Chris Manhertz läuft heute als Tight End für die New York Giants auf. Er gilt als einer der besten Blocking-Spezialisten der Liga – ein Profi, der selten in den Schlagzeilen steht, aber für jeden Running Back Gold wert ist. Seine Geschichte ist anders als die vieler Kollegen: Kein College-Football, kein Hype im Draft, dafür ein langer Umweg über das Basketballparkett. Wer den 1,98 Meter großen Hünen heute auf dem Feld sieht, ahnt kaum, wie ungewöhnlich sein Weg in die NFL war.
Sein Name taucht selten in Highlight-Shows auf. Die ganz großen Zahlen fehlen in seiner Vita. Doch genau das macht Manhertz so besonders: Er hat sich seinen Platz in der NFL nicht über Touchdowns oder spektakuläre Catches erarbeitet, sondern mit harter Arbeit, Disziplin und einer Rolle, die im modernen Football oft unterschätzt wird. Heute ist er zurück in New York – dort, wo alles begann. Der Weg dorthin war steinig, aber genau das prägt seine Karriere.
Wie schafft es ein Basketballspieler aus der Bronx ohne jede Football-Erfahrung in die NFL – und wird schließlich zum gefragten Spezialisten im Kader seines Heimatteams? Die Antwort liefert die Geschichte von Chris Manhertz.
Basketball statt Football: Ein Spätstarter aus der Bronx
Chris Manhertz wächst in der Bronx auf, einem Stadtteil, der für harte Straßen, aber auch für große Sporttalente bekannt ist. Sein erster Sport ist Basketball – bei weitem kein ungewöhnlicher Start in New York City. In der Cardinal Spellman High School dominiert er als Center, später führt ihn sein Weg ans Canisius College nach Buffalo. Dort wird er zum dreijährigen Kapitän des Basketballteams. Football? Spielt keine Rolle. Nicht als Hobby, nicht als Traum.
Doch genau diese Basketballjahre legen den Grundstein für seine spätere Karriere. Im College beeindruckt Manhertz mit Athletik, Führungsqualitäten und einer bemerkenswerten Physis. Er bringt alles mit, was ein moderner Tight End braucht – nur fehlt ihm jede Erfahrung mit Helm und Pads. Trotzdem wächst in ihm die Idee, es in der NFL zu versuchen. Der Gedanke erscheint verrückt: Wer ohne jede Football-Ausbildung in die härteste Liga der Welt will, braucht mehr als Mut – er braucht Durchhaltewillen und den festen Glauben an die eigene Entwicklung.
Seine Basketballfähigkeiten zahlen sich aus. Beweglichkeit, Sprungkraft und Körperbeherrschung – das alles macht ihn für NFL-Scouts interessant. Doch aus Interesse wird erst Gewissheit, als die ersten Teams anklopfen. Der Wechsel vom Parkett auf den Rasen beginnt – ein Sprung ins kalte Wasser.
Der steinige Weg in die NFL: Ohne Erfahrung, aber mit Biss
Kein Draft, keine College-Football-Statistiken, keine Vorschusslorbeeren – für Manhertz startet die NFL-Reise ganz unten. Er unterschreibt als Undrafted Free Agent bei den Buffalo Bills. Doch schon nach wenigen Monaten ist klar: Die Lernkurve ist steil. Die Bills geben ihm eine Chance, aber der Sprung vom Basketballer zum NFL-Profi ist härter als gedacht. Nach kurzer Zeit folgt die Entlassung.
Doch der Traum lebt weiter. Die New Orleans Saints holen ihn in ihren Kader, geben ihm die ersten echten Football-Snaps auf Profiniveau. Hier lernt Manhertz nicht nur die Grundlagen des Spiels, sondern auch, wie gnadenlos die NFL sein kann. Jeder Fehler wird bestraft, jeder Tag ist ein Wettkampf. Doch er bleibt dran, nimmt jede Lektion mit und nutzt jede Trainingseinheit, um sich zu verbessern.
Sein Durchbruch kommt, als ihn die Carolina Panthers aufnehmen. Dort findet er seine Nische: Nicht als Ballfänger, sondern als Blocker – ein Mann für die Drecksarbeit. Die Coaches erkennen schnell, wie wertvoll sein Basketball-Background ist. Seine Fußarbeit, seine Reichweite, seine Kraft am Point of Attack – all das macht ihn zu einem verlässlichen Schutzschild für Quarterback und Running Backs. Die Zahlen auf dem Statistikbogen bleiben überschaubar, doch sein Wert fürs Team steigt. In Carolina kommt er an – als Blocking-Tight-End, der selten auffällt, aber nie übersehen wird.
Diese Rolle prägt ihn. Während andere auf spektakuläre Catches setzen, wird Manhertz zum Spezialisten für das, was Fans oft übersehen: Blocks in der Red Zone, Schutz bei Third Down, der entscheidende Wegbereiter für ein erfolgreiches Laufspiel.
Vom Nobody zum gefragten Profi: Erfahrung zählt mehr als Zahlen
Nach seinem Start bei den Panthers wird Manhertz zum gefragten Profi. Über vier Jahre sammelt er Snap für Snap, wächst in seine Rolle hinein und entwickelt sich zu einem der besten Blocking-Tight-Ends der NFL. Die nächsten Stationen folgen: Jacksonville Jaguars, Denver Broncos – überall wird seine Erfahrung geschätzt. Er passt sich an neue Systeme an, bleibt verletzungsfrei und wird zum festen Bestandteil jeder Offense, die auf ein starkes Laufspiel setzt.
Die Statistiken erzählen nur einen Teil seiner Geschichte:
Kategorie | Karriere | Letzte Saison |
---|---|---|
Receptions | 29 | 3 |
Yards | 301 | 30 |
Touchdowns | 3 | 1 |
Körpergröße | 1,98 m | |
Gewicht | 107 kg |
Die Zahlen sind überschaubar, aber sie spiegeln nicht wider, wie viele Laufspielzüge er entscheidend mitbestimmt. Seine Blocking-Qualitäten sind ligaweit anerkannt. Coaches und Mitspieler schätzen seinen Einsatz, seine Zuverlässigkeit und die Bereitschaft, für den Erfolg des Teams die eigene Statistik hintenanzustellen. Für viele junge Tight Ends wird er zum Vorbild – nicht wegen der Catches, sondern wegen seiner Arbeit im Schatten der Stars.
In Denver verlängert er seine Karriere mit einem gut dotierten Vertrag, bevor sich die Chance auf eine Rückkehr nach New York ergibt. Die Giants brauchen genau diesen Spielertyp: erfahren, robust, uneigennützig. Für Manhertz schließt sich ein Kreis.
Die Heimkehr: Giants, Comeback und neue Rolle
Zurück in New York, zurück in der Heimat – für Chris Manhertz ist das mehr als nur ein weiterer Wechsel. Nach Jahren in anderen Städten läuft er nun im Stadion auf, das er als Kind nur aus dem Fernsehen kannte. Die Giants setzen auf seinen Erfahrungsschatz, gerade weil sie auf der Tight-End-Position nach Stabilität suchen. Seine Rolle bleibt die des Blocking-Spezialisten, aber im Hintergrund übernimmt er noch mehr Verantwortung: Als Mentor für jüngere Spieler gibt er seine Erfahrung weiter, zeigt im Training, wie man sich als Profi durchsetzt – auch ohne große Zahlen.
Ein Rückschlag bleibt nicht aus. Eine Fingerverletzung zwingt ihn zu einer Pause. Doch wie schon so oft in seiner Karriere kämpft er sich zurück, arbeitet sich durch die Reha und steht pünktlich zur neuen Saison wieder auf dem Platz. Der Körper hält, der Wille sowieso. Die Giants setzen weiter auf ihn – mit einem neuen Vertrag und der klaren Erwartung, dass er die Offense mit seinen Blocks trägt.
Heute ist Manhertz einer der wichtigsten Backups auf der Tight-End-Position. Er kommt vor allem in Lauf- und Kurzpasssituationen zum Einsatz, sorgt für Sicherheit und Stabilität. Seine Rolle ist klar umrissen, sein Wert für das Team unbestritten. Für viele Fans bleibt er ein Gesicht im Hintergrund – für Coaches und Mitspieler ist er der Mann, auf den sie sich verlassen können.
Ausblick: Vorbild und Hoffnungsträger für Quereinsteiger
Was kommt nach dieser Saison? Für Chris Manhertz ist das offen. Ein weiteres Jahr in der NFL? Ein Wechsel in den Trainerstab? Oder das Ende einer ungewöhnlichen Karriere? Die Giants geben ihm mit den Einjahresverträgen Flexibilität – und die Chance, selbst zu entscheiden, wie lange er weitermachen will.
Sein Weg bleibt außergewöhnlich. Kaum ein anderer NFL-Profi hat es ohne jede Football-Erfahrung vom College bis in die Liga geschafft – und das über Jahre. Für viele junge Sportler, die spät zum Football finden, ist Manhertz ein Hoffnungsträger. Er zeigt, dass es auch abseits der klassischen Karrierewege möglich ist, seinen Traum zu leben. Nicht jeder muss der nächste Superstar sein. Manchmal reicht es, der beste Blocker auf dem Platz zu sein.
Sein Vermächtnis bleibt: Ein Lokalheld aus der Bronx, der sich durchgebissen hat und am Ende doch nach Hause zurückkehrt. Für die Giants ist er mehr als nur ein Tight End – er ist das Bindeglied zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Und ein Beweis dafür, dass in der NFL manchmal die härtesten Wege zu den wertvollsten Karrieren führen.
Chris Manhertz auf einen Blick
Geburtsdatum | 10. April 1992 |
---|---|
Geburtsort | Bronx, New York, USA |
College | Canisius College (Basketball) |
NFL-Teams |
Buffalo Bills New Orleans Saints Carolina Panthers Jacksonville Jaguars Denver Broncos New York Giants |
Karriere-Stats | 29 Receptions, 301 Yards, 3 Touchdowns |
Letzte Saison | 3 Receptions, 30 Yards, 1 Touchdown |
Körpergröße | 1,98 m |
Gewicht | 107 kg |
Verträge |
Zweijahresvertrag Broncos (6 Mio. USD) Einjahresverträge Giants |
Chris Manhertz steht für eine NFL-Karriere abseits der großen Schlagzeilen. Seine Geschichte zeigt: Es lohnt sich, auf die leisen Spezialisten zu achten. Gerade sie machen oft den Unterschied – für das Team, für die jungen Spieler, für die Zukunft des Spiels.
Tournament Stage | Team | GP | Tgts | Rec | Yds | Lng | TD |
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NFL 2024-2025 Regular Season |
NYG
|
6 | 4 | 3 | 30 | 16 | 1 |
Totals | 6 | 4 | 3 | 30 | 16 | 1 |
Tournament Stage | Team | GP | Tckl | Solo | Sck |
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NFL 2024-2025 Regular Season |
NYG
|
6 | 1 | 1 | 0 |
Totals | 6 | 1 | 1 | 0 |
Datum | VS | Tgts | Rec | Yds | Lng | TD |
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29 Okt. 2024 | PIT | 1 | 0 | 0 | 0 | 0 |
3 Nov. 2024 | WAS | 1 | 1 | 2 | 2 | 1 |
29 Dez. 2024 | IND | 1 | 1 | 12 | 12 | 0 |
5 Jan. 2025 | PHI | 1 | 1 | 16 | 16 | 0 |
Datum | VS | Tgts | Rec | Yds | Lng | TD |
Datum | VS | Tckl | Solo | Sck |
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15 Sep. 2024 | WAS | 1 | 1 | 0 |
Datum | VS | Tckl | Solo | Sck |