Tanzel Smart arbeitet heute als Defensive Quality Control Assistant bei den Dallas Cowboys. Wer seinen Namen in den offiziellen NFL-Statistiken sucht, findet keine Pro Bowl-Nominierungen, keine Titel, keine spektakulären Rekorde. Doch hinter dieser nüchternen Bilanz steckt eine Geschichte, die jeder Football-Fan kennen sollte. Smart hat es geschafft, sich über Jahre gegen alle Widerstände in der Liga zu behaupten – und ist heute ein Vorbild für alle, die nicht den direkten Weg zum Erfolg nehmen. Sein Weg vom unterschätzten Kader-Spieler zum NFL-Coach zeigt, dass Beharrlichkeit und Einsatz oft mehr zählen als Talent allein.
Heute ist Smart Teil des Trainerstabs der Cowboys, arbeitet eng mit den Defensive Line Coaches zusammen und bringt seine Erfahrung als Spieler Tag für Tag ein. Dass er diesen Job bekommen hat, ist kein Zufall. Es ist das Ergebnis eines langen, oft steinigen Weges, der in Baton Rouge begann und ihn durch zahlreiche NFL-Stationen führte. Smarts Geschichte ist eine Lektion in Sachen Ausdauer – und sie hat gerade erst ein neues Kapitel aufgeschlagen.
Doch der Weg hierher war lang. Wer verstehen will, wie aus einem kaum beachteten Practice Squad-Spieler ein NFL-Coach wird, muss ganz an den Anfang zurückgehen.
Wurzeln in Baton Rouge: Wo alles begann
Geboren in Baton Rouge, Louisiana, wuchs Tanzel Smart in einer Gegend auf, in der Football mehr als nur ein Sport ist. Schon an der Scotlandville Magnet High School machte er auf sich aufmerksam. Dort legte er den Grundstein für seine Karriere: als harter Arbeiter, der sich nie mit dem Erreichten zufriedengab. Diese Mentalität wurde früh geprägt – von der Familie, von der Schule, vom Umfeld. In Louisiana zählt Einsatz auf dem Platz mindestens so viel wie Talent, und genau das verkörperte Smart von Anfang an.
Schon als Jugendlicher war klar: Wer aus Baton Rouge in die NFL will, braucht mehr als nur physische Voraussetzungen. Hier werden Spieler gemacht, die bereit sind, für jede Chance zu kämpfen. Smarts Weg führte ihn daher nicht zu den großen College-Programmen des Landes, sondern zu Tulane – eine Entscheidung, die ihn prägen sollte. Aber auch dort musste er sich erst beweisen.
Die Erfahrungen in der Heimat haben Smart geformt. Sie gaben ihm das Rüstzeug, um auf dem nächsten Level gegen die Besten zu bestehen – auch wenn er nicht zu den Top-Recruits des Landes zählte.
College-Jahre: Durchbruch bei Tulane
Der Wechsel zur Tulane University war für Smart kein Selbstläufer. Während andere Highschool-Stars direkt ins Rampenlicht rückten, arbeitete er sich Stück für Stück nach oben. In vier Jahren entwickelte er sich vom Rollenspieler zum Leistungsträger. Besonders in seiner letzten Saison zeigte er, was in ihm steckt: 40,5 Tackles for Loss und 9,5 Sacks stehen am Ende seiner College-Zeit zu Buche. Diese Zahlen sind das Ergebnis harter Arbeit – und machten ihn zum First-Team All-AAC-Spieler. Für Tulane war Smart ein Anker in der Defensive, für NFL-Scouts ein interessanter Kandidat, der die Drecksarbeit nicht scheut.
Doch auch abseits der Statistiken beeindruckte Smart durch seine Einstellung. Wer ihn im Training beobachtete, sah einen Spieler, der nie aufgab, immer wieder an seinen Schwächen arbeitete und sich nie mit dem Mittelmaß zufriedengab. Die Coaches bei Tulane lobten seinen Einsatzwillen und seine Bereitschaft, für das Team alles zu geben. Genau das sollte ihm später helfen, als es in der NFL nicht wie am Schnürchen lief.
Seine Leistungen im College öffneten ihm die Tür zur NFL. Doch der Sprung ins Profigeschäft ist für einen Sechstrundenpick kein Selbstläufer. Die eigentliche Bewährungsprobe stand ihm noch bevor.
Der lange Weg durch die NFL: Zwischen Hoffnung und Enttäuschung
Im Draft wurde Smart in der sechsten Runde von den Los Angeles Rams ausgewählt. Für viele ist das schon das große Ziel, für Smart war es nur der Anfang eines weiteren Kampfes. In seinen ersten Jahren bei den Rams kam er regelmäßig zum Einsatz, stand in 31 Spielen auf dem Feld und sammelte 30 Tackles. Seine Rolle: Rotationsspieler in einer starken Defensive Line. Für einen Spätpick keine Selbstverständlichkeit.
Doch die NFL ist ein Geschäft. Nach seiner Zeit bei den Rams folgte ein Jahr, das für viele Spieler das Karriereende bedeutet hätte. Erst die Unterschrift bei den Buffalo Bills – dann die schnelle Entlassung. Kurz darauf ein Platz im Practice Squad der Cleveland Browns, aber auch dort keine Perspektive auf einen festen Platz im Kader. Für viele wäre das der Punkt gewesen, an dem sie den Traum von der NFL begraben. Nicht so Tanzel Smart.
Statt aufzugeben, nahm er jede neue Chance an. Es folgte der Wechsel zu den New York Jets, wo er mehrere Jahre hauptsächlich im Practice Squad verbrachte. Immer wieder wurde er in den aktiven Kader befördert, um dann wieder zurück ins zweite Glied zu rücken. Für die meisten Spieler ist das ein Knochenjob, der selten honoriert wird. Doch genau in dieser Phase zeigte sich Smarts Charakter: Er war bereit, für jede Chance zu kämpfen, egal wie klein sie auch war.
Die Jahre bei den Jets wurden zu seiner wichtigsten Lehrzeit. Hier lernte er, mit Unsicherheiten umzugehen, sich auf wechselnde Rollen einzustellen und trotzdem immer bereit zu sein. Diese Erfahrungen haben Smart geformt und ihm gezeigt, wie wichtig es ist, nie den Glauben an sich selbst zu verlieren. Viele Coaches erinnern sich an ihn als einen Spieler, der immer vorbereitet war – und genau diese Einstellung war es, die ihm später als Trainer helfen sollte.
NFL-Team | Jahre | Rolle | Spiele | Tackles |
---|---|---|---|---|
Los Angeles Rams | 3 | Rotationsspieler | 31 | 30 |
Buffalo Bills | <1 | Offseason/Entlassen | 0 | 0 |
Cleveland Browns | <1 | Practice Squad | 0 | 0 |
New York Jets | 4 | Practice Squad/Rolle im Kader | 10 | 1 |
Diese Tabelle zeigt, wie viele Stationen und Rollen Tanzel Smart in seiner Karriere angenommen hat. Keine langen Verträge, kein sicherer Platz – stattdessen immer wieder neue Herausforderungen. Doch genau das hat ihn geprägt. Nach Jahren als Kaderkämpfer kam die Chance, seine Erfahrung auf eine neue Art einzubringen.
Vom Spieler zum Coach: Ein neues Kapitel bei den Cowboys
Irgendwann kam für Smart der Moment, an dem klar war: Die Rolle als Spieler reicht nicht mehr aus. Nach Jahren auf dem Practice Squad, nach ständigen Kämpfen um einen Platz im Kader, entschied er sich für einen Neuanfang. Heute arbeitet er als Defensive Quality Control Assistant bei den Dallas Cowboys. Seine Hauptaufgabe: Die Defensive Line Coaches unterstützen, Spielanalysen erstellen, Trainingsinhalte vorbereiten und jungen Spielern mit Rat und Tat zur Seite stehen.
Für Smart ist das mehr als nur ein Jobwechsel. Es ist die logische Fortsetzung seines Karrierewegs. Die Erfahrungen, die er als Spieler gesammelt hat – der ständige Kampf um einen Platz, die Arbeit im Hintergrund, die Bereitschaft, nie aufzugeben – helfen ihm heute, junge Spieler zu motivieren und weiterzuentwickeln. Wer selbst erlebt hat, wie hart das Geschäft NFL sein kann, weiß, worauf es ankommt. Smarts Credo: Wer bereit ist, alles zu geben, kann es schaffen – auch wenn der Weg alles andere als einfach ist.
Heute profitiert er von den Jahren als Kaderkämpfer. Er kennt die Sorgen der Spieler, weiß, wie sich Unsicherheit anfühlt und wie wichtig es ist, immer vorbereitet zu sein. Genau diese Perspektive macht ihn im Trainerstab der Cowboys wertvoll.
Zahlen, Fakten und Stationen: Die Karriere im Überblick
Auch wenn die nackten Zahlen auf den ersten Blick nicht spektakulär wirken, erzählen sie die Geschichte eines Spielers, der nie aufgegeben hat:
Station | Jahre | Spiele NFL | Tackles NFL | College Tackles for Loss | College Sacks | Auszeichnung |
---|---|---|---|---|---|---|
Los Angeles Rams | 3 | 31 | 30 | |||
New York Jets | 4 | 10 | 1 | |||
Tulane University | 4 | 40,5 | 9,5 | First-Team All-AAC |
Mit einer Körpergröße von 1,85 m und 134 kg brachte Smart die Voraussetzungen für die Defensive Line mit. Viel wichtiger aber war immer seine Einstellung. In keiner anderen Liga der Welt ist die Fluktuation so hoch wie in der NFL – und doch hat Smart es geschafft, sich jahrelang im Geschäft zu halten. Engagements in anderen Ligen wie der XFL gab es bei ihm nie. Er blieb der NFL treu und arbeitete an seinem Ziel, egal wie oft ihn das System zurückwarf.
Auch abseits des Feldes blieb Smart seiner Linie treu. Er schloss sein Studium an der Tulane University ab, blieb seiner Heimat Baton Rouge immer verbunden und ist heute ein Beispiel dafür, dass man auch ohne große Schlagzeilen eine beeindruckende Karriere hinlegen kann.
Persönliches, Heimat und Ausblick: Was bleibt von Smart?
Smart stammt aus einfachen Verhältnissen, hat sich alles selbst erarbeitet und weiß, was es heißt, für seine Träume zu kämpfen. Über sportliche Aktivitäten seiner Familie ist wenig bekannt. Was klar ist: Seine Wurzeln in Baton Rouge spielen für ihn bis heute eine große Rolle. Noch immer zieht es ihn regelmäßig zurück in die Heimat, wo alles begann.
Jetzt, als Trainer bei den Cowboys, beginnt für Smart ein neues Kapitel. Seine Perspektive als ehemaliger Spieler macht ihn für junge Talente besonders wertvoll. Er kennt die Sorgen der Jungs, die im Practice Squad auf ihre Chance warten oder nach einer Entlassung um ihren Job bangen. Smarts Story zeigt: Es gibt immer einen Weg, wenn man bereit ist, alles zu geben. Viele Experten sehen in ihm einen Coach mit Zukunft – einer, der weiß, wie hart das Geschäft sein kann, und der seine Spieler genau dort abholt, wo sie stehen.
Die nächsten Schritte sind offen. Vielleicht wird Smart irgendwann Positionscoach, vielleicht steigt er weiter auf. Eines ist sicher: Seine Geschichte inspiriert – und sie ist noch lange nicht zu Ende erzählt.
Fazit: Smarts Weg – mehr als nur eine NFL-Karriere
Tanzel Smart steht für alle, die in der NFL nicht den geraden Weg gehen. Vom Practice Squad zum Coach – das ist kein typischer Karriereverlauf, aber einer, der Mut macht. Seine Geschichte zeigt: Wer bereit ist, für jeden einzelnen Snap zu kämpfen, kann auch ohne große Statistiken Spuren hinterlassen. Für junge Spieler, die an sich zweifeln, ist Smart das beste Beispiel, dass es sich lohnt, nie aufzugeben.
Am Ende zählt nicht, wie oft man entlassen wurde, sondern wie oft man wieder aufgestanden ist. Tanzel Smart hat das in jeder Phase seiner Laufbahn bewiesen. Heute steht er als Trainer an der Seitenlinie – und zeigt, dass der Weg vom Underdog zum Coach manchmal die spannendste Football-Story von allen ist.
Tournament Stage | Team | GP | Tckl | Solo | Sck |
---|---|---|---|---|---|
NFL 2024-2025 Preseason |
NYJ
|
3 | 14 | 5 | 1 |
Totals | 3 | 14 | 5 | 1 |
Datum | VS | Tckl | Solo | Sck |
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10 Aug. 2024 | WAS | 7 | 3 | 0 |
18 Aug. 2024 | CAR | 1 | 0 | 0 |
25 Aug. 2024 | NYG | 6 | 2 | 1 |
Datum | VS | Tckl | Solo | Sck |