Trey Lance trägt das Trikot der Los Angeles Chargers. Einst galt er als das nächste große Quarterback-Talent, als Hoffnungsträger eines ganzen NFL-Teams. Heute steht er im Schatten eines etablierten Starters, kämpft um jede Minute auf dem Feld und weiß: Seine Karriere ist längst kein Selbstläufer mehr. Doch genau das macht die Geschichte von Trey Lance so spannend – und so offen wie selten zuvor.
Bei den Chargers ist Lance aktuell als Backup-Quarterback gelistet. Die Nummer eins ist klar: Justin Herbert, einer der besten jungen Quarterbacks der Liga. Doch dahinter ist alles offen. Lance liefert sich einen Zweikampf mit Taylor Heinicke, beide wollen die zweite Geige spielen. Für Lance ist dieser Konkurrenzkampf mehr als Routine – er ist die nächste, vielleicht letzte große Chance, sich in der NFL zu behaupten. Seine Athletik, sein starker Arm, seine Beweglichkeit: All das hat ihn einst zum Top-Pick gemacht. Was ihn heute auszeichnet, ist vor allem sein Wille, nach jedem Rückschlag wieder aufzustehen.
Wie konnte es so weit kommen? Warum steht ein Quarterback, der als dritter Spieler im Draft ausgewählt wurde, plötzlich am Scheideweg? Wer Trey Lance heute sieht, erkennt: Hier steht jemand, der nie aufgegeben hat – und gerade deshalb noch immer für eine Überraschung gut ist.
Der steinige Weg zur zweiten Chance
Der Weg von Trey Lance führt nicht geradewegs nach oben. Nach Jahren als Hoffnungsträger kommt er bei den Chargers an – mit dem klaren Ziel, noch einmal anzugreifen. Seine Situation ist offen wie selten: Keine Verletzung bremst ihn aus, keine alten Erwartungen lasten auf seinen Schultern. Zum ersten Mal seit Jahren kann er sich auf Football konzentrieren, ohne ständig auf die nächste Negativschlagzeile zu warten.
In Dallas bekommt Lance nach langer Wartezeit endlich wieder Spielzeit. Er startet das letzte Saisonspiel, zeigt solide Ansätze. Es ist nicht der große Durchbruch, aber ein Signal: Lance ist noch da, Lance kann noch spielen. Der Wechsel nach Los Angeles folgt – ein neuer Anlauf, ein Neuanfang, vielleicht die letzte große Bühne. Für einen Quarterback, der so lange im Rampenlicht stand, ist schon das ein Erfolg. Doch Lance will mehr. Er will zeigen, dass er mehr ist als ein Backup, mehr als ein Versprechen von gestern.
Diese Chance fällt ihm nicht in den Schoß. Die Chargers setzen auf seinen Ehrgeiz, auf seine Lernfähigkeit, auf das, was ihn schon am College auszeichnete: die Fähigkeit, Druck auszuhalten und daran zu wachsen.
Vier Jahre Anlauf – Von Marshall nach Los Angeles
Der Grundstein für Trey Lances Karriere wird früh gelegt. In Marshall, Minnesota, wächst er in einer sportbegeisterten Familie auf. Sein Vater Carlton war selbst Profi, spielte in der Canadian Football League – Football ist Alltag im Hause Lance. Schon in der High School überzeugt Trey als Alleskönner: stark, schnell, clever. Die North Dakota State University sichert sich das Talent. Dort geht es für Lance steil bergauf: Zwei nationale Meisterschaften, individuelle Auszeichnungen wie der Walter Payton Award und der Jerry Rice Award. Kaum ein Quarterback in der FCS ist so dominant, so vielseitig.
Der NFL-Draft bringt den Durchbruch. Die San Francisco 49ers wählen Lance an dritter Stelle. Damit ist er einer der höchstgehandelten Quarterbacks seines Jahrgangs. Die Erwartungen sind riesig. Doch schon im ersten Jahr bleibt er meist auf der Bank. In San Francisco sind die Ansprüche hoch, die Konkurrenz auch. Lance bekommt nur wenige Einsätze, zeigt aber immer wieder sein Potenzial – vor allem als Läufer, aber auch mit präzisen Pässen.
Im zweiten Jahr soll er eigentlich durchstarten, doch eine schwere Knöchelverletzung beendet die Saison frühzeitig. Der Traum vom Stammplatz rückt in weite Ferne. Andere Quarterbacks nutzen ihre Chancen, Lance kämpft sich zurück – vergeblich. Die 49ers setzen auf andere, Lance steht plötzlich im Abseits.
Ein Tapetenwechsel soll helfen. Die Dallas Cowboys holen ihn ins Team. Dort ist die Situation nicht einfacher: Dak Prescott ist der unumstrittene Starter, Cooper Rush die Nummer zwei. Lance bleibt nur die Zuschauerrolle. Erst im vierten Jahr erhält er wieder eine echte Chance, als die Saison für Dallas bereits entschieden ist. In seinem Start zeigt er, dass er das Spiel noch lesen kann, dass seine Beine noch explosiv sind. Es reicht, um das Interesse anderer Teams zu wecken.
Nach der Station in Dallas folgt der Wechsel nach Los Angeles. Jeder Schritt, jede Hürde, jeder Rückschlag bereitet Lance auf die Situation vor, in der er heute steckt. Die Chargers geben ihm einen Einjahresvertrag – eine Einladung, sich noch einmal zu beweisen.
Rückschläge, Chancen und der lange Atem
Die Knöchelverletzung in seiner zweiten Saison bei den 49ers verändert alles. Lance verpasst wichtige Spiele, verliert den Anschluss an die Startformation. In San Francisco drängen sich andere Quarterbacks in den Vordergrund, für Lance bleibt nur der Blick von außen. Nicht zum ersten Mal in seiner Karriere muss er Geduld beweisen, Rückschläge akzeptieren und trotzdem weitermachen.
Der Konkurrenzkampf prägt seine Zeit bei den 49ers und Cowboys. In San Francisco kämpft er gegen gestandene Profis – und gegen die eigene Ungeduld. In Dallas bleibt er erst dritte Wahl, dann eröffnet sich doch noch eine Tür. Lance nutzt sie, bleibt fokussiert, arbeitet an seinen Schwächen. Die Erfahrung, nicht immer im Mittelpunkt zu stehen, lässt ihn reifen. Jeder Wechsel ist ein Risiko, aber auch eine neue Gelegenheit, zu zeigen, was in ihm steckt.
Die Chargers setzen auf genau diesen Charakter. Sie holen Lance nicht als Star, sondern als Herausforderer. Der Einjahresvertrag ist ein Vertrauensbeweis – aber auch eine klare Ansage: Wer sich durchsetzen will, muss liefern. Lance nimmt die Herausforderung an, bringt neue Energie ins Team. Er weiß, dass er nicht mehr viele Chancen bekommt. Aber solange er gesund bleibt und sein Potenzial abruft, ist alles möglich.
Karriere-Station | Team | Einsätze | Starts | Pass-Yards | TD–INT | Rushing Yards | Rushing TD |
---|---|---|---|---|---|---|---|
1. & 2. Saison | San Francisco 49ers | 8 | 2 | 797 | 5–3 | 235 | 1 |
3. & 4. Saison | Dallas Cowboys | 4 | 1 | 266 | 0–1 | 41 | 0 |
5. Saison | Los Angeles Chargers | - | - | - | - | - | - |
Die Zahlen zeigen: Trey Lance hat noch nicht viele Spiele als Starter absolviert. Seine Statistiken sind solide, aber nicht spektakulär. Doch genau das ist seine Chance – bei den Chargers kann er beweisen, dass er mehr ist als ein Backup mit Potenzial.
Die nächste Etappe – Chargers 2025
Mit seinem Einjahresvertrag bei den Chargers setzt Trey Lance alles auf eine Karte. Die Konkurrenz mit Taylor Heinicke ist offen, beide wollen die Nummer zwei hinter Justin Herbert werden. Lance bringt Athletik, Spielübersicht und Erfahrung aus verschiedenen Systemen mit. Das Team schätzt seine Bereitschaft, sich unterzuordnen, aber auch seine Fähigkeit, im entscheidenden Moment Verantwortung zu übernehmen.
Gesund ist er, motiviert sowieso. Die Chargers bieten ihm ein Umfeld, das auf Entwicklung setzt. Das Trainerteam gibt ihm die Zeit, Fehler zu machen – aber auch die Chance, sich zu zeigen. Sollte Herbert ausfallen oder das Team in einer schwierigen Situation stecken, könnte Lance schneller als gedacht im Rampenlicht stehen.
Statistik | Wert |
---|---|
Passversuche | 143 |
Angekommene Pässe | 81 |
Completion Percentage | 56,6 % |
Touchdowns–Interceptions | 5–4 |
Pass-Yards | 1.063 |
Quarterback Rating | 80,3 |
Rushing Yards | 276 |
Rushing Touchdowns | 1 |
Die Statistik ist der Rahmen, aber das Potenzial ist der Schlüssel. Lance weiß, dass er mit jedem Snap, jedem Spielzug für seine Zukunft spielt. Die Chargers könnten für ihn das Sprungbrett sein – oder die letzte Station in einer Karriere, die immer wieder von Neuanfängen geprägt war.
Wohin die Reise führt, ist offen. Vielleicht wird Lance die Rolle als Backup ausfüllen. Vielleicht aber nutzt er die Gelegenheit, wenn sie kommt, und startet noch einmal durch. Die NFL hat schon viele Geschichten von Spielern gesehen, die spät ihren Durchbruch feiern. Trey Lance will dazugehören.
Football im Blut – Der Mensch Trey Lance
Wer Trey Lance abseits des Feldes erlebt, merkt schnell: Hier steht kein Blender, sondern ein Arbeiter. Sein Vater Carlton hat ihm das Handwerk beigebracht, aber auch die Bodenständigkeit. In Marshall bleibt die Familie fest verwurzelt, auch als Trey zum Star wird. Die Verbindung zu seiner Heimat und seinen Wurzeln gibt ihm Halt.
Am College in North Dakota State schließt er sein Studium ab, bleibt bodenständig, auch wenn der NFL-Draft ihn zum gefragtesten Quarterback macht. Teamkollegen schätzen seinen Lernwillen, Trainer loben seine Einstellung. Auch in schwierigen Phasen bleibt er ansprechbar, stellt das Team über alles.
Genau das macht ihn für die Chargers interessant. Lance ist keiner, der sich über andere stellt – aber einer, der Herausforderungen annimmt. Jede neue Situation sieht er als Aufgabe, an der er wachsen kann. Die Erfahrungen aus San Francisco und Dallas haben ihn geprägt. Heute weiß er, worauf es ankommt: Geduld, harte Arbeit und der Glaube an die eigene Stärke.
Zahlen, Stationen, Auszeichnungen
Jahr | Team | Rolle | Einsätze | Starts | Auszeichnungen |
---|---|---|---|---|---|
1.–2. Jahr | San Francisco 49ers | Backup/Starter | 8 | 2 | FCS National Champion, Walter Payton Award, Jerry Rice Award |
3.–4. Jahr | Dallas Cowboys | Backup | 4 | 1 | - |
5. Jahr | Los Angeles Chargers | Backup (Konkurrenz um #2) | - | - | - |
Kategorie | Wert |
---|---|
Größe | 1,93 m |
Gewicht | 103 kg |
Vertrag Chargers | Ein Jahr, bis zu 6,2 Mio. US-Dollar |
Die Stationen zeigen einen Weg voller Höhen und Tiefen – und einen Spieler, der nie aufgegeben hat. Die Auszeichnungen aus College-Zeiten erinnern daran, welches Talent in ihm steckt. Heute zählt nur noch, was er daraus macht.
Fazit: Die Geschichte ist offen
Trey Lance steht bei den Chargers vor einer entscheidenden Saison. Seine Karriere ist ein Beispiel für Auf und Ab, für Chancen und Rückschläge. Was ihn auszeichnet, ist nicht nur sein Talent, sondern vor allem sein Wille, immer wieder neu anzufangen. Die NFL ist voller Geschichten von Spielern, die spät ihren Platz gefunden haben. Lance will dazugehören. Noch ist nichts entschieden – und genau das macht seine Geschichte so spannend.
Tournament Stage | Team | GP | Cmp | Att | Cmp/Att | Yds | Yds/Att | Td | Int | Sck | SckY |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
NFL 2024-2025 Preseason |
DAL
|
3 | 73 | 113 | 64.6 | 662 | 5.9 | 2 | 5 | 6 | 27 |
NFL 2024-2025 Regular Season |
DAL
|
4 | 25 | 41 | 61.0 | 266 | 6.5 | 0 | 1 | 4 | 23 |
Totals | 7 | 98 | 154 | 63.6 | 928 | 6.0 | 2 | 6 | 10 | 50 |
Tournament Stage | Team | GP | Yds | Att | Yds/Att | TD | LRush |
---|---|---|---|---|---|---|---|
NFL 2024-2025 Preseason |
DAL
|
3 | 168 | 24 | 7.0 | 2 | 46 |
NFL 2024-2025 Regular Season |
DAL
|
4 | 41 | 11 | 3.7 | 0 | 11 |
Totals | 7 | 209 | 35 | 6.0 | 2 | 46 |
Tournament Stage | Team | GP | Fmbl |
---|---|---|---|
NFL 2024-2025 Preseason |
DAL
|
3 | 2 |
NFL 2024-2025 Regular Season |
DAL
|
4 | 0 |
Totals | 7 | 2 |
Datum | VS | C/Att | Yds | Avg | TD | Int | Sacks |
---|---|---|---|---|---|---|---|
11 Aug. 2024 | LA | 25/41 | 188 | 4.6 | 0 | 0 | 3-16 |
18 Aug. 2024 | LV | 15/23 | 151 | 6.6 | 1 | 0 | 0-0 |
24 Aug. 2024 | LAC | 33/49 | 323 | 6.6 | 1 | 5 | 3-11 |
10 Nov. 2024 | PHI | 4/6 | 21 | 3.5 | 0 | 1 | 2-7 |
29 Dez. 2024 | PHI | 1/1 | 1 | 1.0 | 0 | 0 | 0-0 |
5 Jan. 2025 | WAS | 20/34 | 244 | 7.2 | 0 | 0 | 2-16 |
Datum | VS | C/Att | Yds | Avg | TD | Int | Sacks |
Datum | VS | Yds | Att | TD | Lng |
---|---|---|---|---|---|
11 Aug. 2024 | LA | 44 | 6 | 0 | 19 |
18 Aug. 2024 | LV | 34 | 7 | 1 | 20 |
24 Aug. 2024 | LAC | 90 | 11 | 1 | 46 |
10 Nov. 2024 | PHI | 17 | 3 | 0 | 11 |
24 Nov. 2024 | WAS | -3 | 1 | 0 | -3 |
29 Dez. 2024 | PHI | 1 | 1 | 0 | 1 |
5 Jan. 2025 | WAS | 26 | 6 | 0 | 9 |
Datum | VS | Yds | Att | TD | Lng |
Datum | VS | Fum |
---|---|---|
24 Aug. 2024 | LAC | 2 |
Datum | VS | Fum |