Tershawn Wharton

Tershawn Wharton ist Defensive Tackle bei den Carolina Panthers. Der 1,85 Meter große und 127 Kilogramm schwere Lineman hat sich nach Jahren als unterschätzter Kaderfüller zum Starter und Leistungsträger entwickelt. Mit einem Dreijahresvertrag über 54 Millionen Dollar zählt Wharton nun zu den wichtigsten Spielern an der Line of Scrimmage – eine Entwicklung, die alles andere als selbstverständlich war.

Was macht Wharton so besonders? Er ist der Prototyp eines Spätstarters: Undrafted, jahrelang unterschätzt, dann zum verlässlichen Playmaker gereift. Nach einer schweren Verletzung und etlichen Rückschlägen hat er sich in der NFL durchgesetzt. Heute steht er bei den Panthers als Starter auf dem Feld und wird als Schlüsselspieler der Defense gehandelt. Doch dieser Erfolg war hart erarbeitet.

Diese Entwicklung kam nicht aus dem Nichts. Wharton musste sich alles verdienen – nichts wurde ihm geschenkt. Wie schafft es ein overlooked Talent aus Missouri, vom ungedrafteten Außenseiter zum gefragten Starter und Vorbild zu werden?

Der Durchbruch nach vier Jahren: Endlich Starter, endlich anerkannt

Whartons Karriere bei den Kansas City Chiefs begann leise. In seinem ersten Jahr kam er als Undrafted Free Agent ins Team – ein Platz, bei dem jeder Fehler das Aus bedeuten kann. Trotzdem stand er in allen 16 Spielen auf dem Feld, sammelte zwei Sacks und zeigte, dass er mit NFL-Tempo mithalten kann. Die nächsten Saisons verliefen solide, doch der große Sprung blieb aus. Erst nach vier Jahren in der Liga kam der Durchbruch.

In seiner fünften NFL-Saison wurde Wharton erstmals Starter in der Defensive Line der Chiefs. Plötzlich war er nicht mehr nur Rotationsspieler, sondern der Mann, auf den die Defense vertraute. Mit 6,5 Sacks in der regulären Saison und zwei weiteren in den Playoffs führte er das Team in dieser Kategorie an – ein klares Statement. Seine 29 Tackles, sieben Tackles for Loss und elf Quarterback Hits unterstrichen: Wharton war endlich angekommen. Die Chiefs zählten auf ihn, und er lieferte ab.

Diese Leistung kam nicht von ungefähr. Nach Jahren als Rollenspieler, nach einer schweren Knieverletzung und nach unzähligen Stunden Extraarbeit hatte sich Wharton die Starterrolle verdient. Doch wie wurde aus einem Undrafted Free Agent dieser difference maker? Der Grundstein wurde schon früh gelegt, weit vor dem ersten Snap in der NFL.

Der lange Weg von Missouri S&T in die NFL

Wharton stammt aus St. Louis, Missouri – einer Stadt, die für Football-Talente nicht gerade berühmt ist. An der University City High School zeigte er früh, dass er auf dem Feld den Unterschied machen kann. Der Weg ins College führte ihn zu Missouri S&T, einer kleinen Hochschule abseits der großen Football-Bühne. Hier spielte er vier Jahre lang Defensive Line, sammelte Auszeichnungen und beendete sein Studium mit einem Abschluss – ein Erfolg, der vielen NFL-Profis fehlt.

Trotz starker College-Leistungen blieb Wharton beim NFL Draft außen vor. Kein Team wählte ihn aus, kein Experte nahm ihn wirklich ernst. Erst als Undrafted Free Agent bekam er die Chance, sich bei den Chiefs zu beweisen. Die Konkurrenz war hart, die Erwartungen niedrig. Doch Wharton biss sich durch. In seiner Rookie-Saison erkämpfte er sich einen Platz im 53er-Kader, stand in allen Spielen auf dem Feld und sammelte erste Erfahrungen gegen die besten O-Liner der Liga.

In den Folgejahren arbeitete sich Wharton Stück für Stück nach vorne. Zwei Sacks in der zweiten Saison, weitere solide Leistungen. Doch dann kam der Rückschlag, der alles infrage stellte: Ein Kreuzbandriss beendete seine dritte Saison nach nur fünf Spielen. Für viele wäre das das Ende gewesen. Doch Wharton hatte nie den einfachen Weg gewählt – und gab auch jetzt nicht auf.

Rückschlag und Comeback: Wie Wharton zum Leistungsträger reifte

Die Verletzung zwang Wharton zu einer langen Pause. Wochenlang keine Spiele, Monate voller Reha und Zweifel. Doch Wharton kämpfte sich zurück. In seinem Comeback-Jahr zeigte er, dass er mehr als nur ein Kaderfüller ist. Zwei Sacks, solide Tackles, und vor allem: Vertrauen der Coaches. Die Verletzung hatte ihn verändert. Wharton war entschlossener als je zuvor, nutzte jede Chance – und wurde schließlich belohnt.

Mit seiner besten Saison als Chief setzte Wharton ein Ausrufezeichen. Nicht nur die Zahlen stimmten – auch auf dem Platz war er präsent wie nie. In entscheidenden Momenten machte er die wichtigen Plays, setzte Quarterbacks unter Druck und stopfte Lücken im Laufspiel. Die NFL nahm Notiz. Plötzlich war Wharton auf dem Radar der Teams – sein Name stand für harte Arbeit, Zuverlässigkeit und den Willen, sich immer weiter zu verbessern.

Diese Entwicklung blieb auch anderen Franchises nicht verborgen. Wharton war nicht länger nur ein Role Player – er war ein gefragter Starter. Und so kam es zur nächsten großen Chance seiner Karriere.

Neues Kapitel Carolina: Der verdiente Vertrag und die große Verantwortung

Die Carolina Panthers suchten Verstärkung auf der Defensive Tackle-Position – und Wharton passte perfekt ins Anforderungsprofil. Mit seiner Erfahrung, seiner Vielseitigkeit und seiner Arbeitsmoral überzeugte er die Verantwortlichen. Der Lohn: ein Dreijahresvertrag über 54 Millionen Dollar, davon 30 Millionen garantiert. Für einen Spieler, der einst keinen einzigen Draft-Call bekam, ist das eine echte Auszeichnung.

Wharton geht in Carolina als Starter in die Saison. Die Erwartungen sind hoch: Er soll die Defensive Line anführen, junge Spieler unterstützen und die Panthers-Defense wieder gefährlicher machen. Seine Geschichte macht ihn zum Vorbild – nicht nur für Mitspieler, sondern für alle, die in der NFL um Anerkennung kämpfen.

Auch abseits des Platzes bleibt Wharton bodenständig. Der Abschluss an der Missouri S&T, die enge Verbindung zur Heimat St. Louis – all das hat ihn geformt. Seine Karriere beweist: Es zählt nicht, woher du kommst, sondern wie sehr du dafür arbeitest, deinen Traum zu leben.

Die Zahlen zeigen: Wharton hat sich Jahr für Jahr gesteigert. Besonders seine letzte Saison bei den Chiefs, mit 6,5 Sacks in der regulären Saison und 8,5 inklusive Playoffs, war sein Durchbruch. Mit 72 NFL-Spielen und 13,5 Sacks ist er heute ein gefragter Defensive Tackle. Seine Körpermaße – 1,85 Meter, 127 Kilogramm – machen ihn zu einem Kraftpaket an der Line.

Der Spätstarter, der nie aufgibt: Whartons Geschichte ist noch lange nicht zu Ende

Tershawn Wharton steht für alle, die nie aufhören, an sich zu glauben. Vom overlooked Talent aus Missouri zum NFL-Starter, vom Undrafted Free Agent zum Hoffnungsträger der Panthers – sein Weg zeigt, was mit harter Arbeit möglich ist. Die Panthers setzen auf seine Erfahrung, seine Energie und seine Führungsqualitäten. Wharton ist heute mehr als nur ein Starter: Er ist Symbol für Durchhaltewille und den langen Atem, den es in der NFL braucht.

Die kommende Saison bringt neue Herausforderungen. Wharton will sich als einer der besten Defensive Tackles der Liga beweisen und die Panthers zurück in die Playoffs führen. Sein Werdegang macht Mut – und zeigt: Auch in einer Liga voller Stars und erster Runden kann man sich mit harter Arbeit durchsetzen. Tershawn Wharton hat es geschafft – und seine beste Zeit liegt vielleicht noch vor ihm.