A.J. Woods spielt als Cornerback bei den Philadelphia Eagles. Nach Jahren zwischen Hoffen und Bangen steht er heute vor der größten Chance seiner Karriere: Er kämpft um einen festen Platz im Kader eines Super-Bowl-Siegerteams – und das, obwohl er nie gedraftet wurde. Woods’ Weg nach oben war alles andere als vorgezeichnet. Seine Geschichte ist der lebendige Beweis dafür, dass sich Geduld und Einsatz auszahlen können – und dass im Football niemand zu früh abgeschrieben werden sollte.
Wer heute auf das Trainingsfeld der Eagles blickt, sieht einen Spieler, der auf den ersten Blick kaum auffällt. Mit 1,75 Meter Körpergröße und 84 Kilo Gewicht wirkt Woods kleiner als viele seiner Rivalen. Doch gerade diese Außenseiterrolle hat ihn geprägt. Während andere mit großen Vorschusslorbeeren in die NFL kamen, musste Woods sich jeden einzelnen Schritt selbst erarbeiten. Sein Weg war lang, steinig und oft von Zweifeln begleitet – aber er hat ihn trotzdem nie verlassen.
Wie konnte ein junger Mann aus Germantown, Maryland, der im Draft übergangen wurde, am Ende mit einem Super-Bowl-Ring dastehen? Die Antwort liegt in seiner Geschichte – und die beginnt weit entfernt vom Glanz der NFL.
Vom Außenseiter zum Hoffnungsträger: Woods’ langer Weg ins Rampenlicht
In seiner zweiten NFL-Saison trägt Woods das grüne Trikot der Eagles. Sein Name taucht regelmäßig in den Berichten aus dem Team auf, denn er kämpft um einen festen Platz im Kader. Der Weg dorthin war alles andere als geradlinig. Nach dem College blieb ihm der Sprung in die NFL zunächst verwehrt. Kein Team wählte ihn im Draft aus, und auch danach blieb der große Durchbruch aus. Doch Woods ließ sich nicht entmutigen. Er unterschrieb bei den Washington Commanders als Undrafted Free Agent und kämpfte sich durch das erste Profi-Camp. Am Ende der Vorbereitung kam die Enttäuschung: Entlassung.
Die meisten geben an dieser Stelle auf oder suchen sich einen neuen Weg abseits des Footballs. Für Woods kam das nicht in Frage. Seine Chance bekam er bei den Philadelphia Eagles, wo er zunächst auf der Practice Squad landete. Dort fiel er nicht nur durch seinen Einsatz, sondern vor allem durch seinen Willen auf. Die Coaches bemerkten schnell: Hier ist einer, der nicht aufgibt, der auch nach Rückschlägen noch einmal aufsteht.
Sein Durchbruch kam schneller als viele erwartet hatten. Die Eagles, ein Team mit hohen Ambitionen, setzten auf Woods, als es darauf ankam. In der Saison, in der die Eagles den Super Bowl gewannen, stand Woods im Kader. Für einen Undrafted Free Agent ist das mehr als nur eine Randnotiz – es ist der Traum, den nur wenige in seiner Position je erleben.
Doch diese Leistung kam nicht von ungefähr. Der Grundstein dafür wurde schon viel früher gelegt – in den Jahren, in denen niemand außerhalb von Maryland seinen Namen kannte.
Vier Jahre Anlauf: Die Wurzeln eines Kämpfers
A.J. Woods wuchs in Germantown auf, einem Vorort von Washington, D.C. Schon früh wurde klar, dass er ein besonderes Talent für Football hatte. In der Northwest High School gehörte er zu den Leistungsträgern, doch der Weg zu den großen Colleges war weit. Woods entschied sich für die University of Pittsburgh, wo er vier Jahre lang alles gab. In 59 Spielen sammelte er 70 Tackles, 8 Tackles for Loss, 2 Sacks, 4 Interceptions und 25 Pass Breakups – Zahlen, die für einen Cornerback mit seiner Größe durchaus beachtlich sind.
Trotz anständiger Statistiken blieb Woods im College meist im Schatten der Stars. Er war kein Spieler, der in den Draft-Analysen oben auftauchte. Kein Wunder also, dass der Anruf am Draft-Wochenende ausblieb. Für viele wäre das das Ende vom Traum NFL gewesen. Doch Woods nutzte dieses Scheitern als Antrieb. Seine Teilnahme am East-West Shrine Bowl nach der Senior-Saison zeigte, dass er bereit war für mehr.
Doch der Weg in die NFL ist für Undrafted Free Agents ein täglicher Kampf. Sie müssen nicht nur besser sein als die Konkurrenz, sondern auch die Coaches davon überzeugen, dass sie mehr als nur Lückenfüller sind. Woods packte diese Aufgabe mit der gleichen Zielstrebigkeit an, mit der er schon in Pittsburgh jedes Training anging.
Diese Eigenschaften sollten sich später bezahlt machen – aber erst nach einem weiteren Rückschlag.
Zwischen Hoffnung und Enttäuschung: Die NFL-Feuertaufe
Der erste Versuch bei den Commanders endete mit einer Entlassung. Doch Woods blieb dran. Philadelphia bot ihm einen Platz auf der Practice Squad. Dort zeigte er, was ihn auszeichnet: Fleiß, Disziplin und die Bereitschaft, immer wieder einen Schritt mehr zu gehen als andere. Im Training überzeugte er mit schnellen Reaktionen, guter Spielübersicht und dem Mut, sich auch gegen erfahrene Receiver zu behaupten.
Als die Eagles in den Playoffs auf Verletzungen reagieren mussten, rückte Woods in den Fokus. Er bekam die Chance, sich auf der größten Bühne zu beweisen – und nutzte sie. Am Ende der Saison hielt er mit seinem Team den Super-Bowl-Pokal in den Händen. Für Woods war das nicht nur der Höhepunkt seiner bisherigen Karriere, sondern auch der Beweis, dass sich Geduld und harte Arbeit auszahlen.
Mit diesem Erfolg im Rücken ging es für ihn in die nächste Saison. Die Eagles belohnten ihn mit einem Zweijahresvertrag. Endlich war Woods nicht mehr nur ein Lückenfüller, sondern ein fester Bestandteil des Teams – und ein Vorbild für alle, die auf einen späten Durchbruch hoffen.
Station | Jahre | Rolle | Bemerkung |
---|---|---|---|
University of Pittsburgh | 4 Jahre | Starter/Backup | 59 Spiele, Shrine Bowl |
Washington Commanders | 1 Offseason | Undrafted Free Agent | Vorbereitung, dann Entlassung |
Philadelphia Eagles | ab 2. NFL-Saison | Practice Squad, dann Kader | Super-Bowl-Sieger |
Die Tabelle zeigt: Woods musste viele Umwege gehen, bevor er in der NFL Fuß fassen konnte. Jeder Schritt brachte neue Herausforderungen – und jede Station neue Motivation.
Neuer Vertrag, neue Ziele: Was kommt als Nächstes?
Nach dem Super-Bowl-Erfolg bekam Woods einen neuen Vertrag: Zwei Jahre, über 1,8 Millionen Dollar – ein Zeichen des Vertrauens, aber auch eine neue Herausforderung. In seinem dritten NFL-Jahr kämpft er erneut um einen festen Platz im Team. Die Konkurrenz ist groß, doch Woods hat gelernt, was es braucht, um sich durchzusetzen.
Im Kampf um Einsatzzeiten zählt mehr als nur das Talent. Es geht um Zuverlässigkeit, Lernbereitschaft und das Vertrauen der Coaches. Woods hat in den Meetings und auf dem Platz bewiesen, dass er all diese Eigenschaften mitbringt. Seine Entwicklung steht für die vielen Underdogs, die in der NFL oft übersehen werden.
Jahr | Team | Gehalt | Rolle |
---|---|---|---|
1. NFL-Saison | Commanders/Eagles | Rookie-Minimum | Practice Squad |
2. NFL-Saison | Eagles | 840.000 $ | Kader/Backup CB |
3. NFL-Saison | Eagles | 1.005.000 $ | Kader, Wettkampf um Snaps |
Die Zahlen zeigen: Woods hat sich von ganz unten nach oben gearbeitet. Heute profitiert er von den Erfahrungen, die ihn in Pittsburgh und Philadelphia geprägt haben. Seine Coaches schätzen vor allem seine Lernfähigkeit und die Bereitschaft, immer wieder an sich zu arbeiten.
Für Woods ist klar: Noch ist seine Geschichte nicht zu Ende. Er will mehr als nur ein Teil des Kaders sein – er will sich als Leistungsträger etablieren. Die kommenden Jahre werden zeigen, wie weit sein Weg noch führt. Doch eins steht fest: Sein Beispiel macht Mut. Wer sich nicht unterkriegen lässt, kann auch ohne Draft-Status ganz nach oben kommen.
Zahlen, Fakten & Persönliches: Woods auf einen Blick
Kategorie | Wert |
---|---|
Geburtsort | Germantown, Maryland |
Größe/Gewicht | 1,75 m / 84 kg |
College | Pittsburgh (2019–2023) |
College-Statistiken | 59 Spiele, 70 Tackles, 4 INT, 25 Pass Breakups |
NFL-Teams | Commanders, Eagles |
Super-Bowl-Titel | 1 (Super Bowl LIX, Eagles) |
Vertragsstatus | 2 Jahre, 1,845 Mio. USD |
Woods ist in Germantown verwurzelt, seine Familie steht hinter ihm. Die Erfahrungen aus der High School und dem College tragen ihn bis heute – nicht nur als Spieler, sondern auch als Mensch. Sein Beispiel zeigt: Auch wer nicht im Rampenlicht steht, kann am Ende ganz oben ankommen.
Ein Satz von Woods bleibt besonders hängen: „Nicht der Start entscheidet, sondern das Ziel.“ Für viele junge Spieler ist das mehr als ein Spruch – es ist ein Versprechen, dass die NFL auch für Außenseiter offen bleibt.
A.J. Woods’ Geschichte ist noch lange nicht zu Ende. Aber schon jetzt steht fest: Wer nie aufgibt, kann in der NFL alles erreichen.
Tournament Stage | Team | GP | Tckl | Solo | Sck |
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NFL 2024-2025 Preseason |
WAS
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2 | 6 | 5 | 1 |
Totals | 2 | 6 | 5 | 1 |