Talent.
Karriere-Statistik | 2023 (Rookie) | 2024 (2. Jahr) |
---|---|---|
Spiele | 17 | 13 |
Tackles (gesamt) | 20 | 20 |
Sacks | 3 | 0 |
Pass Deflections | 0 | 1 |
Erster NFL-Sack | Woche 4, 2023 gegen Tennessee | |
Größe/Gewicht | 1,96 m / 125 kg | |
Draft | 1. Runde, 28. Pick | |
Vertrag (4 Jahre, garantiert) | 12,6 Mio. US-Dollar (2023–2026) | |
2025: Grundgehalt / Cap Hit | 1,89 Mio. USD / 3,43 Mio. USD |
Die Zahlen zeigen: Murphy hat in zwei Jahren solide, aber keine überragenden Werte gesammelt. Die Bengals erwarten mehr Druck auf den Quarterback, mehr Big Plays. Doch gerade die Entwicklung nach seiner Verletzung und die neue Rolle als Starter machen Hoffnung, dass der große Sprung bevorsteht.
Der Mensch hinter dem Pass-Rusher: Murphys Persönlichkeit
Myles Murphy gilt im Team als ruhiger, fokussierter Arbeiter. Große Interviews gibt er selten, stattdessen spricht er auf dem Platz. Seine Ausbildung an der Clemson University hat ihn geprägt – Disziplin, Teamgeist und der Wille, sich zu verbessern, stehen für ihn an erster Stelle. Private Einblicke gibt es wenige, die Verbindung zu seiner Heimat Marietta, Georgia, ist aber geblieben. Freunde und Trainer beschreiben ihn als ehrgeizig, lernwillig und bodenständig.
Gerade die Umstellung seiner Trainingsroutine nach der Verletzung zeigt, wie sehr Murphy bereit ist, an sich zu arbeiten. Statt Ausreden zu suchen, hat er die Verantwortung übernommen, sich selbst auf das nächste Level zu bringen. Das kommt im Team gut an – und macht ihn zu einem Vorbild für jüngere Spieler. Die Coaches wissen: Murphy bringt alles mit, um ein Führungsspieler zu werden. Jetzt muss er es nur noch auf dem Feld zeigen.
2025 – Das Jahr der Bewährung für Myles Murphy
Die Karten liegen auf dem Tisch: Murphy geht in die wichtigste Saison seiner bisherigen Karriere. Der Vertrag läuft noch zwei Jahre, die Bengals setzen auf ihn als Haupt-Edge-Rusher. Die Erwartungen sind klar: Mehr Sacks, mehr Einfluss auf das Spiel – und endlich der Durchbruch, den viele schon nach dem Draft erwartet hatten.
Die Chancen stehen gut. Die Offseason hat Murphy genutzt, um Schwächen abzustellen und seine Stärken auszubauen. Die Coaches loben seine Entwicklung, das Team vertraut auf seine Fähigkeiten. Doch die NFL ist ein Geschäft – wer nicht liefert, verliert schnell seinen Platz. Für Murphy geht es jetzt darum, gesund zu bleiben, konstant Druck auf den Quarterback zu bringen und in den entscheidenden Momenten da zu sein.
Am Ende ist Myles Murphy ein Beispiel für viele junge Spieler in der NFL: Talent öffnet die Tür, aber erst harte Arbeit und die richtige Einstellung führen zum Erfolg. Nach zwei Jahren voller Hürden steht er jetzt vor dem Sprung vom Hoffnungsträger zum Leistungsträger. Gelingt ihm der Durchbruch, werden die Bengals und ihre Fans wissen, warum sie auf ihn gesetzt haben.
Tournament Stage | Team | GP | Tckl | Solo | Sck |
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NFL 2024-2025 Preseason |
ARI
|
3 | 5 | 4 | 0 |
Totals | 3 | 5 | 4 | 0 |
Datum | VS | Tckl | Solo | Sck |
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11 Aug. 2024 | NO | 1 | 1 | 0 |
18 Aug. 2024 | IND | 2 | 2 | 0 |
25 Aug. 2024 | DEN | 2 | 1 | 0 |
Datum | VS | Tckl | Solo | Sck |