Caleb Johnson trägt das Jersey der Atlanta Falcons und zählt zum festen Kern der Special Teams. Wer seine Geschichte kennt, sieht in ihm mehr als einen Rollenspieler – Johnson steht für Beharrlichkeit, Vielseitigkeit und den langen Atem, den es braucht, um sich in der NFL zu behaupten. Während viele Talente schnell wieder verschwinden, hat er sich über mehrere Stationen hinweg eine Position erarbeitet, die in keinem Spieltagskader fehlen darf. Johnson ist der Typ Spieler, der selten in Schlagzeilen auftaucht, aber Woche für Woche für Stabilität sorgt.
Gerade in einer Liga, in der Superstars und First-Round-Picks oft im Mittelpunkt stehen, ist der Wert von Spielern wie Johnson kaum zu überschätzen. Der 1,88 Meter große Linebacker hat sich seinen Platz nicht durch Highlight-Plays, sondern durch konstante Leistung und Einsatzwillen erkämpft. Bei den Falcons gilt er als Spezialist für die Special Teams und als zuverlässige Option in der Linebacker-Rotation. Sein Weg dorthin verlief alles andere als gradlinig – und genau das macht seine Geschichte so besonders.
Was bringt einen Spieler, der nie zu den Favoriten zählte, dazu, sich Jahr für Jahr durchzubeißen? Wer Caleb Johnson beobachtet, erkennt, dass es weniger um Talent als um Haltung geht. Sein Karriereweg ist ein Paradebeispiel für Durchhaltevermögen in einer der härtesten Ligen der Welt.
Vom Nobody zum NFL-Profi – Der steinige Weg
Es gibt viele Wege in die NFL, doch die wenigsten führen über den Status eines Undrafted Free Agents. Caleb Johnson kennt diesen Weg aus eigener Erfahrung. Nach einer starken College-Karriere an der Houston Baptist University blieb ihm der Ruf am Draft-Tag verwehrt. Kein Team wollte das Risiko eingehen, einen Linebacker von einer kleinen Schule zu verpflichten. Doch gerade diese Enttäuschung setzte bei Johnson Kräfte frei, die sein weiteres Schaffen prägen sollten.
Das Leben als Undrafted Free Agent verlangt vor allem eines: Geduld. Wer nicht zu den Auserwählten zählt, muss sich mit Trainingscamps, Tryouts und kurzen Verträgen begnügen. Johnson wusste, dass ihm nichts geschenkt werden würde. Seine ersten Schritte bei den Chicago Bears waren geprägt von Unsicherheit – jeder Fehler hätte das Aus bedeuten können.
Doch genau in dieser Situation zeigte sich, was ihn ausmacht. Johnson überzeugte durch seine Disziplin, seine Lernbereitschaft und vor allem durch seine Vielseitigkeit. Während andere um Spielzeit kämpften, war er bereit, jede Rolle zu übernehmen, die das Team ihm anbot. Schnell wurde klar: Hier ist jemand, der sich nicht zu schade ist, die Drecksarbeit zu erledigen – und genau das schätzen Coaches in der NFL.
Diese ersten Erfahrungen im Profisport formten Johnson. Wer es als Undrafted Free Agent in den 53-Mann-Kader schafft, hat sich Respekt verdient. Für Johnson war das aber nur der Anfang.
Vier Jahre Anlauf – Von San Diego nach Houston Baptist
Der Grundstein für Johnsons Karriere wurde in San Diego gelegt. In einer Stadt, die für Football-Talente nicht unbedingt als Hotspot gilt, besuchte er die Point Loma High School. Dort spielte er sich zwar in die Notizbücher der Colleges, doch der ganz große Sprung blieb zunächst aus. Es folgte der Wechsel zur Houston Baptist University, die damals noch keine große Football-Tradition hatte.
Vier Jahre lang arbeitete Johnson daran, sich einen Namen zu machen – und das gelang ihm. Mit insgesamt 278 Tackles, 27 Tackles für Raumverlust, 10 Sacks und sieben Fumble Recoveries hinterließ er Spuren im College-Football. Sein größter Erfolg: Die Auszeichnung zum Co-Defensive Player of the Year der Southland Conference in seinem letzten Jahr. Trotzdem reichte es nicht für eine Einladung zum Draft.
Diese Zeit hat ihn geprägt. Johnson musste lernen, mit Rückschlägen umzugehen und sich immer wieder neu zu motivieren. Nach dem College stand er vor der Entscheidung: Aufgeben oder alles auf eine Karte setzen? Er entschied sich für den schwierigen Weg – und der führte ihn nach Chicago.
Bei den Bears bekam er seine erste Chance. Als erster Spieler der Houston Baptist University überhaupt schaffte er es in den endgültigen Saisonkader eines NFL-Teams. Doch auch dieser Meilenstein war nur eine Zwischenetappe. Die NFL ist ein Geschäft – und Johnson merkte schnell, wie wenig Zeit bleibt, um sich zu beweisen.
Der Wechsel zu den Jaguars wurde zum nächsten Kapitel in seiner Karriere.
Die Chance bei den Jaguars – Arbeit, Einsatz, neue Rolle
Nach seiner Zeit in Chicago folgte der Umzug nach Jacksonville. Wer glaubt, dass ein Tapetenwechsel immer neue Chancen eröffnet, unterschätzt die Härte der Konkurrenz in der NFL. Doch Johnson ließ sich nicht beirren. Bei den Jaguars fand er seine Nische – vor allem in den Special Teams.
Hier zeigte sich, warum Spieler wie er so wichtig sind. Johnson übernahm Verantwortung, spielte in allen wichtigen Special Teams-Formationen und machte sich einen Namen als zuverlässiger Tackler. 38 Gesamttackles, ein erzwungener Fumble und eine Fumble Recovery – das sind keine Zahlen, die für den Pro Bowl reichen, doch sie sind Beweis für seinen Wert im Teamgefüge.
Mit jedem Spiel wurde Johnson stabiler, reifer und selbstbewusster. Die Rolle als Allzweckwaffe in den Special Teams wurde zum Markenzeichen. Er wusste, dass er nicht der Star der Defense sein würde – doch genau das machte ihn für Coaches so wertvoll. Wer in der NFL über Jahre hinweg im Kader bleibt, hat mehr als nur Talent. Johnsons Weg war geprägt von Arbeit, Geduld und der Bereitschaft, sich immer wieder neu zu beweisen.
Mit dieser Erfahrung im Gepäck wechselte er schließlich zu den Atlanta Falcons – und damit begann das nächste Kapitel.
Jetzt bei den Falcons – Vielseitigkeit als Trumpf
Die Falcons suchten nach Spielern, die sofort helfen können – vor allem in den Special Teams. Johnson passte perfekt ins Anforderungsprofil. Seine Erfahrung, sein Einsatz und seine Vielseitigkeit machten ihn zum Wunschkandidaten für die Coaches. Seitdem ist er nicht mehr aus dem Kader wegzudenken.
Seine Rolle beschränkt sich längst nicht mehr auf einzelne Spielzüge. Johnson ist derjenige, der in kritischen Situationen auf dem Feld steht, wenn ein Kick geblockt werden muss oder ein Returner gestoppt werden soll. Auch in der Linebacker-Gruppe ist er eine verlässliche Option, wenn Verletzungen oder Rotationen Flexibilität verlangen.
Seine Gesundheit spielt dabei eine zentrale Rolle. Anders als viele seiner Teamkollegen ist Johnson bisher von schwereren Verletzungen verschont geblieben – ein weiterer Faktor, der ihn für die Falcons so wertvoll macht. Die Erwartungen an die kommende Saison sind klar: Johnson soll die Special Teams stabilisieren und mit seiner Erfahrung dazu beitragen, dass die Falcons in engen Spielen den Unterschied machen.
Für viele junge Spieler ist er mittlerweile ein Vorbild: Wer in der NFL über Jahre hinweg bestehen will, braucht mehr als nur Talent. Johnson zeigt, dass Einsatz, Lernbereitschaft und Teamgeist genauso wichtig sind wie physische Voraussetzungen.
Station | Jahre | Rolle | Statistiken |
---|---|---|---|
Chicago Bears | 1 | Linebacker, Special Teams | – |
Jacksonville Jaguars | 2 | Special Teams, Backup LB | 38 Tackles, 1 Forced Fumble, 1 Fumble Recovery |
Atlanta Falcons | seit 2025 | Special Teams, Linebacker | – |
Die Tabelle zeigt die Stationen von Caleb Johnson, die Entwicklung seiner Rolle und seine wichtigsten Statistiken. Besonders auffällig: Johnson hat sich bei jedem Team als Spezialist für die Special Teams bewährt und ist heute bei den Falcons fest eingeplant.
Persönliches, Zahlen und Fakten
- Geburt: San Diego, Kalifornien
- Größe/Gewicht: 1,88 m, 99 kg
- College: Houston Baptist University
- College-Auszeichnungen: Co-Defensive Player of the Year (Southland Conference, 2020)
- NFL-Statistiken: 38 Tackles, 1 Forced Fumble, 1 Fumble Recovery (bis Saisonende 2023)
Diese Daten unterstreichen, wie Johnson als Allrounder und Arbeiter im Hintergrund agiert. Seine College-Auszeichnung zeigt, dass er schon früh Verantwortung übernommen hat. In der NFL sind es vor allem die kleinen Dinge, die ihn auszeichnen: Tackles, sichere Spielzüge, keine Aussetzer in den Special Teams.
Ein Spieler, der für Einsatz und Beharrlichkeit steht
Caleb Johnson ist kein Name, der auf vielen Trikots steht. Doch genau das macht ihn so wertvoll. Sein Karriereweg ist der Beweis, dass es in der NFL nicht nur um Talent und große Namen geht. Wer bereit ist, jeden Tag an sich zu arbeiten, kann sich auch ohne Draft-Hype durchsetzen. Johnsons Geschichte ist ein Vorbild für junge Spieler, die nicht zu den Top-Rekruten zählen – und eine Erinnerung daran, dass Einsatz und Wille in dieser Liga immer noch zählen.
Für die Falcons ist Johnson heute nicht mehr wegzudenken. Er bringt Stabilität, Erfahrung und die richtige Einstellung mit – Eigenschaften, die auf dem Feld oft über Sieg oder Niederlage entscheiden. Spieler wie er halten ein Team zusammen, auch wenn sie selten im Rampenlicht stehen. Johnson steht für den langen Weg, für harte Arbeit und für die Überzeugung, dass man auch ohne große Vorschusslorbeeren seinen Platz in der NFL finden kann.
Tournament Stage | Team | GP | Tckl | Solo | Sck |
---|---|---|---|---|---|
NFL 2024-2025 Preseason |
CLE
|
3 | 14 | 8 | 0 |
Totals | 3 | 14 | 8 | 0 |
Datum | VS | Tckl | Solo | Sck |
---|---|---|---|---|
10 Aug. 2024 | GB | 6 | 4 | 0 |
17 Aug. 2024 | MIN | 3 | 2 | 0 |
25 Aug. 2024 | SEA | 5 | 2 | 0 |
Datum | VS | Tckl | Solo | Sck |