Deantre Prince

Deantre Prince ist Cornerback bei den Jacksonville Jaguars. In seiner zweiten NFL-Saison arbeitet er daran, mehr Spielanteile zu bekommen. Noch ist er nicht in der Startformation gesetzt, doch sein Weg in die Liga zeigt, dass er Geduld und Biss besitzt. Prince ist schnell, vielseitig und gilt im Team als Spieler mit Entwicklungspotenzial. Doch der Weg dorthin war kein Selbstläufer – und genau das macht seine Geschichte so besonders.

Viele NFL-Karrieren verlaufen geradlinig: Highschool-Star, College-Starter, früher Draftpick, schneller Durchbruch. Bei Deantre Prince war vieles anders. Er musste Umwege nehmen, Rückschläge verkraften und sich immer wieder beweisen. Heute profitiert er von diesen Erfahrungen, denn sie haben ihn geformt – als Spieler und als Mensch.

Doch wie kam es dazu, dass ein Junge aus dem kleinen Charleston, Mississippi, nach Jahren voller Höhen und Tiefen im Kader der Jaguars steht? Ein genauer Blick auf seine Reise zeigt, wie viel mehr hinter dem Namen Deantre Prince steckt.

Der lange Weg ins Rampenlicht

Als Deantre Prince im Draft der Jacksonville Jaguars gezogen wurde, galt er als Entwicklungsspieler. Die Erwartungen waren klar: Erst einmal lernen, dann vielleicht eine Rolle als Backup übernehmen. In seiner ersten Saison kam er auf zehn Einsätze, meist als Rotationsspieler in der Defense oder in den Special Teams. Vier Solo-Tackles und ein Pass-Breakup – statistisch kein Paukenschlag, aber für einen Fünft-Runden-Pick ein solider Start. Die Frage im Team: Kann Prince den nächsten Schritt machen?

Seine Athletik fällt sofort auf. Beim NFL Combine beeindruckte er mit dem schnellsten 10-Yard-Split aller Cornerbacks. Im Training überzeugt er mit schnellen Richtungswechseln und aggressivem Spiel am Catchpoint. Doch auf dem Feld zählt mehr als rohe Geschwindigkeit. Die Coaches achten darauf, wie Prince Spielzüge liest, wie er mit Druck umgeht und ob er konstant seine Aufgaben erfüllt. Gerade deshalb ist es spannend, wie er sich im zweiten Jahr bei den Jaguars entwickelt. Die Konkurrenz auf Cornerback ist groß, aber Prince bringt etwas mit, das man nicht trainieren kann: den Willen, sich immer wieder durchzusetzen.

Diese Hartnäckigkeit kommt nicht von ungefähr. Der Grundstein dafür wurde schon früh gelegt – und das nicht im Rampenlicht, sondern auf den Nebenplätzen von Mississippi.

Vier Jahre Anlauf – Von Charleston bis zum NFL-Draft

Deantre Prince wuchs in Charleston im Norden Mississippis auf. Schon in der High School fiel er durch Vielseitigkeit auf: Defensive Back, Running Back, Wide Receiver – Prince spielte fast alles. Als Senior führte er sein Team zur Bezirksmeisterschaft und wurde zum Führungsspieler. Doch große College-Programme blieben zunächst skeptisch. Für viele Scouts war Prince zu schmal, zu wenig auffällig im Vergleich zu den Stars aus den Football-Hochburgen.

Der nächste Schritt führte ihn dennoch an die University of Mississippi. Im ersten Jahr bei Ole Miss sammelte er direkt Einsatzzeit, kam auf 25 Tackles und zwei Interceptions. Doch der ganz große Durchbruch blieb aus. Prince entschied sich für einen ungewöhnlichen Weg: Er wechselte an das Northeast Mississippi Community College. Keine TV-Übertragungen, keine NFL-Scouts am Spielfeldrand – dafür die Möglichkeit, an sich zu arbeiten.

Dieser Schritt war alles andere als einfach. Viele Talente verlieren sich auf dem Junior College-Level. Nicht so Prince. In fünf Spielen zeigte er starke Leistungen, wurde All-American und machte deutlich: Er ist bereit für mehr. Die Rückkehr zu Ole Miss war der Lohn für seinen Ehrgeiz. Dort entwickelte er sich zum Leistungsträger, startete fast jedes Spiel und sammelte Erfahrung gegen die besten Receiver der SEC. Seine Statistiken sprechen eine klare Sprache: In drei Jahren sammelte er 121 Tackles, vier Interceptions und 17 Pass-Breakups. Vor allem aber reifte er als Persönlichkeit, übernahm Verantwortung im Team und zeigte, dass er auch nach Rückschlägen wieder aufstehen kann.

Die Zahlen belegen seinen steilen Anstieg, doch noch wichtiger war der mentale Sprung. Prince lernte, mit Druck umzugehen und sich immer wieder in den Vordergrund zu spielen. Genau das half ihm, als der nächste große Schritt bevorstand.

Vom Außenseiter zum NFL-Profi

Der Sprung vom College in die NFL ist für viele Spieler der entscheidende Moment. Bei Prince war das nicht anders. Seine Einladung zum East-West Shrine Bowl – einem der wichtigsten All-Star-Games für NFL-Hoffnungen – war der erste Beweis, dass Scouts ihn auf dem Zettel hatten. Die Teilnahme am NFL Scouting Combine setzte noch einen drauf. Dort sorgte Prince mit dem schnellsten 10-Yard-Split unter allen Cornerbacks für Aufsehen. Plötzlich galt er als Sleeper-Pick für Teams, die auf Athletik und Entwicklungspotenzial setzen.

Im Draft griffen die Jaguars in Runde fünf zu. Ein klares Signal: Prince bringt das Rüstzeug für die NFL mit, braucht aber Zeit. Sein erster Vertrag läuft über vier Jahre, das Grundgehalt liegt im zweiten Jahr bei knapp einer Million Dollar. Für einen Spieler, der noch vor wenigen Jahren auf dem Community-College-Feld stand, ist das ein Riesenschritt. Doch mit dem Vertrag kamen auch neue Herausforderungen. In der NFL zählt jeder Snap, jeder Fehler wird bestraft, und die Konkurrenz ist härter als je zuvor.

Prince wusste, dass er sich beweisen muss. In seinem ersten Jahr spielte er meist in der Tiefe des Kaders, kam auf zehn Einsätze und sammelte wichtige Erfahrungen. Die Coaches loben seine Einstellung und Lernbereitschaft. Im Training zeigt er, dass er nicht nur mithalten, sondern sich weiterentwickeln will. Der nächste Schritt: Mehr Verantwortung auf dem Feld und der Sprung in die Stammrotation.

Die Chance in seiner zweiten Saison – und was noch kommt

Jetzt, mit einer NFL-Saison im Rücken, steht Prince am Scheideweg. Die Jaguars setzen auf junge, schnelle Cornerbacks – und Prince passt ins Profil. Im Training arbeitet er an seiner Technik, verbessert seine Antizipation und nutzt seine Erfahrung aus dem College, um Spielzüge schneller zu erkennen. Die Konkurrenz im Team ist groß, doch Prince geht die Aufgabe mit dem gleichen Ehrgeiz an, der ihn schon durch die College-Jahre getragen hat.

Seine Rolle im Team ist klar: Zunächst Backup, aber mit Potenzial für mehr. Die Coaches trauen ihm zu, in bestimmten Packages mehr Verantwortung zu übernehmen. Besonders in Passing-Situationen könnte Prince mit seiner Schnelligkeit und seinen Ball-Skills punkten. Entscheidend wird sein, ob er die Fehlerquote niedrig hält und sich im Spiel gegen die besten Receiver der Liga behaupten kann.

Abseits des Feldes bleibt Prince bodenständig. Er hat Multi-Disciplinary Studies an der University of Mississippi studiert und hält engen Kontakt zu seiner Heimat Charleston. Familie und Freunde sind ihm wichtig, auch wenn sie selten im Rampenlicht stehen. Für viele junge Spieler aus kleinen Städten ist Prince ein Vorbild – einer, der es trotz aller Zweifel geschafft hat.

Die kommende Saison wird zeigen, wohin die Reise für Deantre Prince geht. Die Jaguars setzen auf einen Mix aus Erfahrung und Jugend, und Prince will beweisen, dass er mehr ist als nur eine Option für die Tiefe des Kaders. Sein Ziel ist klar: Er will sich in der NFL durchsetzen, mehr Spielanteile bekommen und eines Tages zu den Leistungsträgern seines Teams gehören.

Steckbrief: Deantre Prince

Der Steckbrief fasst die wichtigsten Zahlen zusammen – doch die eigentliche Geschichte von Deantre Prince spielt sich zwischen den Zeilen ab. Sein Weg ist ein Beispiel dafür, wie viel Durchhaltevermögen, Mut und Selbstvertrauen es braucht, um aus dem Schatten ins Licht der NFL zu treten.

Fazit: Kein gewöhnlicher NFL-Profi – sondern eine Geschichte, die Mut macht

Deantre Prince gehört nicht zu den lautesten Spielern im Kader der Jaguars. Aber sein Weg spricht für sich: Von der kleinen High School in Mississippi über den Umweg Community College bis in die NFL. Jeder Abschnitt seiner Karriere war geprägt von Zweifeln – von außen und manchmal auch von innen. Doch Prince hat nie aufgegeben. Er hat sich immer wieder neue Ziele gesetzt, an seiner Technik gearbeitet und sich von Rückschlägen nicht unterkriegen lassen.

Heute steht er als NFL-Profi auf dem Feld. Noch ist er nicht am Ziel, aber der Weg dorthin macht Hoffnung – für ihn selbst, für die Jaguars und für alle, die an den Traum von der NFL glauben. Deantre Prince zeigt, dass man auch als Underdog eine Chance bekommt, wenn man bereit ist, alles zu investieren. Seine Geschichte ist noch nicht zu Ende – und das ist vielleicht das Beste daran.